Motor .- Lagerschalen vorsorglich tauschen?

Mein Motor hat 270.000km auf der Uhr...und die Ölwanne bleibt dicht!!!
Laut Serviceheft wurde alle 10.000km das Öl gewechselt, und darum gucke ich mir die Lagerschalen erst an, wenn der Motor klappert.
 
Letztendlich kann man den Zustand der Lager ja auch viel einfacher überprüfen, wenn man wartet bis ein Pleullager frisst, das Pleul reißt und durch den Motorblock fliegt. Da spart man sich den kompletten Abbau der Ölwanne...:top: Spaß beiseite, Lagerschäden am Hauptlager oder Pleullager scheinen beim 9-5 so häufig zu sein, dass sich Kontrolle und Tausch der Schalen bei Laufleistungen um die 250 tkm aus meiner Sicht lohnen. Aber das kann/sollte jeder selbst entscheiden. Von diesem Forum hier bin ich jedenfalls begeistert. Top Beiträge und sehr hilfreich. :bananapartyhat: Grüße aus Köln
 
Letztendlich kann man den Zustand der Lager ja auch viel einfacher überprüfen, wenn man wartet bis ein Pleullager frisst, das Pleul reißt und durch den Motorblock fliegt. Da spart man sich den kompletten Abbau der Ölwanne...:top: Spaß beiseite, Lagerschäden am Hauptlager oder Pleullager scheinen beim 9-5 so häufig zu sein, dass sich Kontrolle und Tausch der Schalen bei Laufleistungen um die 250 tkm aus meiner Sicht lohnen. Aber das kann/sollte jeder selbst entscheiden. Von diesem Forum hier bin ich jedenfalls begeistert. Top Beiträge und sehr hilfreich. :bananapartyhat: Grüße aus Köln
 
Gibt es beim Austausch der Schalen irgendwas Wichtiges bzw. Besonderes zu beachten? Hat eventuell jemand eine Anleitung parat?
 
Mein Motor hat 270.000km auf der Uhr...und die Ölwanne bleibt dicht!!!
Laut Serviceheft wurde alle 10.000km das Öl gewechselt, und darum gucke ich mir die Lagerschalen erst an, wenn der Motor klappert.
Aus Erfahrung und Überzeugung

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Quer schiessende Pleuel kenne ich auch aber bevor dies passiert, habe ixh was gehört ohne Hörgerät
 
Gibt es beim Austausch der Schalen irgendwas Wichtiges bzw. Besonderes zu beachten? Hat eventuell jemand eine Anleitung parat?
Beim Einsetzen der Axiallager an Lager auf die Einbaurichtung achten, ich meine, man kann sie leider in beiden Positionen montieren. Beim Ausbau Richtung notieren, am besten Fotos machen. Die Zahleneinprägung soll zum Hauptlager zeigen, die größeren Schlitze nach aussen zur Kurbelwelle, wo die Axiallagerfläche ist.
Zum Montieren/Demontieren kann man mit einem Schonhammer einen leichten Schlag auf die Kurbelwelle oder eine Kurbelwange geben, dann verschiebt sie sich und das Lager kommt leichter rein und raus.
Funktionierte bei Automatik dank fehlender Kupplung, beim Schalter weiß ich es nicht. Es braucht aber auch nur ein paar 1/100.
Man könnte rudimentär Ölkohlereste am Kurbelgehäuse entfernen, wenn man welche findet.
Späne/Metallkrümel am KWS entfernen, sofern vorhanden.
WIS lässt sich nicht direkt zum Thema geölte/trockene Gewinde aus. Ich würde sie vorher mit Bremsenreiniger und Druckluft reinigen.
Nicht alle Lager auf einmal lösen/tauschen. :tongue:
Die drei Dichtringe nicht vertauschen, sonst zieht er Luft.
Genau an die Anleitung zum Auftragen der Klebenaht halten, sonst zieht er da auch Luft. Es muss nach innen um den Ölkanal abgedichtet werden, das ist die Saugseite der Ölpumpe.
Vor dem Start Benzinpumpe über Sicherung und DI über Stecker ausschalten und solange orgeln, bis die Öldrucklampe erlischt. Ggf. dem Starter mal ne Pause gönnen. Wenn man länger schraubt, könnte man die Batterie zwischendurch nochmal laden.
Öl auffüllen nicht vergessen. Und später Ölstand kontrollieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal ne kleine Anekdote zu meinem B205 mit Automatikgetriebe: Nach dem Tausch von Kurbelwellen- und Pleuellager ist meine Öldrucklampe nicht mehr erloschen. Am Ölthermostat und Ölfilter war alles trocken :eek:

Was hatte ich vorher gemacht: Haupt- und Pleuellager gewechselt, neuer original Öldruckschalter, neuer "alter" Ölkühler, Ölwanne gereinigt und O-Ringe erneuert. Auf Lage der O-Ringe und dem Ansaugrohr sowie Zwischenrohr geachtet und Ölwanne genau nach Vorgabe wieder angebaut. Ging soweit alles gut von der Hand, da ich den Hilfsrahmen wegen neuen Buchsen und "Unterbodenkur" eh ausgebaut hatte. Vor dem Öldruck-Test habe ich noch die DI ausgebaut sowie die Kerzen rausgedreht. (Benzinpumpe ist nicht angeschlossen, da Tank noch ausgebaut)
Dann Anlasser drehen lassen um Öldruck aufzubauen... Öldrucklampe nicht ausgegangen.

Habe mich dann durch etliche Threads hier und auch aus dem Ami-Saab Forum gelesen weil ich den Gedanken nicht losgeworden bin das ich wohl einen Fehler gemacht haben muss. Ich bin auf Tipps wie z.B. Ölpumpe mit Vaseline einsetzen oder gar ein klemmendes Öldruckregelventil gestoßen. Oder hatte ich die Saugseite der Ölpumpe zur Wanne nicht abgedichtet? Die Ölpumpe und das Ventil hatte ich aber schon vor einem halben Jahr gewechselt und es war leichtgängig. (getauscht wegen sporadisch leuchtender Öllampe im unteren Drehzahlbereich - den Öldruckschalter hatte ich da aber bereits das 1. Mal getauscht)

Also gestern Abend nochmal das Öldruckregelventil geprüft (hier lief altes Öl raus) und die Ölpumpe wieder ausgebaut. Das Dichtmittel an der Saugseite der Ölwanne konnte ich bei ausgebauter Ölpumpe sehen - also war es das schonmal nicht.
Mit Vaseline wollte ich die Ölpumpe nicht wieder einsetzen weil ich nicht weiß was die Vaseline im Motor so macht... :confused:
Also habe ich es mit Öl probiert. Pumpe eingesetzt und hinter den leicht angekippten Abschlussdeckel ordentlich Öl laufen lassen. Dann hinter den Wellendichtring der Kurbelwelle auch Öl eingefüllt bis es wieder rauslief. Es brauchte 2 Anläufe. Dann hatte ich Öldruck :rolleyes:
Die trockene Ölpumpe hat offensichtlich kein Öl mehr angesaugt... Eine andere Erklärung habe ich dafür nicht.

Vielleicht hilft es ja jemandem weiter. Ich hatte jedenfalls ein großes "P" in den Augen...
 
Zuletzt bearbeitet:
IMG_20200929_185211.jpg Hallo, heute hatte ich endlich Zeit die Ölwanne vom Saab 9-5 abzunehmen. Das Ergebnis war: Pleullagerschalen waren an der Verschleißgrenze aber noch akzeptabel. Ich hab alle Pleullagerschalen getauscht und mich dann den Hauptlagern gewittmet. Die Lagerschale von Lager 4 war völlig ok, die untere Lagerschale von Hauptlager 3 war dann aber leider total kaputt (siehe Bild). Nun meine Frage: die Kurbelwelle fühlt sich bei Lager 3 noch glatt an, optisch sieht man aber Spuren an der Welle. Was würdet ihr tun? Der Motor lief noch völlig OK und hat noch nicht geklopft, ich hatte die Ölwanne nur aufgemacht, weil vor zwei Monaten das Kupferstück in der Ölwanne war. Spähne war diesmal nicht in der Ölwanne und das Sieb war sauber. Muss die Kurbelwelle raus oder gibt es einen Chance, dass er mit neuen Schalen noch einige Kilometer durchhält?
 
Die sehen ja schon echt böse aus. Aufs Kupfer runter ist schon arg. Das ist ja nicht nur Abrieb, sondern da haben die Kupferspähne schon richtig mitgefressen. Wobei das Kupfer eig. nur die Lagerschalen abnagen kann, die Welle ist dafür zu hart. Eigentlich. Aber Hauptlager 3 ist das Lager mit dem größten Verschleiss. Soweit also ein Stück weit normal.
Die Welle auszumessen ist nicht ganz einfach. Hast Du Bilder vom Wellenzapfen #3? Sichtbare Spuren könnten auch hauchdünner Kupferabrieb sein. Dann ist es ggf mit Polieren getan.
 
Danke für die schnelle Antwort. Hab leider kein Bild von der Welle und der Wagen steht gerade in einer Mietwerkstatt, ich kann also kein Bild machen. Muss die Ölwanne morgen wieder montieren, bin aber etwas ratlos was ich jetzt mache. Wenn die Kurbelwelle an Lager 3 leichte Spuren hat, kann ich vermutlich nicht einfach neue Schalen montieren und weiterfahren? Könnte es sein, dass es dadurch schlimmer wird? Aber die alten Schalen sind ja völlig hinüber...die Welle muss also zum Polieren raus, aber das kann ich nicht selbst machen..
 
Prüfe bitte mal deine Ölspritzdüsen der Kolbenbodenkühlung. Ausbauen und mit einem Manometer oder einer Handvakuumpumpe auf Druck prüfen - die Ventile in den Ölspritzdüsen dürfen erst ab 1 bar öffnen.

Tut es das nicht, geht dir bei Leerlaufdrehzahl über diese Düsen der Öldruck verloren und die Lager fressen.

Grüße
 
In dem Thread, den klawitter verlinkt hat, hatte ich ja berichtet, dass genau dieses 3. HL bei meiner KW 2/100 Höhenschlag hatte. Wenn das bei deiner auch so ist, sind die neuen Lagerschalen sehr schnell wieder hinüber - bei meinem waren erste Abnutzungen bereits nach gut 50 Tkm erkennbar.
Den Schlag zu messen sollte auf die dort gezeigte Weise auch am eingebauten Motor möglich sein, und die nötige Messausrüstung ist nicht allzu teuer:
Mein Stativ: https://www.ebay.de/itm/Messstativ-...947737?hash=item3d750020d9:g:ZXIAAOSwd4tT434~
und meine Uhr (noch vom Zündungeinstellen am Trabant): https://www.ebay.de/itm/Messuhr-Messgerat-Messbereich-0-01-0-10mm-Analog-fur-Magnet-Messstativ-DDR-TOP/184457696022?_trkparms=aid=1110006&algo=HOMESPLICE.SIM&ao=1&asc=225078&meid=c62d7a1c2c4c4203bbfac673060c3ac3&pid=100010&rk=2&rkt=12&sd=192394291971&itm=184457696022&pmt=0&noa=1&pg=2047675&algv=DefaultOrganic&_trksid=p2047675.c100010.m2109
Hier eins gleich mit Messuhr: https://www.ebay.de/itm/Messstativ-...947737?hash=item3d750020d9:g:ZXIAAOSwd4tT434~ - ob dieses Stativ ebenso stabil ist, kann ich aber nicht beurteilen, und du brauchst zu der Uhr einen längeren Messtift - müsstest also ggf. mal suchen, wo du so eine findest.

Voraussetzung ist aber, dass der Lagerzapfen wirklich noch brauchbar ist...
 
Die Aussage, dass der zulässige Schlag von 10/100, direkt das Lager wieder zerfrisst, halte ich für verfrüht.
Man könnte nochmal bei anderen Marken schauen, wenn man den Angaben von 10/100 seit mindestens 900er Werkstattbüchern nicht glaubt.
Die Kurbelwelle wird durch Anziehen der Lager ja auch noch wieder etwas gerade gezogen (so zumindest meine Vorstellung).
 
Mit den 10/100 komme ich irgendwie nicht klar - wenn die Zahl stimmt, kann das IMHO nicht der zulässige Schlag sein, denn damit würde der Zapfen ja selbst im Falle des größten Lagerspiels von ca. 6/100 gar nicht unter den Lagerdeckel passen und müsste von diesem beim Festziehen ja um 4/100 "zurückgebogen" werden - ohne dass dann noch irgendein Spalt für Öl wäre...!? :confused: Das Lager müsste dann doch im Zeitraffer verschleißen?!
 
Mit den 10/100 komme ich irgendwie nicht klar - wenn die Zahl stimmt, kann das IMHO nicht der zulässige Schlag sein, denn damit würde der Zapfen ja selbst im Falle des größten Lagerspiels von ca. 6/100 gar nicht unter den Lagerdeckel passen und müsste von diesem beim Festziehen ja um 4/100 "zurückgebogen" werden - ohne dass dann noch irgendein Spalt für Öl wäre...!? :confused: Das Lager müsste dann doch im Zeitraffer verschleißen?!

Die Welle ist (im weitesten Sinne) elastisch. Die resultierenden Kräfte entstehen aus dynamischen Lasten, Einspannkräften und der einseitigen Vorspannung aka Gradheitsabweichung/ Schlag der Welle. Die Abweichung allein sagt nur wenig bzw einen Teil dazu, wie sie tatsächlich läuft. Das ist nur ein Faktor, der dem ganzen dynamischen Ereignis unterliegt. Insofern mache ich mir dazu gar keinen großen Kopf mehr, entgegen auch meiner eingehenden Verwirrung.

Kurz: Die Einspannkräfte der Lager (inkl. Ölfilm) reichen aus, um die Welle auch mit 10/100 Abweichung innerhalb der Toleranzen zu führen.
 
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