Fahrzeuge nach Emissionswerten besteuern, was dann ?

Nur das die Auswirkungen auf die Straße halt nicht linear mit dem Gewicht verlaufen, und der Verbrauch läuft auch nicht linear mit dem Gewicht. Der erste Teil wird schon durch die Maut abgedeckt (wie ja hier schon gesagt wurde, belasten LKWs die Straße im Bereich zwischen 100 und 1000mal so stark wie PKWs - entsprechend müsste die Maut für PKWs dann auch vernachlässigbar sein), bei dem 2. Teil spiel das Gewicht eine absolut untergeordnete Rolle.
Das geht schon innerhalb der selben Modellreihe los, mein 92er 900S hat zB. grob 200kg mehr zugel. Gesamtgewicht als mein 88er 900i. Wieso soll ich für den 900S dann mehr bezahlen? Das entbehrt jeder Grundlage. Außerdem verbraucht der 9000 auf der Autobahn weniger als der 900S, obwohl er leer mehr wiegt, und das zul. Gesamtgewicht auch höher ist.

So dürfte es bei den meißten Autos aussehen. Ein 1er BMW mit 'nem dicken Motor wird schon prinzipbedingt mehr verbrauchen als ein 320i.
 
@wizard: Schau mal bei der Firma Stihl rein, soweit ich weiß haben deren Kettensägen bereits Katalysatoren. Kommen halt aus dem grünen Muschderländle !

...nicht schlecht...:smile: zwar nicht alle - und meistens auch nur optional zu ordern - aber immerhin...:smile:
 
Nur das die Auswirkungen auf die Straße halt nicht linear mit dem Gewicht verlaufen ......

Die Auswirkungen auf die Straße laufen sehr wohl über das Gewicht, so grob zumindest. Genau deswegen wurden / werden LKW und Anhänger auch nach Gewicht besteuert.

Mein 92er 900S hat zB. grob 200kg mehr zugel. Gesamtgewicht als mein 88er 900i. Wieso soll ich für den 900S dann mehr bezahlen?

Kreisch ! Jaul ! Jammer ! Winsel ! Fleh ! Entsetzen-macht-sich-breit !

Wahrscheinlich kommt gleich der Nächste daher und argumentiert ganz korrekt, daß er das zulässige Gesamtgewicht niiiieee ausnutzen würde und daher doch weniger Steuern zu zahlen hätte als der Nachbar, der das identische Auto immer mit Frau, drei Kindern und Hund bewegt und auch den Dachständer das ganze Jahr spazierenfährt ! Sapperlott ! Für jedes Extrawürstchen und den abgefahrensten Sonderfall eine eigene gesetzliche Grundlage zu schaffen, das ist eine deutsche Spezialität. Ergibt Büchereien voll Gesetzestexte und Heerscharen von magenkranken Bürokraten, die den ganzen Zauber ausführen dürfen.

Eine Gewichtssteuer wäre einfach, schlank, simpel, universell und zukunftssicher - und genau daher wird es sowas nie geben.

So. Das war mein Vorschlag. Wie ist Deiner ?

Grüße Hardy
 
Naja, diese Regelung soll ja auch nur für Fahrzeuge gelten, die nach 2000 zugelassen wurden.
 
Die Auswirkungen auf die Straße laufen sehr wohl über das Gewicht, so grob zumindest. Genau deswegen wurden / werden LKW und Anhänger auch nach Gewicht besteuert.

Es läuft nicht linear mit dem Gewicht. Das das Gewicht da eine Auswirkung hat ist klar, aber eben nicht linear, eher quadratisch, exponentiell, oder was in der Richtung (bräuchte man mehr Werte um das zu beurteilen).
Linear hieße, dass ein Fahrzeug das die Straße 100mal so stark belastet, 100mal so viel wiegt. Und da von 100 bis 1000 die rede war, kann das wohl nicht so ganz hinhauen ;).
Die Konsequenz ist halt, dass ein Auto das 2mal so viel wiegt nicht 2mal so hoch besteuert werden darf. In der Praxis wäre das viel mehr. Und wenn nun ein LKW mit 40t meinentwegen pauschalt mit 1000€ pro Jahr wegen Straßenabnutzung besteuert wird, dann müsste ein PKW mit 2t deutlich _weniger_ als 1/20stel der Steuern zahlen, realistisch wäre was zwischen 1/100stel und 1/1000stel. Nu vergleich das mal mit dem Verwaltungsaufwand, der dadurch entsteht...


Mein Vorschlag: Pauschale Steuern werden abgeschafft, wer ein Auto hat aber nicht fährt zahlt keine Steuern. Dafür zahlt an der Tanke jeder zum einen einen pauschalen Steuersatz, und zum anderen einen der von der Schadstoffklasse abhängt.
Das zu realisieren ist zwar nicht ganz unproblematisch, aber mit etwas Willen wäre es machbar (zB. mit einer Art Tankkarte auf der das Kennzeichen aufgedruckt ist, und die Schadstoffklasse gespeichert).

Der Vorteil ist halt, dass jeder danach besteuert wird, was er auch wirklich an Schadstoffen produziert. Und so zahlt man für einen 8V nonkat Turbo der im Jahr 1000km bewegt wird halt weniger als für einen Cayenne, der im Jahr 30000km bewegt wird.
Zwar gibt's ein gewisses Betrugspotenzial (Kanister voll machen, den in ein anderes Auto kippen), aber es lohnt sich absolut nicht das auszunutzen. Für 30000km pro Jahr tanke ich grob 3000l Benzin, das wären schlappe 600 Kanister.
Wenn man kein Auto hat (soll's ja auch geben), könnte man zB. eine pauschale Steuer erheben (also so, dass man auch ohne Tankkarte tanken kann... zB. als Ausländer).


Eine etwas einfachere (und dafür ungenauere) Lösung wäre, die gefahrenen Kilometer und eine genormte Verbrauchsangabe heranzuziehen (muss ja zB. die Versicherung wissen).
 
Kann man mit Navi Auto Becker auch noch das Multifuntionslenkrad nutzen?
MfG
Cerekwicki
 
Naja, diese Regelung soll ja auch nur für Fahrzeuge gelten, die nach 2000 zugelassen wurden.

weil für fahrzeuge vor 2000 kaum detailierte abgasmessungen für die heutigen anforderungen gemacht wurden sind.
sollte diese regelung kommen, wäre es eine überlegung wert, anstatt der pauschalen ( und damit zu heute teureren) versteuerung unser kfz, eine neue general abnahme machen zu lassen. über den gesamten fahrzeugtyp gerechnet liese sich das im verein kostendeckend organisieren.
 
@i_h: Zitat: "Das Herstellen absoluter Gerechtigkeit führt zu absoluter Ungerechtigkeit". Kant oder so ...

Deine Vorschläge klingen zuerst nicht schlecht, sind aber weder einfach, noch schlank, noch simpel, noch universell und weder zukunfts- noch betrugssicher (nimm einfach die Tankkarte vom Smart mit und lass den SUV vollaufen, welcher Tankwart schaut schon auf das Kennzeichen ?!? Da braucht es gar keine Kanistertricks ... )

Schon das Einteilen der Autos in Schadstoffgruppen ist eigentlich nicht ganz sachgerecht. Bin öfter mal in der Werkstatt und was man da für Anstalten machen muß bis Kurzstreckenautos durch die AU kommen und was da zu Beginn der Messung an Werten angezeigt wird - was tatsächlich zum Auspuff rauskommt und was irgendwann mal bei der Abgasprüfung des Neuwagens in einem Normzyklus festgestellt wurde hat miteinander nur sehr bedingt was zu tun. So gesehen bräuchte man für die Schadstoffmessung eine Art "Abgaszähler" am Endrohr ...

Die Belastung der Straßen durch's Gewicht ist afaik proportional (der 40 Tonner LKW belastet 20 mal stärker als der 2000 kg PKW) - die hohen Faktoren 100 bis 1000 kommen soweit ich weiß durch die Hochrechnung mit der jährlichen Fahrleistung zustande. PKW legen im Schnitt so etwa 10-12 tkm zurück, bei LKW sind auch deutlich über 100.000 km eher die Regel als die Ausnahme. Meinethalben könnte man aber auch eine Quadrat- oder E-Formel übers Gewicht legen ...

So - jetzt hab ich aber genug geschrieben zu dem Thema. Peace !

Grüße Hardy
 
EDIT: Flascher Thread. Sorry.... @Mods: kann das mal einer zu der "nach CO2 Ausstoss" Geschichte schieben? Danke.


Warum denkt in der Regierung eigentlich keiner Ueber eine Steuer nach, die sich nach dem vorraussichtlichen Ausstoss ueber die durchschnittliche Nutzungsdauer errechnet (also meinetwegen 20.000km p.a. ueber 10 Jahre), die dann direkt an der Quelle (sprich beim Verkauf) erhoben wird. Damit werden sicherlich einige gezwungen etwas guenstigere (im Sinne von CO2 Ausstoss) Fahrzeuge zu kaufen.

Und sind wir doch mal ehrlich: Die Cayenne Turbo S, Maybach, etc. Fahrer wird es immer geben. Ich hab mal ne Reportage gesehen, in der es damals um den Vorschlag der Gruenen bzgl. 5 Mark fuer nen Liter Sprit ging: Dort hat sich ein Fahrer einer Corvette geaeussert und gesagt: "Super - dann ist die Autobahn endlich frei..."

Will sagen: Reiche wird es immer geben und prozentual ist es wahrscheinlich wurscht -> an die breite Masse muss man ran. Warum also nicht ueber eine "Quellensteuer". Schliesslich ist mittlerweile der Preis fuer die Entsorgung auch schon einkalkuliert.

Gruss,
Martin
 
@JB: meintest Du den ?
 
Mit Verlaub, aber es gibt doch schon längst ein CO2-Ausstoss bezogene Besteuerung des Verkehrs.
Mit der Mineralölsteuer nämlich zahlt jeder Fahrer linear zu seinem Verbrauch, oder gleichgesetzt CO2-Ausstoss, eine nicht unerhebliche Steuer.

Die ganze Diskusion über umweltbezogene Besteuerung ist doch total verlogen. RICHTIG und bürokratisch EINFACH wäre die ausschliessliche Besteuerung über die Mineralölsteuer, wer viel verbraucht zahlt viel. Dann könnte man die KFZ-Steuer, mit ihrer ungerechten Verteilung abschaffen. Aber da fangen die Länderchefs an zu heulen, weil die KFZ-Steuer fliesst ja in die Landeskassen und die Mineralölsteuer in die Staatskasse.

Das ganze ist nur eine Kungelei um die Verteilung von Geldern und hat mit nachhaltigem Umwelt- oder KLimaschutz nichts zu tun.
 
Klar - pro Monat 16 Überweisungen von der Bundes- an die 16 Länderkassen ist ja auch eindeutig zu viel verlangt :rolleyes:
 
matti und hardy, danke für die Ausführungen zum Schadstoffgehalt!
 
@Hardy

http://www.brinkrolf.com/lkw/index.htm

Bislang ist folgendes bekannt: Die Belastung der Straße durch die Achslast steigt in der 4. Potenz mit dem Gewicht.

Wie gesagt nicht linear, aber so ganz sicher war ich mir auch nicht, wesswegen ich mal gesucht hab. Ob das mit der 4. Potenz nun richtig ist oder nicht, es scheint in jedem Fall stark überlinear zu sein.

Und das mit dem Betrugspotenzial hab ich auch schon geschrieben, klar geht das. Allerdings hat ein Smart die selbe Schadstoffeinstufung wie ein SUV, von daher passt das schonmal nicht ;). Ich denk aber, dass dadurch nicht besonders viel Geld verloren gehen würde.
Die Variante, dass die Versicherungen die Kilometerleistungen an die Behörde melden, ist dahingehend aber auch betrugssicher.

Was aber in jedem Fall klar sein sollte: Mit den Informationen, die bisher zur Steuererhebung herangezogen werden, ist es nicht möglich die Steuer wirklich proportional zum Schadstoffausstoß zu erheben - geht einfach nicht. Denn es ist halt nicht nur wichtig wieviel Sprit verbrannt wird, sondern auch wie er verbrannt wird.
Dessweges ist ein pauschale Steuer auf Benzin/Diesel auch sinnfrei, was ein nonkat Auto als CO und HC rauspustet, kommt bei einem modernen Auto als CO2 raus. Das sind zwar nur ein paar %, aber CO und HC sind bei weitem schädlicher als CO2.

Btw. zu dem Zitat: Das ist also deine Begründung eine Regelung die, wie du einsehen musst an der Praxis vorbeigeht, einfach so stehen zu lassen?
 
Alles sehr interessant. Bleibt der Fakt, dass Rumrechnerei der Umwelt nichts bringt. Und Reiche werden weiterhin fahren. Sorry, das finde ich ungerecht. Hat nichts mit Neid zu tun, sonderm mit Gerechtigkeit.

Ich habe desshalb mit einigen (zum Glück nicht der Mehrheit) der User eines Rolls-Forums nun riesige Schereien , weil ich nestbeschmutzend genau in dieses Wespennest gestochen habe. Sofort wurde mir Neid unterstellt und gefragt, ob mir das Geld ausginge, weil ich plötzlich "Grün" redete. Und dann kam noch ein Corniche-Fahrer daher, der als Alltagsauto einen Cayenne fährt und mir allen Ernstes verkaufen wollte, dies sei ein modernes Auto.

Die Diskussion auf diesem Board hatte sich übrigens an einem Brief eines Boardmitglieds entzündet, welcher an S. Gabriel einen Brief geschrieben hatte, in welchem er darauf hinwies, wie wenig sein Shadow doch zur Feinstauberei beitrüge und bei einer Jahresfahrleistung von max. 2000 km auch sonst kaum messbare Emissionen entstünden.

... bei 6,75 Litern Hubraum! Ohne Kat! SU-Vergaser! Und bei den häufigen Kaltlaufphasen! Dass ich nicht lache...

Ich möchte nicht wissen, was ein solches Fossil in der Kaltstartphase an Dreck auswirft. Da ist ein Cayenn wahrscheinlich ein Gesundbrunnen im Vergleich...

Tja... so geht's mir grad. Das Floriansprizip kommt bei mir nicht mehr an... Ich weiss, dass ich mit meinem Briten Dreck rausblase. Das stürzt mich in eine Sinnkrise und lässt mich mein Hobby mit zunehmender Skepsis sehen. Und ich kenne einige andere Oldtimerfreaks mit anderen Marken, denen es nicht anders geht.

Und machen wir uns nichts vor: Ein technisches Kulturgut wie das Automobil sollte gepflegt werden. Aber muss es in tausenden deutscher Haushalte geschehen? Dafür gibt es Museen. Oder fahren wir neute zur Veranschaulichung der technischen Evolution noch die Hochöfen der Jahrhundertwende? Oder ist eine Dampflok nur anschaulich, wenn sie fährt? (By the way, ich bin von Dampfloks fasziniert!)

Zuletzt will ich noch in Erinnerung rufen, wer den meisten Dreck dessen produziert hat, der uns jetzt den Himmel heiss macht... Die Industrienationen wie Deutschland. Beginnend mit der Industrialisierung vor rd. 150 Jahren. Dagegen nehmen sich die aktuellen Sauereien der Chinesen, Inder und anderer Schwellenländer wie niedliche Rauchwölkchen aus.

Also kann's nicht blind heissen: Die anderen zuerst! Denn wir sind die, die seit Jahrzehnten auf Kosten anderer im Wohlstand leben. ... Wir wollen es nur nicht wahrhaben, da es unbequem ist, sich dies einzugestehen. Dabei geht die weltweite Luft- und Gewässerverschmutzung, die Vernichtung der Regenwälder und die Klimaerwärmung vornehmlich auf UNSER Konto.
 
Kann es sein, daß die täglichen Medien-Gehirnwäschen bei Dir tatsächlich ihr Ziel erreicht haben sollten?
Bitte halte Dir mal vor Augen, welchen wohl nicht einmal mehr in Promille sinnig darstellbaren Anteil der Umweltbelastung selbst weltweit alle Oldi's (damit meine ich jetzt 30+ Auto's, welche nicht als DailyDriver laufen) zustande bringen können.

Und wenn wir jetzt schon so nett über Umweltbelastung reden, dann wollen wir doch mal gleich klar stellen, daß die Industrie hierbei der Hauptverursacher ist. Für den Dreck, der bis zur Auslieferung eines Neuwagens für Herstelllung, Transport usw. in die Gegend gepustet wird, kannst Du Deinen Shadow wohl noch von Deinen Enkeln geleendlich als Oldi bewegen lassen.

Aber klar, sofort alle entsprechenden Kraftwerke und Industrieanlagen bei 'verbesserungsbedürftigem Ausstoßverhalten' still zu legen, ist wohl schlechter durchsetzbar, als Altauto-Fahrern ein schlechtes Gewissen einzureden und damit den Neuwagenabsatz anzukurbeln.
Ist doch alles krank! Und ausgerechnet jene Umweltfredis, welche tatsächlich sauende Kohlekraftwerke zeitnah stillgelegt haben wollen, sind zu allermeist die größten Gegner der einzig brauchbaren Alternative, der Kernkraft.

Und den Feinstaub, den o.g. Kollege im Jahr aus seinem Shadow pustet, schafft ein oller A6 TDI sicher bei einmal HH - M. (Gebe allerdings zu, daß Feinstaub beim Shadow sicher eines der kleineren Abgasprobleme sein dürfte - aber hier gings ja nun wohl mal nur um selbigen)
 
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