Fahrzeuge nach Emissionswerten besteuern, was dann ?

...ach i_h - jetzt wirst du echt polemisch... schade! wenn du deine quellen anführst, dann hättest auch du erkennen müssen, dass die 16% angabe - wie es niebohr ganz treffend gesagt hat - GLOBAL zu sehen ist.

und genau DAS ist der punkt! oder diskutieren wir hier ernsthaft mit dir darüber, wie das lokal in d aussieht und weiter geht...??? nicht dein ernst oder...??? das problem der zukünftigen, vernünftigen energieversorgung kann nur GLOBAL gelöst werden....

noch nen schönen abend, in der hoffnung, dass der co2 gehalt in meiner wohnung heute nicht die 8% grenze überschreitet...:smile:
 
da es noch keine ultimative energiequelle gibt, wird man um eine individuelle versorgungslösung in zukunft nicht drumrum kommen. kohle-, atom-, solar-, wind- oder wasserkraftwerke da wo sie sinnvoll und effektiv sind.
mit richtig plazierten regenerativen energiequellen liese sich so manche emission verhindern.
was beim aktiendepot gang und gäbe ist, (nämlich die breite auffächerung der investitionen um selektive pessimalzeiten effektiv abfedern zu können) sollte auch in der energieversorgung praktiziert werden. zudem sollte mal etwas mehr in die forschung gesteckt werden, dann hätte man vor jahren schon geothermiekraftwerke zu örtlichen warmwasserversorgung als entlastungsprojekte einsetzen können. das ganze kommt jetzt erst wieder in schwung, wo es doch in der "zone" schon seit den späten 80ern praktiziert wurde.

zum thema auto bleibt nur zu sagen, das wir über uns selbst noch fallen werden.
warum kann man für den innerstädtischen verkehr keine 500kg 2personenwagen massiv fördern, die mit 2-3l auskommen? das ist technik die schon vor 15jahren möglich gewesen wäre. kleinstautos könnten schon längst das stadtbild dominieren, aber solang die frau rosenbusch mit dem touareg ihre flasche milch kaufen geht und die werbung sowas noch als "in" verkauft, ändert sich wohl nichts bei den leuten.
rene hatte das ja schon so treffend als "lifestyle-brut" bezeichnet!
 
Ok, dann fangen wir mal an: http://www.bmu.de/files/download/application/pdf/statusbericht_0603.pdf
Das ist der Energiebericht vom Bundesministerium für Umwelt von 2006.

Die erste interessante Übersicht ist auf Seite 26, eine Übersicht zur Primärenergie in Deutschland. Nochmal zur Erinnerung, die Primärenergie umfasst nicht nur die Stromerzeugung, sondern Energien jeder Form, also auch Autos, Heizung, und so'n Geraffel.

Fossile Brennstoffe stehen da mit 84% drinnen, Atomenergie mit 12%, und _alle_ erneuerbaren Energiequellen zusammen mit 4.6% (wobei Wasser und Wind _zusammen_ 1.2% ausmachen).

Also um das mal zusammen zu fassen: Durch Atomenergie wir in Deutschland ziemlich genau 10mal so viel Energie gewonnen, wie durch Wind und Wasser zusammen.

Das ist nun wie gesagt die Primärenergie, nicht Stromerzeugung. Bei der Stromerzeugung verschiebt sich das alles ein bisschen, da ist der Anteil fossiler Brennstoffe glaub ich so um die 50%, der Rest verteilt sich auf erneuerbare und Atomenergie. Das Verhältnis von erneuerbaren zu Atomenergie ist da aber ähnlich. Wer will kann ja mal die Statistik dazu raussuchen.

Der nächste interessante Abschnitt ist auf Seite 29, da ist mal aufgeschlüsselt wie viel aus den verschiedenen Bereichen von erneuerbaren Energiequellen gedeckt wird. Wie man sieht, sind das bis auf eine Sache alles einstellige Prozentwerte.

Viel mehr gibt's zu dem Energiebericht eigentlich nicht zu sagen, erneuerbare Energiequellen haben halt kaum Bedeutung. Vor allem weil sich in Deutschland nicht mehr viel dazubauen lässt.


Zum Thema Auswirkungen von Windrädern:
http://www.dueste.de/windpark/windpark-gesundheit.html
http://www.oexmann.de/Publikationen/dokumente/59108.doc
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/cstuecke/47547/index.html

Im 3. Link wird auch angedeutet, dass auf dem Festland langsam kein Platz mehr für neue Windkraftwerke ist. Ich hab auch noch mehr Links auf Lager, hab jetzt aber keine Lust die alle auf einmal zusammen zu suchen (das würde 'ne Weile dauern). Aber das deutet denke ich in jedem Fall an, dass da mehr dahinter steckt.

Ich sag ja nicht, dass man die bestehenden Windräder wieder abreißen soll, aber es ist halt offensichtlich, dass wir nur mit erneuerbaren Energiequellen nicht weit kommen.
Selbst wenn man es schafft die 4.6% Anteil an der Primärenergie in den nächsten 20 Jahren zu ver5fachen, dann sinkt der Anteil an fossiler Energie + Atomenergie gerade mal auf 81%! Sprich selbst wenn wir wie die blöden anfangen auszubauen, sparen wir nur 1/5tel CO2/Atommüll ein. Und ich denk Faktor 5 ist recht optimistisch.

Also woher sollen dann die 4/5tel, die noch übrig bleiben, kommen?


@saafran

AKWs wie zB. Tschernobyl finden sich in Deutschland keine mehr. Das Ding hat zB. einen positiven Void-Effekt, was bedeutet, dass der Moderator bei steigender Temperatur immer weniger Neutronen einfängt, wodurch die Reaktion immer schneller abläuft. Heute versucht man Reaktoren mit negativem Void-Effekt zu bauen, bei denen eine Kernschmelze wie in Tschernobyl quasi nicht mehr möglich ist (die Reaktion kommt über einer bestimmten Temperatur zum Erliegen).

Das Thema ist viel zu umfangreich um das in einem Absatz zu verpacken, die Wikipedia Artikel zu dem Thema sind aber wirklich empfehlenswert, dauert aber einige Zeit, bis man sich da durchgearbeitet hat. 'n AKW ist halt auch alles andere als trivial.

Wegen der Sonnenenergie - ja klar, eigentlich müssten wir das nur alles auffangen und fertig. Problem: Heutige Solarzellen haben einen Wirkungsgrad von ~10%, wodurch schonmal viel Energie verloren geht. Dann halten die Photovoltaik Zellen auch nur um die 10..20 Jahre, danach liefern die keinen Strom mehr. Sprich du musst die Dinger regelmäßig tauschen. Nächstes Problem: Die Herstellung ist ziemlich teuer, und braucht vor allem viel Energie. Und und und und...

Wenn's so einfach wäre, hätte man es doch schon längst gemacht, und würde sich nicht den Kopf über Fusion zerbrechen.

EDIT

@wizard:

Die Welt hat bald das selbe Problem wie wir hier in D. Seite 22 im Energiebericht, da ist 'ne Prognose, nach der der Gesamtprimärenergiebedarf 2030 auf den Faktor 3.57 steigen wird (in der Tabelle ist der Zuwachs angegeben). Und wenn du mal nach zB. China guckst, die machen sich als erstes über die fossilen Sachen her.
Und wo es polemisch sein soll erstmal vor der eigenen Haustüre zu kehren, versteh ich nicht so ganz...

EDIT

Vll auch noch interessant: http://de.wikipedia.org/wiki/Brutreaktor
 
nur wo soll der atomstrom herkommen? selbst wenn man den ausstieg vom ausstieg beschließen würde, wären seit der neufassung des atomgesetzes von 94 keine neugebauten kernkraftwerke in deutschland mehr möglich, da dieses gesetz physikalische und technische inhärente sicherheit verlangt.
desweiteren hat sich der ganze brütertraum schon seit über 20jahren verabschiedet, sowohl in deutschland wie auch weltweit. glaub nur die russen haben einen alten funktionierenden noch am laufen. was bedeutet das wir es auch hier mit einem begrenzten rohstoff uran zu tun haben.

unter wirtschaftlichen gesichtspunkten ist sowas nicht mehr betreibbar, mit den folgekosten der entsorgung schon gar nicht.
 
@i_h... die polemik habe ich dir aufgrund des faktes zugeschrieben, dass ich der meinung bin, dass dein wissen um die kernkraft durchaus derart fundiert ist, dass du z.b. die 16% angabe sehr wohl interpretieren hättest können es aber aufgrund der versuchten darlegung deiner sichtweise einfach unterlassen, sogar angezweifelt hast - und das ist nun alles andere als "zielführend"... und was die weltweite entwicklung der techniken angeht:willst du oder wollen wir uns anmassen, darüber zu urteilen, was in 20 jahren ist...??? du hast ja gar kein interesse, eventuelles potentail einer globalisierten forschung, regenerative energien betreffend, überhaupt nur auszuloten... du krampfst dich an zahlen fest, die so unsicher sind, wie unsere angabe der verfügbarkeit von uran... ein schelm, der böses dabei denkt...:redface: wär interessant zu wissen, in welcher branche du unterwegs bist...:redface:... und eben auf die mehrfach angemerkte situation, dass dieses problem eben nicht national gelöst werden kann, gehst du gar nicht ein - mit ausnahme der nennung eines absatzes aus dem von dir genannten bericht... also nix für ungut - ich halte diese sichtweise für ein wenig beschränkt in ihrem möglichen horizont - und weise ausdrücklich darauf hin, dass ich damit in keinster weise irgendwelche geistigen fähigkeiten in frage stelle!!! absolut nicht....
 
Irgenwie begreifen immer ausgerechnet die 'Hüter der Natur' am allerwenigsten, was die Nutzung der immer so gern angeführten regenerativen Energien in der Praxis für Auswirkungen hat.
Ob es nun Windräder sind, ob wir über Wasserkraft reden, oder über die Bilanz der Sonnennutzung incl. Produktion & Verwertung der Solarzellen oder was auch immer, alles fordert seinen Preis. Doch dies will die ganze Fraktion immer irgendwie nicht sehen und geht auch nicht darauf ein.

AchJa, was brächte mir oder der Umwelt ein Prius wirklich?
Meinetwegen fahre ich 15Tkm im Jahre und nach 7 Jahren = 105Tkm ist das Ding entweder 'fertig' oder soll im Austausch gegen die dann neuesten 'Errungenschaften der Technik' wieder verwertet werden.
Alternativ fahre ich in dieser Zeit einen meiner 900er mit Edelstahlkat weiter und (rein hypothetisch!) verschrotte ihn auch in 7 Jahren.
Jetzt erstelle doch mal bitte jemand eine Bilanz, in welcher der Schadstoffausstoß des 900ers gegen die Produktion des Prius und seinen Ausstoß abgewogen wird.
Ich bin überaus gespannt !!!
 
rené, was den prius angeht, sehen wir das wohl alle recht ähnlich... und du hast insofern recht, als das die - nennen wir sie mal " grün-braunen" die von ihnen oft angeführte lückenlose energiebilanz eines produktes vom zeitpunkt der entstehung bis zum ableben in der presse, hier schlicht und einfach "vergessen"... also ich hätte auch nen schlechtes gefühl, mit was weiss ich wieviel kilos batterien in der stadt rumzueiern...:frown: anderseits findet technik anwendung, die ja durchaus auch sinn macht - bremsenergierückgewinnung z.b.... aber egal - ich denke auch, dass der hybrid die versprochene einsparung - korrekt gerechnet - nicht bringt....
 
Ich denke, daß eine Verlängerung der Nutzungszeiträume deutlich mehr Energie spart, als diese ganze Wegwerferei wg. irgend einer um ein paar Prozentpunkte besseren Energiebilanz WÄHREND der Nutzung.
Und DORT KÖNNTE meiner Ansicht nach am einfachsten angesetzt werden, wenn nicht ganz natürlich die vereinte Weltindustrie dagegen permanent Sturm laufen würde.
Und DANACH könnten wir uns dann mit etwas mehr Ruhe und einem kurzfristig nutzbaren Kapazitätspolster über KKWs und Kohleverbrennung streiten ...
 
die weiternutzung eines existierenden fahrzeugs ist freilich immer die effektivere lösung, das ja kein thema, nur soll es leute geben die sich einen neuwagen zulegen ;-) und dann macht es schon einen unterschied ob ich 8l oder 5l verbrauche.
 
@matti

Der Brütertraum hat sich nur verabschiedet, weil es zu teuer ist. Es ist technisch machbar! Aber das ist doch überhaupt das Problem beim Thema Umweltschutz, es ist billiger die fossilen Brennstoffe zu verheizen. Der CO2 Ausstoß spiegelt sich nunmal nicht im Aktienkurs wieder.

Davon abgesehen wird auch zum Thema Kugelhaufenreaktor geforscht, und rein vom Konzept her sind die schon deutlich sicherer als herkömliche AKWs (Kernschmelze quasi ausgeschlossen).
Wahrscheinlichkeiten sind außerdem immer so eine Sache, wie gesagt, es gibt auch eine Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich in den nächsten 10 Minuten 10'000 Menschen beim Treppensteigen das Genick brechen, und die ist nicht 0%.

@wizard

Und du tust so, als könnten wir all unsere Energieprobleme mit regenerativen Energiequellen lösen, als gäbe es irgendeine Superlösung, die man schon rechtzeitig finden werde.
Fakt ist nunmal, dass man AKWs von der Umwelt sehr gut abkapseln kann, was bei keiner anderen Energiegewinnung geht. Bei fossilen Sachen wird CO2 in die Athmosphäre gepustet, bei regenerativen Sachen wird das Ökosystem beeinflusst (irgendwo muss man die Energie ja hernehmen, außerdem erstreckt sich sowas immer über einen großen Bereich). Von daher sind AKWs nunmal einfach am Umweltverträglichsten, trotz der Entsorgungsproblematik.
Warum sollte man also Atomenergie außen vorlassen, wenn es darum geht, dass jede Form ihren Beitrag leisten soll? Warum sagst du ja zu den 4.6% regenerativer Energiequellen in D, die sehr wohl einen Einfluss auf das Ökosystem haben, aber nein zu den 12% Atomenergie?

Und das man regenerative Sachen nicht erforschen soll, hab ich nirgends geschrieben. Der Punkt ist nunmal aber, dass diese Sachen bei weitem nicht reichen, man forscht ja nicht erst seit gestern an solchen Sachen.
 
unter dem Minimalwert

Hi,
ich frage mich, nach welchen Regeln man die CO und CO² Belastung einstufen will. Soviel ich weiß, können die derzeit genutzten Messgeräte für die ASU nur aussagen, dass sich der Ausstoß zwischen einem Minimal- und einem Maximalwert befindet.

Der Witz dabei ist, unterschreitet der gemessene Wert den Minimalwert, gilt eine ASU ebenfalls als nicht bestanden.

Viele Grüsse

Thomas
 
@i_h: zunächst finde ich die Quellenangaben aus deinem Windradposting ziemlich zweifelhaft. Was eine aufgeregte Bürgerinitiative bzw. ein ahnungsloser Rechtsanwalt (der ausschliesslich den Konjunktiv verwendet) im Internet schreiben, ist nicht unbedingt stichhaltig und sollte nicht als Grundlage für eine Sachdikussion herangezogen werden.
(Selbiges gilt übrigens auch für, von anderen verwendeten, Auszüge aus Wikipedia, die auch alle nur von interessierten Laien verfasst werden und teilweise haarsträubende Halbwahrheiten enthalten.) Ansonsten halte ich deine Meinung für fundiert und will sie auch nicht in Frage stellen.

Meiner Ansicht nach wird diese ganze Fahrverbotsdiskussion mit grosser Aufgeregtheit und wenig Sachverstand geführt. Das zeigt allein schon die Tatsache, dass unterschiedliche Themen zusammengeworfen werden. Es wird über Feinstaub gesprochen und im selben Atemzug über Benzinmotoren, die bekanntlich überhaupt keinen solchen freisetzen. Es wird über Schadstoffausstoss gesprochen, dabei bleibt unerwähnt um welche Stoffe es sich überhaupt handelt. Es wird pauschal davon ausgegangen, dass ältere Fzg. "dreckiger" sind als neuere.
Dabei wird ausser Acht gelassen, z.B. beim Benzinmotor der Ausstoss von CO2 in direktem Zusammenhang mit der verbrauchten Benzinmenge steht.
Sprich ein Spritfresser á la Porsche Cayenne oder Cadillac, egal ob Baujahr ´68 oder ´07 setzt grössere Mengen Treibhausrelevantes CO2 frei, als ein Fiat Bambino von damals oder heute. Dies ist jedoch scheinbar gar nicht Gegenstand der Diskussion. Der Schuldige ist schnell gefunden...

Das Problem ist aber der allgemein zu hohe Verbrauch an Primärenergie. Meiner Ansicht nach wäre es wichtig Einsparpotentiale zu identifizieren und auszunutzen (z.B. bei der Gebäudeisolierung), und neue Technologien mit Maximalverbräuchen zu definieren (z.B. Neuwagen mit einem Verbrauch von max. 5 Litern, Leuchtmittel mit maximaler Wärmeabgabe von 80% usw.).
Dann kan man anfangen über die Bereitstellung der Energie zu diskutieren. Und dass die aus einem Mix aller bestehenden Quellen zusammengestellt sein wird und bleiben muss ist auch klar.

Meine Meinung:
zum Thema Kernenergie: Kernspaltung ist durch. Das Risiko und die nachgelagerten Kosten viel zu hoch. Fusion ist ein schöner Traum, der auch in Zukunft nicht beherrschbar sein wird...
zu Kohle und Öl: wird in Deutschland mit steigenden Rohstoffpreisen evtl wieder relevant werden.
zu alternativen Energien: eine grosse Chance für den Standort D., besonders im Bereich Geothermie, da evtl. bestehende Bergbauanlagen genutzt werden könnten und in der dezentralen Versorgung aus Solarenergie...

Alles andere überlassen wir der Glaskugel...:rolleyes:


Wer wissen will was klimamässig Sache ist, besorge sich den IPCC-Bericht (International Panel on Climate Change) oder lese hier die Kurzfassung:http://www.bmbf.de/pub/IPCC_kurzfassung.pdf

So, jetzt langts. Gute Nacht allerseits.
 
@matti
Der Brütertraum hat sich nur verabschiedet, weil es zu teuer ist. Es ist technisch machbar!

Davon abgesehen wird auch zum Thema Kugelhaufenreaktor geforscht, und rein vom Konzept her sind die schon deutlich sicherer als herkömliche AKWs (Kernschmelze quasi ausgeschlossen).

die technische machbarkeit auf der einen sowie die wirtschaftlichkeit und gefährdungspotenzial auf der anderen seite sind halt immer zwei dinge.

sicher, der brüter war das wunschkonstrukt zur verwirklichung eines geschlossenen kreislaufs bzgl der brennelementversorgung. da sich in der realität aber diverse probleme mit dem hochthermischen kühlmitteln eingestellt hatten kam neben extremer kostensteigerung (allein Kalkar 7mrd DM!!) auch das gesteigerte risikopotenzial hinzu--->unfall von tokaimura, 3.schwerster reaktorunfall weltweit. nachdem nun auch die sodium-anlage in monju gestorben ist, war mit dem ausstieg japans aus der brütertechnik das konzept des schnellen brüters als allheilmittel der brennmittelerzeugung eigentlich endgültig gestorben.

der kugelhaufenreaktor als sonderform des HTR-Prinzips gibt es eigentlich schon ne ganze weile, das versuchskraftwerk in jülich ging zum beispiel 1966 schon in dieser konstruktion in betrieb. 1986 gabs es dann ja den störfall im kugelhaufenreaktor in hamm-uentrop, wo radioaktives helium freigesetzt wurde. grund waren unvorhergesehen viele gebrochene brennkugeln die den kanal verstopften.
besonders unangenehm war eigentlich die tatsache das man versuchte den vorfall zu vertuschen.

wenn man bei der gesamten atomenergienutzung mal die massiven subventionen und die beträchtlichen folgekosten des sondermülls hinzuzieht, war die kernspaltung eigentlich nie ein sonderlich wirtschaftliches und schon gar nicht nachhaltiges unterfangen. das die meisten probleme der kerntechnik weniger physikalische, als technische ursachen haben, sollte man freilich auch erwähnen. das aber vorallem in deutschland technische schlamperei, vorschriftswidriges verhalten und vertuschung von störfällen die atomkraft jahrzehntelang begleitet haben, hat mich als einstigen kernenergiefreund doch erheblich in der betrachtung der sache zurückgeworfen.

neue akw´s wird man sowohl aus wirtschaftlichen wie auch gesetzlichen barrieren nicht bauen. unter der kernfusion wird es in deutschland wohl ncihts mehr in der art geben. bleibt nur noch die restliche befristete weiternutzung der alten reaktoren.

energiewirtschaftlich halte ich eigentlich mehr davon neue kohlekraftwerke einzusetzen die co2 frei arbeiten können. technisch heute schon möglich, lagerstätten für das co2 in aussicht und mit forschung sicherlich weiter ausbaufähig. hinzu kommt für deutschland noch die chance das ganze wirtschaftlich, heist technologisch exportmäßig vertreiben zu können.
in china decken allein antike kohlekraftwerke 70% des energiebedarfs (18%wasserkraft und 2%atomkraft) und die chinesen schauen schon arg auf deutsche technologie auf diesem sektor um endlich moderne kohlekraftwerke bauen zu können. bei indien schaut es nicht viel anders aus.
 
große zustimmung an die obigen "vorredner" (u.a. wizard, rene_mhm, i_h).....
desweiteren ist eine reine schadstoffreduzierung langfristig alles andere als
sinnvoll; wasserstofftechnik, oder CO2 neutral würde vielleicht zum "ziel" führen.....

denke, dass bei allen entscheidungen folgender grundsatz eine große rolle spielt:
"ja keiner lobby ans bein pinkeln, denn wie finanziert sich sonst der nächste wahlkampf?"

mir würden jetzt noch seitenweise argumente gegen dieses hirnrissige verhalten
mancher politiker einfallen - aber ich bin etwas schreibfaul und vor allem macht
sich bei mir schon seit langem resignation zu diesem korruptem system breit.....
 
"Ich bin Energiesparer"

Das Problem ist aber der allgemein zu hohe Verbrauch an Primärenergie. Meiner Ansicht nach wäre es wichtig Einsparpotentiale zu identifizieren und auszunutzen (z.B. bei der Gebäudeisolierung), und neue Technologien mit Maximalverbräuchen zu definieren (z.B. Neuwagen mit einem Verbrauch von max. 5 Litern, Leuchtmittel mit maximaler Wärmeabgabe von 80% usw.).

Da gab es mal so einen Aufkleber. Irgendwie ist aber nix draus geworden ....

Ja, Energiesparen ist wohl die einfachste und effizienteste Lösung für reduzierten Primärenergieverbrauch und verbesserte Klimawerte.

Das Schöne: gerade bei Gebäudedämmung / Neubau / Sanierung braucht man viel Arbeitseinsatz und damit gibt's Arbeitsplätze. Leider ist der "Durchsatz" an Gebäuden erschreckend gering.

Komischerweise kann man Autotreibstoff besteuern wie blöd und die Kraftfahrzeugsteuer am CO2-Ausstoß bemessen (demnächst irgendwann), die Brennstoffe für Heizung von Gebäuden sind aber vergleichsweise billig und eine Grundsteuer, die von der Klimafreundlichkeit der Bebauung abhängt klingt wie ein reines Fantasie-Gebilde.

Grüße Hardy
 
Fossile Brennstoffe stehen da mit 84% drinnen, Atomenergie mit 12%, und _alle_ erneuerbaren Energiequellen zusammen mit 4.6% (wobei Wasser und Wind _zusammen_ 1.2% ausmachen).

1998 hatten die erneuerbaren einen Anteil von 2 % bezogen auf die Primärenergie, 5 % bezogen auf die Stromerzeugung. Von 2 % auf 4,6 % in acht Jahren trotz wirtschaftlicher Flaute - ist doch schon mal was.


AKWs wie zB. Tschernobyl finden sich in Deutschland keine mehr. ... Heute versucht man Reaktoren mit negativem Void-Effekt zu bauen, bei denen eine Kernschmelze wie in Tschernobyl quasi nicht mehr möglich ist (die Reaktion kommt über einer bestimmten Temperatur zum Erliegen).

... na ein Glück. Daran habe ich auch gar nicht gezweifelt. Mich interessiert eher, wieviele moderne es gibt oder sich in Bau befinden. Die Anzahl wird nicht groß sein. Wie schon gesagt: alles sehr teuer. Die Industrie fordert umfangreiche staatliche Beihilfen und Garantien, bevor sie anfängt ein KKW zu bauen. In Bau befindet sich seit 2005 meinem Kenntnisstand nach nur eines in Finnland (Druckwasserreaktor, Prototyp der Generation III, für den GAU:Auffangvorrichtung für den geschmolzenen Reaktorkern, u.a. 1,95 Mrd. Euro zinsverbilligter Kredit von der zur Hälfte staatlichen, bayrischen Landesbank).



Wegen der Sonnenenergie - ja klar, eigentlich müssten wir das nur alles auffangen und fertig. Problem: Heutige Solarzellen haben einen Wirkungsgrad von ~10%, wodurch schonmal viel Energie verloren geht. Dann halten die Photovoltaik Zellen auch nur um die 10..20 Jahre, danach liefern die keinen Strom mehr. Sprich du musst die Dinger regelmäßig tauschen. Nächstes Problem: Die Herstellung ist ziemlich teuer, und braucht vor allem viel Energie. Und und und und...

Ich gebe Dir ja Recht. Alle Energie aus regenerativen Quellen wird es bei dem zu erwartenden Energiebedarf nicht geben. Aber der Anteil wird sich entscheidend erhöhen, jede Wette. Und Du sprichst nur von der Photovoltaik. Natürlich, auch wenn hier schon viel erreicht wurde (energetische Amortisionszeit wurde in den letzten Jahren erheblich gesenkt), sind die Module noch nicht der Stein der Weisen. Doch vergiss bitte nicht die anderen Formen der direkten Sonnennutzung.

Wie andere das hier schon sagten: Der Mix macht's. Und meiner Meinung nach so viel wie möglich dezentral.

Grüße
Frank
 
Irgenwie begreifen immer ausgerechnet die 'Hüter der Natur' am allerwenigsten, was die Nutzung der immer so gern angeführten regenerativen Energien in der Praxis für Auswirkungen hat.
Ob es nun Windräder sind, ob wir über Wasserkraft reden, oder über die Bilanz der Sonnennutzung incl. Produktion & Verwertung der Solarzellen oder was auch immer, alles fordert seinen Preis. Doch dies will die ganze Fraktion immer irgendwie nicht sehen und geht auch nicht darauf ein.

... da bin ich bei Dir - auch mit regenerativen Energietechniken sollte sanft umgegangen werden.

Energetische Amortisationszeiten (Energierücklaufzeiten) liegen aber inzwischen in vernünftigen Regionen (war hauptsächlich für die Photovoltaik problematisch).

Grüße
Frank
 
Von '98 bis 2006 sind also 2.6% dazu gekommen (der Primärenergieverbrauch ist über die Jahre halbwegs konstant geblieben).
Sprich um die 4.6% zu ver5fachen (also das aus fossilen Sachen und Atomenergie nur noch 80% vom heutigen Wert kommen müssen) bräuchten wir bei dem Wachstum 56 Jahre, um es zu ver10fachen (andere Sachen auf 60%) sind es 127 Jahre.

Also auch wenn wir so weitermachen wie bisher, wo soll die Energie herkommen, die nicht durch regenerative gedeckt wird? Wie schon gesagt, es gibt im Moment genau 2 Alternativen: fossile Brennstoffe verfeuern und CO2 in die Luft pusten, oder Atomenergie.

Das das beides keine idealen Lösungen sind, weis ich ja auch. Aber eine 3. gibt es nicht. Genug Potenzial den Anteil zu decken hat aus momentaner Sicht nur die Kernfusion, und die wird noch eine ganze Weile brauchen.

Das Problem ist ja auch nicht nur das CO2 irgendwo zwischenzulagern (denn mehr ist es nicht, wenn man das in irgendwelche Stollen pumpt), sondern auch der Nachschub an Kohle, Öl und Gas.

Übrigens hab ich nicht nur von der Photovoltaik gesprochen, Windenergie hat in D langsam ihre Grenzen erreicht (und die Auswirkungen auf die Umwelt sind alles andere als geklärt), und mit Wasser können wir hier nicht so viel anfangen. Also ich glaub es ist schon eher optimistisch zu sagen, dass das Wachstum so weitergeht.
Aber wie schon gesagt, auch wenn es so weitergeht, die nächsten 100 Jahre wird dadurch nicht der Hauptteil gedeckt.

@matti

Sowas geht natürlich auch nicht, man sollte imho schon sehr viel stärker drauf gucken, dass bei den AKWs alles im Lot ist. Aber unser Atomausstieg ist doch eh'n Witz, für jedes AKW das abgeschaltet wird, kaufen wir Atomstrom aus Frankreich.
 
Von '98 bis 2006 sind also 2.6% dazu gekommen (der Primärenergieverbrauch ist über die Jahre halbwegs konstant geblieben).
Sprich um die 4.6% zu ver5fachen (also das aus fossilen Sachen und Atomenergie nur noch 80% vom heutigen Wert kommen müssen) bräuchten wir bei dem Wachstum 56 Jahre, um es zu ver10fachen (andere Sachen auf 60%) sind es 127 Jahre.

... 1998 war die Industrie hinter den regenerativen Energien auch lange nicht so weit entwickelt wie heute. Das geht zur Zeit schon deutlich schneller. Optimistische Energieexperten halten es wohl für möglich, 2050 einen Anteil von 50 % zu erreichen. Meiner Meinung nach nur sehr schwer erreichbar, aber es zeigt einen Weg auf, der weit von den 127 Jahren entfernt ist.

Das das beides keine idealen Lösungen sind, weis ich ja auch. Aber eine 3. gibt es nicht. Genug Potenzial den Anteil zu decken hat aus momentaner Sicht nur die Kernfusion, und die wird noch eine ganze Weile brauchen.

... sehe ich auch so.


Das Problem ist ja auch nicht nur das CO2 irgendwo zwischenzulagern (denn mehr ist es nicht, wenn man das in irgendwelche Stollen pumpt), sondern auch der Nachschub an Kohle, Öl und Gas.

... Uranoxid bitte nicht zu vergessen.


Übrigens hab ich nicht nur von der Photovoltaik gesprochen, ...

... stimmt, aber andere Arten der direkten Nutzung von Solarstrahlung hast Du außen vorgelassen.


Aber unser Atomausstieg ist doch eh'n Witz, für jedes AKW das abgeschaltet wird, kaufen wir Atomstrom aus Frankreich.

Diese Argument kommt oft und ist, wie ich finde, recht schwer zu entkräften, weil es ja im Kern wahr ist. Natürlich werden wir dann eine Zeit lang Atomstrom aus Frankreich kaufen. Mindestens so lange, bis wir KKW - frei auf eigenen Beinen stehen können. Ob wir das noch erleben werden? Keine Ahnung. Der Weg dahin bedeutet aber auch Aufbau von hochwertigen Technologien. Das Interesse an ihnen wird spätestens dann sprunghaft ansteigen, wenn der nächste Reaktor in die Luft fliegt und die Wahrscheinlichkeitsrechnung 10000 verunfallten Treppenläufern einen Strich durch die Rechnung macht. :rolleyes:


Grüße
Frank
 
Nur wieso sollte man das vorhandene Uran denn nicht nutzen? Weil es teuer ist? Man könnte auch ein bisschen rumbrüten, dann wird's effektiv noch mehr. Das ist natürlich auch teuer (mal ganz nebenbei erwähnt, beim aktuellen Konzept zu Fusionskraftwerken wird auch gebrütet, Tritium aus Lithium).
Außerdem haben Kugelhaufenreaktoren eine höhere Ausbeute als bisherige Konzepte, weil man da auch in einem gewissen Rahmen brüten kann.

Nach meinen Infos reichen die aktuellen Uranvorkommen so größenordnungsmäßig 100..200 Jahre (kommt ja auch immer darauf an wer schätzt). Das ist eine ähnliche Größenordnung wie für die Ölvorkommen veranschlagt wird. Also warum sollte man das denn nicht nutzen?
Als Nebeneffekt wird es dadurch auch immer schwieriger spaltfähiges Material herzustellen, wodurch A-Waffen immer teurer werden. Stören tut mich das irgendwie garnicht.
Die aktuelle Situation (Atomstromimport) zeigt ja, dass wir nicht darauf verzichten können. Nu haben wir die Chance hohe Sicherheitsstandards zu setzen und den Atomstrom hier in D zu produzieren.


Mal noch was ganz anderes: http://de.wikipedia.org/wiki/Naturreaktor_Oklo - interessant zu lesen
 
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