Es muss nicht immer Kaviar sein ( Betrachtungen neben der Saab-Welt)

Das mag ja durchaus aus seiner Sicht stimmen. Allerdings schaffen es gerade die deutschen Hersteller jede auch noch so kleine Lücke zu besetzen und sind anscheinend rentabel damit. Und Alfa strotzt ja nun nicht gerade von einer extremen Modellvielfalt. Ich finde es jedenfalls beschämend für FCA diesen Markt komplett brach zu lassen. Wie soll denn eine Markenbindung entstehen ohne Auswahl? Leider sind die 9-5 Alternativen (für mich) nicht wirklich üppig.

Für SM ist der deutsche Markt total unbedeutend, bestenfalls für Fiat noch etwas interessant - und Jeep natürlich. Alfa hat ein schlechtes Image und müsste in D gegen eine übermächtige nationale Konkurrenz antreten. Da gibt es andere Märkte, wo die Chancen besser verteilt sind, aber dort sind eben keine Kombis gefragt. Es liegt mir fern, die FCA-Politik zu verteidigen, schließlich hat man Lancia zugunsten Alfa zerstört, obwohl Lancia bei entsprechender Werbung deutlich bessere Chancen gehabt hätte, sich zu etablieren. Alfa hat einen 5-fach höheren Werbeetat gehabt, wurde gepusht, Lancia schon fast werksseitig sabotiert, trotzdem hat Lancia bis vor kurzem mehr Autos verkauft als Alfa. Aber natürlich nicht in Deutschland. Sogar die Händler haben mitgespielt. Wollte man einen Lancia kaufen, versuchten die Verkäufer einen zu Alfa zu lotsen. Mit dem Erfolg, dass mancher verärgert ganz woanders hinging. Was ist das für eine Verkaufspolitik? Was würde der Mensch sagen, wenn er im Restaurant einen Kaffee bestellt und der Kellner sagt ihm, nehmen Sie lieber einen Tee! ? Selbst jetzt rangiert Lancia mit dem einzig verbliebenen Auslaufmodell Ypsilon, das nur noch in Italien angeboten wird, regelmäßig unter den Top 5 in Italien. Man darf aber auch nicht vergessen, dass der Fiat-Konzern ganz kurz vor der Pleite stand und nach dem Vertrag mit GM durch die Amis 2004 komplett (außer Ferrari) übernommen werden sollte. Wegen der Krise in den USA hat GM lieber eine hohe Konventionalstrafe gezahlt und SM, der Fuchs, hat sich Chrysler unter den Nagel gerissen und Fiat saniert. Aber er ist ein Buchhalter, der kein Gefühl für Autos hat. Nachdem der Businessman seine Arbeit getan hat, hätte er an einen Automann wie Montezemolo abgeben sollen. Statt dessen hat er ihn "entsorgt".

ABM können es sich leisten, die noch so kleine Nische zu besetzen. FCA muss erst die entsprechenden Rücklagen bilden, um wieder voll mitmischen zu können. Schließlich ist die Entwicklung neuer Plattformen und ganzer Autos inzwischen extrem teuer geworden, auch durch die vielen zusätzlichen Vorgaben der Politik bezüglich Umwelt und Sicherheit. Es reicht heute nicht mehr, 500.000 Autos über einen Zyklus zu bauen. Damit holt man nicht einmal die Kosten herein. Mit Baukästen à la ABM + VW hat man ganz andere Möglichkeiten, aber man verkauft auch ganz andere Mengen.
 
Habe ein grundsätzliches Problem mit den meisten modernen Modellen.
Unmotivierte Sicken, Kanten, scheußliche aggressive Leuchten, nichts, wo das geneigte Auge Ruhe findet.
Eleganz Fehlanzeige.
Könnte mich auch hinreißen lassen zu:
Die neue Giulia ist direkt eine Beleidigung der alten Giulia.
 
vollste Zustimmung. Würde so gern "Danke" sagen, geht hier leider nicht. Diese aktuell übertriebene Formensprache und jede Kiste schaut bedrohlicher als die andere. Es gab Zeiten, da hat man den Auspuff schön brav versteckt, jetzt mutieren die an jeder Downsizing-Karre zu Einliegerwohnungen. Bald schlafen dort in der Nacht unsere Stubentieger.
 
Ein Alfa im Alltag? Oder was macht man mit einem solchen Neuwagen?
g025.gif

Ich bin ja viel von British Elend Spielzeugen gewohnt (und dadurch auch sehr schmerzfrei geworden) - aber selbst als Wochenendspielzeug....traue ich mich nicht an einen Alfa ran :hmmmm:
So ne Hütte im Alltag, da kannst nur hoffen dass der Nachbar den ADAC Schlepper fährt...mit dem würd ichs mir dann aber nicht verscherzen :flute: man sieht sich dann ja regelmäßig :hahaha:
Alfa im Alltag....zu geil...:laugh: :laugh: :laugh: made my day :top:

http://www.autobild.de/artikel/tuev-report-2016-die-verlierer-5495906.html

Ich versteh ehrlich nicht warum man so doof sein kann solche Möhren zu kaufen, womöglich auch noch neu :hmmmm::dontknow:
 
?..Allerdings schaffen es gerade die deutschen Hersteller jede auch noch so kleine Lücke zu besetzen und sind anscheinend rentabel damit...

Man munkelt aber auch, dass einige deutsche Hersteller ihr Geld gar nicht durch den Verkauf von Fahrzeugen verdienen.
 
Ein Alfa im Alltag? ................
In den vergangenen 14 Jahren bin ich monatlich ca. 1000 km auf italienischen Straßen (viel Autobahn) unterwegs gewesen. Den Pannenstreifen hat man ja immer im Blick. Merkwürdigerweise wird der sehr selten von Alfas besucht. Was mir allerdings auffiel, von deutsch Premium war der häufig besucht, gerade die BMW X-Fraktion war da merkwürdigerweise sehr auffällig. Ital. Geschäftsleute stehen aber auch sehr auf die Dinger, fahren dort haufenweise rum. Ich selbst, früher Lancia-Fahrer, weiß aber auch, wie toll und gewissenhaft in den dortigen Fiat-Alfa-Lancia-Werkstätten gearbeitet wird. Man identifiziert sich sehr mit dem Beruf, dem entsprechend gewissenhaft wird dort auch gearbeitet.
Wenn man dann in einigen Reports lesen muss, wie grotten schlecht in deutschen Fiat-Alfa-Lancia-Werkstätten gearbeitet wird, naja, alles relativ.
 
Man munkelt aber auch, dass einige deutsche Hersteller ihr Geld gar nicht durch den Verkauf von Fahrzeugen verdienen.
Ich selbst bin mit meinem Geschäfts-Sternen-Hobel gern gesehener Gast in der Niederlassung. Der Parkplatz (über 100 Parkplätze für Rep-Annahme) ist immer brechend voll, für einen Termin braucht man 4-6 Wochen Vorlauf, bei einem Defekt (zum Glück kein Totalausfall) muss man min. 14 Tage Vorlauf einplanen. Und auf dem Parkplatz stehen keine alten Kisten, alles neuere Baujahre. Um die Premiumqualität steht es mit Sicherheit nicht zum Besten.
 
Selbst die von Verschwörungstheoretikern gescholtene deutsche Autopresse spielt da inzwischen nicht mehr das VW- oder Mercedes-Liebchen. In AUTO BILD online kam kürzlich der Satz, dass aktuelle Fiat-Modelle jetzt deutlich weniger rosten als die hochgelobten Mercedes.

Ich hatte bislang nur einen Alfa, den 1972er Bertone 2000 GTV. Eigentlich ein schönes Auto, technisch auch interessant. In Sachen Lenkung, Fahrwerk und Bremsen zu dem Zeitpunkt echt Spitze. In der Verarbeitung gab es damals noch einige Luft nach oben. Ich hatte auch das Glück, dass der 20 km entfernte Alfa-Händler sehr gut war und der Chef ein Könner auf seinem Gebiet. Aber das erfuhr ich erst, nachdem der örtliche Alfa-Händler keineswegs meine Vorstellungen erfüllte. Der Wagen zog plötzlich nicht mehr richtig und der Verbrauch erhöhte sich. Da ich geschäftlich nach Italien musste, ging ich noch schnell in die Werkstatt vor Ort. Auf der Fahrt hatte ich das Gefühl, es ist eher schlimmer als besser geworden. Obwohl fast die gesamte Strecke mit Tempolimit war, brauchte ich um 17 l / 100 km. Beim Geschäftspartner in Milano stellte sich heraus, dass die Sekretärin auch einen 2000 GTV hatte. Sie empfahl mir eine kleine Alfa-Werkstatt "um die Ecke". Das Ganze wirkte optisch eher wie Autofriedhof. Aber der Mechaniker öffnete die Haube, fummelte irgendetwas im Motorraum herum und sagte, dass der Wagen jetzt läuft. Bezahlung wollte er nicht. Was soll ich sagen? Der Wagen lief perfekt und auf dem Heimweg ging der Verbrauch unter 10 l. Aber mit deutschen Autos kann es auch schlecht laufen. Hatte den BMW 633 CSi zum Ölwechsel und extra gesagt, man solle sonst nichts machen, da er super läuft. Bei der Abholung spürte ich schon beim Starten, irgendetwas ist anders. Er sprang unwillig an und erreichte bei einer Probefahrt über die Autobahn nur noch 190 km/h und baute Vibrationen auf. Ich habe vollgetankt und einen Termin eine Woche später bei einer anderen Werkstatt gemacht. Direkt vor dem Besuch wieder getankt und einen Mehrverbrauch von 4 l / 100 km festgestellt. Der Kfz-Meister schüttelte nur den Kopf. Das grenzt an Sabotage, was da eingestellt wurde. Nachdem er alles neu gemacht hatte, Probefahrt auf der Autobahn, Tachonadel ging bis 240 km/h. Wenn jemand nicht die Werkstatt wechselt, schreibt er womöglich die Fehler dem Auto zu. Dabei war das Auto völlig in Ordnung, bis ein Pfuscher daran herumgespielt hatte. Kommentar der anderen Werkstatt: Der Mechaniker hat das Auto routinemäßig an den Tester gehängt. Machen wir immer so, ist Service! Super, wenn man extra sagt FINGER WEG!!!

Es gibt heutzutage weniger Bedenken gegen die Autos. Man ist sehr abhängig davon, eine gute Werkstatt zu finden. Zum Glück fahre ich ältere Autos und muss nicht zur Vertragswerkstatt. Bei sehr großen Autohäusern sind sogar einzelne Mechaniker spezialisiert. Wenn der aber krank und im Urlaub ist, muss einer ran, der auf dem Gebiet weniger geübt ist. Eine freie Werkstatt, am besten Ein-Mann-Betrieb,
nur Kfz-Meister, ist oft viel besser. Außerdem reparieren die alles und sammeln mehr Erfahrungen. Mit über 20 Lancia vom 73er 2000 über Beta, Delta zum Thema habe ich hunderttausende km gemacht und bin nie liegengeblieben. Probleme gab es nur mit der Ersatzteilversorgung, was am Ende sogar dazu führte, dass ich den Club als "Selbsthilfeorganisation aus Notwehr" gründete :-)
 
Sorry, ich grätsche nochmal dazwischen.....:rolleyes:
Auf meinen ersten Metern in Abensberg, der Heimreise, habe ich an einer Tanke gehalten, um Sprit zufassen....da stach mir dieses Automobil ins Auge! :eek: Autsch ist der schön!:biggrin:
 

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Auf meinen ersten Metern in Abensberg, der Heimreise, habe ich an einer Tanke gehalten, um Sprit zufassen....da stach mir dieses Automobil ins Auge! :eek: Autsch ist der schön!:biggrin:
Mit einer der schönsten Limousinen und nicht so 'n oller Alfa. Das meinte ich damit. Übrigens, die Dinger fahren inzwischen echt gut und man ist stets „gut angezogen“.
 
Mit einer der schönsten Limousinen und nicht so 'n oller Alfa. Das meinte ich damit. Übrigens, die Dinger fahren inzwischen echt gut und man ist stets „gut angezogen“.

Ich kenne auch Leute, bei denen steht sowas ständig in der Werkstatt... :redface:
 
Mit einer der schönsten Limousinen und nicht so 'n oller Alfa. Das meinte ich damit. Übrigens, die Dinger fahren inzwischen echt gut und man ist stets „gut angezogen“.
geht aber wieder mehr Richtung "Kaviar". Mir gefallen Underdogs eher. Was hab ich für die alten Maserati Bitubo und Ghibli aus den 80er - 90er geschwärmt. Wieder das Thema, klare Formensprache.
 
Der Alfa ist nicht ganz so protzig. Aber der QP ist schon schön, wobei man inzwischen das Design etwas verschlechtert hat. Genau wie beim Coupé mit den sichelförmigen Heckleuchten. Wurden wegen irgendwelcher Vorschriften durch "Klötze" à la Audi ersetzt. Schade.

Manchmal zweifelt man aber am Geschmack. Bei einem Fähnchenhändler hier steht ein ziemlich neuer Bentley, fragt mich nicht nach dem Typ. Aber wie kann man so ein Auto in knallrot ordern? Fehlt nur noch Radlaufchrom und ein Campingtisch als Heckspoiler und die Zuhälterkarre ist fertig.
 
Die Biturbo-Familie glänzte aber durch unterirdische Qualität.
 
Der TÜV-Report oder ADAC-Statistiken sagen nichts über die Qualtät von Autos aus, zumindest nichts darüber, wer wirklich besser ist.
Meine Autos in der nicht beurteilten Rubrik 20 - 30 Jahre alt, bestehen den TÜV immer im ersten Anlauf. Aber auch das heißt nicht, dass
sie besser sind, nur dass ich VORHER das Auto in der Werkstatt checken lasse. Was ich evtl. reparieren muss, käme ja nachher ohnehin,
aber die Gebühren für die Nachprüfung entfallen. Es ist eine Frage der Einstellung des Fahrers und natürlich der Qualität der Werkstatt,
wie das Auto durch den TÜV kommt. Dazu kommt, dass mit zunehmenden Alter des Autos der x-te Halter damit herum fährt, der in den
meisten Fällen kein Youngtimer-Fan ist, sondern die billige Kiste will, an der Wartung spart und so zum TÜV fährt, um zu erfahren, ob es
sich lohnt oder doch das Auto in den Shredder zu geben. Was kann das Auto dafür, wenn das "Herrchen" ein Schlamper und Pfennigfuchser
ist? Somit ist eine solche Statistik nicht repräsentativ.

Und ADAC-Pannenstatistik? Marken mit weniger gutem Service fallen auf, weil eben der ADAC oder etwas Ähnliches gerufen wird. Die
anderen haben einen eigenen Pannendienst oder lassen das Auto ungeprüft zur Markenwerkstatt bringen. Also weiß man nicht, was anlag.
Außerdem gilt auch hier, wer nach 100.000 km noch nicht mal den Keilriemen prüft und in keine Werkstatt geht, muss sich nicht wundern,
wenn ein Verschleißteil irgendwann fertig ist.

Nur wenn jede Panne genau analysiert würde, wäre das aussagekräftig. So füllt es Hefte und wirft u.U. völlig unberechtigt ein schlechtes
Licht auf eine Marke.
 
Manchmal zweifelt man aber am Geschmack. Bei einem Fähnchenhändler hier steht ein ziemlich neuer Bentley, fragt mich nicht nach dem Typ. Aber wie kann man so ein Auto in knallrot ordern? Fehlt nur noch Radlaufchrom und ein Campingtisch als Heckspoiler und die Zuhälterkarre ist fertig.
Also ohne Ironie und Quatsch, so einen roten Bentley finde ich absolut top. 'mal etwas anderes und vor allem ist die Person, die den so bestellt hat, kein spießiger Langeweiler. Mit dem Kerl oder dem Mädel kann man etwas anfangen, wie ich finde.
Bentley ist und war auch nie ein „Zuhälterwagen“ im klassischen Sinn, auch nicht in „Fehlfarbe“.
Aber nun gut, selbst wenn man ein Auto mit solch' einem Image bewegen würde, dann gibt es doch nichts Interessanteres als wenn aus diesem ein z.B. hochintelligenter, herzensguter Familienvater aussteigen würde, der eben - und das meine ich äußerst positiv - ein wenig interessant verrückt ist, ein „Typ“ eben. Der macht sich dann überhaupt keine Gedanken im seinem Leben, was die anderen wohl über seinen knallroten Bentley sagen. Für mich ist so ein Konglomerat aus Hirnschmalz, Niveau und gutem Benehmen gepaart mit einem Verhalten und einer Ehrlichkeit, die total untypisch für diese Spezies Mensch sind, die wahre Inkarnation der Intelligenz.
Übrigens, Reinhard Mey fuhr jahrelang eine hellrote S-Klasse (W126) an seinem Zweitwohnsitz Kampen. Und die Karre war in diesen Jahren wirklich ein mit vielen Klischees befaftetes Auto.
Aber jeder Jeck ist halt anders.
 
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