Ohne Plan nach Norden... oder: Metalldetektor und aero84 machen Urlaub.

Fortseztung folgt. Vieleicht morgen, vielleicht nächste Woche. Es sind noch massig Bilder da...
 
...und dann musste damit auch noch zur Fotobude rennen - warten - wieder löhnen und dann erst herausfinden, dass das Lieblingsbild doch nix geworden ist. *Leider*

deshalb hab ich ne EOS350D........siehe Bilder aus Ljunbyhed.....sind bisher übrigens 3350 Hits auf die Bilder.....

Aber Martin, keine Müdigkeit!! Schön weiter schreiben..... :-)
 
Die 350D ist schon schick, hamwa auch, aber wie gesagt, bis die in Stellung gebracht ist (manchmal auch überraschend, was der AF scharf stellt und was nicht...), und in die Garage darf nur die Powershot mit. :cool:

Deine Ljungbyed-Bilder sind übrigens klasse, also ein paar Hits hab ich auch produziert.
 
deshalb hab ich ne EOS350D........

Die will ich ja auch ;o) ...der Body kostet jetzt "nur" noch 549 € bei Mediaonline.de - als Objektiv hab' noch mein Tamron 28-200 XR... geiles Teil und unwahrscheinlich vielseitig ;o)
Wie bist du mit der Batterie zufrieden? Gleich den Batteriegriff dazukaufen?

Hälsningar..
//Xanthos
 
"Vorwärts, Kameraden, es geht zurück!"

Das wäre eine Überschrift nach Besold.

Zurück geht es über die 45. Die sind wir die letzten Kilometer auch gefahren, aber diesmal wollen wir auf ihr bleiben und nicht über die Küste, sondern durchs Landesinnere zurück.

Die nächste Etappe wird sich zur Mammutetappe entwickeln, gestopt wird nur zum tanken, photographieren, für den Fahrerwechsel und für Körperpflege. Die Schlafsäcke sollten wir erst wieder in Uddevalla auspacken...



Das Land hat uns jetzt endgültig. Jedes Zeitgefühl ist verloren, wir fahren und fahren und fahren. Langsam, fast unmerklich verändert sich die Landschaft, die Tundra geht wieder in Wald über, die Bäume werden grüner und höher. Aber das zieht sich über Hunderte von Kilometern.

Laßt einfach die Bilder auf Euch einwirken, vielleicht vermitteln sie einen Eindruck. Bei manchen Bildern werde ich eine kurze Erläuterung dazuschreiben.

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Nur wenige Höhenmeter über uns liegt noch Schnee.
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Es ist schwer, in Worte zu fassen, was ich empfinde. Das Land hat uns, man geht im Land auf, man wird Eins mit dem Wald, mit dem Himmel und mit der Straße.
 
Xanthos;123726...der Body kostet jetzt "nur" noch 549 € bei Mediaonline.de - [/QUOTE schrieb:
NUR... lach.

@aero, metall: mehr infos ueber die Lok ? Ich hab an der Endstation in Narvik das Infoschild plus Lok fotografiert.
/To
 
Der Blick in den Atlas zeigt westlich einen See, der sich von der Straße bis zur Gebirgskette des Fjälls zieht. Wir entscheiden ganz spontan, uns das anzuschauen. Es geht rechts runter von der Straße, der Asphalt weicht Kies und Sand. Diese Schlaglochsammlung könnte genauso in Brandenburg oder der Neumark zufinden sein. Erinnert mich von der fahrerischen Herausforderung an den Weg zum Badesee etwas südlich von Landsberg/Warthe, an den ich damals noch mit dem weißen Benz und Elzbieta gefahren war. Da hörte der Weg allerdings irgendwann fast ganz auf und ging in Wiese und Gebüsch über, hier bleibt der Weg klar als Weg erkenn- aber nicht immer befahrbar.
Als Iuri zum zweiten Mal aufsetzt, verbanne ich ihn auf den Beifahrersitz und übernehme. Im Gegensatz zu ihm habe ich tatsächlich auch ein bißchen Erfahrung abseits befestigter Wege. Im Schrittempo schlängeln wir uns weiter vor und gelangen tatsächlich ohne weitere Grundberührung ans Ziel.

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Wir stehen da und genießen.

Später kämpfe ich mich durch den weichen Sand zwischen den Steinen etwas zur Seite vor, um schließlich auf den Steinen balancierend in den See hineinzuspazieren. Was tut man nicht alles für ein Bild...

Hier löst sich auch ein Rätsel, daß uns seit hunderten kilometern begleitet: Auf der Fahrt haben wir neben dem Auto immer öfter Grasbüschel gesehen, die wie auf Holzstümpfen aus der Wiese hervorragen, teilweise in beträchtlicher Höhe. Was für eine Pflanze ist das? Ich taufe sie auf "Vetter Ed", den haarigen und sympathischen Angehörigen der Addams Family.
Die Lösung ist simpel: der Grasbüschel wächst, seine Wurzeln sterben ab, und auf dem sich daraus bildenden Torf wächst die Pflanze weiter und schiebt sich immer weiter nach oben.


Zurück übernimmt Iuri, anfangs unter Anleitung. Aber dann hat er den Dreh schnell raus und bringt uns sicher wieder auf den Asphalt zurück.
 
ABER: Die hier gezeigten Bilder sind sehr schön - wobei ich hierbei speziell die Motivauswahl und den Bildaufbau meine. Da kann jemand fotografieren! *daumenhoch*

Besten Dank!

Bei einigen der Bildern muß ich mir sicher keinen Vorwurf machen, mit anderen bin ich nicht wirklich zufrieden. Manches, was aus dem Auto geschossen ist, ist mit Spiegelungen der Windschutzscheibe garniert. Mittlerweile hab ich nen Polarisationsfilter für das gute Stück organisiert, vielleicht hätte der geholfen.
Der Bildaufbau ist bei den "gefahrenen" Bildern auch nicht immer der Beste.

Richtig ärgern tu ich mich aber über das zweite Gegenlicht-Bild von Ales Stenar: MD hat auf dem Photo nix zu suchen, aber nicht, weil er sich da reingeschlichen hätte, sondern weil das einfach nicht so gedacht war. Irgendwie muß das ganze Bild drei Zentimeter nach links - bzw der Bildausschnitt nach rechts. Dann stimmt das auch wieder halbwegs mit dem goldenen Schnitt...
Sieht aus wie ein übler Parallaxenfehler. Aber wie zur Hölle hab ich das geschafft, den mit einer Spiegelreflex zu produzieren? :dontknow:

btw: gibt es eigentlich gute Seiten im Netz, die sich mit "analoger" Photographie beschäftigen? Irgendwie hab ich nach dem Urlaub Blut geleckt...
 
Von wegen nicht so viel Geländeerfahrung. . . Dass der Fronttriebler auf Schotter irgendwann von selber "herauskommt" hätt ich dir schon sagen können, hab doch nach dem Führerschein mit dem FIAT Tunto die Feldwege im Allgäu unsicher gemacht, bin wie durch ein Wunder nur selten abgeflogen in irgendwelche Zäune rein. . . :D aber der hatte auch nicht so ne niedrige "Ölwanne" (=Getriebe)!
 
edit:
MD hat auf dem Photo nix zu suchen, aber nicht, weil er sich da reingeschlichen hätte, sondern weil das einfach nicht so gedacht war.

Ich geb ja zu, ich bin so eitel und such auf jedem Bild erst mal mich selber :D - hab mich hier aber kaum gefunden. Sehe doch eher wie ein etwas größerer der ollen Steine aus (Monolithic Baby)!

Aber hier sind tw. die Bilder immer noch leicht nach rechts gekippt. Woran kann denn das liegen, wenn bei dir ein Bein kürzer wär, hätten die dich doch bei Oliven nicht genommen.
 
Dein Monitor steht schief :biggrin:

Hmm... die aus dem Auto geschossenen Bilder sind tendenziell etwas schief, das stimmt. Das Königsschloß ebenfalls, da wird der Effekt aber noch durch den Bildausschnitt verstärkt. Daß das aber wirklich schief ist, sieht man am Wasser.

EDIT: sehe gerade, das erste Seebild (mit dem Geröllufer) ist auch leicht schräg, das zweite nicht. Hmmm.


Geländeerfahrung: nen geschotterter Feldweg im Allgäu ist doch kein Gelände! :damnmate:
Zumindest keines, wo man ähnliche Gedankengänge wie im trucktrial braucht. :biggrin:
 
häsch du a Ahnung! Aber wenns wirklich Gelände wär, käme man auch nicht so schnell voran, dass es Spaß macht, das mag sein. . .

Ich hatte den Rückweg vom Polcirkeln bis Arvidsjaur gar nicht so langatmig in Erinnerung. Kommt wohl davon, wenn man wie in Trance fährt, irgendwann auch nicht mehr auf Wellen in der Straße achten muss und sich ab Anfang der Wälder und Ende der Berge die Landschaft überhaupt nicht mehr ändert.
 
Moment! Wir sind ja noch lange nicht in Arvidsjaur. Wir haben ja noch nichtmal den Polarkreis wieder in südlicher Richtung überschritten...
 
Wir kommen wieder am Kraftwerk und der Kraftwerkssiedlung vorbei. Während sich die Straße langsam ins Tal senkt, halten wir an. Ich ziehe die Bergstiefel an - mit den dünnen Ledersohlen der normalen Schuhe ist mir das zu heikel -, schnappe die Kamera und kraxel nach rechts in die Schlucht.

Ich muß wohl eine halbe Ewigkeit photographierend verbracht haben, jedenfalls wird Iuri offenichtlich nervös und erkundigt sich akustisch nach meinem Standort. Nein, ich bin nicht runtergefallen und lebe offensichtlich immer noch, mache aber keine Anstalten zum Aufbruch und hangel mich lieber eine Felsplatte weiter.

Hier die Bilder:

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In diesen Momenten wird mir wieder klar, wie sehr ich das vermisse, mich in der Natur zu bewegen. Ich könnte stundenlang auf dem Felsen liegen, Gewehr oder Kamera in der Hand, völlig egal, und warten.

Aber dem Schreibtisch entkommt wohl auf Dauer niemand...
 
Weiter geht's. Wir rollen nach Süden...

Ich kann mich hier gerade nicht entscheiden, welches Photo nehmen? Ach was, stell ich halt beide rein...
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Tanken in Jokkmokk.

Wir passieren den Polarkreis. Diesmal ohne Bild und ohne zu kochen, wir haben ja noch was vor uns...
Da wir den Teil der Strecke ja schon kennen, haue ich mich erstmal wieder aufs Ohr.

In Arvidsjaur wird erneut getankt. Weiter geht es nach Süden, immer die 45 entlang.

Hinter Arvidjaur übernehme ich wieder. Im Västerbotten beginnt w123-county. Von der Anzahl und dem Erhaltungszustand her können sie beinahe den allgegenwärtigen 240er-Volvos den Rang ablaufen.
Interessanterweise nicht nur Benziner, wie man vermuten könnte, gerne auch als Diesel. Viele mit Pornofelgen, "passend" dazu das Schlechtwegefahrwerk mit Höherlegung, und ganz wichtig, Schwedenfahnen in alle vier Fenster geklemmt.
Die Jungs sind definitiv auf dem richtigen Weg, ein bißchen Hilfestellung kann aber nicht schaden. Ich fange also an einer Tanke einen 123erfahrer ab und nötige ihm die url der malakas-homepage auf...


Gegen 9 Uhr Abends stoppen wir an einem Rastplatz. Das ist das Schöne an Schweden, wo man einen Rastplatz baut, hat man meistens auch gerade einen idyllischen See zur Hand.

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Der dritte Film ist verschossen, ich breche den letzten an. Beim Einlegen bin ich offensichtlich zu geizig, vielleicht schneide ich den unteren Rand des Bildes einfach noch ab. Oder ich lasse es so.

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Wir rollen weiter, ich fahre, Iuri schläft.
Um Mitternacht kommen wir durch ein kleines Städchen an einem Strom. Auf der Brücke verschlägt es mir fast den Atem. Ich suche einen Parkplatz und laufe zurück.

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Ich fahre noch zwei Stunden weiter, dann merke ich, wie ich zu müde werde. Wir tauschen wieder, ich mache es mir auf dem Beifahrersitz bequem und schließe die Augen.
 
Jeweils das obere Bild ist das bessere. In der Nacht bin ich noch an einigen Seen von dem Typ vorbeigefahren. Dieses Mitternachtssonnenfahren ist ziemlich berauschend, weils nicht dunkel wird pennt man natürlich auch nicht so leicht ein. . . Ich fahre so vier bis sechs Stunden ununterbrochen streng auf Tempomat, wechsel die Radiostationen durch und irgendwann lässt sich links über so nem See die Sonne wieder blicken. Da muss man unwillkürlich an die Krombacherwerbung denken, die früher noch mit dem Mittelteil der Rhapsody in Blue unterlegt war.
 
Soweit vielen Dank für meine Gute-Nacht-Geschichte, muß ja teilweise Autofahren wie Meditation sein in Schweden. Analoge Kamera erzieht zum genauer hingucken und sparsameren Fotografieren. Für mich gilt auch hier: back to the roots mit einer mechanischen Kamera, Dein Tip mit der CD ist gut, danke.

Ich hoffe, die Fortsetzung folgt.
In freudiger Erwartung
 
Mist, man kann die Daten kaum erkennen... Die Lok bzw. der Zug stand uebrigens kurz bevor das Bild entstand noch direkt hinter dem Schild. 53 Waggons mit Erz waren angehängt.
/To
 

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@aero,metall: Vielleich wäre das ja etwas für nächstes Jahr?!

Auf alle Fälle habt ihr einen Super Bericht verfasst (v.a. die Bilder sind gigantisch!), danke dass wir alle es miterleben durften.

http://www.plymouth-dakar.co.uk/

...Ist eine "Gegenveranstaltung" zur offiziellen Rallye Dakar.

Die Mannschaft eines Teams - nennt sich "Sand Dogders" - fährt 'nen 99 Turbo!

Das Auto, mit welchem man teilnimmt darf max. 200€ kosten, die Vorbereitung des Autos auf die Rallye max. 40€.
Ein Freund von mir nimmt dieses Jahr daran Teil mit einem Peugeot 504.
 
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