Antrieb - Saab 900 8V B201 - Motor ging schlagartig aus und startet nicht mehr

der Kolben sitzt vorne auf dem O-Ring auf. ...
Sprechen wir jetzt beide von dem Ring auf der "Hülse"?
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Der ist IMHO doch nur in ausgeschaltetem Zustand von Bedeutung, um zu verhindern, dass Systemdruck aus dem Zulauf über die Undichtigkeit am Kolben in den Rücklauf verschwindet und dadurch - so wie du schon schriebst, Warmstartprobleme entstehen.

Ja, wenn der Kolben bei fehlendem O-Ring weiter nach links gelangt, hat es der Systemdruck durch die etwas geringere Federspannung zunächst etwas einfacher, den Kolben aufzudrücken, aber wenn der Kolben sich um das Maß des fehlenden Ringes nach rechts bewegt hat, ist doch alles wie zuvor, als der Ring noch intakt war?
Dann hängt - wie bei intaktem Ring - die Bewegung des Kolbens doch weiterhin nur von der (unveränderten) Vorspannung der Feder ab, die sich ja auf der anderen Seite des Kolbens befindet, und deren Vorspannung nur von der Zahl der Ausgleichsscheiben, an denen sie anliegt, bestimmt wird.
Wie weit der Kolben sich wegen des fehlenden Ring vorher zusätzlich nach rechts bewegen musste, bis er die Rücklauföffnung mehr oder weniger freigibt, dürfte also doch keinen Einfluss auf die Regelung des Systemdrucks haben.

Oder wo habe ich hier einen Denkfehler?
 
Ich habe mich tatsächlich das gleiche gefragt, aber vielleicht klärt es sich noch…
Aber auch der O-Ring der da in der Feder steckt scheint nicht der zu sein der vorne auf dem Konus sitzt ?
Gruß
 
Vielen Dank für Eure Erläuterungen! Ich versuche morgen die Hülse rauszubekommen. Am liebsten würde ich ja mal den ganzen Mengenteiler samt Stauscheibe herausnehmen...

Auf Basis der Zeichung ist es aber für mich schwer vorstellbar, dass der O-Ring, der vorne auf der Hülse sitze, bis zu der hinteren Feder rutscht... Wenn dann hätte er doch eher über die Rücklauföffnung verschwinden müssen.
 
Hallo,

ich habe den Kolben des Systemdruckreglers herausbekommen. Siehe Foto. Auf einer Stelle ist eine Art Verfärbung und Linie sichtbar, jedoch ist das nicht spürbar. Gummidichtung war auch dran und sieht gut aus. Die scharzen Kunststoffreste (Dichtung?), welche sich in der Feder der Aufstoßnadel befanden (s. dieser Beitrag): können diese auch aus der Ventilnadel kommen? In dem Schraubenkopf des Systemdruckreglers selbst müsste ja auch eine Dichtung sitzen, welche in Ruhelage die Leitung zum Warmlaufregler abdichtet.Siehe auch hier unter 3.5: https://www.hanshehl.de/tipp98-24-1.htm

Schönen Sonntag Euch!

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Er startet wieder! :smile: Also mehr schlecht als recht aber besser als gar nichts. Vielen Dank erstmal für die zahlreichen Tips und Hinweise. Bin erst heute wieder dazu gekommen da das Wetter einigermaßen gepasst hat (jetzt schüttet es gerade wieder). Daher hier ein Update.

Mein Saab startet erstmal wieder. Wie verhält er sich nun?:
  1. Nach dem ersten Start musste ich die Drehzahl etwas hochhalten (2000-3000U/min) damit er nicht ausgeht.
  2. Das dauerte 1-2min, er ging auch mal zwischendurch aus (nicht schlagartig)
  3. Läuft jetzt einigermaßen ruhig im Leerlauf.
  4. Aber: nimmt er Leerlauf (fast) kein Gas an. Auch "poltert" / "klonkert" er ein wenig, als ob er nicht richtig zündet.
Was habe ich jetzt getauscht:
  1. Zündspule erneuert (NGK 48339 (Aufdruck: NGK U1706)
  2. Verteilerkappe erneuert (BOSCH 1235522056)
  3. Zündverteilerfinger erneuert (BOSCH 1234332273)
  4. Zündkabel zwischen Zündspule und Zündverteiler erneuert (BOSCH 0986356040 --> dieses hat jedoch 6.7kOhm Widerstand! Das Original hat nur 1.2kOhm Widerstand. Zum Vergleich habe ich das Kabel aus meinem anderen Saab genutzt. Beide funktionieren bzw. verhalten sich ähnlich. Werde es trotzdem gegen eins mit dem richtigen Widerstand ersetzen)
--> Woran es jetzt genau lag kann ich nicht mehr sagen....

Was habe ich noch gemessen:
  1. Rücklaufleitung Kraftstoff: ca. 1 Liter pro 30s in der Rücklaufleitung
  2. Systemdruck und Steuerdruck: 4.5 bar / 3.1 bar --> ich traue dem Messgerät irgendwie nicht mehr, da der Druck nicht reproduzierbar ist und die Entlüftungsfunktion auch nicht mehr funktioniert. Daher sind die Werte nicht als zuverlässig zu betrachten!
Was ist mir noch aufgefallen:
  1. Kraftstoff (viel!) in der Ansaugbrücke! Ich hatte durch die Drosselklappe mal in die Ansaugbrücke geschaut. Dort stand bis zum Anschlag Kraftstoff drin. Da kann ich wohl von Glück reden dass es mir da nicht was zerschossen hat. Ich habe den Kraftstoff mit Tüchern nach und nach abgesaugt so dass alles wieder trocken war.
Was ich als nächstes versuchen würde weil der Motor ja unrund läuft bzw. so merkwürdig poltert (habe ihn dann recht schnell wieder abgestellt):
  1. Zündkerzen tauschen (eventuell waren die vorher mal abgesoffen und tun es nicht mehr richtig?)
  2. Weitere Vorschläge?
Schönen Sonntag Euch,


Johannes
 
Zuletzt bearbeitet:
...und vielleicht auch nochmals die Zündung einstellen?
 
  1. Nach dem ersten Start musste ich die Drehzahl etwas hochhalten (2000-3000U/min) damit er nicht ausgeht.
  2. Das dauerte 1-2min, er ging auch mal zwischendurch aus
Air-Aux bzw. Luftzureicherungsventil oder wie auch immer der Name prüfen bzw. einstellen.....Schlitz sollte kalt ein 6 mm Schraubenzieher durchpassen, warm nicht.....Widerstand sollte um die 25 Ohm sein +/- 5 Ohm
 
Nur kurz und ohne Unterlagen, daher nur aus dem Gedächtnis:
Soll die Pumpe nicht 900 ml in einer halben Minute fördern? Bitte noch mal prüfen - ich kann mich auch irren.
Und Sprit unter der DK kann doch fast nur aus einem undichten oder falsch angesteuerten Kaltstartventil kommen? Oder kann das von den Einspritzventilen so weit zurücklaufen?
Beides könnte deine Probleme erklären.
 
Nur kurz und ohne Unterlagen, daher nur aus dem Gedächtnis:
Soll die Pumpe nicht 900 ml in einer halben Minute fördern? Bitte noch mal prüfen - ich kann mich auch irren.
Und Sprit unter der DK kann doch fast nur aus einem undichten oder falsch angesteuerten Kaltstartventil kommen? Oder kann das von den Einspritzventilen so weit zurücklaufen?
Beides könnte deine Probleme erklären.
Du hast völlig recht, ich habe es oben falsch geschrieben und nun korrigiert. Es war knapp ein Liter in 30s.

Zusatzluftschieber prüfe ich als nächstes, Zündung habe ich leider noch nie eingestellt bzw. noch nie gemacht. Habe aber schon eine Zündzeitpunktpistole hier liegen... Danke!
 
Wenn Sprit im Ansaugtrakt steht, könnte ggf. etwas mit dem Kaltstartventil nicht stimmen.
 
Wenn Sprit im Ansaugtrakt steht, könnte ggf. etwas mit dem Kaltstartventil nicht stimmen.
Ich vermute fast, dass das durch die unzähligen Startversuche an verschiedenen Tagen war (d.h. Motor war immer kalt), so dass dort immer wieder was eingespritzt wurde. Werde das aber auch nochmal prüfen, d.h. schauen ob es dicht ist wenn Systemdruck anliegt (also wenn die Kraftstoffpumpe läuft).
 
Du hast völlig recht, ich habe es oben falsch geschrieben und nun korrigiert. Es war knapp ein Liter in 30s.

Zusatzluftschieber prüfe ich als nächstes, Zündung habe ich leider noch nie eingestellt bzw. noch nie gemacht. Habe aber schon eine Zündzeitpunktpistole hier liegen... Danke!

Ach, ja dann solltest du den Zündzeitpunkt nun unbedingt mal messen, bevor du weiter machst.
 
Guten Morgen,

nachdem der Saab am Sonntag ja erstmal lief, dann aber nach wenigen Minuten kein Gas mehr annahm und im Leerlauf auch polterte habe ich gestern noch Folgendes gemacht:
  1. Zündkerzen erneuert
  2. Unterdruckleitungen geprüft und Dichtungen an der Ansaugbrücke erneuert
  3. Die Verbindung über den Zusatzluftschieber unterbrochen (d.h. dicht gemacht). Wollte nur sehen ob das irgendeinen Einfluss hat.
Danach startete der Motor, ohne Poltern. Ich hatte das Gaspedal an einer festen Position gehalten, so dass ich ca. 2000U/min hatte. Dann hatte ich folgendes Symptom:
- Der Motor lief ein paar Sekunden mit konstanter Drehzahl, dann sackte die Drehzahl ab (ca. 1000U/min). Dann ging sie wieder hoch auf 2000U/min, lief wieder ein paar Sekunden gleichmäßig und sackte dann wieder ab. Das wiederholte sich ein paar Mal.
- Irgendwann nahm der Motor dann wieder gar kein Gas mehr an. Lief jedoch im Leerlauf ruhig und recht gleichmäßig.

Nachdem ich dann schon fest aufgeben wollte und darüber nachdachte wie ich den Saab per ADAC in die Werkstatt bekomme bin ich bei laufendem Motor nochmal alle Leitungen, Stecker etc. abgegangen. Bis ich dann bei dem Ventil für die Lambdaregelung angekommen war. Hier saß der Stecker nicht richtig, da ich den zwischendurch mal entfernt hatte. Das Ventil arbeitete also gar nicht. Stecker fest drauf geschoben und der Motor summte wieder wie eine Biene. Heute morgen 20km zur Arbeit ohne Probleme. Nur die Türgummis waren eingefroren und die Schlösser ebenso, musste dann durch den Kofferraum einsteigen ;)

Was genau nun die Ursache war dass der Motor im November plötzlich ausging und sich gar nicht mehr starten ließ kann ich nicht mehr rekonstruieren. Das einzige was wirklich durch war, war die Zündleitung zwischen Zündspule und Verteiler. Das Kabel war auf einer Seite massiv korrodiert und rein/rausstecken hat sich der Kontakt dann auch völlig verabschiedet. Ich hatte je beschrieben dass noch Funken sichtbar waren, aber vielleicht nicht ausreichend gut.

Was ich gerne als nächstes machen würde:
  1. Zündzeitpunkt messen: habt Ihr eine Empfehlung für eine Pistole / Messgerät? Die Pistole die ich hier hatte funktionierte nicht mehr.
  2. Ölwanne entfernen: gibt es hierfür eine Anleitung. Habe für den 900i (B201) nichts gefunden. Auch ob ich z.B. eine neue Dichtung für die Ölwanne benötige nach dem Ausbau. Ich möchte nämlich beim nächsten Ölwechsel gerne mal die Ölwanne abnehmen um zu sehen
    1. wie der Filter/Sieb aussieht,
    2. wie die Dichtung / O-Ring von der Ansaugung zur Ölpumpe aussieht

Also nochmals tausend Dank an das tolle Forum hier und die zahlreichen Tips und Erläuterung.

Hier nochmal das Foto vom Ventil für die Lambdaregelung aus meinem Post vom Anfang:
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Möglicherweise war es dann das korrodierte Zündkabel. Mal hatte es Kontakt, dann mal nicht. Spielt ja dann auch gerne Feuchtigkeit und Temperatur eine Rolle bei sowas. Fieser Fehler. Jedenfalls schön daß er jetzt wieder läuft.

Zündzeitpunkt-Pistolen gibt es in diversen Ausführungen und unterschiedlichen Preisstufen. Ich würde einfach schauen was der Markt so hergibt. Meine ist jetzt schon gut 20 Jahre alt. Anscheinend gibt es das baugleiche Modell immer noch bei Louis:
https://www.louis.de/artikel/zuendz...trieb/10003442?filter_article_number=10003442

Deine Türdichtungen solltest du mal mit Gummipflege behandeln, dann frieren die auch nicht mehr fest. Glycerin, Hirschtalg...
Die Türschlößer mit Balistol, dann sollte auch da nichts mehr passieren.

Die Ölwanne abnehmen ist eine größere Aktion. Deine Ölwanne ist nämlich das Getriebe. Da kommst du nur dran wenn du Motor+Getriebe am Stück nach oben heraus hebst.
 
Die "Ölwanne" brauchst Du beim 900 nicht anzufassen.
Jedenfalls ist das Sieb kein Problem, ein defekter O-Ring natürlich schon eher,
aber dazu müssen- wie erik schon schrieb- Motor und Getriebe getrennt werden.


Bevor Du Dich ans Einstellung der Zündung machst (Jede Zündlichtpistole ist geeignet...)
solltest Du die Markierung auf der Schwungscheibe suchen,reinigen und am besten mit silbernem Edding o.ä. markieren (20° voT )
denn die ist eigentlich immer rostig und damít unleserlich!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe seit 30 Jahren ein ganz einfaches Stroboskop ähnlich diesem: https://www.ebay.de/itm/28451352122...rDAOW5hpni7NeVEk8joAPxWQ==|tkp:Bk9SR87H6r64YQ
Es reicht mir vollkommen aus da ich die restlichen Werte mit dem Multimeter TB65 von Testboy abdecke.

Bei dem hast Du halt noch Zusatzinfos:
https://www.ebay.de/itm/36202844908...y7Lqytq4CIOl3CqnmxH0|ampid:PL_CLK|clp:2047675

Und schnell mal die Ölwanne abbauen ist schon was für Hardcore-Schrauber. Zeitaufwand: um 20 Stunden wenn alle erforderlichen Hilfsmittel vorhanden sind.
 
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