Antrieb - Saab 900 8V B201 - Motor ging schlagartig aus und startet nicht mehr

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24. März 2022
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SAAB
900 I
Baujahr
1986
Turbo
Ohne
Hallo zusammen,

nachdem ich meinen einen Saab (BJ 1986) nun erfolgreich durch die Werkstatt habe reparieren lasse (ich werde das Thema mal noch aktualisieren), macht mein zweiter Saab seit 2 Tagen Probleme.

Daten:
- Saab 900 BJ 1988
- Motor B201 8V
- Leistung: 81kW
- Hat soweit ich es gesehen hab eine Lamdasonde.

Zustand bisher:
1. Startete gut, sowohl warm als auch kalt (auch jetzt bei Minusgraden)
2. Lief nach dem Start ruhig ohne ruckeln. Gasgeben war nicht nötig.
3. Die letzte Fahrt war Langstrecke (300km) ohne Probleme, davor nur Kurzstrecke und nur aller 2 Wochen gefahren.

Was ist jetzt passiert:
1. Motor normal gestartet
2. Motor lief im Stand ca. 1min. Zum Losfahren sind wir nicht mehr gekommen.
3. Motor ging schlagartig aus (kein Stottern, Ruckeln o.ä.), eher so, als hätte man den Zündschlüssel gedreht
4. Mehrere lange Startversuche und auch Starthilfespray haben nichts bewirkt (es gab jedoch ein Rückzündung mit Stichflamme aus dem Luftansaugrohr...)

Was habe ich schon testen können:
1. Zündkerzen rochen leicht nach Benzin, waren aber nicht naß
2. Ich hatte alle Zündkerzen ausgebaut und den Motor starten lassen, es kam jedoch kein Benzin raus (denke also nicht dass er abgesoffen war, aber ich weiß es auch nicht genau).
3. Zündfunke war an der Zündkerze sichtbar (nur eine Kerze getestet da draußen kalt, naß und dunkel :( )
4. Kraftstoffpumpe ist hörbar, sollte also funktionieren

Mehr habe ich leider noch nicht geschafft.

Was wurde vorher schon erneuert:
1. Einspritzleitungen neu (HFT)
2. Zündkerzen neu
3. Unterdruckschläuche teils neu
4. Zündkabel sehen noch recht neu aus

Was könnte ich als nächstes machen?
Was wären Eure Vorschläge für die nächsten Schritte? Zum Beispiel:
1. Testen ob Kraftstoff eingespritzt wird (Relais Benzinpumpe brücken, Kraftstoffventile ausbauen, Stauscheibe anheben, Spritzbild testen)?
2. Zündkerzen zu Sicherheit erneuern (oder gegen die alten, die noch funktioniert hatten, tauschen)?
3. Alle Kerzen testen ob es einen Zündfunken gibt?
4. Muss der Zündfunke dauerhaft sichtbar sein? Ich meine mich zu erinnern das der geflackert hat. Wenn der Anlasse mit 60U/min dreht wäre das pro Sekunde 1 Umdrehung, d.h. 1x pro Sekunde müsste ich den Funken sehen. Sollte also passen dass es flackert.

Vielen Dank schonmal und einen frohen 1. Adent Euch.

Schöne Grüße,

Johannes
 
Zuletzt bearbeitet:
Das alte gegen ein gebrauchtes Zündmodul austauschen. Dauert keine 5. Minuten
 
Hattest du mal versucht, das Auto mit voll durchgetretenem Gaspedal zu starten? Wenn meiner mal ausging, dann weil er abgesoffen war, und nur so ist er dann wiederzubeleben.

Weiter hilft nun nur systematisches Prüfen, ähnlich wie du es schon beschrieben hast.
Dabei aber nicht auf "denke also nicht...", "hörbar, sollte also funktionieren", "sehen noch recht neu aus" u.ä. verlassen, sondern testen und messen!

Funken an der Kerze ist schon mal ein gutes Zeichen. Ja, die kommen nur dann, wenn der betreffende Zylinder dran ist.
Aber auch mal schauen, ob der Funke auch bei ca. 1 cm Abstand zwischen Zündkabel und Masse noch nachweisbar ist. Wenn das an allen Zylindern der Fall ist, musst du dich mit der Zündung selbst nicht weiter befassen (sofern der Verteiler fest ist und sich der Zündzeitpunkt nicht willkürlich verstellen konnte).

Benzinseite am besten durch Messen der Rücklaufmenge und des Systemdrucks prüfen.
Wenn gut, dann die Einspritzventile prüfen.

Wenn immer noch nichts, Kompression messen - oder gleich damit anfangen...

Und auch wenn es nicht die Ursache war, solltest du schließlich wegen der Rückzündungen auf jeden Fall auch kontrollieren, dass die Stauscheibe dadurch nicht verbogen ist und noch in der korrekten Höhe steht.
 
Das mit dem Gaspedal hat nichts gebracht (habe ich mir bei anderen 900er schon fast so angewöhnt).

Ich nehme mir Deine Hinweise zu Herzen und werde wenn es Zeit und Wetter zulassen systematisch weitersuchen.

Zu dem 1cm Abstand: d.h. die ausgebaute aber im Zündkerzenstecker befindliche Zündkerze nicht mit Masse verbinden sondern die Elektrode 1cm entfernt von der Masse halten?

Stauscheibe ist ein guter Punkt. Durch den Druck der Rückzündung hat es die Luftansaughutze zwischen Stauscheibe und Drosselklappe von der Befestigung weggedrückt.
 
Wenn ich das hier lese, dann dreht sich mir der Magen um ... :frown:

Dieses Gasgeben beim Starten ...
Sowas traue ich mich seit dem Brand nicht mehr .... Ich hatte dann wohl auch eine Rückzündung, denn meine Lufthutze über der Stauscheibe ist im hohen Bogen mit lautem Knall komplett davongeflogen, als ich beim Startversuch Gas gegeben habe.
...und plötzlich war eine Flamme da....
Den Rest der Geschichte kennen die Meisten hier .... asdf

Bevor ich mich dass wieder traue, brauche ich ne Therapie :tongue:
 
Zu dem 1cm Abstand: d.h. die ausgebaute aber im Zündkerzenstecker befindliche Zündkerze nicht mit Masse verbinden sondern die Elektrode 1cm entfernt von der Masse halten?
Nein, einfach das Kabel aus dem Stecker ziehen und ca. 1 cm entfernt irgendwo vor Masse halten. Dann siehst du, dass der Funke wirklich kräftig genug ist für zuverlässige Zündung.
Wenn das Auto gar nicht anspringt, ist aber ein Problem im Zündgeschirr zu einem oder zwei einzelnen Zylindern eher unwahrscheinlich, denn dann würde er zumindest holprig irgendwie anspingen oder so tun als ob er wollte.
 
Hallo zusammen und ein frohes neues Jahr noch!

Gestern war es schön warum, so dass ich am Saab weitersuchen konnte warum dieser plötzlich ausging und sich nicht mehr starten ließ. Folgendes habe ich geprüft:

  1. Zündkabel vom Verteiler zu den Zündkerzen alle in Ordnung (Widerstand zwischen 3kOhm und 5kOhm)
  2. Zündkabel zwischen Zündspule und Verteiler stark korrodiert -> werde ich tauschen
  3. Widerstands-Messwerte der Zündspule: Primäseite: 0.3Ohm, Sekundärseite: 6.8kOhm
  4. Spritzbild der Einspritzdüsen: In Ordnung
  5. Steuerdruck: 2.1bar
  6. Systemdruck: 2.5bar --> Deutlich zu niedrig! Mögliche Ursachen?
Was mir beim Messen bei Spritzbild sowie den Drücken aufgefallen ist:
  1. Wenn die Kraftstoffpumpe läuft (Relais gebrückt) ließ sich die Stauscheibe nur relativ schwer anheben
  2. Wenn die Kraftstoffpumpe läuft (Relais gebrückt) surrt dieses auf den Fotos markierte Teil sehr laut. Es ist an einem Ausgang des Mengenteiler angeschlossen. Den Rückfluss zum Mengenteiler teilt sich dieses Bauteil mit dem Rückfluss aus dem Warmlaufregler.
Hier die entsprechenden Fotos:

Um welches Teil handelt es sich hier (rot markiert)? Da Teil surrt sehr laut wenn die Kraftstoffpumpe läuft:

17657-1672656025-29bffbcb5c56c2b28dce5ca3581803d4.jpg

17658-1672656161-9d7eebf7a13109b81a34701b8d26ad17.jpg



Mein Messaufbau zur Messung von Steuerdruck und Systemdruck:
17659-1672656523-07422d1abc89865c70e096e8f10f209d.jpg
 
das surrende Ventil im roten Rechteck dient der Lambdaregelung (modulation des Differenzdrucks), die Messanordnung für die Drücke ist ok

Mögliche Ursachen für Systemdruck zu niedrig:
Spannungsverlust auf dem Weg zur Kraftstoffpumpe, Pumpe verschlissen, Leitung verstopft, Feder vom Systendruckregler gebrochen....
 
Zuletzt bearbeitet:
...und dass du beim Anheben der Stauscheibe einen Gegendruck spürst, ist bei laufender Pumpe und kurz danach ok, der Gegendruck sollte gleichmäßig über den gesamten Hubweg der Stauscheibe sein.
Die Drücke, welche du gemessen hast, sagen ohne die Nennung der Motortemperatur nicht viel aus, da der Steuerdrück über den Warmlaufregler angepaßt wird. Daß heißt, der Steurdruck steigt mit zunehmender Motortemperatur. Hier sieht es danach aus, daß das gesamte K-Jet-System einmal ordentlich von Grund auf kontrolliert und eingestellt werden sollte.
Wo wohnst du?
Und was ich gerade sehe, der Stecker am Zündverteiler, welcher mit so viel Liebe mit Klebeband verbunden wurde:tongue:, könnte auch der Auslöser für ein Nichtzünden sein, jedenfalls hatte ich hier mal Kontaktschwierigkeiten, bis zur Reparatur.
 
Hallo,

danke für Euren schnellen Antworten. Die Drücke wurden im kalten Zustand (12°C) gemessen. Der Warmlaufregler war dabei abgeklemmt. Insbesondere finde ich jedoch den Systemdruck viel zu niedrig - dieser sollte doch viel höher sein. Oder liege ich damit falsch?

Ich wohne im südlichen Teil von Hamburg.

Schöne Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
.
Die Drücke, welche du gemessen hast, sagen ohne die Nennung der Motortemperatur nicht viel aus, da der Steuerdrück über den Warmlaufregler angepaßt wird. Daß heißt, der Steurdruck steigt mit zunehmender Motortemperatur.
na, welche Temperatur wird ein Motor der seit Monaten nicht läuft wohl haben ?
Hallo,

danke für Euren schnellen Antworten. Die Drücke wurden im kalten Zustand (12°C) gemessen. Insbesondere finde ich jedoch den Systemdruck viel zu niedrig - dieser sollte doch viel höher sein. Oder liege ich damit falsch?



Schöne Grüße

sehe ich genauso,
ich hatte weiter oben mögliche Ursachen ergänzt
 
Für den zu geringen Steuerdruck gibt es im Grunde 3 Ursachen:

Der Druck vor dem Mengenteiler ist schon zu gering.
Liefert die Pumpe selbst genug Menge und Druck?
Den Benzinfilter hast du offenbar ja aber schon erneuert.
Dann gibt es aber AFAIR noch ein kleines Sieb direkt im Zulauf zum Mengenteiler - das solltest du überprüfen und ggf. reinigen.

Oder der Systemdruck ist falsch eingestelt - das wird mit Distanzscheiben am Systemdruckregler gemacht.
upload_2023-1-2_12-36-23.png

Oder es geht irgendwo Druck verloren - im bösesten Fall intern im Mengenregler.
 
Hab dir mal die Verläufe reingestellt- bei 12 Grad und du hättest einen Warmlaufregler mit der Endnummer wie oben rechts- zwischen 1,0 und 1,3 bar liegen
 
Hab dir mal die Verläufe reingestellt- bei 12 Grad und du hättest einen Warmlaufregler mit der Endnummer wie oben rechts- zwischen 1,0 und 1,3 bar liegen
..dann hätte er aber kein Modulationsventil. Mit Kat sind 2 bar ok, da über das Taktverhältnis des Modulationsventils temperaturabhängig zusätzlich angereichert wird
 
Noch was:
Wie hast du das Spritzbild der Düsen geprüft?
Angeschlossen sollte das gar nicht gehen, denn der Öffnungsdruck der Düsen liegt meiner Erinnerung nach bei über 3 bar.
Sollte der gemessene Systemdruck von 2,5 bar stimmen, wäre es also kein Wunder, wenn der Motor weder läuft noch anspringt.
 
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