Wer von euch fährt hier noch einen in Polen restaurierten Saab ?

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Danke
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SAAB
95
Baujahr
1966
Turbo
Ohne
Hallo !

Nachdem uns Leszek ( saabista95 ) nun so ausführlich über die Restauration seines 95 bei Eugeniusz Wilk in Polen berichtet und ich zumindest noch zwei weitere Autos kenne , die dort gemacht wurden , würde mich einfach interessieren ob noch jemand von Euch ein Auto von dort fährt , oder sich zumindest einmal eins angeschaut hat .
Voe längerer Zeit gabs da auch mal einen Beitrag von Feliks ( saabist52 ) dazu , der einen blauen Wagen von dort gekauft , aber offensichtlich auch bald wieder weiterverkauft hat ...

Wäre sehr an allfälligen Erfahrungen von euch interessiert ( gerne auch per mail oder pn , wenn jemand hier nicht ins Detail gehen will ) .

@ Leszek und Martin : Eure Autos kenne ich ja persönlich . Mich würde interessieren , ob es noch andere hier gibt .
 
Wenn ich den Beitrag von 2-stroke richtig verstanden habe, wurde sein 96er seinerzeit (vor seinem Kauf) dort restauriert. Zitat dazu aus seinem Beitrag:

"Was wirklich sehr, sehr schade ist: Nach der aufwändigen Restauration wurde der Wagen offensichtlich nicht konserviert. Auch die Lackierung zeigt sich an schlecht erreichbaren Stellen als unzureichend. Und das ist in meinen Augen eine Todsünde! Wie kann man nur mehr oder weniger nacktes Blech zurück lassen.

An einigen Stellen ist schon wieder etwas Rost zu sehen. Hier wurde wohl etwas schlampig gearbeitet. Was mich bei dem Aufwand, der bei der Restaurierung betrieben wurde, sehr wundert. Denn es wäre ein Leichtes gewesen, hier ordentlich zu arbeiten.
Etwas „Angst“ habe ich jetzt vor den unsichtbaren Stellen. Ich hoffe sehr, dass mich da nicht wirklich böse Überraschungen erwarten. Aber Andererseits ist es jetzt wohl noch früh genug, um die – ich nenne es mal vorsichtig „suboptimale Arbeitsausführung“ zu optimieren."

Ich halte persönlich gar nichts davon, ein Fahrzeug in einem gewerblichen Betrieb ohne ständigen und persönlichen Kontakt mit dem Betrieb/Restaurator und ohne die Vereinbarung von definierten Arbeitsabschnitten mit anschließender Kontrolle vor dem nächsten Arbeitsschritt herrichten zu lassen. Die Gefahr, dass geschlampt und gepfuscht wird, ist einfach zu groß. Wenn das Auto dann erst wieder zusammengebaut ist, kommt das dann erst nach einiger Zeit zum Vorschein, zu spät für Reklamationen.

In Polen hätte ich weitere Bedenken. Da ist zum einen das Sprachproblem, zum anderen sitzt vielfach die Gabe der Improvisation als Erfahrung der langjährigen sozialistischen Mangelwirtschaft noch zu tief. Hinzu kommt die Versuchung, schnelles Geld zu machen. Leute mit Oldtimern sind doch reich, oder? Es mag Ausnahmen geben, aber wie findet man die? Es ist schon in Deutschland schwierig genug, eine Arbeit solide und zuverlässige ausführen zu lassen.
Auf Teilemärkten werden man immer wieder in Polen restaurierte schwere Vorkriegsmotorräder (BMW, Zündapp) angeboten. Bei näherem Hinsehen: Lieber nicht.
Gruß, DanSaab
 
Hallo,

na ja, gepfuscht wird überall :-) und das kann man beim besten Willen nicht auf ein Land, sondern meiner Meinung nach jeweils nur auf einen einzelnen Betrieb beziehen.

Ich hab schon sehr sauber gemachte Sachen aus polnischen Werkstätten gesehen, ich schätze den Umfang der Arbeiten hätte in D keiner bezahlen wollen.

Vielleicht kann man ja hier die Frage anhängen:
Wer kennt denn eine gute, zuverlässige und günstige Werkstatt für Karrosseriearbeiten in D?
Was habt ihr da machen lassen, wie war das Ergebnis, was hat es gekostet?

Grüße!
 
Lieber Harald !

Wenn ich den Beitrag von 2-stroke richtig verstanden habe, wurde sein 96er seinerzeit (vor seinem Kauf) dort restauriert.
Die Wahl fiel auf einen alten Bekannten aus dem Forum.
Wenn mich nicht alles täuscht ist das eben jener blaue 96 den vor längerer Zeit saabist52 alias Feliks hier ausführlich beschrieben und dann überraschend schnell wieder angeboten hat . Unter anderem auch noch anderen Mitgliedern dieses Forums hier ... Das ist auch mit ein Grund , warum ich mich nach Erfahrungen erkundige .

ohne ständigen und persönlichen Kontakt mit dem Betrieb/Restaurator und ohne ... Kontrolle
Eben , das ist halt eine ziemliche Vertrauenssache . Und genau das ist der zweite Grund meiner Frage .

Hallo Benway !

Nein , nein , ich möchte das bitte ja nicht missverstanden wissen . Ich habe hier absolut nicht vor die Qualität polnischer Arbeiten grundsätzlich anzuzweifeln .

Mir geht es hier tatsächlich um Erfahrungen mit Autos eben dieser speziellen Firma .
 
Gute Frage ...

Ich lese in den Zeilen von Dan Saab genau was ich immer sage und wovon ich auch überzeugt bin.
Die Löhne gleichen sich in Polen immer mehr an unsere an, der Euro tut sein Übriges dazu.
Ich würde niemals behaupten, polnische Werkstätten arbeiten schlecht, nein, bei uns gibt es sowas ja auch.

Mein Vorschlag :

Wir hier helfen uns gegenseitig so gut es geht - eine Hand wäscht die andere- und gleich am Anfang sei es gesagt : ohne Geld.

Damit nehmen wir dubiosen Geschäftemachern den Wind aus den Segeln. Hier sind soviele begabte Leute, welche gerne helfen. Ich stelle mich gerne zur Verfügung.

Dann braucht man nicht mehr das Geld in den Osten pumpen, sonder kauft lieber gute Neuteile .

Gruß

Detlef
 
Hallo,

ok, hatte das wegen dem Topic son bisschen in die Richtung verstanden, aber aus deinem Post wird es eigentlich deutlich, stimmt schon, sorry!

Grüße!
 
Bei den hiesigen Stundenlöhnen ist die Restaurierung eines alten Saabs wirtschaftliches Kamikaze. Ich denke, wenn man´s in Polen machen lässt und nur einen Bruchteil des deutschen Preises bezahlen muss, kann/muss man auch selber noch etwas Hand anlegen.
Deutsche Qualität zu polnischen Preisen. Schön wär´s... Aber auch der Pole kocht nur mit Wasser.

Ciao!
 
Bei den hiesigen Stundenlöhnen ist die Restaurierung eines alten Saabs wirtschaftliches Kamikaze. Ich denke, wenn man´s in Polen machen lässt und nur einen Bruchteil des deutschen Preises bezahlen muss, kann/muss man auch selber noch etwas Hand anlegen.
Deutsche Qualität zu polnischen Preisen. Schön wär´s... Aber auch der Pole kocht nur mit Wasser.

Ciao!

Genau richtig erkannt !!! Der letzte Satz sollte jedem klar werden .

Wir sind ja auch nicht mit der rosaroten Brille auf die Welt gekommen. Aber wir träumen manchmal gerne , glaube ich jedenfalls.
Abgesehen davon, daß ich meine Hilfe kostenlos zur Verfügung stelle, mir darf man während der Arbeit jederzeit auf die Finger schauen ( und lernt noch dabei etwas ).

Liebe Grüße

Detlef
 
noch mal zur Klarstellung ...

Hallo an die Oldtimerfraktion !

Ich fürchte ich muss mich jetzt noch mal zu Wort melden , denn der thread geht eigentlich ein wenig in eine andere Richtung als von mir beabsichtigt .

Dazu sollte ich vielleicht auch ein wenig mehr über die Hintergründe der von mir gestellten Fragen erläutern .

Ich hatte in den vergangenen drei Jahren Gelegenheit , drei von der oben genannten Firma restaurierte Fahrzeuge zu sehen und in einem Fall sogar zu fahren .

Der erste war der weiße 96 Rundschnauzer von meinem Club- und unserem Forumskollegen "Sailer Martin" , der nur nebenbei bemerkt Gründer des österreichischen Saab Club ist und insofern schon den einen oder anderen auch alten Saab besaß . Er hat den Wagen nun schon mehrere Jahre und ist damit , soweit ich das weiß und auch seinen posts entnehmen kann abgesehen vom leichten Motorklingeln ( das höchstwahrscheinlich seine Ursache darin hat , dass bei überholten Motoren die Kolbenring Nuten , die etwas breiter sind als die Ringe selbst , minutiös gesäubert werden und dann den Ringen die Möglichkeit bieten , sich hin und her zu bewegen . Was bei Motoren mit höherer Laufleistung einfach aus dem Grund nicht mehr der Fall ist , weil sich die Nuten dann mit Ruß und Verbrennungsrückständen zusetzen und somit der Spielraum der Ringe und natürlich auch das dadurch entstehende Geräusch hemmen ... ) und anfänglichen kleineren Getriebeproblemen ( was ist eigentlich daraus geworden ? ) ausgesprochen zufrieden ist .

Der Zweite war dann Leszeks ( saabista95 ) 95er Rundschnauzer 95 , den ich ja noch vor ihm angesehen hatte und für unrettbar hielt ( zumindest wäre es mit meinen Möglichkeiten absolut ausgeschlossen gewesen , ihn wieder auf die Straße zu bringen ) . Ich habe schon während der Restauration auch immer wieder Fotos gesehen und war schon damals angetan . Und als ich den fertigen Wagen sah , war ich tatsächlich begeistert . Letztes Jahr im Frühling durfte ich das Auto sogar fahren . Abgesehen von der extrem "digitalen" Kupplung ( der Motor ist optimiert ) , einfach top !

Der Präsident des Saab Club Österreich hat sich durch diesen Wagen inspirieren lassen , seinen ´68er V4 de luxe , der Jahre lang in einer Scheune vor sich hin vegetierte und letztlich wegen festgegangenen Motors nicht einmal mehr fahrbereit war , ebenfalls dort restaurieren zu lassen und auch da hat mich das Endprodukt durchaus überzeugt .

Und aus diesem Grund hatte ich mich eigentlich entschlossen gehabt , meinen 95 2-Takt ebenfalls dort machen zu lassen .
Vorerst wirds damit jetzt allerdings nichts werden , einerseits aufgrund der eingeschränkten Kapazitäten der Firma , wie auch wegen Schwierigkeiten mit dem Transport insbesondere natürlich jetzt mit der Wettersituation .
Und natürlich auch aus dem Grund , dass , wenn ich den Wagen jetzt zur Restauration gäbe , ich ihn sicher nicht vor Herbst bekäme und damit eine weitere Saison 2-Takt-los wäre , was ich eigentlich nicht möchte .

Somit sind eigentlich meine persönlichen Erfahrungen ( auch wenn sie quasi aus zweiter Hand sind ) überwiegend positiv ( wenn man davon absieht , dass es jetzt gut 4 Monate nach der eigentlichen Entscheidung zur Restauration immer noch nicht gelungen ist , dass diese tatsächlich zustande kommt ... ) .

Tja , und da ich den Wagen jetzt sowieso selbst fahrbereit machen muss , wenn ich heuer noch damit fahren will , wollte ich die Zeit nutzen , um herauszufinden , ob die positiven Eindrücke , die ich bisher erhalten hatte , repräsentativ sind oder nur "Ausreisser" nach oben ( zufällig , oder ev. auch , um weitere Kunden zu "werben" ) .
Denn der blaue 96er von "2-stroke" scheint ja durchaus nicht wirklich perfekt geworden zu sein . Was allerdings auch genauso gut ein Ausreisser nach unten sein könnte oder einfach nur ein Hinweis darauf , dass man damals noch nicht so viel Erfahrung hatte wie heute und aus den Fehlern gelernt hat ...

Und aus genau diesem Grund und weil ich Transparenz grundsätzlich für beide Seiten für hilfreich halte , wollte ich konkret von Leuten , die persönlich Erfahrungen mit Autos dieser Firma gemacht haben ( entweder weil sie selbst einen fahren oder sich mal einen angesehen haben / einen kaufen wollten ) , möglichst konkrete Informationen haben .
Denn , sollte die Firma so gut arbeiten , wie sichs mir bisher dargestellt hat , wäre es sicher eine Option und Alternative für einige hier . Und falls nicht , wäre es natürlich noch wichtiger zu wissen .

Darum nochmal : Mir geht es hier in keinster Weise darum , Vorurteile über Polen im Allgemeinen oder die Arbeit , die dort aus welchen Gründen wie und zu welchem Preis durchgeführt werden kann , zu schüren oder zu widerlegen .
Mich interessieren hier wirklich nur konkrete und sachliche Erfahrungen !
 
Nur zur Info:

Ich hatte nie die Absicht die Polen oder deren Arbeit zu diskreditieren. Im Gegenteil. Stünde ich vor der Entscheidung, wo ich eine Karosserie reparieren lassen soll, würde ich ein polnische Werkstatt sicher in Erwägung ziehen.
Mein Nachbar ist Pole (sie sagen aber immmer aus "Schlesien") und lässt recht oft Unfallwägen dort richten. Wenn ich
das immer so sehe und die Preise dazu höre, staune ich regelmäßig.

Ciao!
 
Hallo po taket !

Ich hatte Deinen Beitrag auch nicht so verstanden .

Ich wollte nur klarstellen , wie mein Beitrag gemeint war , nämlich weder als Feldzug gegen , noch Werbekampagne für eine spezielle Firma oder Polen insgesamt , sondern nur um Bitte um möglichst konkrete Informationen und Erahrungen .
 
den habe ich in Lettland gesehen - dort für einen Finnen restauriert, handwerklich sehr gut, über Farbe und Innenausstattung lässt sich streiten, aber darum geht es hier ja auch nicht
 

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Schade um den 93er. Die Farbe hat es nicht gegeben und die Sitze gehören in den 99er/späten 96er.

Für mich ist die Restaurierung eines Oldtimers ein ganzheitlicher Vorgang, der das Auto als technisches Kulturgut mit all seinen Facetten erhält. Allenfalls eine behutsame - und möglichst nicht sichtbare - Anpassung an die heutigen Bedingungen sind denkbar.

Nach diesem Grundsatz habe ich meinen 93ervon 1958 restauriert, ebenso wie meinen Citroen 11CV Traction Avant von 1948. Auch die Ente von 1961, die derzeit in Arbeit ist, wird keine Ausnahme bilden, auch wenn es gerade hier manchmal einfacher wäre, auf Teile späterer Enten zurückzugreifen.
DanSaab
 
Da der Saab 93 ja wohl Eigentum des Finnen ist, steht es ihm frei damit zu machen, was er will. Ihm muss er gefallen.
Die Oldtimerei hat viele Facetten. Von 100%-Originalheimer bis Customizing-bis-der-Arzt kommt gibt´s halt alles.
Mein Geschmack wäre der 93er aber auch nicht.

Ciao!
 
Allenfalls eine behutsame - und möglichst nicht sichtbare - Anpassung an die heutigen Bedingungen sind denkbar.

Na das geht ja man gar nicht. Das Auto MUSS genau so restauriert werden, wie es von fleissigen Trolls zusammengedengelt wurde.
Weiterentwicklungen oder gar der Wille des Besitzers "Das ist mein, damit mache ich, was ICH will", sind nicht tolerabel.

Von daher hast du jetzt gefälligst alle "Anpassungen" (sichtbar und unsichtbar), die du beim Restaurieren deiner Autos verbaut haben solltest, wieder zurückzubauen. Ach: Und fahren ist ja wohl auch vollkommen unmöglich, es handelt sich schließlich um ein Kulturgut!
 
Danke, hansp. Du sprichst mir aus der Seele. Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder einfach so täte, was er wollte!

:top:
 
Selbstverständlich kann jeder mit seinem Auto machen was er will. Nur ob der Begriff "Oldtimer" dann noch angebracht ist, das ist eben die Frage. Er bezieht sich eben auf mehr als das Baujahr. In Deutschland merkt man das spätestens dann, wenn man eine H-Zulassung beantragt.

Zitat hansp: "Das ist mein, damit mache ich, was ICH will". Muß es dazu ein Oldtimer sein, von dem es vielleicht nur noch wenige Exemplare gibt? Eines ist sicher: Nach diesem Auto dreht man sich um.

Ein - zugegeben - etwas hinkendes Beispiel: Wer entfernt an einem Haus von Schinkel, das er gekauft hat, alle Fenster und ersetzt sie durch Thermopane-Fenster aus dem Baumarkt? Anpassung an die dort üblichen Größen durch Anpassung der Fensteröffnungen mit Ziegel und Mörtel? Schließlich gehört einem das Haus doch!
DanSaab
 
Selbstverständlich kann jeder mit seinem Auto machen was er will. Nur ob der Begriff "Oldtimer" dann noch angebracht ist, das ist eben die Frage. Er bezieht sich eben auf mehr als das Baujahr. In Deutschland merkt man das spätestens dann, wenn man eine H-Zulassung beantragt.

Zitat hansp: "Das ist mein, damit mache ich, was ICH will". Muß es dazu ein Oldtimer sein, von dem es vielleicht nur noch wenige Exemplare gibt? Eines ist sicher: Nach diesem Auto dreht man sich um.

Ein - zugegeben - etwas hinkendes Beispiel: Wer entfernt an einem Haus von Schinkel, das er gekauft hat, alle Fenster und ersetzt sie durch Thermopane-Fenster aus dem Baumarkt? Anpassung an die dort üblichen Größen durch Anpassung der Fensteröffnungen mit Ziegel und Mörtel? Schließlich gehört einem das Haus doch!
DanSaab

genau diese Diskussion wollte ich eigentlich nicht lostreten - ich finde aber auch, dass jeder machen soll was ihm gefällt, weil egal was Du tust - es wird immer jemand da sein, dem es nicht gefällt.
 
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