Antrieb - Und wo liegt jetzt der Vorteil des 8-Ventiler im 900?

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Hallo.

Die aktuelle Diskussion / Kaufberatung hier im Forum stößt mich drauf, daß ich mir über 8V oder 16V noch nie Gedanken gemacht habe.

Ich bin immer davon ausgegangen, daß der 16V die modernere Konstruktion ist, Zweifel am 16V sind mir nie gekommen, ich finde den Motor prima.

Es fällt aber auf, daß der 8V eine eingeschworene Fangemeinde hat. Woher kommt das? Wo liegen die Vorteile oder besonderen Charakteristika des 8V?

Ich habe bisserl hier im Forum geforscht, aber keine Beiträge gefunden die sich mit Vor- und Nachteilen beschäftigen, auch die Kaufberatung geht nur auf die technischen Unterschiede ein.

Kann jemand das kurz erläutern?

Danke und Grüße
Ralf
 
16V nervt im Alltag mit neumodischen Kleinigkeiten, die der 8V nicht hat. Gut eingestellter 8V turbo saeuft bei mir knapp 9 Liter...Die rauhen Trinksitten sind ein Märchen. Spätestens mit H Kennzeichen kommt mich der 8V billiger (versicherung)...Und ich habe den ganzen firlefanz vom 16V nicht an der Backe.
 
Ich kann meine Vorredner verstehen, da ich seinen 8V gesehen habe...bin aber vom 16 V überzeugt, kenne keine Nachteile des 16 V und finde gerade als Steili den 16 V optimal...Alt genug um ein oldtimer zu sein und jung genug um immer noch schnell, komfortabel zu fahren.
 
Die Mehrleistung liefert der 16V nur im oberen Drehzahlbereich - im Alltag, wenn man eher im Drehzahlkeller oder mittlerem Drehzahlband rumgondelt ist der 8V also nicht schwächer und zieht genauso durch.

Elektronische Einspitzanlagen sind prinzipiell toll, aber verfaulende Motorkabelbäume können auch für einigen Frust sorgen - ein Problem, was der 8V nicht hat. Dafür ist man aber darauf angewiesen, daß man eine Werkstatt findet, die mit einer K-jet oder einem Vergaser noch etwas anfangen kann.
 
Dafür ist man aber darauf angewiesen, daß man eine Werkstatt findet, die mit einer K-jet oder einem Vergaser noch etwas anfangen kann.

Wissen & Fertigkeiten, die man sich auch durchaus sehr schnell selber aneignen kann, wie Kamerad kratzecke beweist...

OT:
Ich kann meine Vorredner verstehen, da ich seinen 8V gesehen habe...

und nächste Woche ist er ringsrum hübsch, wenn er vom lackier und dem glaser wieder zurück kommt :love: und dann heissts winterschlaf :bawling:
 
Ja genau, deshalb meint ich ja die frühen 900 T16 die hatten so wie ich noch eine völlig problemlose Bosch Anlage...
 
Ich beziehe mich jetzt auf den Saugmotor:

Der 16V läuft ruhiger, dreht subjektiv williger hoch und tut sich auch über 5000 Umdrehungen nicht schwer. Wie aero84 schon schrieb sind die Fahrleistungen im Alltagsbetrieb (z.B. Durchzug 2000 --> 3000 Umdrehungen im 4. Gang) nicht besser als beim 8V. Der 16V wirkt glatter, "seidiger", aber auch ein bisschen langweilig. Der 8V ist rauher, rabauziger und hat mehr Charakter. Mit 8V kommt mehr Youngtimer-Feeling auf, der 16V ist einfach schon zu modern.
 
Ja genau, deshalb meint ich ja die frühen 900 T16 die hatten so wie ich noch eine völlig problemlose Bosch Anlage...

Die "völlig problemlose Bosch-Anlage" hat eines Tages, als das Steuergerät ein Eigenleben entwickelte unter Vollast viel zu mager eingespritzt und mir bei lächerlichen 410.000km einen Kolbenring auf '4 ruiniert. Und Du willst auch nicht wissen, wie viele Stunden "Fehlersuche am Kabelbaum" und anschließender Flickerei ich schon bezahlt habe. Gerade das Modelljahr 85 mit seinen selbstkompostierenden Kabelisolierungen ist da richtig lustig.
Meine 8V waren irgendwie alle streßfreier.


Ich beziehe mich jetzt auf den Saugmotor:

Der 16V läuft ruhiger, dreht subjektiv williger hoch und tut sich auch über 5000 Umdrehungen nicht schwer. Wie aero84 schon schrieb sind die Fahrleistungen im Alltagsbetrieb (z.B. Durchzug 2000 --> 3000 Umdrehungen im 4. Gang) nicht besser als beim 8V. Der 16V wirkt glatter, "seidiger", aber auch ein bisschen langweilig. Der 8V ist rauher, rabauziger und hat mehr Charakter. Mit 8V kommt mehr Youngtimer-Feeling auf, der 16V ist einfach schon zu modern.

Das gilt alles auch für den Turbo. :smile:
Der 16V ist sicherlich der objektiv bessere Motor, aber bei weitem nicht so charmant.
 
Ich hatte noch nie Probleme mit einem 16V!
Ob 16Vi mit 126 PS, oder die Turbos mit 141 und 160 PS...

Ich wüsste gerade nicht, was der Nachteil dieses Motors sein sollte.

Meinem ersten Saab 900, einem 88er 8Vi mit 110 PS trauere ich jedenfalls nicht hinterher.
Die K-Jetronic hat mir und drei Werkstätten den letzten Nerv geraubt - diese Einstellschwierigkeiten hatte ich bei keinem 16V.
Einen 8V mit Vergaser hatte ich ebenfalls für einige Monate. Hat mir persönlich mehr Freude bereitet als der 8Vi. Klar, so ein Vergaser muss auch laufen...

Nach jetztigem Stand habe ich kein Bedürfnis mehr nach einem 8V und bin mit drei 16V bestens zufrieden.
Wäre die Sache damals anders gelaufen, hätte ich vermutlich eine andere sicht auf den 8Vi, aber ich muss nur "Mengenteiler" hören und mir läuft ein Schauer den Rücken herunter.
 
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Tina wurde in St.Augustin eingestellt und macht sehr viel Freude auf Landstrassen, ohne erkennbaren Leistungsmangel. BAB konnte und wollte ich noch nicht testen. Testverbrauch bisher sogar knapp unter 9L, Mit E10 betankt, dabei bis max. 4000U/min gedreht. Der 16V in meinem 902 talladega läuft seidiger, dass kann ich bestätigen, die Leistungsentfaltung beim t8 ist zwar weniger gleichmäßig, hat aber einen enormen Spaßfaktor. Auf Landstrassen-Testabschnitten konnte ich keinen Leistungsunterschied zwischen den 155PS von Tina und den knapp 200PS des talladega ausmachen. Das wird auf der Autobbahn sicher anders sein, da fahre ich aber 9-5. Mir gefällt allerdings der Motor-/Abgasklang wesentlich besser beim 8V. Dazu kommt die einfachere Technik, die H-Fähigkeit, spricht also alles für den 8V. Es soll allerdings welche egeben, die Probleme mit Rissen im Zylinderkopf hatten, habe aber dazu keine genaueren Infos...
 
könnte man davon ausgehen das Modelljahr 84 einen anderen Kabelbaum hat (hatte bis jetzt noch keine Probleme (13 Jahre in meinem Besitz, davon 4 gefahren, ca. 30.000 km)
 
@Kurti Naja, wenn die Werkstatt die K-jet verpfriemelt kann man das dem Auto nicht wirklich vorwerfen... Aber wenn sich dessen Kabelbäume auflösen, dann schon.

Aber mit deinen "Neuwagen" bist Du ja noch nicht in der Gefahrenzone. :smile:
 
Ich hatte noch nie Probleme mit einem 16V!
Ob 16Vi mit 126 PS, oder die Turbos mit 141 und 160 PS...

Ich wüsste gerade nicht, was der Nachteil dieses Motors sein sollte.

Meinem ersten Saab 900, einem 88er 8Vi mit 110 PS trauere ich jedenfalls nicht hinterher.
Die K-Jetronic hat mir und drei Werkstätten den letzten Nerv geraubt - diese Einstellschwierigkeiten hatte ich bei keinem 16V.
Einen 8V mit Vergaser hatte ich ebenfalls für einige Monate. Hat mir persönlich mehr Freude bereitet als der 8Vi. Klar, so ein Vergaser muss auch laufen...

Nach jetztigem Stand habe ich kein Bedürfnis mehr nach einem 8V und bin mit drei 16V bestens zufrieden.
Wäre die Sache damals anders gelaufen, hätte ich vermutlich eine andere sicht auf den 8Vi, aber ich muss nur "Mengenteiler" hören und mir läuft ein Schauer den Rücken herunter.
So ähnlich sehe ich das auch.

Der 16V ist einfach pflegeleichter und unanfälliger.

Dass manche den 8V dennoch mehr lieben....klar, gibt's natürlich auch. Und der wird dann auf Teufel komm raus verteidigt :tongue:

Alleine das Ventilspiel spätestens alle 40tkm nachzustellen......:hmpf:
 
@timdoc glaube ja, aber zumindest die Türkabelbäume meiner 84er "Diva" haben sich auch schon recht früh (2002) aufgelöst...

Snövit ist ja eigentlich auch recht unproblematisch, aber wenn mich etwas in den letzten 7 Jahren / 260.000km genervt hat, dann sind es diese kaum reproduzierbaren Elektronikspinnereien - APC zickt oder zickt nicht, Gemischaufbereitung stimmt manchmal nicht (riecht nach HC)... alles völlig ohne Muster und beim Werkstattaufenthalt natürlich (Vorführeffekt!) nicht reproduzierbar. Das Gefühl "irgendwas stimmt mit der Gemischaufbereitung nicht" hat mich zwei Jahre geärgert, bis die Karre sich diesen Sommer erbarmt hat, den Fehler auch mal während eines HFT-Besuches zu zeigen. Da kann man ja messen wie man will, wenn die Kabel sich gerade wieder in eine "günstige" Position geschüttelt haben findet man nichts, dann fährste über die nächste Autobahnquerfuge, alles schüttelt sich nochmal, und die Symptome sind wieder da... zurück zur Werkstatt, alles durchmessen, wieder nichts. Das kannste dann endlos wiederholen.
Diesen Sommer wars dann endlich so wie es sein sollte.
Und jetzt? Als ich die Karre vor ein paar Wochen meinem Bruder übergeben hab hab ich wieder was gerochen... naja, kann ja nicht mehr viel sein, die Hälfte der Drähte ist ja schon geflickt/getauscht. (Hier bräuchte es einen Galgenhumorsmily.)
Im nachinein wäre es klüger gewesen, bei der Motorrevision gleich einen neuen Motorkabelbaum einziehen zu lassen. Aber "neu" ist ja auch relativ, und billig waren die auch noch nie.

Am streßfreiesten war im Nachinein die Karotte.
 
Ich bin immer davon ausgegangen, daß der 16V die modernere Konstruktion ist, Zweifel am 16V sind mir nie gekommen, ich finde den Motor prima.
Es fällt aber auf, daß der 8V eine eingeschworene Fangemeinde hat. Woher kommt das? Wo liegen die Vorteile oder besonderen Charakteristika des 8V?
Nee, im Prinzip versucht die 8V-Gemeinde wohl eher, ein wenig dem nicht immer so tollen Ruf des 8V zumindest ansatzweise entgegen zu wirken.
Der 16V ist einfach weitaus wartungsarmer (Hydros & Bosch statt Plättchen & Mengenteiler) und damit weniger 'schrauberabhängig'.

Wissen & Fertigkeiten, die man sich auch durchaus sehr schnell selber aneignen kann, wie Kamerad kratzecke beweist...
Ja, bei genügend Freizeit ist dies sicher möglich. Hieran mangelt es, allein aufgrund beruflicher Tätigkeit, der Mehrzahl jedoch wahrscheinlich.

@Kurti Naja, wenn die Werkstatt die K-jet verpfriemelt kann man das dem Auto nicht wirklich vorwerfen... Aber wenn sich dessen Kabelbäume auflösen, dann schon.
Der Mangel an passenden Werkstätten ist aber einfach ein Fakt, mit dem sich der Fahrer dann herum ärgern muss.
Und was die Kabelbäume angeht, sehe ich dies doch weitaus eher als MY-spezifisches, denn als Kopf-abhängiges, Problem an.
 
......... bei lächerlichen 410.000km einen Kolbenring auf '4 ruiniert. .......

Ärgerlich wenn sowas gleich in der Einfahrzeit passiert, aber ich vermute, du hattest noch Garantie.

Ansonsten bestätigen die bisherigen Meinungen meine Vermutung, der 8V ist etwas charaktervoller als der 16V, und wird hauptsächlich von den Leuten geliebt, die selbst schrauben. Der 16V ist reifer und für den Normalverbraucher der geeignetere Motor.

Entspricht auch meiner Erfahrung, wobei ich den 8V nur aus dem 99 Turbo kenne, da aber auch mit Kopfproblemen. Ich muß aber zugestehen, der 8V im 99 war fast spritziger als der 16V in meinem 84er 900, mag am Gewicht gelegen sein. Nur war der 900 auch nicht gerade lahm.

Grüße
Ralf
 
Ich selber bin bisher im 900 nur 8V gefahren, und kann deswegen wenig zum Vergleich mit dem 16V sagen.
Ein Vorteil des 8V ist einfach, dass er bei gleichem Zustand meist etwas günstiger zu bekommen ist als ein 16V.

Bei mir persönlich kommt dazu, dass ich den 900 als Old-/Youngtimer, also mehr als Hobby, ansehe. Daher suche ich eher das "urige" Fahrgefühl, dass mir wohl der 8V eher bietet als der 16V.
Es scheint auch so zu sein, dass es beim 8V noch wichtiger ist, dass er vernünftig eingestellt ist. Da scheint so manche Werkstatt Probleme mit der K-Jetronic zu haben. Wenn der Motor vernünftig eingestellt ist, dann fährt er auch über Jahre problemlos. Nur wenn jemand an der Einstellung rumpfuscht, der sich nicht damit auskennt, dann macht er immer wieder Probleme. Das schafft man allerdings auch beim 16V.

Die B(20)Motoren vor 1981 sind nochmal eine andere Geschichte. Da eine Werkstatt zu finden, die die Wasserpumpe reparieren kann schränkt die Auswahl gewaltig ein. Dafür hat zumindest der Einspritzer eine ganz andere Charakteristik als die H- und B201 Motoren.
 
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zunächst kontrollieren...und meist ist da nichts zu tun ... und mir allemal lieber fehler in der 16V lucas bordelektronik zu suchen :rolleyes:
Hmmm, also als so wirklich anfällig ist mir der Lucas-Kram bisher noch gar nicht aufgefallen. Aber ich habe ja auch nur zwei dieser Karren seit 12 bzw. 11 Jahren auf dem Hof.
Wenn der Motor vernünftig eingestellt ist, dann fährt er auch über Jahre problemlos. Nur wenn jemand an der Einstellung rumpfuscht, der sich nicht damit auskennt, dann macht er immer wieder Probleme. Das schafft man allerdings auch beim 16V.
Also außer der Zündungs-Einstellung beim TU (beim Sauger nicht einmal diese), die nun wenig SAAB-spezifisch ist, fällt mir am 16V wenig ein, was im Vergleich zum 8V einzustellen wäre und damit Einstellungs-rumpfusch-Potential besitzen würde.
 
Am Rande. Bentley hat 2009 mit dem Mulsanne ein neues Flaggschiff vorgestellt. Dieses bekam nach Jahrzehnten des Updatens des alten tatsächlich einen wirklich neu konstruierten 6,75 Liter V8. Wie der alte wurde der neue jedoch als Zweiventiler (!) ausgeführt. Bentley sagt: Unten herum besseres Drehmoment! Das sei eine Eigenart dieses Hubraumriesen. Also spielen mehrere Faktoren mit rein.
 
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