Klima und Flugverkehr

Es sollte natürlich eine in der EU einheitliche Regelung sein.

dann müssten aber die Steuereinnahmen der EU-Staaten aus dieser Kraftstoffsteuer in einen Topf wandern und je nach Verkehrsaufkommen an die Mitgliedsstaaten ausgeschüttet werden. Und dann wären es immernoch Steuern - also nicht zweckgebunden. Da fände ich Kraftstoffsteuer (CO2) und Maut (streckenabhängig) einfacher.
 
So habe ich es nicht gemeint. Alle EU-Staaten erheben diese ABGABE, aber jeder verwendet sie national für den
vorgegebenen Zweck. Das nur, um Tanktourismus vorzubeugen. Aber da sind sich die Parteien schon in
Deutschland nicht einig, EU-weit geht da eher nichts. Solche Entscheidungen müssen meines Wissens von
allen Mitgliedsstaaten einstimmig beschlossen werden. Aber mindestens einer schießt quer - wetten?

Wenn man es zu kompliziert macht, entstehen nur riesige Verwaltungskosten. Ziel sollte sein, dass diese
Einnahmen ohne wesentliche Verluste dem zugedachten Zweck zufließen. Mir fehlt der Glaube, dass die
Politik mit ihren vielen verschiedenen Interessen das auf die Reihe bekommt.
 
Wenn D wirklich was tun und ändern wollte, könnte man das Dienstwagenprivileg mit der 1% Versteuerung abschaffen. Wird nicht passieren.
 
Hallo Frank,

vielleicht sollte man nicht nur Inlandsflüge verbieten, sondern auch solche nach Portugal...

Nee, mal im Ernst, glaubst du wirklich, dass dein 9k diese Strecke effizienter zurücklegt, als ein modernes Flugzeug???

Weniger als 3 Liter Kerosin pro 100 km und Sitzplatz ist m.M.n. ein exzellenter Wert von dem JEDER Autohersteller noch nicht einmal träumen kann - insbesondere, wenn man bedenkt, dass das Flugzeug ungefähr zehnmal schneller ist...

Übrigens sind die Flugtickets nur deshalb so günstig, weil es offensichtlich wirtschaftlich einen Sinn ergibt und diese Branche (als ziemlich einzige) ihre Hausaufgaben bzgl. Effizienz und vor allem Sicherheit bereits gemacht hat.

Jetzt wären eigentlich die anderen an der Reihe. Ich kann mir da durchaus vorstellen, dass ein 9k mit turboelektrischem Antrieb um die 70% weniger verbrauchen könnte, als ein konventioneller (also nur noch 3 Liter pro 100 km statt 9 und dies bei noch besseren Fahrleistungen).

Aber was macht die Politik?

Beschert uns stattdessen Downsizing, so dass selbst Kleinwagen heutzutage auf locker 13-14 Liter pro 100 km kommen (z.B. Kia Soul, wenn man ihn so fährt, wie einen Lancia Thesis Turbo, welcher dann allerdings trotz 500 kg mehr Gewicht und eines Alters von 15 Jahren mit lediglich 10-11 Litern auskommt)...

Natürlich kann (und sollte) das eine oder andere Flugticket etwas mehr kosten, allerdings sollte dies dringend dem Personal zu Gute kommen und nicht in einer Scheinproblematik begründet sein.

Das alles riecht sonst viel zu sehr nach
"Wollt ihr den totalen [Klimaschutz]?"

Beste Grüße,
Michael

PS: Vielleicht könnte die Androhung von Haftstrafen für den Fall, dass die Kinder der Schulpflicht nicht nachkommen, im Zusammenhang mit der Fridays for Future Bewegung wahre Wunder bewirken (so wie es z.B. in zivilisierten Ländern wie PL, CZ, SK und HU bereits jetzt gehandhabt wird).
 
Hallo Michael,

ich habe Flüge nach Portugal nicht kritisiert. Wer einen guten Grund hat, nach Portugal zu fliegen, sollte das tun.
Ich bin z.B. in 2000 nach Porto geflogen (BA Stuttgart - Porto). Die Maschine war fast leer, was den Pro Kopf - Verbrauch
natürlich kaputt macht. Man beschloss aber, einen Umweg über Lissabon zu machen und wenigstens um die 50 Passagiere
von dort nach Porto mitzunehmen. Trotzdem ist die Bilanz dieses Fluges bei weitem nicht so gut wie sie sein könnte.
Dennoch würde ich einem normalen Autofahrer nicht zumuten wollen, diese Strecke mit dem Auto zu machen.

Auf unseren Touren geht es aber darum, vom Start bis zum Ziel und zurück Land und Leute kennenzulernen.
Im Frühjahr 2019 waren wir in Spanien. Wir sind insgesamt 2.500 km gefahren, zu zweit in einem Auto, das über diese Distanz
einen Schnitt von 4.5 l / 100 km Diesel verbrauchte. Also 2,25 l / Person. Der andere viel größere Wagen brauchte 7 l, war aber
mit 3 Personen besetzt, also 2.33 l / Person. Im Flieger hätten wir nie all das Gepäck mitnehmen können, die Fahrten zum Flughafen
sowie zum Ziel hätte man auch rechnen müssen. Nur gesehen hätten wir all die vielen Attraktionen nur aus der Luft.
Da kann ich gleich mit Google Maps hinunterschauen und daheim bleiben. Wer natürlich nur schnell von A nach B will/muss,
ist auf so langen Strecken mit dem Flieger besser dran.

Mir ging es um innerdeutsche Flüge wie D - HH oder K/BN - B. Das ist mit dem Auto von Haus zu Haus schneller und
bequemer, da man schon fast die halbe Distanz gefahren ist, bevor der Flieger überhaupt startet.

Der Luftraum wird immer voller, die Lärmbelästigung ist auch nicht zu unterschlagen. Deshalb auch meine Anmerkung,
dass die Deutsche Bahn endlich mal ihre Organisation in Ordnung bringen sollte. Die üblichen Verspätungen sind kaum dazu
geeignet, die Bahn als vollwertigen Ersatz für das Auto zu akzeptieren. In der Schweiz und Österreich klappt es besser.

Mein Fazit: Mit Fahrgemeinschaften und echt sparsamen Autos kann man durchaus klimafreundlich und preiswert reisen.

Gruß Frank
 
Mir ging es um innerdeutsche Flüge wie D - HH oder K/BN - B. Das ist mit dem Auto von Haus zu Haus schneller und
bequemer, da man schon fast die halbe Distanz gefahren ist, bevor der Flieger überhaupt startet.
Leider sind diese Annahmen alle nicht richtig. Gerade beim Beispiel DUS - HH wird andersrum ein Schuh draus: mit dem Auto hast Du noch zwei Stunden Fahrt bis zum Stau auf der A1, während der Flieger schon längst in Hamburg gelandet ist.

Innerdeutsche Flüge werden in der Regel ja nicht von Familien mit vier Gepäckstücken, sondern von Businesszipfeln mit Handgepäck frequentiert. Dergestalt ist man in der Tat vom Eingang des Flughafens in zehn Minuten am Gate (zumindest in einem funktionierenden Flughafen wie München). Mit der Lufthansa bin ich in einer guten Stunde von MUC nach HH gereist, mit dem Auto in acht.

Die von Dir als Beispiel bemühte Oldtimerausfahrt ist (leider!) eine Nischenanwendung; die meisten Reisenden möchten einfach ankommen. Außerdem liefert ein Flug über die Alpen beeindruckende Panoramen! ;-)

Die Bahn wäre eine denkbare Alternative, wenn man nur vor Jahrzehnten schon ein adäquates Netz aus Hochgeschwindigkeitstrassen gebaut hätte. Wie in Frankreich. Hat man aber nicht. Es gibt nur Stückwerk. Darüberhinaus ist die Bahn im Arsch, nach Jahren des Missmanagements und Kaputtsparens (katastrophale Personalpolitik, Material komplett am Ende) ein insuffizienter Haufen, der über Dekaden saniert und restrukturiert werden müßte, um wenigstens hinsichtlich Zuverlässigkeit und Komfort einigermaßen konkurrenzfähig zu sein. Von den Preisen gar nicht erst zu reden.

Es ist sicher bitter, das einzugestehen, aber außer für Romantiker und deren Angehörige gibt es auf absehbare Zeit keine wirtschaftlich sinnvolle Alternative zum Flug.
 
Haftstrafen für Ordnungswidrigkeiten, um politische Diskrepanzen im Keim zu ersticken? In welchem Rechtsstaat, welcher Demokratie wollt ihr leben?:thumpdown:
 
Zuletzt bearbeitet:
Diesel im Lancia? Thema?

Ich habe es schon oft erklärt: Die REISEN werden in den dafür am besten geeigneten Autos unternommen,
die je nach Teilnehmern hierfür zur Verfügung stehen. Bei der erwähnten Spanienreise waren dies ein BMW X3
3.0 sd Automatik (286 PS), der gut für 3 Personen mit Gepäck passt und bei der Tour über Landstraßen mit
Tempolimit max. 7 l braucht und ein Mini Cooper S Diesel mit 170 PS, der eben nur 4.5 l benötigt.
 
Weniger als 3 Liter Kerosin pro 100 km und Sitzplatz ist m.M.n. ein exzellenter Wert von dem JEDER Autohersteller noch nicht einmal träumen kann - insbesondere, wenn man bedenkt, dass das Flugzeug ungefähr zehnmal schneller ist...

Man kann doch nicht beim Flugzeug den Verbrauch pro Sitzplatz angeben, beim Auto aber nicht.
Mein 9k braucht im Schnitt 8 l. Da der 5 Sitzplätze hat, wären das 1.6 l pro Sitzplatz.
Da zählt auch nicht das Argument, dass ja nicht immer 5 Personen im Auto sitzen.
Flugzeuge sind auch nur auf bestimmten Strecken und zu bestimmten Zeiten voll besetzt.

Und schneller ist möglich, aber nicht garantiert. Je länger die Strecke, umso größer mag der Zeitvorteil sein.
Bei Kurzstrecken entfällt aber ein großer Teil der Gesamtreisezeit auf die Anreise zum Flughafen, Einchecken,
Gepäckaufgabe und am Zielort in umgekehrter Reihenfolge. Wer keinen Chauffeur hat, muss sein Auto für
sehr hohe Gebühren am Flughafen parken. Am Ziel evtl. Mietwagen? Ich fahre aber von Haus zu Haus.
Und Stau? Klar, gibt es. Aber den kann man umgehen. Wenn aber mal wieder durch Streiks, Wetter usw.
Flüge nicht stattfinden, sitzt man auf irgendeinem Flughafen fest.

Wenn man überhaupt vergleicht, dann Flugzeug und Bahn, wenn es um Kurzstrecken geht. Auch bei der
Bahn muss ich zum Bahnhof und am Ziel wieder irgendwohin. Es würde aber schneller gehen, da man
(theoretisch) nur einsteigen muss. Leider sind die Verspätungen fast schon normal.
Auch bei der Bahn ist die Effizienz zweifelhaft. Die ICE sind oft nur schwach besetzt, während man in
den Pendlerzügen nur mit Glück einen Sitzplatz bekommt.
 
Haftstrafen für Ordnungswidrigkeiten, um politische Diskrepanzen im Keim zu ersticken? In welchem Rechtsstaat, welcher Demokratie wollt ihr leben?:thumpdown:

Da fehlten wohl irgendwelche Emoticons? Es kann ja nur Satire sein, wenn man von zivilisierten Staaten spricht, wenn
diese wegen Ordnungswidrigkeiten die große Keule auspacken würden. Da gibt es ganz andere, die man einsperren müsste.
 
Leider sind diese Annahmen alle nicht richtig. Gerade beim Beispiel DUS - HH wird andersrum ein Schuh draus: mit dem Auto hast Du noch zwei Stunden Fahrt bis zum Stau auf der A1, während der Flieger schon längst in Hamburg gelandet ist.

Innerdeutsche Flüge werden in der Regel ja nicht von Familien mit vier Gepäckstücken, sondern von Businesszipfeln mit Handgepäck frequentiert. Dergestalt ist man in der Tat vom Eingang des Flughafens in zehn Minuten am Gate (zumindest in einem funktionierenden Flughafen wie München). Mit der Lufthansa bin ich in einer guten Stunde von MUC nach HH gereist, mit dem Auto in acht.

Ich wohnte in Lenggries. Bis ich überhaupt am Eingang des Flughafens gewesen wäre und mein Auto irgendwie untergebracht hätte, vergeht jede Menge Zeit.
Nun muss ich aber nicht wirklich zum Flughafen HH, sondern irgendwo in der Umgebung "zur Oma" oder wohin auch immer.
Für den erwähnten Businessfuzzi mag das noch gehen. Der lässt sich zum Flughafen chauffieren und nimmt am Ziel ein Taxi oder
wird abgeholt.
 
Da fehlten wohl irgendwelche Emoticons? Es kann ja nur Satire sein, wenn man von zivilisierten Staaten spricht, wenn
diese wegen Ordnungswidrigkeiten die große Keule auspacken würden. Da gibt es ganz andere, die man einsperren müsste.
Satirische Elemente kann ich da leider herzlich wenig erkennen.:redface:
 
@Baastroll: Danke für deine treffende Bemerkung.
Zusätzlich könnte der Freund "zivilisierter Staaten" den Freitag nutzen und die Hausaufgaben in Sachen Energieeffizienz von Passagierflugzeugen fertig machen. Selbst
im besten Fall liegt dieAnnahme von 3l pro 100pkmdeutlich daneben. Für Kurzstreckenflüge noch deutlicher. Quelle z.B.: Lufthansa Balance 2018.
Dass eine Branche, die jedes Jahr satte 1,5 Prozent effizienter werden will, ihrerseits ihre Hausaufgaben gemacht haben soll hat dann wiederum einen satirischen Kern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Übrigen habe ich mal eine kleine Umfrage im Bekanntenkreis und Arbeitsumfeld durchgeführt - n =30 - Eigenheim = Luxus: 30 JA-Stimmen.....

Hätte nix anderes erwartet, wenn man hier im Süden zwischen 500tk und 1Mio für ein Haus hinblättern muss.... und dazu kommen noch die Zinsen über 20 bis 25 Jahre Abzahlung....
Mag regional stimmen.
Anderswo sieht es eben anders aus.
Auf der anderen Seite: Jeder zahlt im Leben 'nen Haus, aber nicht jeder das eigene.
Wo 'normal-große' Häuser schon 0,5 - 1 Mio kosten, sind auch Mieten entsprechend hoch. Und gerade in Zeiten niedriger Zinsen kommt da ein finanzierter Hauskauf, gerade auch wenn man einiges an Instandhaltung in Eigenleistung erbringt, oft billiger als das 'Rundumsorglospaket' zu mieten. Insofern ist es wohl dann teilweise eher ein Luxus, sich dieses 'Sorglospaket' zu leisten.
 
Selbst im besten Fall liegt dieAnnahme von 3l pro 100pkmdeutlich daneben. Für Kurzstreckenflüge noch deutlicher. Quelle z.B.: Lufthansa Balance 2018.
Dass eine Branche, die jedes Jahr satte 1,5 Prozent effizienter werden will, [...]
Naja. Deutlich daneben würde ich aber nicht sagen. Deutlich besser als das Auto allerdings.

Az0s5RH.png


Quelle: https://www.lufthansagroup.com/de/verantwortung/klima-umwelt/treibstoffverbrauch-und-emissionen.html
 
Ich habe es schon oft erklärt: Die REISEN werden in den dafür am besten geeigneten Autos unternommen,
...

Sorry, aber dann verstehe ich auch in diesem Fall nicht, was dies mit (D)einem (Lancia-)Club zu tun hat.
Gibt es darin noch Mitglieder mit namensgebenden Fahrzeugen?
 
Naja. Deutlich daneben würde ich aber nicht sagen. Deutlich besser als das Auto allerdings.

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Quelle: https://www.lufthansagroup.com/de/verantwortung/klima-umwelt/treibstoffverbrauch-und-emissionen.html

Ja und nein. Ich finde die relative Abweichung deutlich und hoch. Zumal sie zu einer hohen absoluten Abweichung führt. In dem Zusammenhang ist S.44 unten aus dem LH Balance Report interessant. Doppelte absolute CO2 Emission vgl. Mit 1991. Tendenz stets steigend. Gleichzeitig will man bis 2050 auf diesen Wert zurück. Für D gilt dabei, dass die CO2-Emissionen seitdem schon gesunken sind. D.h. die Branche (wie der Verkehrssektor allgemein) hat seinen Anteil am CO2-Kuchen auf dieses Land bezogen kräftig erhöht und schreibt sich als Ziel lediglich vor, das wieder rückgängig zu machen. Da kann man gespannt sein, wie die Emissionshalbierung in 30 Jahren klappen soll - angesichts vergleichsweise ausgereizter Technik.
Und: das selbstverordnete 1,5 Prozent-Ziel ist nur ein Effizienzziel. Kein Emissionsziel. Fürs Klima daher unter diesen Vorzeichen wirkungslos.
(Das Ganze unter der wohlmeinenden Annahme, dass LH die Zahlen nicht schönrechnet.)

Stimme Dir aber zu: Solange Autos mit im Schnitt 1,3 Personen rumfahren ist es nicht sinnvoll allein auf Flugzeuge zu zeigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass Autos im Schnitt mit 1.3 Personen herumfahren, mag statistisch richtig sein. Aber es geht ja auch darum,
was der Einzelne tun kann. Ich benutze mein Auto nur ausnahmsweise im Kurzstreckenbetrieb und da auch mal
allein. Aber zu ungefähr 85% der Gesamtfahrstrecke sitzen mindestens 3, oft 4 Personen im Auto.
Rechne ich das mal auf die Jahres-km-Leistung hoch, komme ich beim Verbrauch des 9k auf unter 3 l / 100 pkm.
Damit ist MEIN Auto effizienter als ein Flieger, zumal ja irgendwie stillschweigend vorausgesetzt wird, dass
das Flugzeug immer vollbesetzt auf die Reise geht.

Was andere tun, ist ja nicht meine Sache. Wie ich mein Auto nutze, liegt nur bei mir.
 
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