Ist das technisch Machbare immer auch sinnvoll?

Tja, wenn die Assistenten denn eingriffen, wenn jemand mit 80 durch eine 30er Zone brettert, oder verhinderten, dass Idioten bei Gegenverkehr und vor Kurven oder Kuppen überholen - dann wäre das ganz sicher ein Beitrag dazu, Unfälle - und zwar in aller Regel sehr schwere - zu verhindern. Das wird aber sicher erst bei völlig automatisiertem (Ge)Fahren(werden) möglich und der Fall sein.

Aber das Gegenteil ist derzeit in meinen Augen der Fall - immer mehr verlassen sich die Fahrer auf ihre Helferlein und tun so, als würden die Autos schon alles alleine erledigen.
Beispiel: Toter-Winkel-Assistent
Warum soll ich denn noch beim Spurwechsel oder Überholen blinken - der Assistent zeigt ja niemanden im Toten Winkel an.
Da wird dann auch im Kreisverkehr gleich mal nicht geblinkt - ist doch egal, ob die anderen nicht losfahren können, obwohl es möglich gewesen wäre, wenn ich geblinkt hätte - ist doch nicht mein Problem!
Das ist am Ende ein Zeichen vielleicht von Unkenntnis (schlechte Fahrschule gehabt?!), aber vor allem von Gedankenlosigkeit, Gleichgültigkeit, Egoismus - eine Frage des Charakters halt und irgendwie ja "normal" in unserer Zeit.
Jeden, der dabei erwischt wird, würde ich jedenfalls nochmal zur Fahrschule schicken und im Wiederholungsfall erst wieder ein Auto fahren lassen, wenn das kein Lenkrad und keinen Blinkerhebel mehr hat.

Aber sowas wird sicher immer wieder ein Problem sein, wenn neue Technik eingeführt wird, gerade in solchen Anfangs- und Übergangszeiten - man lese nur mal Berichte aus den Anfangszeiten der Eisenbahn oder des Automobils... :redface: Man wird es nicht aufhalten können - muss es aber nicht gut finden.
 
"Was jetzt so schlimm an AR Guilias Post sein soll, erschließt sich mir nicht.
Mag dran liegen, dass auch ich ein End-40er bin."

Danke "Sleipnir" - auch das lese ich hier nicht zum ersten Mal .

Vielleicht bist Du ganz einfach auch jemand, der in gänzlich revolutionärer Weise die gesellschaftliche Ordnung "umstülpen" willst, was "Bewahrer" der alten Ordnung freilich herausfordern muss. ;-)

Selbstverständlich bin ich gegen jede Form der Diskriminierung, also auch der Altersdiskriminierung - so langsam würde ich mich damit ja auch selbst treffen (ich muss zunehmend mehr Energie darauf verwenden, nur biologisch/äußerlich ein "alter weißer Mann" zu werden). Und gegen eine explizite Verankerung dieser im Grundgesetz hätte ich nichts einzuwenden. Aber das gesellschaftliche Prinzip der Anciennität kann man trotz seiner grundsätzlichen Berechtigung auch kritisch sehen (älter wird man automatisch, es ist kein Verdienst, gebildeter beispielsweise nicht).

Aber unsere gesellschaftliche Ordnung - hier bezüglich der Altersstruktur - ist ein Stück weit zufällig und nicht grundsätzlich in Stein gemeißelt. In anderen (auch europäischen) Ländern, in denen die Pyramide nicht wie bei uns (in Italien, in Japan) dermaßen "auf dem Kopf" steht, sind die älteren Leute allein schon quantitativ weniger repräsentiert, sodass der Einfluss der jüngeren Einwohner schon deshalb ein größerer ist (keine Bewertung, nur eine Feststellung).

Letztendlich müssen meiner Meinung nach die Jüngeren von den Älteren in den Laden eingeführt werden, irgendwann müssen diese das Szepter dann aber auch einmal an die Jüngeren übergeben und den (hoffentlich) frischeren Wind aushalten, was nicht heißt, dass sie sich übergehen oder sogar diskriminieren lassen zu brauchen. Und die Jungen von heute sind ja auch die Alten der Zukunft ...

In der Hoffnung, dass mit diesem Versuch alle von uns, die sich im demokratischen und moralischen (wir sind ja schließlich Menschen) Spektrum bewegen, weiterexistieren können, verabschiede ich mich vom heutigen Stammtisch, losgelöst davon, ob und wie mein Beitrag hier kommentiert wird (inzwischen auch wissend, dass die Zustimmung oder Toleranz häufiger schweigt, weil sie ja kein Problem damit hat).
 
Schön geschrieben!
 
@Sleipnir:
Du hast es nicht verstanden .... Punkt.

Es ging einzig und allein um die Schlussausführungen wie ... "Vorkaufsrecht", Zukunftsgestaltung etc.
Das war mir persönlich zu unpräzise und dabei bleibt's. Nur mit "tollen Ideen" lässt sich die Welt nicht gestalten und auch kein Land regieren und auch keine Gesellschaft bilden.

Vielleicht jetzt klar?
 
Tja, wenn die Assistenten denn eingriffen, wenn jemand mit 80 durch eine 30er Zone brettert, oder verhinderten, dass Idioten bei Gegenverkehr und vor Kurven oder Kuppen überholen - dann wäre das ganz sicher ein Beitrag dazu, Unfälle - und zwar in aller Regel sehr schwere - zu verhindern. Das wird aber sicher erst bei völlig automatisiertem (Ge)Fahren(werden) möglich und der Fall sein.
Da mag ich auf längere Sicht noch nicht dran glauben. Zum einen, der elektronische Fahrer kostet auch Geld, kann sich jeder fragen wie viel er dafür bezahlt bekommt dafür dass Auto zur Arbeit zu fahren. Bei Leuten, die stattdessen arbeiten könnten, mag die Rechnung aufgehen. Kann man dann vergleichen mit denen, die heute mit Chauffeur unterwegs sind. Da könnte der elektronische Chauffeur billiger sein.

Und noch so eine schöne Beobachtung. Wie haben hier eine Straße, die ich seit Jahren nur mit Begrenzung auf 70 kenne, war aber wohl mal 60. Das war auch das, was die Karten eines Dienstleisters, der von Autoherstellern genutzt wird, anzeigen. Diesen Sommer gab es dann nach Jahren ein Update. Nun zeigt das Navi nicht mehr 60. Nein, jetzt zeigt es 40 :frown:. Ist mir schon klar woher das kommt. Im Frühjahr hab es für eine Woche eine Baustellenbeschilderung wegen Rollsplitt. Achtung Baustelle + 40km/h Stand da. asdf Wenn die nichtmal sowas hin bekommen ...
 
Da wird dann auch im Kreisverkehr gleich mal nicht geblinkt - ist doch egal, ob die anderen nicht losfahren können, obwohl es möglich gewesen wäre, wenn ich geblinkt hätte - ist doch nicht mein Problem!
Das ist am Ende ein Zeichen vielleicht von Unkenntnis (schlechte Fahrschule gehabt?!), aber vor allem von Gedankenlosigkeit, Gleichgültigkeit, Egoismus - eine Frage des Charakters halt und irgendwie ja "normal" in unserer Zeit.
Das Unterlassen des Blinkens bei der Ausfahrt ist für Radfahrer zudem noch sehr gefährlich. Denn die Radwege führen ja meist um den Kreisverkehr außen rum und die Radfahrer müssen die Vorfahrt der ein- und aufahrenden Autos beachten. Ich als Viel-Radfahrer erlebe tagtäglich, dass eben auf das "Nicht-Blinken" beim Ausfahren kein Verlass darauf ist, dass der Autofahrer im Kreisverkehr bleibt und dann eben ohne Blinker doch raus fährt. Wenn sich also Autos im Kreisverkehr befinden, warte ich eben sicherheitshalber solange bis alle durch sind bzw. schon vorher raus sind. Zur Ehrenrettung muß ich aber sagen, dass viele beim Ausfahren nicht nur blinken, sondern sogar stoppen und mir durch ein Zeichen Vorfahrt geben. Was aber für diese auch nicht ganz ungefährlich ist, weil die Nachfolgenden nicht mit dem Bremsmanöver rechnen und ihrerseits eine Vollbremsung hinlegen müssen...
 
@Sleipnir:
Du hast es nicht verstanden .... Punkt.

Schade, dass offenbar eine autoritäre Keule geschwungen werden muss.

@Sleipnir

Es ging einzig und allein um die Schlussausführungen wie ... "Vorkaufsrecht", Zukunftsgestaltung etc.
Das war mir persönlich zu unpräzise und dabei bleibt's. Nur mit "tollen Ideen" lässt sich die Welt nicht gestalten und auch kein Land regieren und auch keine Gesellschaft bilden.

Vielleicht jetzt klar?

Klar....hmmmm....vielleicht.

Aber leider aus meiner Sicht nicht weniger problematisch.

Zumindest wurde hätte man beim Bezug aufs GG m.E. etwas präziser sein können.

Aber sich aufs GG beziehen...ist halt billig.

Genau so wie Meinungsfreiheit. Keule auspacken, drauf hauen und bei Gegenreaktion/- Argumenten Punkt setzen, dabei bleiben und gut ist.

Das argumentationstechnisch Mögliche ist hier bestimmt nicht ausgeschöpft oder gar gewollt.

Ob das technisch Mögliche beim Auto ausgeschöpft werden soll?

Ich glaube nicht, dass zur Zeit auch nur im Entferntesten das technisch Mögliche realisiert wird.

Zum Thema Generationenkonflikt:

Puh.

Tolle Ideen. Gesellschaft nicht bilden.

Starker Tobak.

Wir haben bereits eine Gesellschaft. Bilden?

Für Weiterentwicklung braucht man Ideen.

Es sei denn, es ist einem alles Wurscht und man badet in der Vergangenheit.

@TE
Glückwunsch. Beschäftigungstherapeutische Maßnahme gelungen. Ist auch Selbstkritik von meiner Seite
 
In meinem Auto fliegt als erstes das Radio raus. Ich will weder Musik noch sonst etwas während der Fahrt. Man könnte ja in Ruhe so ein Gerät für die eigenen Wünsche programmieren, aber jede Änderung würde zum Problem. Bedientasten im Lenkrad sind auf jeden Fall besser und beeinträchtigen nicht die Sicherheit. Bei früheren Blaupunkt- und div. jap. Geräten der 80er bis 90er Jahre konnte man blind bedienen. Es ist ja nicht so, dass die neuen Geräte im Klang besser wären.

In meinem Auto fliegt als erstes das Radio raus. Ich will weder Musik noch sonst etwas während der Fahrt.
- Schalte es nicht ein , Problem gelöst.

Bei früheren Blaupunkt- und div. jap. Geräten der 80er bis 90er Jahre konnte man blind bedienen.

- Im 9-3 I und 9-5 I ist auch alles vorbildlich angeordnet, die Tasten sind so groß, dass man sie auch mit Handschuhen verwenden kann !

 
Hm, die lernen dann also gar nicht mehr selbständig zu fahren, schon gar nicht, das Auto auch in Grenzsituationen zu beherrschen, die man ja gar nicht mehr richtig bemerkt, weil die Assistenten solange alles glattbügeln, bis auch sie die Physik nicht mehr austricksen können.
Aber dann, wenn die Sensoren mal nicht mehr können, weil sie verdreckt, schlecht justiert oder sonstwie nicht funktionstüchtig sind, ausgerechnet dann, gerade in schwierigen Situationen (Starkregen, Schneetreiben, Glatteis), sollen die Fahrer, die das nie gelernt haben, das Auto sicher lenken können...?! Woher das denn dann...?!
Sorry, aber Autofahren degeneriert unter diesen Bedingungen zu einer aussterbenden Tätigkeit, die nur noch so lange geduldet wird, bis alles nur noch autonom funktioniert.
Ich hoffe sehr, dass ich das nicht mehr erlebe.

Ja, so sehe ich das auch. In diese Richtung geht die Entwicklung. Summa Sumarum ist das aber wahrscheinlicht besser...
 
Bordsteinkratzer und Abbiegeassistent sind wirklich sinnvoll.
Ersteren werden kaum noch welche kennen. :cool:
 
@patapaya

Sehr richtig. Deshalb lehne ich Assistenzsysteme ab. Auch wenn Brüssel (die fahren mit Chauffeur, haben also oft keine Praxis) das mittlerweile vorschreibt, so wäre es doch wünschenswert, dass man die abschalten könnte. Und in der Fahrstunde sollte grundsätzlich ohne Assi gefahren werden. Außerdem sollten die sog. Schleuderkurse zur Pflicht werden.
Im letzten Herbst sah ich ein Auto, das in einer Kurve in den Wald gebrettert war (Marke nicht erkennbar, weil Einsatzkräfte herumstanden). Die Spuren auf der Straße zeigten aber, dass nasses Laub ursächlich war. Das ist oft schlimmer als Glatteis. Als erfahrener Autofahrer weiß man das und rechnet in Waldgebieten damit. Die "ESP-Generation" meint offenbar, dass das Autos alles automatisch regelt.

@Saab Freund:
Ich finde es daneben, immer wieder Senioren mit Fahranfängern gleichzusetzen. Es sollte mal eine Statistik geben, wer wirklich die meisten Unfälle verursacht. Natürlich gibt es in jeder Altersgruppe Ausreißer. Aber wenn ein über 80-jähriger irgendwo in ein Schaufenster donnert, dann stürzt sich sofort die Revolverpresse darauf. Immerhin haben die Senioren meistens mehr Erfahrung und werden nicht mehr von Terminen gehetzt. Jugendlicher Leichtsinn und Imponiergehabe gegenüber Mitfahrern dürfte auch wegfallen.

Tut mir leid, aber du brauchst dich nicht angesprochen fühlen. Das war nicht meine Abschicht hier eine Diskussion bezüglich Fahrfähigkeit im Alter zu starten. Ich gebe lediglich zu bedenken das die Sinnesorgane im Alter signifikant nachlassen, was auch nicht wegzudiskutieren ist. Bin ja selbst nicht meht der Jüngste - Jedoch Realist :smile:
 
..aber mal neu-
Ein Auto ohne Schnick Schnack! Das war hier der Wunsch. Nicht ganz - aber es gibt den Ineos Grenadier. Geht zumindest in die Richtungen...
 
In meinem Auto fliegt als erstes das Radio raus. Ich will weder Musik noch sonst etwas während der Fahrt.
- Schalte es nicht ein , Problem gelöst.

Ich habe ein Ablagefach, das genau in den Radioschacht passt. Wegen der Airbags (habe ich nichts dagegen) gibt es in den meisten Autos keine Handschuhfächer mehr. Die Mittelkonsole im 9k ist auch nicht besonders praktisch. So gewinne ich zumindest noch ein weiteres Fach für Parkscheibe usw.

Es ging mir eher um den Fred- es muß einem schon langweilig sein, um so einen Fred zu eröffnen..

Anlass war der Bericht im TV.
 
Mmmh.. Ich stelle mir gerade vor wie ein Saab Modelljahr 2023 wohl ausgesehen hätte ...mit Touchscreenarmaturenbrett vollflächig.... sicher keine Knöpfe für Handschuhbedienung mehr... aber perfekte Sprach- und Gestensteuerung... oder schlaue Automatiken wie schon früher die temperaturabhängig einschaltende Sitzheizung ...vielleicht wieder ein Nightpanel 2.0 mit dann reduziertem Bedien- und Anzeigeumfang zur Vermeidung Streß oder Ablenkung ... :cool:.

Um die Frage zu beantworten: Ist das techn. machbare auch sinnvoll? Das weiß man oft erst wenn man es ausprobiert hat. Das gilt m. E. gerade und speziell in der Automobilentwicklung...und Saab ist ein gutes Beispiel einerseits für Innovationen aber auch liebenswerte "Schrulligkeiten" die sich aber nicht durchgesetzt haben.

P. S. Ich schick jetzt gleich mal per Handy das heutige Ausflugsziel vorab ans Autonavi und sag ihm dass ich es gleich schön warm und freie Scheiben bei der Abfahrt in 40 Minuten haben will ... Sinnvoll? Schwer zu sagen... In jedem Fall aber komfortabel, zeitgemäß und bequem...Ich ärgere mich auch über nicht gut gemachte Software, unnötig verschachtelte Menüs und lahme Touchscreens, würde aber - wie auf ein Smartphone - im Auto nicht mehr darauf verzichten wollen...ausser im Saab :rolleyes:
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Mmmh.. Ich stelle mir gerade vor wie ein Saab Modelljahr 2023 wohl ausgesehen hätte ...mit Touchscreenarmaturenbrett vollflächig.... sicher keine Knöpfe für Handschuhbedienung mehr... aber perfekte Sprach- und Gestensteuerung... oder schlaue Automatiken wie schon früher die temperaturabhängig einschaltende Sitzheizung ...vielleicht wieder ein Nightpanel 2.0 mit dann reduziertem Bedien- und Anzeigeumfang zur Vermeidung Streß oder Ablenkung ... :cool:.

Um die Frage zu beantworten: Ist das techn. machbare auch sinnvoll? Das weiß man oft erst wenn man es ausprobiert hat. Das gilt m. E. gerade und speziell in der Automobilentwicklung...und Saab ist ein gutes Beispiel einerseits für Innovationen aber auch liebenswerte "Schrulligkeiten" die sich aber nicht durchgesetzt haben.

P. S. Ich schick jetzt gleich mal per Handy das heutige Ausflugsziel vorab ans Autonavi und sag ihm dass ich es gleich schön warm und freie Scheiben bei der Abfahrt in 40 Minuten haben will ... Sinnvoll? Schwer zu sagen... In jedem Fall aber komfortabel, zeitgemäß und bequem...Ich ärgere mich auch über nicht gut gemachte Software, unnötig verschachtelte Menüs und lahme Touchscreens, würde aber - wie auf ein Smartphone - im Auto nicht mehr darauf verzichten wollen...ausser im Saab :rolleyes:
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Guter Beitrag. Danke!
 
Es sind genau die pseudo-LKWs ohne Piepser, die meinen 900er auf dem Parkplatz touchiert haben.

Ich möchte nicht wissen wie viele "Feindberührungen" es heute auf den Supermarktparkplätzen gäbe, wenn die modernen Autos all das elektronische Sensorgedöns nicht hätten.
 
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