E10 Tauglichkeit der Saab-Modelle

So, es wird schneller akut, als mir lieb ist. Hab mir gerade eben nen Sedan angelacht.

@ KGB: Das heißt, man sollte, wenn überhaupt, gucken, daß man die kältestmögliche kerze reinsetzt?

Nee, man sollte überhaupt erstmal verstehen, daß mit nennenswertem E-Anteil im Benzin ganz andere Notwendigkeiten hinsichtlich der eingespritzten Kraftstoffmenge bestehen.

Bei E85 (15% Benzin, 85% Ethanol) muss ich ca. 40% mehr Kraftstoffmenge bei gleicher Last und Drehzahl einspritzen, im Vergleich zum reinen Benzinbetrieb.

Kann ich das nicht, hab ich bald statt einem Motor einen ca. 150 Kg Briefbeschwerer oder viel Arbeit.

PS: Flexfuel geht mit einer reinen LH Jetronik Lösung nicht. Soweit kann das System nicht regeln und da gibts auch nichts umzustricken.

Entweder Zusatzsteuergerät (abschaltbar) und nur 2 Modi: Benzin/E85, oder man spendiert dem Wagen eine ganz andere Einspritzung.

Vll. gibt es mittlerweile auch Zusatzsteuergeräte mit Sensor, die beliebigen E-Prozentsatz erlauben...
 
  • Danke
Reaktionen: KGB
@aero48... auf jeden Fall ist es in diesem Fall mal egal, ob Beru, Bosch oder Champion... kaputt sind sie hinterher alle :biggrin:

@stephan... meiner spritzt schon die dreifache Menge über die vierfache Düsenzahl bei deutlich verringertem Druck... und ich habe die Probleme trotzdem! Ich denke, es liegt vor allem am Verbrennungsbild von E - und das harmoniert nicht mit dem Kompressionsbild und der Architektur (Ventile und Form) im ZK... zumindest nicht beim Turbo... :rolleyes:

@all: okay, wer macht den ersten Feldversuch? Was ist stabiler? Zylinderkopf oder Kolbenboden? Vielleicht jemand mit 'nem Softi ohne LLK?... die halten ja eh nicht so lange, wenn man draufhält :eek:
 
@stephan... meiner spritzt schon die dreifache Menge über die vierfache Düsenzahl bei deutlich verringertem Druck... und ich habe die Probleme trotzdem! Ich denke, es liegt vor allem am Verbrennungsbild von E - und das harmoniert nicht mit dem Kompressionsbild und der Architektur (Ventile und Form) im ZK... zumindest nicht beim Turbo... :rolleyes:

Dreifache Menge? Vierfache Düsenzahl? :hmmmm:
Kannst Du das ein wenig näher erklären?

Wie gesagt, wenn die Einspritzmenge für "Benzin pur" stimmt, stimmt sie für alles ab E10 definitiv nicht mehr. Desto mehr E, desto schlimmer.

Und der Motor ansich kann das schon ab, auch ein alter B202.
4-Ventil-Köpfe mit zentraler Zündkerze sehen heute auch nicht bahnbrechend anders aus als früher. (ausser im Detail)

Es fahren genug konventionelle Fahrzeuge mit Umrüstung rum, bei denen das auch klappt. Und in Schweden auch genug ältere Saab Modelle mit Turbos.

@all: okay, wer macht den ersten Feldversuch? Was ist stabiler? Zylinderkopf oder Kolbenboden? Vielleicht jemand mit 'nem Softi ohne LLK?... die halten ja eh nicht so lange, wenn man draufhält :eek:

Da ich meine Trionic nun selbst abstimmen kann, werd ich dafür mal ein Programm schreiben. Mir fehlen nur 2 Dinge, eine E85 Tanke vor der Tür und eine Breitbandlambdasonde mit Datalogging. Im Sommer wahrscheinlich...

Grüße
Stephan
 
Bei E85 (15% Benzin, 85% Ethanol) muss ich ca. 40% mehr Kraftstoffmenge bei gleicher Last und Drehzahl einspritzen, im Vergleich zum reinen Benzinbetrieb.

Das war mir schon bekannt, danke. :smile:

PS: Flexfuel geht mit einer reinen LH Jetronik Lösung nicht. Soweit kann das System nicht regeln und da gibts auch nichts umzustricken.
Die Idee (gut, nicht meine) war, der Kiste über nen anderen Benzindruckregler, ggf größere Düsen und über die Einstellschraube am LMM mehr Reserven nach oben zu verschaffen, am Besten ohne daß er bei Fossilsprit zu sehr anfettet.


Aber zuerst steht noch ein ganzen Haufen anderer Arbeit an, die Karosserie schreit um Hilfe, neue Motorlager braucht die Kiste und außerdem sollte das ganze Restgelumpe erstmal wieder halbwegs serienmäßig laufen.
Davor ist da eh Kappes, da irgendwas zu experimentieren.
 
Nehme ich an, ja. Ich vertraue da auf mein Trendgespür.
 
Die Idee (gut, nicht meine) war, der Kiste über nen anderen Benzindruckregler, ggf größere Düsen und (...)

auch @ stephan: exakt das hab ich ja als Equipement: die größte Einspritzanlage, die beim 9o1 passt (mit Trick) vom 2.3 Aero mit Vierlochdüsen... BZD runter auf 2.5 bar... Und Trotzdem :mad:
 
Der Fred wird ja richtig fett! Ich finds eigentlich schön, daß das Thema so viel Interesse weckt, muß mich aber auch noch ein bißchen korrigierend einmischen...

Aber zuerst: Fotos vom Sedan! :smile:

Ein paar Sachen, die ich gern klären würde:
Die E-Bezeichnungen...
Es gibt momentan in D noch keinen E85-Normkraftstoff, auch wenn alle Hersteller bzw. Importeure beteuern, daß sie entsprechend der in Schweden gültigen Norm verkaufen. Wichtig beim Ethanol ist halt immer der Wassergehalt, darf nicht zu hoch sein. Und Ethanol zieht Wasser aus der Luft, also nicht zu lange rumstehen lassen.
Das heißt auch, daß bei E85 nicht immer 85% Ethanol drin sein müssen. Steuerbegünstigt sind Gemische von 70-90% Ethanol, nur die fiktive Beimischungsquote von knapp 2% muss besteuert werden, der Benzinanteil aber voll.
Die neue Norm für Normal und Superbenzin erlaubt die Beimischung von bis zu 10% Ethanol. Es gibt dazu weder die Pflicht noch wird die Quote voll ausgenutzt. Frontal 21 erzählt Scheiße! Und auch die Preiserhöhung ist nicht die Folge von Ethanolbeimischung. Momentan liegt der Anteil irgendwo um 3-5 %.
Dann die Materialverträglichkeit: Es gibt eine Studie von Gates (Autozulieferer), bei denen Ethanol fast durchweg weniger aggressiv auf im Auto verwendete Werkstoffe wirkt als Benzin. Ich habs mal eben frech aus dem Netz kopiert:

Bezeichnung Ethanol Gasoline / ASTM C
Chloroprene/ Neoprene 1 x
Nitrile 1 2
Polyethlen PE / CPE / HDPE 1 2
Teflon 1 1
Viton 1 2
Stahl 1 1
Edelstahl 1 1
Aluminium 2 1
Thermoplastische Kunststoffe (PA) 1 2

1 = excellent
2 = good resistance
x = not recommended

Und zum Mehrverbrauch: 40% sinds auf keinen Fall, oder das Auto hat eh schon ne Macke weg. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: 17% im Sommer, 22% im Winter. Technisch gesehen machen die Zusatzsteuergeräte nichts weiter, als die Einspritzzeit zu verlängern, meist fest auf 25% eingestellt.
Es gibt interessante Studien, die zeigen, daß der Mehrverbrauch nicht linear mit dem Ethanolgehalt ansteigt. Es gibt zwischen 10 und 30 % ein Effizienzmaximum, je nach Auto. (Bei Interesse Link zur Studie, aber die is echt dröge zu lesen...)
Der Umbau ist bei elektronisch geregelter Einspritzung eine Sache von max. 2 Stunden und funktioniert meist auf Anhieb.
Es gibt momentan noch keine Aftermarket Geräte mit automatischer Kraftstofferkennung auf dem Markt, da wird aber dran gearbeitet. Flex Fuel ist also eher ne Sache mit manueller Umschaltung, das funktioniert dafür sehr gut.
Verbrannte Ventile: Da stimmt dann das Gemisch nicht, würde ich sagen. Aber wenn das Gemisch richtig ist, wird der Motor beim Ethanolbetrieb eher kühler, weil ja auch mehr Flüssigkeit eingespritzt wird. Ich hab noch keine Probleme mit so was gehabt.
 
Was ist mit der DIN EN 15376:2006 ?
 
Die meine ich. Da bin ich mir nicht sicher, ob die tatsächlich schon in Kraft ist. Soll aber kommen.
 
Und noch mehr Fragen...

"Ethanol ist thermodynamisch instabil und kann daher bei Anwesenheit von Luftsauerstoff bereits bei Raumtemperatur über Acetaldehyd bis hin zur Essigsäure (!) oxidiert werden."(Quelle: wikipedia)

Passiert das auch im Tank? Und was sagt der Motor zu einem solchen Säureangriff nach längerer Fahrzeugstandzeit (z.B. nach 1, 2 oder 3 Monaten)? Und wie kann man sicher sein, daß der Ethanol-Sprit den man tankt nicht schon durch zu lange Lagerung sauer ist?

Außerdem ist schon ''die OH-Gruppe des Ethanols [...] schwach sauer, ganz ohne Oxidation. Das dürfte jedenfalls der Grund dafür sein, daß die Beständigkeit von unbeschichtetem Aluminium gegen Ethanol nicht die beste ist.

Grüße
Ron.
 
E85 ist nicht gleich Ethanol.
 
Wenn ich mich nicht stark irre, dann kann es E100 doch so oder so nicht geben, oder?
Das ist doch nichts anderes als Äthylalkohol und den gibt es bekanntermaßen nicht in reiner Form, da er so schnell verdunstet.

Und das Benzin verhindert diesen Effekt, da es die Alkoholmoleküle recht stark bindet.
Bin kein Chemiker, aber so oder so ähnlich habe ich es noch aus dem Chemie-Unterricht in Erinerung
 
"Wo warst Du das letze Vierteljahr ? In welchem Land lebst Du?"

Teilweise in Österreich! es ist insofern vielleicht nicht verwunderlich, dass ich mich auf eine gewisse Deppertheit assimiliert hab. . .

" Normal-91 kostet genau das gleiche wie Super-95 ?!"

Stimmt, hab ich verdreht. Normal 0-1 cent auf Super, dann nochmal 5-7 cent auf S+. Also vielleicht 5 % mehr zahlen für wesentlich besseren Spritt, wer will da noch Normal?? (rhetorische Frage)
 
Naja, wenn Du zum Beispiel in der Ebene nur Landstraße fährst und die stumpf mit 90 und Tempomat dahingondelst (auf dem weg zum Dienst zum Beispiel, ganz ohne Spaßanspruch), dann würden 91 oder 95 eigentlich ja reichen. Beim turbo sparst Du ja nix an Sprit, der kann den Zündzeitpunkt ja nicht vorverlegen. Mehr Oktan heißt beim Turbo also nur mehr (mögliche) Leistung, nicht weniger Sprit.
 
Wenn ich mich nicht stark irre, dann kann es E100 doch so oder so nicht geben, oder?
Chemie ... keine Ahnung, aber SAAB arbeitet schwer an E100 Autos.... legt die Vermtunng nahe, dass es sich um E99,5 mit irgendwelchen Additiven handelt, so wie's bei E85 ja auch schon der Fall ist.
"Stimmt, hab ich verdreht. Normal 0-1 cent auf Super, dann nochmal 5-7 cent auf S+. Also vielleicht 5 % mehr zahlen für wesentlich besseren Spritt, wer will da noch Normal?? (rhetorische Frage)
Wenn Du meinst..., 5% von 2800€ Jahresspritkosten sind 140€. Viele Motoren könne mit Super+ nix anfangen... kenn ich 'ne Menge netter Sachen, die ich mir davon kaufen könnte.
/To
 
E10 oder Super plus?

Hallo zusammen,
ich hab mal eine Frage, die ich hier bisher noch nicht beantwortet gesehen habe. Wie ist das bei einem 900/II 2.0 Turbo Bj. 96 ab nächstes Jahr beim Tanken? Wird es Probleme mit dem 10%-igen Ethanolanteil geben oder vertragen Motor und Dichtungen das klaglos? Kann das jemand beurteilen?
Danke schonmal,
colonia2000
 
lies Dir bitte den Thread durch, an den ich Deine Frage angehängt hab... und beim nächsten mal... kurz die Suche bemühen.
Gruss,
Tomas
 
Ich sehe den höheren Alkoholanteil nur als Problem für einige Gummiteile an. Schläuche, Membranen in Vergasern, Membranen in mechanischen Spritpumpen...also die ganz alten Modelle mit Vergasermotoren.
Eine höhere Beimischung wie 10% dürfte auch die Kraftstoffpumpen angreifen, da diese Rollenzellenpumpen durch den Kraftstoff geschmiert werden. Und Alkohol ist definitiv kein Schmiermittel.
Alkohol ist hygroskopisch, zieht Wasser aus der Luft an. Sehe ich aber auch nicht als Problem an, da der Kraftstoff bei reglemässigem Gebrauch des Fahrzeugs laufend ausgetauscht wird. Ist also kein Problem, wie es bei Bremsflüssigkeit ist!
Benzin ist nach einigen Jahren Standzeit eines Fahrzeugs auch kein zündfähiges Mittel mehr...eher Terpentin...also alter Sprit taugt eh nix!!!
Und wenn der Tank nicht randvoll ist, bildet sich Kondenswasser. Und das ist genauso Käse! Der Kunststofftank kann nicht rosten...aber die Benzinpumpe und Tankgeber bestehen teilweise aus Stahl und geben nach langer Standzeit den Geist auf.

Wer Angst vor E10 hat, kann ja fifty/fifty tanken! Hälfte E10, Hälfte Super-Plus...
Und wenn ich einen alten 96er/99er oder 900 mit Vergaser hätte, würde ich Super-plus tanken. Den Gummiteilen zuliebe....
 
Viele Motoren könne mit Super+ nix anfangen... kenn ich 'ne Menge netter Sachen, die ich mir davon kaufen könnte.
/To

Was denn?

Zündzeitpunkt vordrehen wird man doch irgendwie immer hinbekommen...
 
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