Fahrwerk: 9000 vs. 9-3 I

Nett.
Davon war in den frühen 90ern auch immer die Rede, wenn man einem 900CV entstieg....:biggrin:

Nebenbei: Das Z4-Coupe ist wirklich das einzige Modell aus der BMW-Palette, welches ich formal als gelungen bezeichnen würde.
 
Nett.
Davon war in den frühen 90ern auch immer die Rede, wenn man einem 900CV entstieg....:biggrin:

Nebenbei: Das Z7-Coupe ist wirklich das einzige Modell aus der BMW-Palette, welches ich formal als gelungen bezeichnen würde.

Z7???
 
ah, jetzt hamwers: Z4. du hattest dich vertippt, du schelm... :cool:

also beim Z4-coupé bin ich mir jetzt über die optik eher unsicher.
 
Der Z4. Gerade als Coupé.
 
also, wenn wir ehrlich sind: nee. schon den roadster bauen sie ja eigentlich nur, um der staunenden öffentlichkeit vorzuführen, was man heutzutage so alles in blech pressen kann. und das coupé ist doch schon arg gewöhnungsbedürftig. aber, wie sagten die römer immer: de gustibus non est disputandum.
 
Das Coupé ist die moderne Inkarnation des GTs. Lange Haube, kurzes Heck. Anstatt nun aber in fiesestes Retrodesign zu verfallen oder sich andererseits in die mit modernen Autos einhergehende Beliebigkeit und Langeweile zu ergeben, bringt BMW durch die Lichtkanten Spannung und bricht nicht nur die Flächen, sondern auch mit unseren Sehgewohnheiten.

Dieses Design wird niemals alt werden.
 
Das Coupé ist die moderne Inkarnation des GTs. Lange Haube, kurzes Heck. Anstatt nun aber in fiesestes Retrodesign zu verfallen oder sich andererseits in die mit modernen Autos einhergehende Beliebigkeit und Langeweile zu ergeben, bringt BMW durch die Lichtkanten Spannung und bricht nicht nur die Flächen, sondern auch mit unseren Sehgewohnheiten.

Dieses Design wird niemals alt werden.

hey, mr. bangle - der mann ist jeden cent wert, den sie ihm zahlen! :biggrin:

man könnte die linienführung mit all diesen sicken und falzen und kanten und ineinander verschränkten bogen und geraden aber auch "unruhig" nennen, nein?
 
Da wir eh OT sind, einige Fahreindrücke zum Z4: Die elektrische Lenkung gibt wenig Feedback, das ist sehr gewöhnungsbedürftig, so wie die Stöße, die von hinten kommen, da man ja fast auf der Hinterachse sitzt. Und flottes Fahren durch den Odenwald bedingt ein abgeschaltetes ESP, sonst wird man viel zu früh ausgebremst. Schöner Motor.
 
man könnte die linienführung mit all diesen sicken und falzen und kanten und ineinander verschränkten bogen und geraden aber auch "unruhig" nennen, nein?


Die vermeintliche "Unruhe" erzeugt Bewegung.Das Auto in sich scheint sich zu bewegen, das überträgt sich wiederum auf den Wagen als Ganzes. Bewegung fällt auf.
 
Die vermeintliche "Unruhe" erzeugt Bewegung.Das Auto in sich scheint sich zu bewegen, das überträgt sich wiederum auf den Wagen als Ganzes. Bewegung fällt auf.

und du bist sicher, dass du nicht lieber kataloglyriker für die autoindustrie werden möchtest? :rolleyes:
 
Gerne. Wie kommt man an so einen Job? Wird wohl kaum schlechter bezahlt sein als mein jetziger... :rolleyes::cool:
 
Ich hatte tatsächlich mal an eine journalistische Tätigkeit im Anschluß an meine Dienstzeit gedacht (plane jedoch derzeit etwas anderes), an Werbung allerdings noch nie. :rolleyes:

Vielleicht sollte ich tatsächlich noch einmal über Beides nachdenken.
 
Zurück zum Thema!

Habe nie behauptet, der grosse Fahrwerksspezialist zu sein .:smile:

Aber Verbundlenker als Billigersatz für Starrachsen ???? Ist eher ein Ersatz für teure Einzelradaufhängung.

Und welche negativen Eigenschaften haben denn Verbundlenker ? Immerhin waren sie jahrelang im vielgelobten Passat oder A4 auch zu finden...

Nochmal zum Verbundlenker: das ist ja der allerletzte Mist, das sind 2 Längslenker mit einem auf Torsion belastbaren Verbindungsprofil. Keine weitere Führung, Kennzeichen: billig. Sonst nix.

Ich dachte, hier kann man etwas technisch diskutieren. Die Aussage oben klingt eher Stammtisch-mässig.

Wo sind denn nun ganz konkret die Nachteile ?
Wer hat denn wann was Negatives gemerkt ?
???

Liebe Tina, ich möchte dich nicht persönlich angreifen, aber in diesem Fred lässt du an mancher Stelle nur Halbwissen durchblicken. Du vertrittst es aber überzeugt. Ich bin auch kein absoluter Fahrwerksexperte (deshalb stelle ich hier auch diese Frage), habe das aber zumindest als Fach im Studium gehabt. Ich glaube, ein Praktikum wie bei dir vermittelt eben auch kein allumfassendes Wissen.

Du fragst zurecht, wo denn nun die Nachteile der Verbundlenkerachse sind. Ich fange mal etwas anders an: Marbo hat mit seiner Aussage im Prinzip Recht, stellt es aber zu negativ dar. Das herausragende Merkmal einer Verbundlenkerachse ist, dass sie bei einem konkurrenzlos niedrigem Preis ein passables Fahrverhalten ermöglicht - aber eben auch nicht mehr. Insofern hat sie bei Kleinwagen oder in der Kompaktklasse durchaus ihre Existenzberechtigung, weil es dort sehr auf die Kosten ankommt und die Margen gering sind.

Eine Verbundlenkerachse stammt von der Längslenkerachse ab, hier sind die Länslenker aber in der Nähe ihrer Basis mit einem U- oder V-Profil verbunden, der auch als Stabi wirkt. Diese Achse kann sich verformen und nicht gezielt Kräfte aufnehmen (nur in Längsrichtung). Sie ist nur an ihrer Basis, wo sie mit der Karosserie verbunden ist, geführt. So kommt es zu Spur und Sturzänderungen der Räder, wenn Quer- oder Vertkalkräfte auf die Achse wirken. Und Spur- und Sturzänderungen während der Kurvenfahrt sind aus Gründen der Fahrstabilität absolut zu vermeiden. Eine präzise geführte Starrachse zeigt KEINE Spur- oder Sturzänderungen, wenn Kräfte auf sie einwirken. Daher ist eine gute Starrachse besser als eine Verbundlenkerachse, definitiv!

Starrachsen haben einen schlechten Ruf, da man oft an 08/15-Varianten mit Blattfedern denkt, wie sie beim Ford Capri oder heute noch bei Nutzfahrzeugen zum Einsatz kommen. Ich hab mal einen 60er Jahre Ford mit solch einer Achse gehabt, die war einfach nur Scheiße. Man kann sie aber nicht mit der des 900 I vergleichen. Nissan hat in den späten 90ern eine nicht angetriebene Starrachse im Maxima verbaut, mit Längslenkern und Wattgestänge. Mein Fahrwerke-Professor bescheinigte dem Auto ein excellentes Fahrferhalten und das liegt nicht an der Vorderachse.

Nun zum Thema VW/Audi. Im A4 und Passat wurden viele Jahre lang komplexe, teure und verschleißanfällige Vierlenker-Vorderachsen verbaut und hinten Verbundlenkerachsen beibehalten. Irgendwann gingen sie vorne wieder auf einfache McPherson zurück und verbauten hinten aufwendige Mehrlenkerachsen. Was war passiert? Der VW-Konzern hatte sich für teuer Geld bei Ford Fahrwerksingenieure eingekauft, die mit Mondeo und Focus bewiesen hatten, dass sie wussten, wie man gute Fahrwerke designt. Diese Ingenieure haben den Pfeifen bei VW dann wohl erzählt, dass die Hinterachse entscheidend für die Fahrdynamik des Autos ist. Mit der Vorderachse gibt man nämlich nur die Richtung vor, wo man hin will. Die Hinterachse entscheidet, inwieweit das Auto dieser Richtung auch folgt. Mit den aufwendigen Mehrlenkerachsen, die Focus und Mondeo haben und die jetzt auch im Golf/A4/Passat zu finden sind, wird erreicht, dass jede Kraft, die an der Hinterachse auftritt, gezielt von einem Lenker aufgenommen wird, der dann nur in einer Richtung belastet wird. Die beiden Hinterräder beeinflussen sich dabei nicht. Die Achse ist kinematisch durchdacht und ihre Lenker sind entsprechend leicht, da sie nur in einer Richtung auf Zug oder Druck belastet werden und entsprechend ausgelegt sind. Daher ist die Mehrlenkerachse in der Theorie die beste von allen, sie bietet auch geringe ungefederte Massen. Allerdings ist sie auch teuer und verschleißanfällig. Eine Starrachse ist deutlich robuster. Die Mehrlenkerachse heißt bei Daimler übrigens Raumlenkerachse und ist dort in Serie bereits seit 1982 im Einsatz.

Die Verbundlenkerachse hat somit im Premium-Segment nix zu suchen, und will sich Saab nicht mit Audi/BMW/Mercedes messen? Mit dem Fahrwerk können die das in puncto Fahrverhalten vergessen. Meine Eltern haben einen 90er Jahre Mondeo, ich bin aber selbst auch schon Vectra B und Passat aus den 90ern gefahren. Der Mondeo ist ganz klar der Beste im Fahrverhalten, und der hat eben keine Verbundlenkerachse.

So liebe Tina, ich hoffe das war jetzt weit genug von Stammtisch entfernt. Ich würde aber auch in Zukunft gerne weiter mit dir hier über Technik quatschen.

Ich bin bis jetzt kein modernes Auto gefahren, daß ein besseres Fahrwerk hat als ein intakter 901 turbo.

Heutige moderne Achsen - sofern gut gemacht - sind besser, sorry. Sie bieten ein agileres Fahrverhalten bei mehr Komfort. Ende der 70er/Anfang der 80er suchte das 901-Fahrwerk aber seines Gleichen. Ich kenne kein zeitgenössisches Fahrwerk, dass konstruktiv in der Lage gewesen wäre, dem 901 das Wasser zu reichen.
 
Heutige moderne Achsen - sofern gut gemacht - sind besser, sorry. Sie bieten ein agileres Fahrverhalten bei mehr Komfort. Ende der 70er/Anfang der 80er suchte das 901-Fahrwerk aber seines Gleichen. Ich kenne kein zeitgenössisches Fahrwerk, dass konstruktiv in der Lage gewesen wäre, dem 901 das Wasser zu reichen.
Ok. Ein Focus würde sich vielleicht ganz gescheit fahren, wenn das ESP das auto nicht völlig unberechenbar machen würde.

Die Mehrlenkerachse heißt bei Daimler übrigens Verbundlenkerachse und ist dort in Serie bereits seit 1982 im Einsatz.
Hieß die im w201 nicht noch Raumlenkerachse?
w124 und w201 gehen übrigens, wenn sie nur ein paar cm tiefer kommen, auch deutlich schneller ums Eck als man einem Stern zutrauen würde.
 
Endlich wirds wieder technisch.
Danke lieber Onkel Kopp

. . So kommt es zu Spur und Sturzänderungen der Räder, wenn Quer- oder Vertikalkräfte auf die Achse wirken. Und Spur- und Sturzänderungen während der Kurvenfahrt sind aus Gründen der Fahrstabilität absolut zu vermeiden. Eine präzise geführte Starrachse zeigt KEINE Spur- oder Sturzänderungen, wenn Kräfte auf sie einwirken. Daher ist eine gute Starrachse besser als eine Verbundlenkerachse, definitiv!..

Eine Verbundlenkerachse hat unter Seitenkraft ebenso wenig oder viel Sturzänderung wie eine 9000er Starrachse. Warum auch sollte sie sich da anders verhalten ?

Unter vertikalen Kraften kann sich der Sturz in Richtung negativ verändern und das ist durchaus wünschenswert.

Vorspuränderung hat der Verbundlenker durch Seitenkraft in Richtung Übersteuern, wird also agiler als die starre 9000er.
Audi oder Passat haben dieses Übersteuern durch Spurkorrekturbüchsen reduziert, beim 900er fällt es nicht negativ auf.

Natürlich bietet eine Mehrlenkerachse wie im 9-3 oder Insignia bessere Voraussetzungen. Der normale Kunde wirds jedoch nie merken.
 
Endlich wirds wieder technisch.
Danke lieber Onkel Kopp



Eine Verbundlenkerachse hat unter Seitenkraft ebenso wenig oder viel Sturzänderung wie eine 9000er Starrachse. Warum auch sollte sie sich da anders verhalten ?

Weil sie
a) nicht gescheit geführt wird und
b) sich verwindet?

Natürlich bietet eine Mehrlenkerachse wie im 9-3 oder Insignia bessere Voraussetzungen. Der normale Kunde wirds jedoch nie merken.

Der normale Kunde kann auch nicht Autofahren. Dachte ich bis jetzt immer, wenn mich so eine Trantüte in Kurven ausgebremast hat.
Bis ich selber gezwungen war, moderne Autos zu fahren.
Im durchschnittlichen modernen Familenkarren kriegt man ANGST. Erstens kriegt man keine Rückmeldung von Straße und Fahrwerk, zweitens ist das einzige, was man fühlt, daß das Ding gleich umfallen will.
Ganz besonders unangenehm sind mir da der Skoda Fabia und die kleinen Opels aufgefallen.
So etwas gehört verboten!
 
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