Tempomatreparatur

Ich war eben unterwegs mit dem durchgelöteten Tempomat-Steuergerät. Quarz und zwei Kondensatoren getauscht und jede Lötstelle nachgelötet ... das war richtig harte, hochkonzentrative Geduldsarbeit.

Frohe Botschaft zum 1. Weihnachtsfeiertag:
Es geht.:driver:

Mein schönstes Weihnachtsgeschenk hab ich mir damit selbst gemacht. Vielen Dank an Euch für die Ratschläge und Hinweise. Insbesonders empfehle ich jedem der sowas angeht "Kolophonium" das ist ein saugutes Zeug. Kannte ich bisher nur vom Erzählen. Habe bisher nur mit Lötfett als Flußmittel gearbeitet. Insbesondere Dank an Roland, sein Reparatur-Fred hat sehr geholfen, aber auch allen anderen mit den vielen Hinweisen.

Ich wünsch Euch allen auch noch viele schöne Weihnachtserlebnisse.:hello:
 
Herzlichen Glückwunsch zum Tempomat. Ist ja toll, dass man die Elektronik in diesem Auto auch noch selber reparieren kann. Und es ist billiger als ein "neues" Steuergerät, was dann vielleicht auch nur ein Jahr hält.
Lötfett benutzt man glaube ich in Verbindung mit einem Lötbrenner, um Kupferrohre zu verlöten, ist also eher für den Sanitär- und Heizungsbereich zu empfehlen. Richtiges Elektroniker-Lötzinn ist am besten bleihaltig und beinhaltet das Flussmittel bereits, in der Regel ist das dann auch Kolophonium. Der Durchmesser des Drahtes sollte bei max. 1 mm liegen, das reicht für normale Durchsteckbauteile im Rastermaß 2,54 mm locker aus. Der Lötkolben sollte auch nicht zu stark sein, mehr wie 80 W würde ich nicht nehmen. Am allerbesten ist natürlich eine Lötstation, 270°C reichen zum Löten dicke aus. Die ICs und Transistoren sollte man nicht zu lange "braten".
 
Der Lötkolben sollte auch nicht zu stark sein, mehr wie 80 W würde ich nicht nehmen.
Das ist dann ja schon eher war für Kabel ab 2,5mm², würde ich mal sagen.
Ein 40W-Kolben kann schon zu 'fett' sein. Früher hatte ich dann 40ern durch eine Diode im Stecker die zweite Halbwelle geklaut, womit sie dann quasi zum 20er wurden.
 
Was hat so eine gute alte Weller Lötstation für Elektronik??? 50 VA und das sollten dann ca. 25-35 reale Watt sein. Die sind aber auch temp.-geregelt. Jetzt kann man noch über die Lötspitzen diskutieren. Wenn ICs im Spiel sind, sollte die dünn sein.

So ein ungeregelter 40W-Kolben aus dem Baumarkt, der killt ein IC aber ganz schnell oder löst die Leiterbahnen ab.
 
Wenn ICs im Spiel sind, sollte die dünn sein.
Ja, heute werden sie ja wohl meines Wissens so verwendet, wie sie aus dem Laden kommen.
Ich habe noch immer Altbestände, welche ich mir vorn hart klopfe und in die gewünschte Form feile. Danach ist es überaus wichtig, die 'rohe' Spitze beim ersten Erwärmen sauber zu verzinnen.
 
Moin saab-wisher,

freut mich, dass du das durchgezogen hast und die Schachtel wieder mitspielt. Dann mal entspannte Restfeiertage und Gute Fahrt!

Beste Grüße

Roland
 
Ja, heute werden sie ja wohl meines Wissens so verwendet, wie sie aus dem Laden kommen.
Ich habe noch immer Altbestände, welche ich mir vorn hart klopfe und in die gewünschte Form feile. Danach ist es überaus wichtig, die 'rohe' Spitze beim ersten Erwärmen sauber zu verzinnen.

Kann ich nur zustimmen. Eine neu gekaufte Lötspitze sollte man als Rohlings sehen und dem jeweiligen Verwendungszweck anpassen. Für Elektronik etwas anspitzen, aber nicht die Spitze schärfen, sondern etwas abrunden und immer mit Lötzinn "einbrennen". Sie würde sonst verbrennen, sich zu schnell abnutzen.
 
Für Elektronik etwas anspitzen, aber nicht die Spitze schärfen, sondern etwas abrunden ...
Jein ...
So wie ich die 'Kauf-Spitzen' kenne, sind diese heutzutage ja auch an der Spitze um Querschnitt rund. Ich verwende meist eine flache Spitze (ca. 1,5 x 0,7 vor dem Verzinnen).
 
Die Spitzen sollte man auch auf keinen Fall abschleifen oder sonst irgendwie mit Gewalt reinigen, da sie eine Spezialbeschichtung haben. Wenn man nach ein paar Lötstellen die Spitze auf einem feuchten Schwamm abstreift, bleibt sie schön sauber. Auf jeden Fall sollte man sie immer zum Schluss säubern. Ausgenommen sind ältere Spitzen aus Kupfer, die nutzen sich zwangsläufig ab.
Übrigens habe ich einen 5€-Kolben mit 25 Watt, der taugt für "grobe" Arbeiten und liegt deshalb in der Schraubergarage. Die Lötstation war nicht viel teurer (gute gebrauchte), aber die steht zu Hause und wird für die feinen Sachen benutzt.
 
Das mit den Spitzen hab ich anders gelernt: Direkt nachdem man sie am feuchten Schwamm schön "aufgeglänzt" hat, braucht sie Zinn-Nachschub, sonst wäscht sie aus und wird immer weniger, weniger exakt und auch langsamer (weil die Hitzeleitung schlechter wird), dies gilt für alle Spitzen.
Ich löte seit Jahren mit Produkten aus dem Hause Ernst Sachs (ERSA), Handlötkolben 25W innenbeheizt für die kleineren mobilen Geschichten und eine eine Analog80 für die anspruchsvolleren Arbeiten, beide mal gebraucht aus der Bucht geangelt.
Ich bevorzuge Meißelspitzen (flach), aber offensichtlich benutzen die allermeisten Bleistiftspitze (deutlich öfter und vielfältiger im Angebot). Die Spitze auf der Station ist ewig alt und sieht zum Weglaufen aus, es ist eine Ersadur Dauerlötspitze mit Funktion wie am ersten Tag.
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Man kann natürlich alles zur Wissenschaft machen. Ich habe seit knapp 10 Jahren 'ne 30W Baumarkt-Lötstation. Und damit habe ich alles gelötet - von dicken Kabeln bis SMD. Immer noch mit den originalen Spitzen, alle paar Jahre mal mit einer Feile angeschliffen. Nie Probleme. :biggrin:
Habe immer mal wieder "professionelle" Lötsachen benutzt - klar, ist irgendwie bequemer. Wollte auch immer mal was besseres kaufen, wenn der Mist kaputt geht oder ich genervt davon bin - beides nie passiert. :rolleyes:
 
Kostenneutrale Altbestände würd ich auch entsprechend angehen, was schon da ist und greifbar, das passe ich auch meinst rücksichtslos an.
Außer ich weis, was ich da hab (da hab ich auch schon ein, zweimal ins Klo gegriffen)......
 
Ich war eben unterwegs mit dem durchgelöteten Tempomat-Steuergerät. Quarz und zwei Kondensatoren getauscht und jede Lötstelle nachgelötet ... das war richtig harte, hochkonzentrative Geduldsarbeit.

Frohe Botschaft zum 1. Weihnachtsfeiertag:
Es geht.:driver:

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War leider nicht von Dauer.:redface: Das Gerät funktioniert kalt tadellos. Dann, reproduzierbar so etwa nach 20 km, ist die Funktion plötzlich wieder weg. Also wohl doch noch eine kalte Lötstelle (jetzt im wahrsten Sinne des Wortes). Ich muss dazu sagen, dass ich die kleinen Pins der ICs bisher nicht gelötet habe, weil ich befürchtet habe, dass ich da was verbrenne. Werde ich halt doch ran gehen müssen.

Jetzt aber doch noch eine gute Nachricht. Ich habe mir aus dem "gelben Forum" ein Steuergerät aus einem 900 Bj 92 gekauft. Komischerweise mit der Nr. 4108650 (mein altes hat 4108643 mit Befestigungsblech). Diese seien aber wie ich hier gelesen habe aus dem 9000er derselben Generation. Es ist ein Gehäuse ohne Befestigungsblech. Da es denselben Stecker mit denselben Pins hatte, war ich mutig und hab es einfach ausprobiert. Ergebnis: Es arbeitet einwandfrei und bisher auch noch ohne irgendeinen Ausfall. Es scheint so, dass die Geräte mit der Endnummer 643 und 650 kompatibel sind.

Das ist doch Klasse.:smile:
 
Danke für den Tipp.

Das Phänomen des Ausfalls bei etwas höherer Temperatur hat das Tempomat-STG unseres Gelben seit letzem Sommer auch...:rolleyes:
 
Nabend,
habe das TCU 95-60-905. In einem Thread habe ich gelesen das man fehlerhafte Lötstellen an schwarzen Rändern um den Kontakt selbst erkennt. Im Anhang ist ein Bild von meiner Platine, habe die besagten Stellen markiert. Kann mir einer sagen ob die Kontakte dort defekt sein könnten, bzw. wäre es sogar möglich das der große gelbe Kondensator hinüber ist, da die kontakte etwas angeschmort aussehen..
 

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Der Kreis unten rechts sieht so aus wie schonmal nachgelötet.

mE kann man "vielleicht", aber nicht unbedingt fehlerhafte Lötstellen erkennen, also vorsichtshalber alles Nachlöten, vorher an einer anderen Platine mit änlichen grossen Leiterbahnen/Lötstellen üben bis es fluppt, gibt bestimmt Anleitungsvideos auf youtube.
 
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Varsagod.
Wie lange es dauert, bis das Lot weich wird hängt vom Lot und von der Temperatur des Lötkolbens ab, wenn man geübt ist, kann man mit einem 350...400 Grad Kolben ziemlich flott arbeiten, ungeübt würde ich auf etwa 250 Grad gehen. Oder einen 15W Elektrolötkolben (bis max. 30W)

http://www.pollin.de/shop/dt/NTY4OT...nik/Loetgeraete/Loetkolben_230_V_25_50_W.html

Wenn Du vorhast sowas öfters zu machen lohnt sich ggf. ein Ersa Mutlitip (am besten mit Ersadur Dauerlötspitze)

http://www.amazon.de/ERSA-1457108-L...sr=1-2-spell&keywords=lötkolben+ersa+mutlitip

oder eine einfache Lötstation, die dann Temperaturgeregelt und und mit der man auch "braten" kann:
http://www.pollin.de/shop/dt/NDE4OT...eraete/Loetstation_DAYTOOLS_LS_937_450_C.html
 
Zuletzt bearbeitet:
...Die Spitze auf der Station ist ewig alt und sieht zum Weglaufen aus, es ist eine Ersadur Dauerlötspitze mit Funktion wie am ersten Tag....
Ersadur... steh ich auch drauf, und zwar auf die Halbrunde Form, ich wechsel praktisch nie:

csm_0832tdlf_defa031aab.jpg
 
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