Drallklappen (Wirbelklappen) defekt - was tun?

Hallo Roman,

der Öl-Trick sollte auch bei Motoren ohne Drallklappen funktionieren. Die Drallklappen werden ja nur durch das 2-Takt-Öl gereinigt,
weil ein Teil der Abgase über das AGR wieder in den Ansaugtrakt gelangt. Dabei wird automatisch auch das AGR gereinigt.
Probier es einfach mal aus. Ich habe zuletzt das gelbe 2-Takt-Öl aus dem Kaufland genommen, das gibt es für 5 Euro.
 
und wieder stell ich mir die Frage: "Was hält der DPF davon?" Dieser tolle tipp mit dem 2-Takt Öl (kommt ja ursprünglich von MB) ist schon sehr alt...

Weil der ganz Dreck verschwindet ja nicht einfach so...
 
Natürlich verschwindet der Dreck aus dem Partikelfilter nicht so einfach. Das merkt man immer, wenn der Kraftstoffverbrauch gerade etwas höher ist, weil der Partikelfilter regeneriert wird.
Einige Quellen im Internet sagen, dass das 2-Takt-Öl sogar rußfreier als normaler Diesel verbrennt. Falls das stimmt, sollte das eher positiv für den Partikelfilter sein.
 
Na ja bei mir funktioniert seit 142Tkm alles ganz gut. Die Werke hat bei KM-Stand 72.000 das AGR auf Garantie getauscht weil der Wagen schlecht startete. Lag dann zwar doch nicht daran aber das ist ein anderer Schnack.
Mir ging es um darum die Technik zu verstehen. Da der 8V keine Drallklappen hat muss es hier ja anders gelöst sein als beim 16V...
Wenn ich es richtig gelesen habe sorgt die Stellung der Drallkalappen in gewisser Hinsicht auch für einen effizienteren Spritverbrauch. Laut Herstellerangaben schluckt der 8V (der ja keine Klappen hat) weniger als der 16V. Auch wenn es sich hierbei um Kommabeträge handelt :)

LG Roman
 
@btf-xy55

Richtig. Aber das Fahrzeuggewicht ist das selbe. Das heißt mit weniger Kraft das selbe leisten.... (über 10 Km/h Endgeschwindigkeit streite ich jetzt nicht :)
 
Hallo Roman,

wenn Du die Technik von Drallklappne verstehen möchtest, kannst Du mal nach "Peter Kožuch Bratislava" googlen. Da findest eine Doktorarbeit zum Maschinenbau, der sich in seiner Arbeit auch damit beschäftigt. Ich habe da mal reingeschaut und ein paar Infos daraus extrahiert:

1.) Moderne Dieselmotoren nutzen zur effizienten schadstoffarmen Verbrennung den Ansaugdrall der Verbrennungsluft
2.) Der optimale Drall ist abhängig von der Drehzahl, daher macht der Einsatz von Drallklappen Sinn.
3.) Der notwendige Grunddrall wird über die Konstruktion des Ansaugtrakts erzeugt. Es geht damit also auch ohne Drallklappen.

Ich habe zudem mal von einem Maschinenbauingenieur gehört, das man bei 4 Ventilen pro Zylinder eine schlechtere Befüllung im unteren Drehzahlbereich als bei 2 Ventilen pro Zylinder hat.
Die 4 Ventile bringen erst bei höheren Drehzahlen einen Vorteil. Aus diesem Grund macht es wohl Sinn beim 16-Ventiler Drallklappen einzusetzen. Beim 8-Ventiler scheint man ganz gut ohne Klappen auzukommmen.

Ich hoffe das dies etwas zum Verständnis ber Drallklappen beiträgt. Ich bin selbst kein Maschinenbauer, daher kann ich keine Garantie für die Korrektheit der obigen Aussagen übernehmen.
 
Richtig. Aber das Fahrzeuggewicht ist das selbe. Das heißt mit weniger Kraft das selbe leisten.... (über 10 Km/h Endgeschwindigkeit streite ich jetzt nicht :)
Wobei mehr Leistung = Mehr Verbrauch auch reichlich nach hinten losgehen kann. Nämlich immer dann, wenn man beim kleineren Motor deutlich über den optimalen Bereich rauskommt. (Beispiel unsere Transporter: der 100PS 210D brauchte rund 2l weniger als der 80PS 208D. Letzteren musste man ziemlich häufig mit Vollgas fahren). Solange das noch relativ feiner Ruß in den RPF kommt und der noch regenerieren kann, geht es. Ölig wird dann nicht mehr so gut.
 
Das 2-Takt-Öl rußärmer verbrennt als Normaldiesel bzw. 4-Takt-Motoröl ist richtig.

Das ist auch so in den Ölnormen geregelt durch die Normierung der zugelassenen Zusatzstoffe.
2-Takt-Öl ist generell so aufgebaut, dass es eine rußarme Verbrennung fördert.

Das macht auch Sinn.
Da 2-Takt-Motoren immer mehr Öl verbrauchen müssen Sie zwangsläufig rußarm verbrennen um nicht den ganzen Abgastrakt zuzusetzen
und dadurch Motorleistung zu verlieren.
Man denke nur an die Masse der Motorroller die vorwiegend im Kurzstreckenbetrieb verjagt werden.
Es schmiert also mechanische Teile (als Motorölersatz in 2-Takt-Motoren) und beugt einer Verkokung vor.

Also, warum soll sich der DPF darüber nicht freuen?
Bei weniger Aschegehalt als Normaldiesel, wo ist das Problem?


Zumal einige Hersteller in mehr oder weniger offiziellen Anweisungen für große Taxiflotten das sogar empfehlen.
 
Ich bin letztes Jahr bei der Recherche zu dem ganzen Thema auf diese Diskussion gestossen:
http://www.motor-talk.de/forum/2-takt-oel-dieselkraftstoff-t623039.html Wer Zeit und Lust hat, kann die 6957 Beiträge ja mal lesen, ich hatte mir das angetan. :smile: Da sind jedenfalls alle Argumente pro/contra Beimischen von 2-Takt-Öl rauf und runter diskutiert worden.


Ich fand die Ausführungen von dem User "Sternendocktor" sehr fundiert, auch wenn ich nicht vom Fach bin. Wenn ich das richtig in Erinnering habe, war/ist er Ingenieur in der Motorenentwicklungsabteilung bei Mercedes. Seine Beiträge haben für mich endgültig den Ausschlag gegeben, 2-Takt-Öl beizumischen.
 
Wer immer noch skeptisch ist, ob das 2-Takt-Öl wirklich nutzt, kann alternativ ja ein Diesel Additiv ausprobieren. Es gibt da z.B. Liqui Moly 5120 Super Diesel-Additiv . Das ist leider nur ein bischen teurer als das 2-Takt-Öl. Ich werde beim Öl bleiben.
 
Nochmal etwas zum Thema Drallklappen erneuern: Bei den Kollegen mit dem Blitz im Kühlergrill wird der Zahnriemen nicht mehr abgenommen. Das Rad der Pumpe wird fixiert und bleibt an seinem Platz. Macht das ganze etwas einfacher.
 
ist bei Saab auch so... Nur meist überschneiden sich Wechselintervall Zahnriemen und Drallklappen defekt...
 
Randbemerkung zum Thema 2-Takt-Öl: bei den alten NSU-Wankel-Motoren (Spider, Ro80) wurde das Motoröl nicht gewechselt, sondern nur nachgefüllt, da der Motor eine geringe Menge (damals war ein Motorölverbrach von 1 l/1.000 km eine geringe Menge) konstruktionsbedingt immer mit verbrannt hat. Das Motoröl war war immer schön sauber und honiggelb, nicht so schwarz wie beim Otto. Bei den Wankelfans gab es daher auch immer eine umfangreiche Diskussion, welches Öl am Besten geeignet ist, jedoch Hauptsache aschearm, da Aschereste ein Festkleben der Dichtleisten und damit Durchbrennen der Anpressfedern und Kompressionsverluste bewirkt. Ich erinnere mich z. B. an Rotella, auch die mineralischen Öle von Mobil wurden als geeignet angesehen.

Wen dies interessiert, sollte mal Google bemühen oder unter www.ro80club.de nachsehen. Ansonsten laß' ich jetzt meine Drallklappen erneuern und werde mich über ca. € 1.000 Kosten ärgern.
 
Info zur "Drallklappenproblematik": Ich habe dies nun von einer Ex-Saab-Werkstatt richten d.h. austauschen lassen und mir vorher ein paar Kostenvoranschläge bzw. -Schätzungen machen lassen. Die Summen schwankten Netto zwischen ca. € 1.000 und € 1.500, wobei die Teilepreise von ca. €500 bis knapp € 1.000 reichten (Arbeit war ziemlich gleich, auch in der freien Werkstatt). Ein Vergleich lohnt also!
 
Doof - mich hats auch erwischt. Ich will es aber selber machen. Kann mir mal bitte einer die Teilenummer für die Ansaugbrücke sagen? Bin am überlegen, diese zu wechseln. Kosten sollten ja so um die 200€ liegen. :frown:
Achja, was für Kleinteile brauche ich noch? Dichtungen, etc.?
 
Siehst du. Also doch nicht ''doch'' :) Jetzt sind wir schon hübsch bei 400 +/-
 
Na ja, man kann es probieren ob das EAM mit den neuen Klappen glücklich ist und keinen Fehler bringt. Beim ersten Zündung ein sollte man vielleicht zuschauen ob es versucht gegen den Widerstand am Ende weiter zu laufen, also einen anderen Stellbereich inne hat.
 
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