Der große Zylinderkopfschraubenfred

Unschöne Erinnerung

Nachdem mir früher zweimal hintereinander ZK-Schrauben beim "am Schluss nochmal um 90 Grad nachziehen" genau so:
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und an genau derselben Stelle abgerissen sind, hab ich das mit dem "am Schluss nochmal um 90 Grad nachziehen" fortan tunlichst sein lassen !
Ich bin/war doch nicht blöd ! :cool:
Hobts me ?
Gerd

PS: Zum Glück sind die Dinger bei mir immer ca. 3 mm oberhalb der ZK-Dichtfläche abgerissen, sodass man den im Motorblock steckengebliebenen Rest der ZK-Schraube mit der Gripzange rausdrehen konnte.
 
Nachdem mir früher zweimal hintereinander ZK-Schrauben beim "am Schluss nochmal um 90 Grad nachziehen" genau so: und an genau derselben Stelle abgerissen sind, hab ich das mit dem "am Schluss nochmal um 90 Grad nachziehen" fortan tunlichst sein lassen !

...




Und wie lange blieben die so montierten Kopfdichtungen DICHT??:confused:
Immerhin bringen die 90° den wesentlichen Teil des vorgeschriebenen Anzugsmoments!



Oder habe ich hier (D)einen Witz nicht kapiert?
 
Kann mir`s einer von Euch Gurus erklären?
Das auf den Bildern sollen Dehnschrauben sein?!? Mit Gewinde bis zum Kragen ?
Die Dehnschrauben, die ich als Laie von meinem ehemaligen 99er (Bj. ca. 79 ?) kenne und noch in meiner Schraubenkiste habe, besitzen zwischen Kopf und Gewinde einen dünneren, gewindefreien Bereich, der als elastischer Dehnkörper dienen soll.
Aber, wie gesagt: Wenn`s soweit ist, überlaß ich das den Fachleuten.
 
@Luca,Janny:

Und wie erklärt Ihr Euch dann den Bruch der Drehschraube?

Die serienmässig verbauten Exemplare verkraften den Einbau gemäß den Vorgaben egal ob bis MY88 oder ab MY 88 und dies selbst in gebrauchtem Zustand.

Und das o.g. Exemplar wurde doch NEU montiert, oder?
Deshalb wäre es an den Lieferanten zurückgegangen.

Klaus,

ein vom Bruchbild erkennbarer Materialfehler ist, wenn man einen Lunker, einen Einschluß oder Seigerung (würde mich bei einer Schraube wundern) hat.

Risse, die schon vorher da gewesen wären würde man auch erkennen (Bruchfläche mit unterschiedlichen Farbstrukturen am Außenbereich).

Diese Bruchfläche sieht einfach nach Überlastung aus....


Es könnte höchstens ein Härtefehler vorliegen, so dass die Schraube nicht die benötigte Festigkeit besaß. Das kann man aber am Bruchbild so nicht erkennen (höchstens an einem Schliff im Mikroskop)...

...zumindest was man auf diesem Bild erkennen kann....
 
@Luca,Janny:

Und wie erklärt Ihr Euch dann den Bruch der Drehschraube?

Die serienmässig verbauten Exemplare verkraften den Einbau gemäß den Vorgaben egal ob bis MY88 oder ab MY 88 und dies selbst in gebrauchtem Zustand.

Und das o.g. Exemplar wurde doch NEU montiert, oder?
Deshalb wäre es an den Lieferanten zurückgegangen.

Den Bruch der Dehnschraube erkläre ich mir durch einen reinen Gewaltbruch durch Zug. (Habe die Schraube auch meinem Prof. für Werkstoffwissenschaften vorgelegt. Er stimmte generell zu, fragte nach den Umständen und verwies mich dann auf die von mir schon beschriebene zusammenhängende Belastung von teils gedehnter Schraube und zusätzlicher Vorspannkraft, die erneut aufgebracht wird).
Zugegeben: Die anderen 10 Schrauben (9 aus einem Satz, eine Ersatz-Schraube) hielten hervorragend.

Gegen Materialfehler spricht zudem die Position des Bruches. Bei einem Materialfehler dürfte der erste tragende Gewindegang als erstes brechen. Und dieser liegt deutlich weiter unten. Die Schraube ist übrigens nicht, wie bei Gerd, kurz über dem Flansch abgerissen, sondern genau am Flansch.

Bei der möglichen Ursache für den Bruch kann Luca Recht haben mit dem Härtefehler. Das müsste man genauer untersuchen.
Man könnte auch mal durchrechnen, wie die Schrauben ausgelegt sind.
Hilft uns allerdings bei unserer grundlegenden Frage nicht wirklich weiter:
90° oder nicht?
 
Letzteres ist keine Frage: 90°, basta.
 
Hobts me ?

Basta pflegte auch
images
in solchen und ähnlich gelagerten Fällen zu sagen.
Seine Frau nannte es 'suboptimal'...,...,...

Guten Morgen allerseits und
weiterhin fröhliches ZK-Schraubenabreissen !

Gerd
 
...Die Dehnschrauben, die ich als Laie von meinem ehemaligen 99er (Bj. ca. 79 ?) kenne und noch in meiner Schraubenkiste habe, besitzen zwischen Kopf und Gewinde einen dünneren, gewindefreien Bereich, der als elastischer Dehnkörper dienen soll.
...n.

Dehnschrauben müssen nicht zwangsläufig diesen "Hals" haben


Und @ Gerd:

Du bist noch eine Antwort schuldig:

Wie lange hält eine ZK dicht, die nicht mal mit 50% des vorgeschriebenen Drehmoments anzezogen ist?
 
Als ich bei meinem roten den ZK abnehmen mußte (ein AL Ventil gerissen), habe ich bei Wiederzusammenbau teilweise nicht ganz die 90° gedreht, weil es von meinem Kraftempfinden her einfach zuviel gewesen wäre.

Ob es nun daran liegt, dass evtl. der Drehmomentschlüssel etwas fester angezogen hat, als den eigentlichen Wert???

Aber die 90° sind schon sehr stramm. Ich hatte da auch teilweise Angst, eine Schraube abzureißen (ist aber nicht passiert).

Böse Zungen behaupten sogar, man können Dehnschrauben sogar 1 Mal wieder benutzen...:tongue:
 
Man kann die Schrauben durchaus 2 mal benutzen und wenn man sich so die Qualität der neuen ansieht sollte man das vielleicht auch tun. Das es schwer geht, ist kein Grund, nicht weiterzudrehen. Ein 80cm Wasserrohr hilft. Das Gesamtanzugsdrehmoment ist ganz ordentlich.
Man muß halt schauen, daß einem der Motor nicht vom Tisch fällt...
 
....

Aber die 90° sind schon sehr stramm. Ich hatte da auch teilweise Angst, eine Schraube abzureißen
...]


Das Gefühl kenne ich,

Trotzdem, selbst im Schadensfall ERSETZT man eben die mangelhafte Schraube....und zieht die Neue(n) unbeirrt WIEDER mit 60NM, 80NM und den entscheidenden (!) 90° an.:cool:
 
Trotzdem, selbst im Schadensfall ERSETZT man eben die mangelhafte Schraube....und zieht die Neue(n) unbeirrt WIEDER mit 60NM, 80NM und den entscheidenden (!) 90° an.:cool:

Das ist natürlich klar... (nur mit 9 Schrauben, sollte man es nicht versuchen...:biggrin:)
 
...Man muß halt schauen, daß einem der Motor nicht vom Tisch fällt...

Wäre nicht gut.:tongue:

Entweder bei eingebautem Motor (da geht es sehr gut), oder der ist auf dem Boden und einer hält den gut fest....

Tisch finde ich etwas zu hoch (mit Motorbauhöhe) um gut ansetzen zu können...
 
Auch basta !

Und wie lange blieben die so montierten Kopfdichtungen DICHT?? Immerhin bringen die 90° den wesentlichen Teil des vorgeschriebenen Anzugsmoments! Oder habe ich hier (D)einen Witz nicht kapiert?
Ich mach doch nie Witze ! :redface: Nach Steinobst darf man kein Wasser trinken, die Kinder bringt der Klapperstorch, usw., usw. ... :rofl:
Und @ Gerd: Du bist noch eine Antwort schuldig:
Wie lange hält eine ZK dicht, die nicht mal mit 50% des vorgeschriebenen Drehmoments anzezogen ist?
Antworten pflege ich selten schuldig zu bleiben ! *g*
Nach dem Debakel mit den abgerissenen ZK-Schrauben hatte mir damals mein Porschemeisterfreund folgendes geraten:

Lockere nach den ersten ca. 1000 km Fahrstrecke jede Schraube einzeln (um Gotteswillen nicht alle gleichzeitig !) in der vorgeschriebenen Reihenfolge und ziehe dann jede ZK-Schraube einzeln der Reihe nach wieder mit dem vorgeschriebenen Drehmoment an !
(Wetten, dass einige hier missverstehen, wie ich das meine... !!! :smile:)

Das hat geholfen, keine Schraube ist mir mehr abgerissen, alle meine montierten Köpfe - siehe nachf. Foto - haben bis zum TÜV-Ende gelebt - und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie heute noch... :elefant:
All diese ZK-Dichtungen (und noch mehr) habe ich während meiner mittleren Münchner Saabjugend gewexelt, und das ist - Ehrenwort ! - ausnahmsweise mal keine Fotomontage !

Meine-ZK-Dichtungen.jpg


Edit: Und wer's nicht glaubt, der komme nach Abensberg, da kann ich ihm alle ZK-Dichtungen noch zeigen...

Hobts me ?
Gerd
 
Nur: mit welchem Drehmoment anziehen bzw. nach dem Lockern anziehen?
 
Das auf den Bildern sollen Dehnschrauben sein?!? Mit Gewinde bis zum Kragen ?
Die Dehnschrauben, die ich als Laie von meinem ehemaligen 99er (Bj. ca. 79 ?) kenne und noch in meiner Schraubenkiste habe, besitzen zwischen Kopf und Gewinde einen dünneren, gewindefreien Bereich, der als elastischer Dehnkörper dienen soll.
Ja, und zwar kleiner als der Gewinde-Kerndurchmesser.

Es könnte höchstens ein Härtefehler vorliegen, so dass die Schraube nicht die benötigte Festigkeit besaß.
War auch mein erster Gedanke. Weiß aber nicht, was diese Schrauben so an Wärmebehandlung hinter sich haben.

Dehnschrauben müssen nicht zwangsläufig diesen "Hals" haben
Also Klaus, da produzierst Du bei mir aber GANZ große Fragezeichen im Gesicht. Selbst bei gerollten Schrauben hätte ich dann noch Angst, dass die Kerbwirkung zu groß wird. Diesem kann man gemeinhin nur dadurch begegnen, dass man einen homogenen, also gewindefreien, Bereich kleinerer Fläche (also Schaft dünner als Gewindekerndurchmeser) quasi zur Dehnung 'anbietet'.
 
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