Hallo Wolf, dann sind wir gespannt auf den neuen Finnen! Hatte in Spa angeregt, dass wir eine Delegation des Finnischen Clubs in Deutschland aufmachen…
Das Letzte Kapitel!
Es war nun beschlossene Sache: Wir fahren mit dem CC und dem SAABO nach Spa!
Um den heiss ersehnten deutschen TÜV zu bekommen hatte ich noch 2 offene Punkte: Die Scheiben und dann noch den Dämpfer der Auflaufbremse. Dieser Dämpfer hatte sich, er war ja Baujahr 64, auf dem Weg nach Hause dann komplett verabschiedet. Der SAABO hatte zum Schluss nur noch am 96er herumgezogen, dass es keine Freude mehr war zu fahren.
Aber da gab es ja noch den Anhänger-Bauer in Karlsruhe, der mir vor ein paar Wochen ja sagte, dass der Dämpfer kein Problem sei… Also bei ihm angerufen, um einen Termin auszumachen, dass er den Dämpfer austauscht und dann noch nach den Bremsen schaut und den SAABO über den Prüfstand zu fahren. Nun, das Telefonat war kurz und knackig und mit überraschendem Ergebnis. Er hat sich sofort an mich (besser gesagt an den Wohnwagen) erinnert. Das hat mich doch sehr erfreut und ich sah meine Plakette in naher Zukunft! Er wollte aber nicht so: „Ich solle doch mit dem Ding zu sonst wen gehen, er hätte keinen Bock auf so einen Scheiss!“. Ich habe hier an der Aussage nicht verschönert oder zugedichtet… Schluck! Hat da jemand wegen Reichtum geschlossen??? Kunde droht mit Auftrag! Was war das?
Nach dem Telefonat habe ich mir erst mal einen Kaffee und eine Zigarette gönnen müssen; meine Kollegen und Kolleginnen, die nun seit Monaten schon mitfiebern (mussten), spendeten Beileid. Nach kurzer Erholungspause habe ich mich dann an den Rechner gesetzt, um zu schauen, wer noch in KarlsruheWohnwagen repariert. Ein Unternehmen war auch recht schnell gefunden, ich wusste ja wo es ist, da es von der Autobahn zu sehen ist. Anruf: Sehr nettes Gespräch, nach dem Schnacken über den SAABO und das Wetter kamen wir auch zum nächsten Termin. FRÜHESTENS! in 3 Wochen. Schon wieder eine Nadel ins Herz. Es waren nur noch 4 Wochen bis Spa und den Sommerferien in bei uns. Klar, dass die dann eine etwas längere Vorlaufzeit haben.
Aber: Falls es zu Problemen kommen würde? Nein, das war mir doch zu knapp.
###Bild Kupplung
Also den Nächsten angerufen. Hier die Aussage: Kein Problem, einfach vorbei kommen, und man schaut sich das an. Das hörte sich schon mal besser an. Also, den SAABO samstags vorbei gebracht. Der Meister soll ihn sich dann am Montag ansehen. Am Montag: Kein Anruf. So bin ich dann mal am Dienstag vorbei gefahren. Die Aussage war: Kein Problem, das Teil wird bestellt und ist in ein zwei Tagen da.
Mittwoch: Kein Anruf
Donnerstag: Kein Anruf
Freitag: Kein Anruf
GRRR.. Also am Freitag nachmittag wieder hin. “Ja, das Teil kommt am Dienstag“. Um es abzukürzen: Es hat mehrere Dienstage gebraucht, bis der SAABO dann fertig war.
Aber da war noch das Problem mit den Scheiben. Zuerst kontaktierte ich den Verkäufer, der mir bestätigte, dass die Scheiben aus Sicherheitsglas waren. Ich sagte ihm, dass ich aber für den deutschen TÜV die Aufkleber brauchte. Nebenbei recherchierte ich ein wenig. Ich wusste nun, dass man früher sich einfach das Wellenzeichen als Stempel machte und es dann in die Scheiben einbrannte. Bei Stuttgart gibt es einen Hersteller, der 40 Euro für die Scheibe verlangt, dann noch 2,5 Euro pro runde Ecke und dann noch mal 5 Euro für den Stempel! Bei jeden Wohnwagen-Fuzzy, bei dem ich war oder mit dem ich gesprochen hatte, lachte mich wegen dieser Thematik aus: So etwas habe man noch nie gehört….
Nach Kontakten zu einschlägigen Vereinen in Deutschland wurde mir vorgeschlagen, zu Not TÜV-Tourismus zu betreiben. Zum Einen habe ich eine gültige Zulassung, wenn sie auch keine deutsche war, zum Anderen gibt es Bestandsschutz. Beispielsweise haben die Quecks aus der DDR auch keinen Stempel, aber immer einen TÜV-Stempel. Das ist doch komisch?
Mittlerweile wurde ich fast Experte, wie die Stempel bei Wohnwagenfenstern aussehen. Es gibt wirklich eine Vielzahl. Götterbote Hermes hat mir einen Brief geschickt. Mit den Aufklebern!
Aufkleber dran! Der Dämpfer der Deichsel war nun auch drin. Und es war Samstag. Wunderschönes Wetter und ich ging zum TÜV.
###Bild TÜV
Ich kann Euch sagen: Hatte ich einen Blutdruck… Die Aufkleber sahen aus, als ob sie am Computer zusammengebastelt worden sind und ich hatte einen anderen Prüfer. Die optische Begutachtung lief ganz gut. Es wurden keine Mängel festgestellt. Puh, Punkt Nummer eins hatte ich dann mal geschafft.
Punkt Nummer zwei. Die Papiere. Diese wurden mit sehr vielen Fragezeichen über dem Kopf angesehen. Ja, in den dänischen Papieren steht, dass die Antriebsart „Benzin“ ist, aber darüber braucht man sich ja keinen Kopf zu machen. Dummerweise habe ich ihm dann die originalen Papiere von 1964 aus Schweden gegeben. Fazit: Noch mehr Fragezeichen über dem Kopf des Prüfers. Wenn jedes Fragenzeichen ein „Blubb“ gemacht hätte, dann wäre es so laut geworden, dass wir uns nicht mehr unterhalten hätten können. So war zumindest mein Gefühl. Blutdruck meinerseits war immer noch auf 180.
Nun hat der Prüfer seinen reset-Knopf gedrückt: Alles wieder auf Start, er hat von neuem angefangen. OHNE Papiere. Innerlich bin ich dann schon etwas unruhig geworden. Zuerst mal ging es über die Waage. Das Ergebnis war: Ein Fragezeichen über meinem Kopf (Blubb!). Warum wiegt der SAABO 400 kg??? In den Papieren stehen doch nur 350? Wir lästerten: So viel Farbe kann da doch nicht drauf sein. Jetzt kam der Prüfer mit den Bandmass: Wieder ein Blubb! Nach dem Vermessen stellen wir fest, dass es da Abweichungen zum Original-Prospekt gibt. Aber anscheinend war der Prüfer nun so genervt, dass er dann sagte: Egal: Wir nehmen die Masse aus dem Prospekt. Ich fragte mich: Warum nicht gleich so?
Nun wollte er die Bremsen testen. Er stellte fest, dass keine Handbremse am SAABO war. Das Blubb über seinem Kopf habe ich gehört. Nach kurzer Überlegung sagte er, dass ich mal kurz anfahren soll und bremsen soll. Gemacht getan. Ich bin angefahren, in die Bremsen gestiegen. Von hinten hörte ich ein quietschen.
TIEFENENTSPANNT!!!
Das war es nun gewesen. Ich stellte mir vor, wie er die Plakette anklebt und alles ist gut. Aber weit gefehlt und wieder ein Stich ins Herz: Die linke Bremsleitung hat sich nicht sofort wieder zurück gestellt. Und das linke Rad war fest. Das war bestimmt das absolute no-go.
Innerlich bin ich zusammengesackt. Nur noch wenige Tage bis zum Internationalen, und dann als letzte Hürde dann das. Ich verfluchte alles, hatte seelisch schon einen 20 Liter Benzinkanister vergossen und das Streichholz geworfen. Wuff, Flammen, alles war weg, keine Sorgen mehr.
Glücklicherweise wurde ich aus diesen Gedanken durch einen nüchternen Satz gerissen worden: „n bissle schmiere? Dann glabbts, bremse dut der ja.“
TÜV!!! Ich hatte TÜV!!!!
Also, ab nach Spa! Dort habe ich mich wie immer zum Schönheitswettbewerb angemeldet. Und zum ersten Mal, so lange ich auf Internationale Treffen gehe, hat ei n SAAB gewonnen, der keinen Motor hatte.
###Bild Spa
HAPPY END!