Bin kurz weg, den SAABO holen...

...
Wobei das dort dargelegte natürlich auch nur eine 'Ansicht' ist.

Aber eine sehr interessante, die im Zweifelsfall als Grundlage einer gutachterlichen Stellungnahme dienen könnte. Er sagt dort ja auch, dass es besser ist, den (kleinen) Hänger zuzulassen - von dem regelmäßigen HU-Check ganz zu schweigen; den sollte man grundsätzlich bei 07er Kennzeichen durchführen. ABER - wenn man's dann nicht macht dürfte es mit einer Eintragung des Hängers in die 07er Zulassung gemäß der DEUVET-Empfehlung zumindest weniger Probleme geben. Ich möchte jedenfalls Saabo an Pfingsten in Eisenach (wieder-) sehen! Mit welchem Kennzeichen auch immer!
 
Also, ein Kennzeichen habe ich da schon im Auge: KA-CH 260

Natürlich habe ich bei der Karlsruher Zulassungsstelle, Abteilung 07er, angerufen. Sie ist der Auffassung: entweder / oder, aber beides zusammen geht gar nicht.

Das ist mir momentan aber auch egal, da der SAABO ein solch geringes Gewicht hat, dass er bei Steuer und Versicherung nicht gross zu Buche schlägt. Ausserdem kann ich ihn dann auch ohne Probleme an mein CC schnallen und "normal" Urlaub machen. Ach, wer eine abnehmbare AHK für das 900erCC zu verschenken hat, kann sich gerne melden.

ABER: Um zum 07er zu kommen, brauche ich zwangsweise eine deutsche Zulassung und damit auch einen deutschen TÜV!

Nun werde ich morgen beim TÜV vorstellig, um mit ihm das zu besprechen.
 
News!!!

Nun bin ich mal wieder tiefenentspannt!

Über das SAAB-Netzwerk bekommt man immer wieder neue Adressen und Kontakte:

Hatte eben ein sehr nettes Telefonat mit Matthias. Nun, er hat auch einen SAABO, neben Jessica ist er nun der Dritte im Bunde in Deutschland. Matthias hat bei seinen SAABO eine deutsche Zulassung, er wird sie mir scannen und dann steht dem Projekt nichts mehr im Wege...

@Matthias: Wir treffen uns in Eisenach? (http://www.saab-cars.de/95-96-sonett/54449-fruehjahrestreffen-2012-a.html) Würden uns sehr freuen!!!
 
Nun war ich beim TÜV!

Eigentlich war es recht nett, aber nur eigentlich. Alle Befürchtungen, die ich hatte wurden weggewischt. Die Deichsel, ein deutsches Fabrikat, ist kein Problem. Die Kupplung an sich auch nicht. Der TÜV-ler sagte mir, dass die alten viel besser seien als die neuen… Rücklichter alles ok, sie sind nicht ausgeblichen oder gerissen.

Er amüsierte sich noch über die dänische Zulassung, da dort als Antriebsart „Benzin“ steht. Deutsche Zulassung: KEIN PROBLEM! Ob gebremst oder ungebremst, egal. Der Hänger wiegt ja nur 350kg. Wenn komischerweise Bremsen dran sind, dann müssen sie nur funktionieren.

Eigentlich kein Problem, ausser die Scheiben. Richtig gelesen. Wegen der NEUEN! Scheiben habe ich keinen TÜV bekommen. Die Scheibenhaben keinen Stempel. Wie auch, da sie ja zugeschnitten sind. Ich muss nur nachweisen, dass es geprüftes Sicherheitsglas ist.

Klasse, alle Rechnungen, die ich habe sind auf dänisch geschrieben… Nun habe ich schon den Verkäufer angeschrieben mal sehen. Wenn es kein Sicherheitsglas ist würde das bedeuten, dass alle (perfekten!) Scheiben ersetzt werden müssen, um TÜV zu bekommen.

Aber es gäbe noch einen Funken Hoffnung: Wenn 1964 in Deutschland KEIN Sicherheits(plexi)glas bei Anhängern vorgeschrieben war, und ich es dem TÜV-ler belegen kann, dann sind ihm die Scheiben egal.

Ich werde hier als erstes mal forschen. Falls jemand das weiss, oder zufällig den Gesetzestext hat, dann bitte posten.

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Vielleicht genügt ja Scheibenfolie?
 
:biggrin: aber nur mit ~xyz ungelöst Zeichen
Das ganze Gedöns erinnert mich an den WoMo-Umbau im T3
 
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Danke hb-ex für den dezenten Hinweis...

Dann werde ich mir mal Zeit nehmen und die Story weiter schreiben...
 
Fortsetzung, damit Ihr die gesamte Story zu lesen bekommt…

Ich habe das Netz umgegraben und das Ergebnis war, dass seit den 50er Jahren Sichrerheitsglas in Deutschland vorgeschrieben ist. GRRRR

Aber: ich habe ja noch eine gültige dänische Zulassung, damit kann man ja nach Eisenach auf das Treffen fahren.

Somit machte ich mich an das nächste Problem: Meine Kupplung vom 96er war nach der Fahrt von Dänemark nach Hause (über 1200 km) runter. Sie wurde zwar in Hamburg perfekt eingestellt, hatte aber fast keinen Schleifpunkt mehr.

Also ran an die Sache: Motor raus, nebenbei eine neue Kupplung bestellt. Als ich dann die neue Kupplung in der Hand hatte, der Versender schrieb, dass man die Schwungscheibe etwas anpassen muss, wusste ich, was er meinte: Die Nieten der Kupplung würden nach kurzer Zeit auf der Schwungscheibe reiben, da sie weiter hervorstehen, als die originalen. Was sollte ich machen? Die Kupplung zurück schicken und keine mehr haben? Ein Posting im Forum brachte auch nicht die Ergebnisse, die ich hören wollte.

Nun bin ich dann zur Dreherei meines Vertrauens gegangen. Der Meister hat mir damals auch wunderbar die Zylinderköpfe geplant. Es ist so ein Geheimtipp aus der Karlsruher Oldiszene:

Der Dreher ist in der Südstadt. Ein nettes Viertel. Neben Gossen-Deutsch sollte man auch italienisch, griechisch, türkisch etc. sprechen… Parkplätze? Fehlanzeige! Aber kein Problem, ich habe mich durch die aktuellen Baustellen und Vollsperrungen sowie Einbahnstrassen durchgekämpft und habe ein mehr oder minder legales Plätzchen für das CC gefunden. Und bin gefühlte 38 km mit der Schwungscheibe und der Kupplung zu Dreher gelaufen.

Den Dreher zu finden ist recht einfach. Vorausgesetzt, man weiss es, wo er genau ist! Eigentlich ist es eine normale Wohnstrasse in der Innenstadt. An der Haustür ist nur ein kleines Schild. Ungewohnterweise ist die Haustür offen, man geht durch den Hauseingang bis in den Hinterhof. Neben Mülleimern und Container mit Altmetall (der erste Hinweis, dass man richtig ist) ist eine Tür. Das einstöckige Hinterhaus ist aus unverputzten ehemals gelblichen Backsteinen im Reichsformat. Die regengegerbte Tür öffnet dann ein Universum aus dem letzten Jahrtausend:
Vor über 100 Jahren war dieser Raum bestimmt einmal weiss gewesen, aber durch die Arbeit der uralten (funktionierenden) Drehmaschinen wurden sie in ein ansehliches öliges grau-schwarz verfärbt. Ich atme durch: Es riecht lecker nach dem Öl der Drehmaschinen. Die Lampen an der Decke können den Raum nur in ein angenehmes psychodelisches Licht tauchen.

Ich rufe „Hallo?“. Nun ja, eine Antwort bekam ich nicht, aber Irgendwann war er da: Der Geselle. L Ich fragte nach dem Meister, aber der war nicht da. Also erklärte ich dem Gesellen, was zu machen sei: Die Schwungscheibe abdrehen, dass es mit der Kupplung passt. Ich habe dann zur Sicherheit meine Telefonnummer vom Büro hinterlassen. Gegen Nachmittag bekam ich auch einen Anruf vom Meister: Der meinte, dass es Irrsinn wäre, die Nieten der Kupplung abzudrehen, dass es keine Probleme mit der Schwungscheibe mach. Ok, ich erklärte ihm, dass ich es anders gesagt hätte und er meinte, dass das auch mehr Sinn macht. Schön, dass wir einer Meinung waren, und einen Fluch auf den Gesellen. Kein Wunder dass der noch Geselle ist…

Zwei Tage später konnte ich dann die Schwungscheibe abholen. Der Meister, früher hat er sich im Motorsport beim Tuning von NSU-TTS betätigt, hat nicht nur die Vertiefung für die Nieten gedreht, sondern auch die gesamte Fläche der Schwungscheibe abgedreht, da sie etwas verbrannt war.

Nur noch 1,5 Wochen bis zum 96er Treffen in Eisenach…..
Samstag Nachmittag: Projekt „Einbau der Kupplung und des Motors“
Max ist gekommen, denn er hat mir den 96er verkauft und kennt sich bestens mit ihm aus. Fröhlich gingen wir ans Werk. Alles mal ordentlich mit Bremsenreiniger säubern, die erste Schraube der Schwungscheibe an den Motor, die zweite, dritte… usw. Nun nur noch sauber über Kreuz anziehen. Erst mal locker von Hand. Die erste, die zweite, die dritte, … KNACK! Schraubenkopf ab! Wir haben uns in die Augen gesehen und wussten sofort was zu tun war: Ab zur Tankstelle, Bier kaufen! Ich hatte weder Ersatz für die Schraube noch Werkzeug, um die Schraube raus zu holen… Wir begossen dann dien Arbeitsabbruch mangels Masse mit ein paar Bierchen.. Somit war die Fahrt mit dem 96er und dem SAABO nach Eisenach zum Treffen begraben.

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Glücklicherweise, wie es sich noch herausstellen sollte…

Fortsetzung folgt…
 
Das Treffen in Eisenach war sehr schön! Mangels Anhänger-Kupplung ohne SAABO und auch ohne 96er mangels Kupplung. Viele liebe 96er Fahrer, Interessens- und Leidensaustausch. Aber die Hinfahrt war der Horror. Komisch, weshalb muss Gott und die Welt gemeinsam an Pfingsten in Urlaub fahren? Wir waren froh, ohne Anhänger nur mit dem CC von Karlsruhe ab im Stau zu stehen. 8 Stunden für keine 400km.. Ich glaube der 96er hätte einen heissen Kopf bekommen, vor allem mit Wohnwagen.

Eisenach
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In Eisenach hat mir Meki noch gesagt, dass ich nach der Gabel der Kupplung schauen sollte. Wenn diese ein Langloch hat, dann sollte ich es richten, wenn man schon dabei ist. (Die Wörter“ Wenn man schon dabei ist kosten immer Nerven und auch Geld. Es stellt sich aber heraus, dass es immer sinnvoll ist.) Zu Hause habe ich geschaut, und was hatte ich? Ein Langloch. Das Kupplungslager schlappert in der Gabel nur so rum….

Somit hatte ich das nächste Projekt: Getriebe aus dem 96er raus, damit ich die Gabel aus der Kupplungsglocke bekomme. Leider war Max als Hilfe nicht erreichbar, also musste ich selbst ran. Ich hatte noch nie ein Getriebe aus dem 96er heraus gebaut, aber ich hatte ja die Hilfe und die Kraft des Handbuchs. Es sind ja nur ein paar Schritte, das sollte ja kein Problem sein. Lesen kann ich, das Handbuch ist ja deutsch geschrieben.

Ich weiss nicht mehr, welche Positionsnummer es ist, aber da stand „Bolzen aus dem Schaltgestänge entfernen“. Klasse. Ich habe den Bolzen scharf angesehen, er mich bestimmt auch. Oben eine Mutter, unten eine Mutter. Aber die Mutter des Handbuchs sagt nicht, in welche Richtung das Mistviech raus muss. Ich habe früher schon gelernt: Nach fest kommt ab. Also bin ich virtuos an die Sache gegangen. Erst mal mit säubern und anschauen. Dann noch mal böse gucken, aber das Ding hat sich nicht bewegt. Noch böser gucken, aber nichts. Ok, ich habe ja noch einen Hammer. Habe auf dem Bolzen rumgedängelt aber nichts ist passiert.
Also: Vor die Halle gehen, denn dort hat man Handy-Empfang und im Forum posten. Es scheint unwahrscheinlich, aber ach ein paar Minuten kamen hilfreiche Antworten. Aber so recht bin ich nicht weiter gekommen, leider.

Gabel
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Also: Tankstelle, ein Bierchen holen. Arbeitsabbruch. Ich habe mich mit dem Bierchen geflutet, und der Bolzen wurde mit WD-40 geflutet, das sollte erst mal einwirken. Ab nach Hause, Zeit zum duschen. Unter der Dusche kommen ja immer die besten Gedanken. Die finnischen Hausfrauen, die meinen96er zusammengestrickt haben, die haben sich dabei bestimmt etwas gedacht und kennen Newton. Ergo: Am nächsten Tag wieder in die Halle den Bolzen nicht von oben nach unten bearbeitet, sondern von unten nach oben. Ergebnis: PLING! Im hohen Bogen ist der raus gesprungen. Newton, der Dusche und WD-40 sei Dank!

Nun müsste man nur kurz das Getriebe nach vorne ziehen, dann kann man es aus dem Motorraum heraus nehmen. aber weit gefehlt. Das hintere Motorlager ist so festgefressen, dass ich das Ding nicht alleine raus bekomme. Ich habe ewig rum gemacht, aber kein Erfolg gehabt. Arbeitsabbruch (ohne Bier).
Unter der Dusche kommen die besten Einfälle… Nun man kann auch dort grübeln. Was war bisher geschehen? Eigentlich zu viel. Ich war der Überzeugung, dass der grüne 96er den SAABO nicht mag. Zu viele Ausfälle, zu viele Probleme.
Jeder Tag ist ein neuer Tag, jede Dusche ist eine neue Dusche? Nein, eine neue Idee! Also, der 96er mag den SAABO nicht! Deshalb Plan B: Es sind nur noch wenige Wochen bis zum Internationalen, also muss der 900er herhalten. Super Idee, aber woher bekomme ich den Agrar-Haken für das CC?

Es war mal wieder ein entspannter und netter Sonntag bei Klaus. Rein zufällig hatte er noch ein CC mit Agrar-Haken rum stehen. Wir machten uns dran, den Haken auszubauen, was auch recht rasch erledigt war. Beim Ausbau der Elektrik wunderten wir uns, weshalb so viele Kabel angeknipst waren, machten uns aber keinen Kopf. Ich habe mir den Belegungsplan der Kabel sauber aufgeschrieben, der Haken wurde drunter geschraubt, noch einen Kaffee und ab nach Hause.

Am Montag bin ich dann zum SAABO gefahren, um das Wunderwerk der Technik zu prüfen. Was soll man sagen? Es war schon ein Werk der Technik, mechanisch gesehen. Aber elektrisch war es eine Katastrophe. Immerhin, das rechte Bremslicht hat funktioniert, sonst nichts.

Über Nacht kam mir sozusagen die Erleuchtung: Drei grüne und drei rote Kabel, von denen nur jeweils eines angeschlossen werden muss. Da muss es wohl Unterschiede geben. Also am nächsten Tag zum Wohnwagenschrauber meines Vertrauens. Er hatte eine Lichtleiste, die ich direkt anklemmen konnte. Nach 20 Minuten, unter durchprobieren der roten und grünen Kabel hatte ich keinen Weihnachtsbaum, sondern es hat alles funktioniert, wie es soll.
Leider konnte mir der Wohnwagenbauer bezüglich der Prüfung der Bremsen vom SAABO nicht weiter helfen, da er keinen Bremsenprüfstand hat.
Der Agrarhaken ist dran, aber der SAAO hat immer noch keinen TÜV! Wie geht es weiter? Was mache ich mit den Scheiben?

Fortsetzung folgt…
 

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Hallo Carsten,

sei froh, dass Du unverletzt geblieben bist bei Deinen bisherigen Bemühungen. Ich (Vater von Max - wir kennen uns ja) habe beim Tausch von Motor / Getriebe unseres (geliebten) 96er eine angebrochene und eine total gebrochene Rippe davongetragen.

In den nächsten Wochen kommt zu den beiden 900ern (CV / CC) und zum 9.3 CV noch ein 1980er 99 aus FIN dazu (2l, Doppelvergaser).

Liebe Grüße

Wolf
 
Hallo Wolf, dann sind wir gespannt auf den neuen Finnen! Hatte in Spa angeregt, dass wir eine Delegation des Finnischen Clubs in Deutschland aufmachen…

Das Letzte Kapitel!
Es war nun beschlossene Sache: Wir fahren mit dem CC und dem SAABO nach Spa!

Um den heiss ersehnten deutschen TÜV zu bekommen hatte ich noch 2 offene Punkte: Die Scheiben und dann noch den Dämpfer der Auflaufbremse. Dieser Dämpfer hatte sich, er war ja Baujahr 64, auf dem Weg nach Hause dann komplett verabschiedet. Der SAABO hatte zum Schluss nur noch am 96er herumgezogen, dass es keine Freude mehr war zu fahren.

Aber da gab es ja noch den Anhänger-Bauer in Karlsruhe, der mir vor ein paar Wochen ja sagte, dass der Dämpfer kein Problem sei… Also bei ihm angerufen, um einen Termin auszumachen, dass er den Dämpfer austauscht und dann noch nach den Bremsen schaut und den SAABO über den Prüfstand zu fahren. Nun, das Telefonat war kurz und knackig und mit überraschendem Ergebnis. Er hat sich sofort an mich (besser gesagt an den Wohnwagen) erinnert. Das hat mich doch sehr erfreut und ich sah meine Plakette in naher Zukunft! Er wollte aber nicht so: „Ich solle doch mit dem Ding zu sonst wen gehen, er hätte keinen Bock auf so einen Scheiss!“. Ich habe hier an der Aussage nicht verschönert oder zugedichtet… Schluck! Hat da jemand wegen Reichtum geschlossen??? Kunde droht mit Auftrag! Was war das?

Nach dem Telefonat habe ich mir erst mal einen Kaffee und eine Zigarette gönnen müssen; meine Kollegen und Kolleginnen, die nun seit Monaten schon mitfiebern (mussten), spendeten Beileid. Nach kurzer Erholungspause habe ich mich dann an den Rechner gesetzt, um zu schauen, wer noch in KarlsruheWohnwagen repariert. Ein Unternehmen war auch recht schnell gefunden, ich wusste ja wo es ist, da es von der Autobahn zu sehen ist. Anruf: Sehr nettes Gespräch, nach dem Schnacken über den SAABO und das Wetter kamen wir auch zum nächsten Termin. FRÜHESTENS! in 3 Wochen. Schon wieder eine Nadel ins Herz. Es waren nur noch 4 Wochen bis Spa und den Sommerferien in bei uns. Klar, dass die dann eine etwas längere Vorlaufzeit haben.

Aber: Falls es zu Problemen kommen würde? Nein, das war mir doch zu knapp.

###Bild Kupplung
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Also den Nächsten angerufen. Hier die Aussage: Kein Problem, einfach vorbei kommen, und man schaut sich das an. Das hörte sich schon mal besser an. Also, den SAABO samstags vorbei gebracht. Der Meister soll ihn sich dann am Montag ansehen. Am Montag: Kein Anruf. So bin ich dann mal am Dienstag vorbei gefahren. Die Aussage war: Kein Problem, das Teil wird bestellt und ist in ein zwei Tagen da.
Mittwoch: Kein Anruf
Donnerstag: Kein Anruf
Freitag: Kein Anruf
GRRR.. Also am Freitag nachmittag wieder hin. “Ja, das Teil kommt am Dienstag“. Um es abzukürzen: Es hat mehrere Dienstage gebraucht, bis der SAABO dann fertig war.

Aber da war noch das Problem mit den Scheiben. Zuerst kontaktierte ich den Verkäufer, der mir bestätigte, dass die Scheiben aus Sicherheitsglas waren. Ich sagte ihm, dass ich aber für den deutschen TÜV die Aufkleber brauchte. Nebenbei recherchierte ich ein wenig. Ich wusste nun, dass man früher sich einfach das Wellenzeichen als Stempel machte und es dann in die Scheiben einbrannte. Bei Stuttgart gibt es einen Hersteller, der 40 Euro für die Scheibe verlangt, dann noch 2,5 Euro pro runde Ecke und dann noch mal 5 Euro für den Stempel! Bei jeden Wohnwagen-Fuzzy, bei dem ich war oder mit dem ich gesprochen hatte, lachte mich wegen dieser Thematik aus: So etwas habe man noch nie gehört….

Nach Kontakten zu einschlägigen Vereinen in Deutschland wurde mir vorgeschlagen, zu Not TÜV-Tourismus zu betreiben. Zum Einen habe ich eine gültige Zulassung, wenn sie auch keine deutsche war, zum Anderen gibt es Bestandsschutz. Beispielsweise haben die Quecks aus der DDR auch keinen Stempel, aber immer einen TÜV-Stempel. Das ist doch komisch?

Mittlerweile wurde ich fast Experte, wie die Stempel bei Wohnwagenfenstern aussehen. Es gibt wirklich eine Vielzahl. Götterbote Hermes hat mir einen Brief geschickt. Mit den Aufklebern!

Aufkleber dran! Der Dämpfer der Deichsel war nun auch drin. Und es war Samstag. Wunderschönes Wetter und ich ging zum TÜV.

###Bild TÜV
101384-bin-kurz-weg-den-saabo-holen-2012_t-v1126.jpg



Ich kann Euch sagen: Hatte ich einen Blutdruck… Die Aufkleber sahen aus, als ob sie am Computer zusammengebastelt worden sind und ich hatte einen anderen Prüfer. Die optische Begutachtung lief ganz gut. Es wurden keine Mängel festgestellt. Puh, Punkt Nummer eins hatte ich dann mal geschafft.
Punkt Nummer zwei. Die Papiere. Diese wurden mit sehr vielen Fragezeichen über dem Kopf angesehen. Ja, in den dänischen Papieren steht, dass die Antriebsart „Benzin“ ist, aber darüber braucht man sich ja keinen Kopf zu machen. Dummerweise habe ich ihm dann die originalen Papiere von 1964 aus Schweden gegeben. Fazit: Noch mehr Fragezeichen über dem Kopf des Prüfers. Wenn jedes Fragenzeichen ein „Blubb“ gemacht hätte, dann wäre es so laut geworden, dass wir uns nicht mehr unterhalten hätten können. So war zumindest mein Gefühl. Blutdruck meinerseits war immer noch auf 180.

Nun hat der Prüfer seinen reset-Knopf gedrückt: Alles wieder auf Start, er hat von neuem angefangen. OHNE Papiere. Innerlich bin ich dann schon etwas unruhig geworden. Zuerst mal ging es über die Waage. Das Ergebnis war: Ein Fragezeichen über meinem Kopf (Blubb!). Warum wiegt der SAABO 400 kg??? In den Papieren stehen doch nur 350? Wir lästerten: So viel Farbe kann da doch nicht drauf sein. Jetzt kam der Prüfer mit den Bandmass: Wieder ein Blubb! Nach dem Vermessen stellen wir fest, dass es da Abweichungen zum Original-Prospekt gibt. Aber anscheinend war der Prüfer nun so genervt, dass er dann sagte: Egal: Wir nehmen die Masse aus dem Prospekt. Ich fragte mich: Warum nicht gleich so?

Nun wollte er die Bremsen testen. Er stellte fest, dass keine Handbremse am SAABO war. Das Blubb über seinem Kopf habe ich gehört. Nach kurzer Überlegung sagte er, dass ich mal kurz anfahren soll und bremsen soll. Gemacht getan. Ich bin angefahren, in die Bremsen gestiegen. Von hinten hörte ich ein quietschen.

TIEFENENTSPANNT!!!

Das war es nun gewesen. Ich stellte mir vor, wie er die Plakette anklebt und alles ist gut. Aber weit gefehlt und wieder ein Stich ins Herz: Die linke Bremsleitung hat sich nicht sofort wieder zurück gestellt. Und das linke Rad war fest. Das war bestimmt das absolute no-go.

Innerlich bin ich zusammengesackt. Nur noch wenige Tage bis zum Internationalen, und dann als letzte Hürde dann das. Ich verfluchte alles, hatte seelisch schon einen 20 Liter Benzinkanister vergossen und das Streichholz geworfen. Wuff, Flammen, alles war weg, keine Sorgen mehr.

Glücklicherweise wurde ich aus diesen Gedanken durch einen nüchternen Satz gerissen worden: „n bissle schmiere? Dann glabbts, bremse dut der ja.“

TÜV!!! Ich hatte TÜV!!!!

Also, ab nach Spa! Dort habe ich mich wie immer zum Schönheitswettbewerb angemeldet. Und zum ersten Mal, so lange ich auf Internationale Treffen gehe, hat ei n SAAB gewonnen, der keinen Motor hatte.

###Bild Spa
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HAPPY END!
 

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hallo carsten.

habe gerade die saabo abholaktion gelesen. habe mir einen saab 96 gekauft und bei gerade dabei ihn zu restaurieren. ich denke nächste woche kann ich anfangen und zusammenbauen. lack ist zu 99% fertig.
suche händeringen einen saabo. die chance einen zu bekommen ist gleich 0. jetzt waren 2 stück auf der schwedenplattform. aber binnen 2-3 std waren sie weg. vll weißt du ja noch ne möglichkeit. ich komme aus hainburg das sind 2 std von ka weg. ist ja kein weg! werde zusehen das ich auf das saabtreffen kommen kann. freue mich schon drauf und hoffe, das bis dahin mein 96 fertig ist. naja papiere usw...
wünsche dir einen schönen abend

gruß marcus
 
Schöne Story, war sehr unterhaltsam sie zu lesen.
Für mich als Resumé: Fahre immer zu einem anderen TÜV-Prüfer, wenn dich einer durchfallen lässt.
Gruß,
Stefan
 
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