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Verfallsdatum für Reifen
"Hintergrund ist, dass das Reifengummi im Laufe der Zeit aushärtet und dieser Prozess den Grip, die Haftwirkung der Reifen, nachhaltig verringern kann. Moderne Reifen haben Gummibeimischungen, die den Reifen besonders elastisch halten. Im Laufe der Zeit verflüchtigen sich aber die Gummibeimischungen und der Reifen härtet aus.
In der Regel behält das Gummi eines Reifens rund vier Jahre seine vorgesehene Elastizität.... Da man die Winterreifen meistens weniger nutzt, kommt es vor, dass diese vor der Verschleißgrenze des Profils ihre Haftwirkung verlieren. Dies ist besonders fatal, da Sie gerade im Winter auf die optimale Wirkung der Gummimischung angewiesen sind. Fragen Sie einen Reifenfachmann, wenn Sie sich nicht sicher sind." Oder Ihren Arzt oder Apotheker.
Tiefer Schnee ist hier in Lübeck nur alle paar Jahre Thema und Berge... - vergessen wir das. Wichtig ist für MICH vor allem das Bremsverhalten bei Temperaturen um 0°C.
Aus dem noch vorhandenen Profil und dem Grip in Tiefschnee kann man jedenfalls nicht auf das Nassbremsverhalten schließen. Winterreifen enthalten besonders viele Weichmacher, die sich mit den Jahren verflüchtigen. Die Unterschiede kann man weder sehen noch fühlen (jedenfalls nicht innerhalb von 5 J.), nur (im wahrsten Sinne des Wortes) erfahren, ggfs. durch Aufprall auf den Vordermann wg. verlängertem Bremsweg.
Es führt oft in die Irre, wenn man Reifen einer Marke über den grünen Klee lobt. Hier spielen die Reifendimensionen eine erhebliche Rolle. Die gleiche Ausführung kann bei 185/65R15 ganz andere Eigenschaften besitzen als z.B. 235/40R18. Aber so offensichtlich müssen die Unterschiede gar nicht mal sein.
Was Journalisten produzieren, ist - das weiß ich aus eigener Erfahrung - oft nicht das Papier wert. Umgekehrt heißt das aber nicht, dass ADAC & Co. ins Blaue hinein phantasieren.
Eigenschaften wie Nass- und Trockenbremsverhalten, Aquaplaning-Resistenz, Traktion im Schnee, Spurtreue und Kurvenverhalten, Verschleiß, Rollwiderstand (Verbrauch) und natürlich die Herstellungskosten etc. sind Parameter, zwischen denen die Hersteller sinnvolle Kompromisse suchen müssen. Je nach Gewichtung der Testergebnisse kann ein Reifen der selben Dimension durchaus zwei, drei Ränge besser oder schlechter abschneiden.
Reifen verkaufen sich natürlich auch über das Image des Herstellers. Yokohama z.B. als besonders sportlich (sind dann aber auch ratz fatz runter), Michelin als langlebig und energiesparend (rudern allerdings offenbar wieder ein wenig zurück, weil sie bei den Nassbremseigenschaften gegenüber der Konkurrenz aufholen mussten) etc. Nokian kommen aus dem finnischen Winter, sollen sich also besonders gut auf Eis und (Tief-)Schnee machen. Für die langen Matschregen-Perioden Norddeutschlands sind sie eher nicht gemacht. Aber: Als Käufer sollte man sich im Detail informieren und sich über seine Prioritäten im Klaren sein. Das Image kann trügen. Und: Man findet keinen Reifen, der in allen Disziplinen am besten abschneidet.
Da meine Michelins vom 9-3 I auf Felgen waren, die eh nicht mehr passten, bin ich auf Dunlop TT Sportmax 225/45R17 im Sommer und Conti TS830 205/55R16 für den Winter umgestiegen.
Die Dunlop laufen prima, sind allerdings sicher keine Energiesparer. Mit Michelin Energy Saver (schlechtes Nassbremsverhalten!) würde mein 1.8t sicher weniger verbrauchen - ich tippe mal auf 1/3 Liter auf 100 km. Zu den Conti kann ich noch nichts sagen, die lagern noch in der Werkstatt. Sind meistens so auf den ersten 3 Rängen in den Tests zu finden, verbrauchsmäßig wohl recht günstig. Schaun mir mal.