Oldtimer Pannenhilfe Anleitung

Der Tipp mit der Cola-Dose ist so alt und so gut, daß der ADAC sogar in den Pannenfahrzeugen solche "Reparatur-Kits" mitführt. Gibt es auch nur dort zu kaufen. :biggrin:
Die Geschichte mit dem Fahrradschlauch ist ähnlich alt. Habe ich aber selber auch noch nie probieren müssen. Meine Wasser-Leckagen waren zweimal am 9000, am Kühlwasserschlauch zwischen ZK und Kühler. Direkt hinter der Schelle durchgerissen. Da reichte das Einkürzen und neu montieren für die Weiterfahrt.

Wo hört ein altes Auto auf und wird zum Oldtimer? Angeblich, wenn das Fahrzeug 30 Jahre alt wird.
Dann reden wir über Modelljahre ab 1992 und älter. :smile:
Ich kann mich ehrlich gesagt nur beömmeln, wenn ich einen DB190E sehe, mit H-Kennzeichen. (nur mal so als Beispiel)
Das ist für mich ein altes Auto und kein Oldtimer!

Bei mir fängt es erst an, wenn die Kisten älter sind, wie 1979. Denn alles was jünger ist, habe ich schon als Neuwagen kennengelernt. :smile:
Aber das ist ja auch irgendwo persönliche Ansichtssache.

Mal ganz ehrlich. Wer einen Oldtimer fährt...also nach meiner Definition über 40 Jahre alt...der bewegt dieses Fahrzeug nicht mehr als "Daily-Driver", sondern nur noch im Frühling/Sommer/Herbst...bei schönem Wetter. Und für den Rest wird das Teil gehegt und gepflegt und instandgehalten. Da gibt es garantiert nie einen Wartungsstau.
Denn in der Regel wurden solche Fahrzeuge einmal richtig restauriert und durchrepariert...bevor sie wieder in Betrieb genommen wurden.
Aber irgendwas ist an den alten Kisten immer. Und wenn es nur Korrosion an den alten Sicherungen ist, die das Licht ausmachen, usw.

Ich zähle mal in lockerer Reihenfolge auf, welche Oldtimer ich so unter den Händen hatte...neben SAAB...die ich aber schon als "alte Autos" kannte.
Allesamt irgendwo Modelljahrmäßig zwischen 1968 und 1974 und heute noch vorhanden sind!
British Leyland:3x Jaguar XJS , 1x E-Type, 2x Triumph Spitfire, 2x TR4, 1x TR5, 2x TR6, 1x Austin Halley MkII, 2xAustin Mini, 2x Austin Maxi, MG-A, MG-B, MG Midget
Alfa Romeo : 1x Giullia, 1x 2000Spider
Mercedes 190D von 1968, umgebaut auf 300 SE.
Porsche 911...3x, allerdings etwas jünger. Die hatten den Ersatzmotor sogar schon direkt hinten im Kofferraum, falls mal was kaputt geht.

Und mit SAAB-Modellen aus diesen Jahrgängen hatte ich äusserst selten was zu tun. Denn der SAAB-Händler hatte seinen Vertrag erst ab 1975, daher verirrte sich sehr selten ein Fahrzeug älteren Modelljahres zu uns.
Und die sind auch nicht mehr vorhanden.
Es gibt noch einen 96er von 1968 und eine Sonett II bei einem Sammler, der sich aber selber darum kümmert.

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Die Technik der damaligen Zeit war äusserst simpel und einfach...und auch robust. (der Käfer läuft und läuft und läuft...)
Überall nur Vergaser...selbst im Jaguar E-Type, wenn auch direkt 3 Stück, aber alles total übersichtlich. :smile:
Der 99ems aus dieser Zeit hatte eine elektronische Einspritzanlage...da sieht die Geschichte ganz anders aus.
Die kennt heute kaum noch jemand. Hat sich ja auch nicht durchgesetzt. Wurde durch die K-Jetronic ersetzt.
Und die mechanischen Einspritzanlagen...waren auch nicht der Knaller. Ich kenne reichlich TR-6, die auf Vergaser umgebaut wurden.
...
Wer sich mit der Materie der alten Technik auskennt, der braucht auch kein Internet oder Handbuch. Das bißchen Wissen ist dann im Oberstübchen in der Schublade.
Blöd ist nur, daß nicht nur die Oldtimer weniger werden, sondern auch die Oldies in den Werkstätten. Irgendwann ist das Wissen still und heimlich verloren gegangen.
 
Nach eigenen Erfahrungen und solchen aus der Kundschaft behaupte ich, daß dieser Aussage jedwede Grundlage fehlt. Regelmäßig und sorgfältig (nach Herstellervorgaben) gewartet sind Saabs (zumindest solche mit Viertaktmotor) auch im Alter von 50 Jahren uneingeschränkt alltags- und langstreckentauglich. Wenn bei mir mal ein Auto Mucken macht ist es der 9-5.
Was die Pannenhilfe-Anleitung angeht ist die Zeit für soetwas vorbei. In Zeiten, wo jeder außer mir mit Smartfon unterwegs ist, ist im Pannenfall jede Suchmaschine unter Angabe von Symptomen schneller und präziser als es eine im Vorfeld, also ohne Symptome zu kennen erstellte Anleitung ungeachtet ihres Umfangs jemals sein könnte
Nun sind mein 9-31, Bj.`98 mit 460.000 Km und mein in "Pflege" gegebener 900 II mit 650.000 Km bestimmt keine Oldtimer. Obwohl man sie von der Laufleistung doch als solche bezeichnen könnte. Von den angegebenen Kilometerständen bin ich selber ca. 700.000 Km gefahren und nur 2 x wg. technischer Defekte liegen geblieben: 1 x Benzinpumpe im 900 II und 1 x defekter Luftmengenmesser im 9-31. Eine gute Bilanz für die ca 20 Jahre alten Autos auf 650.000 Km. Daß ich 2 x den ADAC brauchte, weil das Benzin in unerwarteten Endlosstaus zuende ging, zählt ja nicht . . .:redface:
 
Jep, ein gutes Beispiel dafür, dass sich ordentliche Wartung auszahlt.:-)
 
Wenn man einen Oldie fährt, muß man tagtäglich oder sogar stündlich mit einer Panne rechnen. Und damit meine ich irgendwelche Schäden, womit man nicht mehr weiterfahren kann.
..
Na,
da sagt meine Statistik aber was ganz anderes....
 
...und weiter? @hft Denn mit dieser Bemerkung kann ich leider nix anfangen. :eek:
 
@ kater,
du könntest dich ja zur Abwechselung hier in diesem Thread mal konstruktiv beteiligen - ich meine, wenn du schon so viel weißt. Das haben solche Schrauberamateure wie ich nun wirklich begriffen:smile:.
Kennst du nun ein paar Tips die sich dazu eignen einen 99er unterwegs wieder mit relativ einfachen Mitteln wieder ans Laufen zu kriegen? Das ist ja hier das Zielfahrzeug.

Festsitzenden Bremskolben hatten wir beispielsweise noch nicht. Was kann man da machen? ... für den Fall das so etwas trotz guter Wartung passiert :smile:.

Viele Grüße
Frank
 
@Saab Freund Hallo Frank.
Ursprünglich sollte hier eine Pannenhilfe für ALLE Oldtimer entstehen...
Aber dies würde echt den Rahmen sprengen.
Der TE hat einen 99er von 1970 oder etwas älter, noch mit Triumph-Motor...mit einem versager...Vergaser.
...
Es hat wenig Sinn, wenn ich hier meine Kenntnisse aufschreibe, was ICH von diesem Modell kenne. Kann ein Buch werden und nix ist passend.
Aber es gibt ja schon Handbücher für das Modell ...warum soll ich da noch zusätzlich was schreiben?
Da ich nur 2 Fahrzeuge dieser Sorte selber unter den Händen hatte, ist der persönliche Erfahrungsbereich eher eingeschränkt.

Der Porsche 911 hat seinen Kühlmittel-Behälter hinten rechts. Und da passen rund 11 Liter rein...feinstes Motoröl allerersten Sorte bitte. :smile:
Mein Käfer 1302 hatte den Behälter nicht und musste mit 2,5 Litern auskommen, die aber auch alle 5000km gewechselt werden sollten, nebst Siebreinigung.
...
Hier sind alle User dazu bereit, ihr Wissen preis zu geben. Man muß nur die Fragen stellen...passend.
...
Wenn meine Karre stehen bleibt, eagl ob in Deutschland oder Holland oder Frankreich...rufe ich den ADAC.
Der schleppt mich weg...und anschliessend kann man sich weitere Gedanken machen, ob vor Ort repariert wird, oder nach Hause geschleppt.
...
ich habe vor gefühlt 40 Jahren auch mal eine Zylinderkopfdichtung in Lyon auf einem Parkplatz erneuert.
Die Aktion hat 3 Tage gedauert und war billiger, wie die Werkstätten vor Ort.
(war 1983 oder 1984)
Sowas würde ich heute niemals mehr machen...totaler Bödsinn.
 
Vorsicht: die ganzen Auto Rettungsdienste aus den Schutzbriefen diskutieren schon mal ob sich das abschleppen noch lohnt.
Hab schon erlebt (Granada Kombi in Dänemark, Wasserpumpe def.) und gehört, daß die in manchen Fällen lieber vor Ort verschrotten anstatt nach Hause zu transportieren. "Ist doch nur ein altes Auto."

Ich finde es wichtig, die Sinne fürs Hobby zu schärfen und sich ein paar Kenntnisse anzueignen.
Wäre blöd, wenn der Retter die Sicherungen unter der Rückbank nicht findet oder so ähnlich.
 
Wenn ich bedenke, dass der Pannendienst beim 900 eines Freundes kürzlich das offensichtich lose Kabel an der LiMa nicht erkannt hat,
sondern nur lapidar feststellte "Lichtmaschine defekt" und den Abschlepper verständigte.

Die "Reparatur" sah dann so aus: Kabel dran, Batterie laden, Weiterfahren.
 
Glück gehabt, daß offensichtlich die Lima nicht den Zeitwert deines Altwagens überschritten hat, ... Das war bei meiner Wapu im Granada nicht so leicht nachzuweisen :biggrin:
 
@Saab Freund Hallo Frank.
Ursprünglich sollte hier eine Pannenhilfe für ALLE Oldtimer entstehen...
Aber dies würde echt den Rahmen sprengen.
Der TE hat einen 99er von 1970 oder etwas älter, noch mit Triumph-Motor...mit einem versager...Vergaser.
...
Es hat wenig Sinn, wenn ich hier meine Kenntnisse aufschreibe, was ICH von diesem Modell kenne. Kann ein Buch werden und nix ist passend.
Aber es gibt ja schon Handbücher für das Modell ...warum soll ich da noch zusätzlich was schreiben?
Da ich nur 2 Fahrzeuge dieser Sorte selber unter den Händen hatte, ist der persönliche Erfahrungsbereich eher eingeschränkt.

Der Porsche 911 hat seinen Kühlmittel-Behälter hinten rechts. Und da passen rund 11 Liter rein...feinstes Motoröl allerersten Sorte bitte. :smile:
Mein Käfer 1302 hatte den Behälter nicht und musste mit 2,5 Litern auskommen, die aber auch alle 5000km gewechselt werden sollten, nebst Siebreinigung.
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Hier sind alle User dazu bereit, ihr Wissen preis zu geben. Man muß nur die Fragen stellen...passend.
...
Wenn meine Karre stehen bleibt, eagl ob in Deutschland oder Holland oder Frankreich...rufe ich den ADAC.
Der schleppt mich weg...und anschliessend kann man sich weitere Gedanken machen, ob vor Ort repariert wird, oder nach Hause geschleppt.
...
ich habe vor gefühlt 40 Jahren auch mal eine Zylinderkopfdichtung in Lyon auf einem Parkplatz erneuert.
Die Aktion hat 3 Tage gedauert und war billiger, wie die Werkstätten vor Ort.
(war 1983 oder 1984)
Sowas würde ich heute niemals mehr machen...totaler Bödsinn.

Hab ich ich ja auch gesagt das ich den 99er meine.
Und auch weil du mich ja weiter oben aufgefordert hast mal konkret einen Reparaturfall zu nennen.
Hab ich dann auch gemacht- und dachte du machst dann auch etwas.

Aber da lieg ich wohl falsch.

Mit Porsche brauchst du zumindest mir nicht mehr zu kommen.
Hab mitgekriegt was du neulich dem Porschefahrer aus Hamburg gesagt hast. Jetzt glaube ich dein Mindset zu kennen.
Danach hat er ja dann das Forum verlassen. O.T. Ende.

Viele Grüsse
Frank
 
Wenn ich bedenke, dass der Pannendienst beim 900 eines Freundes kürzlich das offensichtich lose Kabel an der LiMa nicht erkannt hat,
sondern nur lapidar feststellte "Lichtmaschine defekt" und den Abschlepper verständigte.

Die "Reparatur" sah dann so aus: Kabel dran, Batterie laden, Weiterfahren.
Da muss man "nur" die richtigen Beziehungen haben, die man dann früh morgens anrufen kann ... wie bei mir vor ein paar Jahren auf der Fahrt zum Urlaubsdomizil .... gell?:smile::top: Trotzdem musste die Pannenhilfe anrücken, die Batterie war halt leergesaugt. Seit dem habe ich so ein Li-Ionen Power-Teil dabei.

Einmal ist mir beim Ausparken über einen Randstein einfach von jetzt auf nachher beim 9000er der vermaledeite Kühlerstutzen mitsamt dem Schlauch abgerissen .... da hilft kein Panzertape und kein Fahrradschlauch mehr. Ich hatte bis dahin keinen merklichen Kühlwasserverlust zu verzeichnen.
 
Vorsicht: die ganzen Auto Rettungsdienste aus den Schutzbriefen diskutieren schon mal ob sich das abschleppen noch lohnt.
Hab schon erlebt (Granada Kombi in Dänemark, Wasserpumpe def.) und gehört, daß die in manchen Fällen lieber vor Ort verschrotten anstatt nach Hause zu transportieren. "Ist doch nur ein altes Auto."

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Wobei der Durchschnittsdäne ein Auto nach dänischem "Wert" einschätzt: In Dänemark muß man beim Erwerb eines Autos - egal wie alt - ein hohen Prozentsatz (ca 40%?) vom Neupreis als Steuer bezahlen. D.h., wie ich es verstand, daß ein SAAB 9-31, der hier noch € 1.000 wert ist, dort € 1.000 (aktueller Wert) + 40% von ca € 25.000 (Neuwagenpreis) = € 10.000 + € 1.000 = € 11.000 kostet. Was niemand bezahlen würde - also ab dafür.
 
Hallo in die Runde nochmal!
Ich bin positiv überrascht über die Resonanz, die sich hier ergeben hat! Das habe ich lange gar nicht mitbekommen, da ich über weitere Beiträge nicht informiert wurde, solange ich nicht selbst wieder was schreibe. Daher meine lange "Abstinenz" in diesem Thread. Es hat Spaß gemacht, das zu lesen. Besonders die Tipps zu Kühlwasserschläuchen und dem Auspuffrohr. Wieder was gelernt.
Natürlich wird so eine Anleitung nie erschöpfend sein und es gibt sicher immer wieder Probleme, an die man nicht vorher gedacht hat. Aber ich glaube, einige statistisch häufige Defekte kann man schon ganz gut abdecken.
Ich persönlich musste leider die Erfahrung machen, dass ich mehrfach relativ einfache Pannen hatte (Benzinschlauch undicht, Manschette gerissen, verschlissene Zündverteilerkontakte, Deck im Vergaser), die ich schneller hätte reparieren können, wenn ich gleich zielgerichtet vorgegangen wäre. Es ist Lernprozess. Aber vielleicht hilft es ja nicht nur mir, sondern auch manchem Leser.
Natürlich kann man jederzeit den ADAC holen. Aber es ist schneller und befriedigender, das Problem selbst zu lösen. Und wenn man noch das passende Ersatzteil hat (was der ADAC höchstwahrscheinlich nicht hätte!), ist das die Weiterfahrt statt Ende der Reise.
In den letzten Wochen habe ich eine Anleitung zusammengestellt, die sich hauptsächlich nach beobachtbaren Symptomen richtet und dann die Diagnose erleichtern soll. Zuletzt dann einige Reparaturvorschläge, wobei ich davon ausging, dass der Leser Ahnung von Technik und ein Werkstatthandbuch hat. Daher legte ich auf Reparaturanleitungen selbst keinen großen Wert, da man das gut den Handbüchern entnehmen kann. Schwerpunkt sollte ja eher die Diagnose sein.
Aber solche Tipps wie oben mit dem Schlauch oder Auspuffrohr sind prima! Gerne weitere Beiträge in dieser Art (und natürlich auch anderweitig Ergänzungen und konstruktive Kritik).
Ich stelle meinen Entwurf mal hier rein als PDF. Falls ihr was zu einer konkreten Stelle sagen wollt, bitte gebt die Kapitelnummer an.
 

Anhänge

  • Oldtimer Pannenhilfeanleitung 0.2.pdf
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Respekt, Du hast sehr viel Mühe und Arbeit in die Unterlage gesteckt. Habe sie jedoch grad aber nur ganz kurz überfliegen können.
Auf jeden Fall sehr, sehr toll .

Vielen Grüsse
Frank
 
Schöne Anleitung!
Ich werde sie mir später in aller Ruhe durchlesen.
 
Sehr gut gemacht!! Danke und Hut ab!
Unter Punkt 5.6 müßte aber unbedingt der "Sägezahn" hinzugefügt werden. Der kann einen ganz schön irritieren. Besonders Allwetterreifen mit V-Profil scheinen gerne dieses nervige, dröhnende Sägezahndröhnen zu entwickeln. Ich mußte das bei 3 Reifensätzen in den letzten Jahren (also auf ca 170.000 Km) erleben: Kleber Quadraxer, Goodyear Vector 4season und Hankook Kinergy 4S.(Fahrwerk, Spur, Stoßdämpfer waren jeweils ok).
 
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