Hilfe, mein Motor ist undicht...

Ich habe mit dem Finger von unten nach Oben gedrückt und konnte einen Anschlag spüren nach geschätzten 2-3mm. Die Toleranz habe ich im WIS nachgeschaut.
Auch wenn ich die Welle mit Daumen und Zeigefinger gehalten und bewegt habe, war das Spiel zu fühlen
 
Wahrscheinlich verschätzt man sich massiv, wieviel Spiel das wirklich hat, zumal man da eher schlecht dran kommt.
Das Spiel im WIS ist das Axialspiel, nicht das Radialspiel.
 
Oh oh, ich glaub ich muss nochmal ran. Ich habe den eigentlich obligatorischen Test mit Drücken und dann drehen überhaupt nicht gemacht.
 
Ich habe mit dem Finger von unten nach Oben gedrückt und konnte einen Anschlag spüren nach geschätzten 2-3mm. Die Toleranz habe ich im WIS nachgeschaut.
Auch wenn ich die Welle mit Daumen und Zeigefinger gehalten und bewegt habe, war das Spiel zu fühlen
Nur mal zur Orientierung: 2-3 mm sind etwa 2-3 Zahnstocher. Oder lose bis freiliegend.
 
Die Laderwelle muss radial Spiel haben, das ist konstruktiv so bedingt (das ist kein festes Lager wie z.B. Pleuellager, sie schwimmt nur im Ölfilm!). Und wenn der Lader Öl verliert, dann ist der Grund dafür in aller Regel außerhalb des Laders zu suchen, weil die Druckverhältnisse an Turbinen- und Verdichterseite bzw. Zu- und Ablauf des Öls nicht zueinander passen
 
Danke, dass du nochmal auf das Basiswissen eingehst!

Ich bin offen gesagt verunsichert, da die Beiträge, Hilfestellungen und Empfehlungen aus Mai darauf Zielen, dass ich den Turbo wechseln sollte.

Ist das nun anders, weil die Schaufelräder noch i.O. sind?
Für mich ist ein Indiz, dass für eine Leckage im Turbo spricht, dass in dem Umfeld vom Übergang von Schlauch LLK Ausganh zu Kunstoff-Ansaugrohr diese Tröpchen zu sehen sind. Was sagt ihr dazu?

Am Sonntag werd ich nochmal die Cobra ausbauen und korrekt prüfen und scharfe Fotos schießen.
 
Ich bin offen gesagt verunsichert, da die Beiträge, Hilfestellungen und Empfehlungen aus Mai darauf Zielen, dass ich den Turbo wechseln sollte.
Na ja klar kann auch ein Turbo selbst defekt sein. Aber zum einen kann ich auf deinen Fotos oder in deinen Beschreibungen nichts erkennen, was darauf hindeutet. Zum anderen gibt es eben eine ganze Reihe anderer Ursachen, die zu Ölverbrauch führen. Und einen Turbo probeweise zu ersetzen, solange die Ursache für den Ölverbrauch nicht abschließend geklärt ist, halte ich persönlich nicht für den richtigen Weg.
Und davon, dass Öl in der Menge nicht nach außen verloren geht, gehen wir ja alle aus - das müsste man dem Motor und seiner Umgebung dann auf den ersten Blick ansehen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Kleine Geschichte zu massivem Ölverbrauch.
Angeblich hatte mein Motor beim Vorbesitzer einen Verbrauch von 1 Liter auf 1000km.
Bei mir, der allerdings recht moderat unterwegs ist, liegt der Verbrauch bei 0,5 Liter auf 1500km.(das meiste schwitzt er aus dem Blechdeckel am Ventildeckel)
Laufleistung 280.000km.
.........................
Motoröl landet über die Kurbelgehäuseentlüftung automatisch auch in den Ansaug und in den Bereich Lader/Cobra-Pipe.
Je höher die Motordrehzahl...umso höher der Ladedruck. Und wenn der Ladedruck über die Kurbelgehäuseentlüftung in das Kurbelgehäuse drückt, dann steigt der Druck an und das Öl sucht sich seinen Weg nach draussen.
Wenn es so ist, wie ich denke, dann wird unter dem Drosselklappengehäuse reichlich Motoröl im Ansaug stehen.

Turboladerspiel dürfte maximal 0,01 mm betragen. Danach gibt es ausgefranste Turbinenflügel.
Ölverbrauch über den Lader macht sich durch Blaurauch beim morgentlichen Kaltstart bemerkbar. Denn das Öl läuft quasi direkt in den Auspuff und nicht in den Saugbereich.
Entweder hat der Motor verschlissene Kolbenringe und hat demnach einen zu hohen Druck im Kurbelgehäuse, oder die KGH-Entlüftung ist verstopft, das weiße Rückschlagventil defekt.

Ich würde mir die Kurbelgehäuseentlüftung genau angucken und mal die Kompression prüfen...bevor man teure Teile auf Verdacht tauscht.
 
Ich bin ja auch immer noch bei der KGE in Anbetracht der Tatsache, dass der Motor ausschließlich unter hoher Last so viel Öl verbraucht. Nach den Angaben vom Mai soll die ja erneuert bzw. geprüft und i.O. sein, aber irgendwie mag ich über diese Brücke nicht gehen...
 
Danke auch dir, kater, für die ausführliche Erklärung. Das meiste war noch vom Frühjahr hängengeblieben, das beruhigt mich ein bisschen.

Drosselklappengehäuse schau ich mir am Sonntag dann auch an, danke für den Tipp!

Ich meine auf den Fotos vom Verdichterrad einen farblichen Unterschied erkennen zu können zwischen Wand auf höhe Verdichterrad (heller) und davor (dunkler).

Nach dem ganzen Öl- und Wannenwechsel ist die derzeitige Kaltstart-Symptomatik ein leichter weißer Rauch, der nach der kaltstartphase verschwindet.
Vor dem Wechsel war bläulicher Rauch und gegen das Licht der Lampe auch eher "schwerer" Rauch zu beobachten, der sich wabernd über den Boden verbreitet hat. Der jetzige ist eher "leicht" und verfliegt nach kurzer Distanz.

Skandix hatte mir kulanterweise zwei weiße Ersatzventile gesendet, ich werde auch das am Sonntag nochmal angehen.

Ich teile grundsätzlich eure Einstellung und habe mir zugegebenermaßen eine greifbares Problem mit einer relisierbaren Lösung gewünscht.
 
Wenig weißlicher Qualm (Wasserdampf) nur beim Kaltstart halte ich erstmal für normal.
Und auf dem Foto vom Verdichterrad, auch wenn es recht unscharf ist, kann ich nichts erkennen, was auf ein zu großes Spiel (Schleifen der Flügel) hindeutet.
 
Weißer Dampf ist Kondenswasser aus der Luftfeuchtigkeit. Im kalten Zustand und kühler Luft völlig normal.
(dauert dies länger an, kann es auch Kühlwasser sein. Zylinderkopfdichtung defekt)

Blauer Rauch ist verbranntes Öl. Beim Kaltstart ein erstes Anzeichen für einen defekten Turbolader.

Schwarzer Rauch ist ein zu fettes Gemisch...Kraftstoff im Überfluss...(liegt dann meist an defekten Temperatursensoren oder Düsen)

Wenn alle drei zusammenkommen...ist der Motor platt.:eek::cool::eek::ciao:
 
Mein Lader war auch defekt - das Verdichterrad schliff auch am Gehäuse. Dadurch resultierend gab es viel Öl in und auch unter der Ansaugbrücke. Nachdem ich den O-Ring zwischen Kunststoffrohr und Drosselklappe, sowie die Formdichtung zwischen Drosselklappe und Saugrohr getauscht hatte, war es deutlich besser.

Ich habe den Lader dann instandsetzen lassen und dann ging das Theater los. Kann man schön in meinem Fred lesen.

Ich denke das bei mir eine unglückliche Verkettung von Problemen dafür gesorgt hat, das ich den Motor komplett hab machen lassen / gemacht habe.

Obwohl dann alles neu war, stand immer etwas Öl im neu überholten Lader. Hinzu kamen damals Fehlzündungen und eine leuchtende Motorkontrolllampe. Durch das Forum bin ich auf den undichten Bremskraftverstärker gekommen, welcher im Fußraum undicht war.

Seit dieser neu ist, ist der Motor sowie Lader furz trocken. Ich habe das nie geglaubt bzw. so erlebt. Aber der Saab-Motor scheint ein perfektes Verhältnis zwischen Saugrohrüber- und Unterdruck sowie Kurbelgehäusedruck zu wollen - wenn nicht, sifft er überall raus.

P.S: Meinen originalen Lader habe ich bei der Turbofabrik in Harsefeld machen lassen. Hatte vor ca. einem Jahr um die 350€ gekostet. Inkl. neuer Welle samt Rädern, Dichtungen und auswuchten.

P.S2: Wenn du nicht weißt, wann der Lader gemacht wurde und die Kiste schon einige Kilometer gelaufen hat, dann würde ich (meine Meinung) den Lader machen lassen. Ölwanne ab, reinigen, neue O-Ringe rein usw usw. Kostet nicht die Welt und man fährt besser und "sicherer"
 
Mahlzeit! (Mal dir deine Zeit doch selber!)
Ich habs gestern nichtmehr geschafft, die geplanten Arbeiten zu erledigen.
Ich hatte einen Thread gefunden (und verloren, finde ihn nun nicht) bei dem es um Ölverbrauch durch ein defektes BOV (Blow off ventil) geht. Ich wollte deshalb den Unterdruckschlauch abziehen, um dann bei einer Werkstatt die Dichtigkeit überprüfen zu können. Dieser Schlauch führt zu einem Ventil (?) Oder Messpunkt mit Sensor von dem ein Schlauch weiter zur Ansaugbrücke unterhalb der Drosselklappe führt. Dieser zweite Schlauch war nicht am Zwischenstück angeschlossen.
Ich gestehe, dass ich den Zusammenhang zwischen BOV und Ölverbrauch nicht herleiten kann.
Hättet ihr einen Ansatz?
 
Genau das ist er, vielen Dank!
 
Das ist jetzt meine neue heiße Spur.
Erst war der eine, dann heute der auf der andere Seite nichtmehr befestigt, jetzt sind beide Schläuche wieder dran.
Die Ladedruckanzeige reagiert jetzt unglaublich schnell, geht auch kurz in den Unterdruck.
Die Drehzahl fällt bei Gasstößen im Leerlauf auf einmal zügig ab. Edit: und auch beim fahren.
Das war vorher nicht so.
Wenn ihr die korrekte Bezeichnung des Sensors kennt, bitte teilt euer Wissen mit mir ;)
 

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@Dani1895 Das ist kein Sensor, sondern ein Magnetventil für die Bypass-Ventilansteuerung.
Wenn der Unterdruckschlauch dort abgeflogen war, kann das Bypass-Ventil nicht öffnen und den Ladedruck vor der geschlossenen Drosselklappe zurück vor den Lader abblasen. Ist ganz schlecht für den Turbolader, da die Welle abrupt abgebremst wird.

Die Theorie, daß ein flatterndes Bypass-Ventil für erhöhten Ölverbrauch sorgen könnte, finde ich interessant.
Aber dazu müsste der Lader schon arg verschlissen sein. Das Lager müsste soviel Spiel haben...um taumeln zu können...damit Öl neben den Dichtungen austreten kann, da würde der Lader auch schon Geräusche machen.

Defekte am Bypassventil kenne ich nur zwei. Entweder die Membran ist undicht und das Bypass-Ventil öffnet nicht mehr...dann geht der Motor sogar nach einem Gasstoß im Leerlauf aus.
Oder die Druckfeder ist schlaff geworden. Dann dichtet der Kolben nicht mehr ab und es gibt flatternde Geräusche.
Es gab irgendwann mal eine Modifikation, wo eine Blechplatte am Kolbenboden für mehr Stabilität sorgt.
Die alte Version sorgte für "Muuhhh-Geräusche", auch "cow-noise" genannt. Es gibt im WIS auch eine Service-Information darüber.

Ich hatte ja schon geschrieben, daß mein Vorgänger einen Ölverbrauch von 1 Liter auf 1000km hatte und bei mir ist der Ölverbrauch recht moderat, mit 0,5 Liter auf 1500km.
Ich schiebe dies auf meine ruhige Fahrweise und überwiegend Landstrasse ohne Vollgas-Orgien, wo der Ladedruck eher im mittleren Bereich liegt.
Dadurch ist der Kurbelwellengehäusedruck ebenfalls etwas niedriger, da es weniger Blow-by neben den Kolben gibt. (Motordrehzahl ist bei seltenst höher wie 3000 rpm.)
Mit 280.000km ist mein Motor und Turbolader auch nicht mehr taufrisch. :smile:
Daher darf er auch ein bisken Öl verbrauchen, oder? :cool:
 
Okay, das ergibt sinn! Dankeschön für die Aufklärung.
Also ich hab mir gedacht, dass das BOV aufgrund der fehlenden Ansteuerung nicht richtig arbeitet und das ebenfalls zu Ölverbrauch führen kann, wie bei einem defekten BOV.

Mein Ölverbrauch ist bis ca. 170km/h nicht messbar, darüber habe ich bereit auf einer Strecke von 60 km ca. 1/6el an Pegelstand am Ölmessstab verbraucht. Das wären dann 2,7l bei 1000km über 170km/h.

Einer von vielen Gedanken war, dass ich mich vllt. Für meinen eigenen Seelenfrieden nicht so sehr in das Thema reinfuchsen sollte, denn bis ca. 170km/h ist alles sehr sehr gut. Und darüber nunmal der Ölverbrauch.
Für mich wäre es dann keik Problem mehr, wenn ich weiß, warum das Öl verbraucht wird, und dass es keine Folgen hat, nur die Symptomatik zu behandeln, also Öl nachzufüllen.
Weil ich es aber eben nicht weiß, wühlt mich das ziemlich auf. Wie sich früher oder auch heute Physiker, Mathemstiker etc. Wohl fühlen (mussten), mag ich mir gar nicht ausmalen.
 
@Dani1895 Mir geht es ähnlich. Solang ich weiß, warum es ein Geräusch gibt, geht es mir gut.
Da kann also ein Federbein klockern, aber nicht gefährlich sein, dann fahre ich auch ohne Sorgen weiter.
Kann ich das Geräusch aber nicht genau zuordnen und befürchte ein ausgeschlagenes Achsgelenk...welches eventuell auch auseinander fallen kann...werde ich nervös.

Ölverbrauch bei höheren Geschwindigkeiten, bzw. höheren Drehzahlen habe ich ja schon erklärt und Du hast es ja auch schon selber festgestellt. Bis 170km/h ist alles noch im normalem Bereich...und darüber säuft der Motor die Ölwanne leer.

Der Motor hat bis Modelljahr 2004 eine etwas mickerige Kurbelgehäuseentlüftung. Wurde im Modelljahr 2004 völlig geändert und vergrößert. Da gibt es das Problem nicht mehr.

Ich sehe den vermehrten Ölverbrauch bei höheren Drehzahlen und höherem Ladedruck genau bei dieser Kurbelwellengehäuseentlüftung.
Einerseits drücken Abgase neben Kolben und Zylinder ins Kurbelgehäuse und der Druck steigt dort an.
Andererseits drückt dann das Öl neben den Kolbenringen in den Brennraum und wird dort verbrannt.
Pro Kolbenhub sind das winzige Tröpfchen, die den Weg in den Brennraum finden.
Aber bei 4000 rpm summiert sich die Menge auf 1 Liter pro 1000km.

Finde ich aber eine Geschwindigkeit und Motordrehzahl, womit die Entlüftung zurecht kommt, dann hält sich der Ölverbrauch in moderaten Grenzen.
Habe heute noch den Peilstab gezogen und mein Ölverbrauch liegt nun bei 0,5 Liter auf 2500km.

Mein Vorbesitzer hatte 1 Liter auf 1000km.
Ich denke, wir müssen damit leben. Wer Gas gibt, braucht neben Sprit auch Motoröl.
Im Kofferraum liegt eine Literdose Öl...und in der Garage 5 Liter im Kanister. Mehr Gedanken mache ich mir jedenfalls nicht. :smile:
 
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