Fragen zur Ölfilter-Verwendung

Solange wir hier keinen haben, der bei einem Hersteller an der Stelle in der Entwicklung arbeitet, bleibt's wohl Spekulation. Ein Teil dürfte eine Philosophiefrage sein. Möglichst lange durch den Filter pressen vs. Druckabfall am Filter nicht zu hoch werden lassen. Und dann kommt noch der Maximaldruck dazu. Wenn der höher liegt, dann kann ich da auch höher gehen. Wenn man Langeweile hat, dann könnte man sich die Drücke bei Fahrzeugen ansehen, die für den 719 gelistet sind.
Naja, ein wirklich relevantes Problem scheint das jedenfalls nicht zu sein. Sonst würde man dort wohl, wie wir es für Industriehydraulik gemacht haben, Differenzdrucksensoren einbauen. Aber ich habe schon einige Filter nach dem Wechsel gesehen und auch selbst zerlegt, selbst bei einem Diesel mit mäßiger Wartung sind die zwar schwarz, aber durchlässig. Keine Ahnung was man da ins Öl kippen müsste um einen Filter so zuzusetzen.
 
Dazu fällt mir noch ein:
Was ist eigentlich mit dem Öl, wenn es noch eiskalt und hochviskös ist? Geht das Öl da wirklich schon gut und vollständig durch das Filtermaterial...? Auch in dieser Situation könnte ich mir vorstellen, dass Öl zumindest teilweise durch das geöffnete Überströmventil abfließt - und in dieser Situation und bei ausreichendem Öldruck wäre es ungünstig, unnötig viel Öl durch ein schon bei geringem Differenzdruck öffnendes Ventil ungefiltert abfließen zu lassen?

Also doch v.a. abhängig vom Filtermaterial...?
Was ich dann aber nicht verstehe ist, dass der große Filter W940/25 mit einer größeren Filterfläche einen höheren Öffungsdruck hat als der kleinere W712/80...
 
Ich glaub so kalt wird es bei uns nicht, das richtige Öl mal vorausgesetzt.

Wenn man es wirklich wissen will, Adapterplatte unter den Ölfilter (misst dort den Druck vor dem Filter) und statt des Öldruckschalters einen Öldrucksensor (gibt dann den Druck im Motor). Die Differenz ist dann der Druckabfall am Filter und ggf. in der Leitung auf die andere Seite.
MANN-HUMMEL schreibt auch nur "Ventilöffnungsdruck auf die Motordaten abgestimmt" in ihrem Qualitätsvergleich. Zum Filtermaterial kenne ich Angaben Heizölfilter und zusätzliche Nebenstromfiltereinrichtungen. Für PKW Ölfilter scheint da keiner was konkretes zu zu schreiben :-/
 
Dieses Thema ist nicht gerade Trivial, wenn auch absolut nebensächlich wenn man bedenkt, worüber wir hier reden. Diejenigen, die sich Gedanken um das Ventil machen kommen sicher nicht in die Verlegenheit selbiges zu benötigen und umgekehrt.

Bei der Debatte um den Öldruck wird schnell etwas durcheinandergeworfen. Hier wird immer von Druck, Druckdifferenz und einer Ölpumpe, die Druck erzeugt, gesprochen. Bei der Ölversorgung eines Motors geht es aber um Volumenstrom der an den Lagerstellen obligatorisch ist, und genau diesen erzeugt die Ölpumpe (im Gegensatz zur Industriehydraulik wo es sich vornehmlich um Drücke dreht). Die anschließenden Engstellen lassen daraus einen Druck entstehen. Soll heißen, dass der Gegendruck des Ölfilters nicht vom Druck hinter dem Filter subtrahiert werden darf. Sicherlich fällt ein Differenzdruck am Filtermaterial ab, aber die Pumpe erzeugt dann eben einen höheren Pumpendruck, weil der Volumenstrom ja weiterhin vorhanden ist. Klar geht auch dieser durch interne Rückströmung etwas herunter, aber bei einer intakten Pumpe nicht nennenswert. Genauso verhält es sich bei dem Überströmventil im Filter. Ist der Filter dicht, geht das Ventil auf und die Pumpe pumpt einfach ihren Volumenstrom weiter. So lange, bis das Überströmventil im der Pumpe selbst öffnet.
 
Ja natürlich nicht vom Druck hinter der Pumpe subtrahieren! Sondern vom Druck der Pumpe. Und der Volumenstrom erzeugt auch am Motor einen Differenzdruck. Eben genau den, den man bei der Messung des Öldruckes misst. Und wenn die Summe aus dem Drücken an Filter und Motor größer wird als der Öffnungsdruck des parallel liegenden DBV der Pumpe, dann fließt eben ein Teil des von der Pumpe erzeugten Volumenstroms durch das DBV ab und nicht mehr durch den Motor. Nämlich genau so viel bis der Volumenstrom durch den Motor so weit abnimmt, das der dadurch verursachte Druckabfall im Motor plus Druck am Filter den Druck des DBV erreicht. Und genau damit entstünde das Problem.
 
Jetzt frage ich doch mal: wofür genau steht eigentlich DBV?

DruckBegrenzerVentil oder DruckBremsventil oder DickeBräuteVeilchen? Ich habe echt gegoogelt und nix passendes gefunden.
 
Sorry, immer die Abkürzungen, die man aus Gewohnheit benutzt. DBV = Druckbegrenzungsventil. Die Heizungsbauer sagen auch mal Überströmventil. Andere nennen es Bypassventil, was aber eigentlich nicht passt, da ein solches häufig ohne Differenzdruck öffnet (z.B. zur Anlaufentlastung).
 
früher, so in den 80ern hatten die Autos noch sehr kleine Einlaufölfilter bei Auslieferung, die dann bei 1000-2000 Km bei der Erstinspektion zusammen mit dem Öl gegen einen "normaldimensionierten" ausgewechselt wurden. Nun kam es gelegentlich (eigentlich nur bei Angehörigen der US-Armee ) vor, daß dieser Filter bei der 100 000 mls - Inspektion noch montiert war...und der Motor noch lief. Lieber Flemming, mir scheint die Realität verweigert Deiner Theorie die Relevanz
 
Ja, eigentlich könnte man das Ventil ganz weg lassen. Dann ginge der Öldruck in die Knie und die Kontrolllampe an. Naja, irgendwer wird sich mal was schlaues dabei gedacht haben ;⁠-⁠)
 
Einen Bypass weglassen kann man wegen der Produzentenhaftung nicht - aber ansonsten ist die Diskussion recht sinnfrei.
 
Baut doch einfach passende Ölfilter für den jeweiligen Motor ein. Und Alles grinst und ist zufrieden. :smile:
...
Die Story von @hft kann ich bestätigen. Ich hatte eher mit Engländern zu tun, weil Weeze/Laarbruch recht nah lag.
Aber die Amis aus Rheinberg...waren echt schmerzfrei.
Da waren Typen unterwegs...einfach unglaublich.
Jimmy Jones und Jeff sind mir heute noch present.
Jimmy war ein Amerikaner mit dunkler Haut...und Jeff ein Amerikaner mit irischen Wurzeln und knallroten Haaren.
Kein Wort Deutsch, alles auf Englisch. Und Englisch ist nicht amerikanisches Englisch!!!
Am Telefon absolut für uns total unverständlich, und vor Ort nur mit Händen und Füßen.
Jimmy hatte jedesmal Spaß bei uns. Sein Lachen steckte echt alle Beteiligten an.
Problem war in den ersten Monaten die Bezahlung. Ging dann irgendwann direkt über die Kaserne.
...
Bei den Engländern lief es deutlich entspannter. Die sprachen sauberes Englisch, was man auch verstehen konnte...auch am Telefon.
Irgendwann wurde alles über die Kasernen geregelt. Vom telefonischem Auftrag bis zur Rechnung und Bezahlung...weil die Jungs ja keine Mehrwertsteuer zahlen mussten. Das war schon eine sehr interessante Zeit.
 
Gibt schon Argumente für das Verwenden eines anderen Modells...
Die ich vielleicht nicht sehe, bzw. nicht verstehe.
Das Ventil im Ölfilter soll in erster Linie die Öl-Säule im Motor aufrecht erhalten. Vorteil beim Kaltstart ist, daß sofort Schmieröl an den Lagerstellen ist.
Das Überdruckventil im Ölfilter öffnet erst, wenn der Durchfluss im Filter gestört ist...also der Filter gesättigt, bzw. verstopft ist.
Einen Vorteil sehe ich also nur, wenn der Ölfilter deutlich größer dimensioniert wäre. Sehe ich aber bei den marktüblichen Filterpatronen nicht.
Die Hersteller der Filter, egal welche Marke, bieten ihre Produkte passend zu den Herstellervorgaben an.
Da frage ich auch nicht mehr großartig nach.
......
Aber 3 völlig unterschiedliche Fahrzeuge auf eine Sorte Ölfilter umzustellen ist totaler Quatsch.
Scheitert spätestens am Gewinde oder Durchmesser der Dichtfläche.
Darum sollte man schon passend kaufen und einbauen und keine Experimente machen.
(ist nur meine unmaßgebliche Meinung)
 
@patapaya Genau darum geht es. Wenn der Filter voll ist drückt die Pumpe ungefiltertes Öl durch den Motor. Und es passiert erstmal nix.
Mit Voll meine ich verstopft!
...
Aber ich kann nicht einen 08/15-Ölfilter kaufen, der für 3 völlig unterschiedliche Motoren taugt. :smile:
Wer so denkt, hat von Technik keine Ahnung.
...
Oder kennst Du einen Ölfilter-Typ für einen TR-6 und Saab 90016 und 900EMS für ALLE???
Das war ja die grundsätzliche Frage vom TE.
Lagerhaltung minimieren, ist da mal nicht möglich.
...
Wir können uns gerne weiterhin über Hydraulik unterhalten. Aber garantiert nicht hier.
 
Ich habe an meinen B202 und B234 Motoren schon 4 unterschiedliche Ölfilter verwendet.
U.A. einen recht groß dimensionierten Filter von einem VW. Ich glaube es war der 033.
Dann noch einen kleinen Mini-Filter der von einem Franzosen kam. Es war halt nicht mehr Platz.

Lief alles.
 
@kater
Du hast nicht ganz verstanden. Mein TR hat einen weit verbreiteten spin-on-adapter für Filterpatronen verbaut. Anstelle des normalen Filtereinsatzes. Für den Spin-on-adapter gibt es natuegemäss keine Werksvorgabe, nichtmals eine Herstellervorgabe des Adapterherstellers. In der TR Szene werden zig unterschiedliche Patronen damit gefahren. Mit Ventil, ohne, usw. Eine der gebräuchlisten ist der W712. Ohne alles. Auch sehr verbreitet ist der 719, mit Ventil und hohem Druck. Es gibt keine universalempfehlung, weder hier in D noch in GB oder USA.
Dager habe ich auch die Problemstellung hier eingestellt, da der Saab auch einen 712 (mit Ventil) verwendet, und zwar der 16V wie der 8V EMS.
Und ich bin final nach diesem Thread zu meinem persönlichen Ergebnis gekommen, dass ich den auch für den TR nehmen kann. Und werde. Es muss nicht richtig sein, aber genausowenig falsch. Zumindest so falsch oder richtig wie die bisherig empfohlenen.
 
Das Thema hat sich ja nun doch zu einer Diskussion über die Modelle hinweg entwickelt - ich fände es nun in "Technik allgemein" besser aufgehoben. Einwände?
 
Zurück
Oben