E10 Boykott

neulich auf der Autobahn:
E10 voll getankt - im Display Reichweite 730 km. Am nächsten Tag Tank leer gefahren, waren dann doch 810 km.
Dann Super 95 vollgetankt - Display Reichweite 925 km. Nach 870 km nachgetankt (waren noch 3 Ltr drin).
Also entweder kann sich die Motorsteuerung nicht gut auf E10 einstellen oder E10 hat weniger Power.
 
neulich auf der Autobahn:
E10 voll getankt - im Display Reichweite 730 km. Am nächsten Tag Tank leer gefahren, waren dann doch 810 km.
Dann Super 95 vollgetankt - Display Reichweite 925 km. Nach 870 km nachgetankt (waren noch 3 Ltr drin).
Also entweder kann sich die Motorsteuerung nicht gut auf E10 einstellen oder E10 hat weniger Power.

Auch wenn das Wort "Power" wohl nicht der richtige Ausdruck dafür ist, aber ansonsten ist das ja nichts neues und in der Theorie auch absolut nachvollziehbar, praktisch aber selten nachweißbar.
 
Haetten wir doch besser alle mal E10 getank:
BP will E10-Kosten auf Verbraucher abwälzen
btw. gestern bei Esso, Euro95: 149, E10 146 ct.

Die Kosten hat die Mineralölverbrecherbande schon von Anfang an mit draufgeschlagen. Wäre E10 gut angekommen, hätten die sich das in die Tasche gesteckt. Jetzt sollen sie bluten und wollen doppelt kassieren. :mad:

Jetzt bei nur noch 3 Ct. Differenz E10/Super95 tankt doch sowieso keine Sau mehr E10. An meiner Stammtanke ist E10 seit einer Woche leer und wird aktuell nicht nachgeliefert. :biggrin:
 
Die Kosten hat die Mineralölverbrecherbande schon von Anfang an mit draufgeschlagen. Wäre E10 gut angekommen, hätten die sich das in die Tasche gesteckt. Jetzt sollen sie bluten und wollen doppelt kassieren. :mad:

Jetzt bei nur noch 3 Ct. Differenz E10/Super95 tankt doch sowieso keine Sau mehr E10. An meiner Stammtanke ist E10 seit einer Woche leer und wird aktuell nicht nachgeliefert. :biggrin:

Wäre das denn jetzt nicht ein schnuckeliger Augenblick, einfach mal einen dieser endverkackten Wucherkonzern - beispielsweise den, der mit seiner "Marke" diese Stammtanke betreibt - mit einer netten Klage zu belohnen - "...Er würde nicht seiner gesetzlich vereinbarten Pflicht nachkommen, den *ach-so-ökologisch-dynamisch-abbaubaren* Bio-Fusel in hinreichender Menge bereit zu stellen...?"
 
Auch wenn das Wort "Power" wohl nicht der richtige Ausdruck dafür ist, aber ansonsten ist das ja nichts neues und in der Theorie auch absolut nachvollziehbar, praktisch aber selten nachweißbar.

Deckt sich aber auch mit meinen Tests mit einem 900i ... wonach die 5% mehr Bioethanol nur den Tank füllen und in keiner Weise in Bewegungsenergie verwandelt werden.
 
Der Grund für mich das Zeug nicht zu tanken ist ganz simpel: So lange diese Art des Umweltschutzes anderen die Butter vom Brot bzw. das Brot nimmt, tanke ich es nicht.
 
Der Grund für mich das Zeug nicht zu tanken ist ganz simpel: So lange diese Art des Umweltschutzes anderen die Butter vom Brot bzw. das Brot nimmt, tanke ich es nicht.

signalisiere Zustimmung !!!!!
 
sehr kurzsichtig.
 
Welche "Butter" das Zeuch vornehmlich vom Brot nähme, wenn man danach ginge:

http://www.rama.de/

"Butter"
 
Der Grund für mich das Zeug nicht zu tanken ist ganz simpel: So lange diese Art des Umweltschutzes anderen die Butter vom Brot bzw. das Brot nimmt, tanke ich es nicht.

Ernteausfälle weltweit haben die Preise für Getreide nach oben getrieben - die Bewirtschaftung von Feldern nur für Biosprit gerät auch deshalb mehr und mehr in die Kritik. Nun sprechen sich selbst Umweltorganisationen gegen einen Weiterverkauf von E10 aus

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/biosprit-e10-greenpeace-fordert-verkaufsstopp-a-850837.html
 
Nun, interessant ist in diesem Zusammenhang, dass wir im März 2011 eine Aktion mit Anti-E10-Aufklebern gestartet haben, aber Politiker, Mineralölkonzerne und der ADAC unsere Argumente als Unsinn hingestellt haben. Nun führen Greenpeace und sogar der Entwicklungshilfeminister genau diese Argumente an, um E10 wieder abzuschaffen. Da muss man sich doch fragen, sind wir so gescheit und die so bescheuert? Ich habe immer gegen E10 argumentiert, dabei aber mögliche Motorschäden ausgeklammert. "Einzelschicksale" interessieren nicht im globalen Zusammenhang. Jeder kann E10 tanken oder es lassen, sich vorher richtig informieren. Also ist jeder für seinen Schaden selbst verantwortlich, wenn er wegen ein paar Cent Differenz das Risiko eingeht. Tatsache ist aber, dass der Anbau von Pflanzen für Biosprit und Biodiesel die Weltmarktpreise für Grundnahrungsmittel explodieren ließ. Wenn Frau Merkel von nachhaltigem Anbau spricht, ist das nur isoliert betrachtet richtig. In Zeiten der Globalisierung sind aber isolierte Betrachtungen falsch. Die indirekten Auswirkungen werden einfach unterschlagen!

Beispiel Brasilien: Seit Jahrzehnten gibt es im Süden Zuckerrohranbau. Die Bioalkoholproduktion war größer als der Bedarf für die heimischen Autos. Der Überschuss ging an Kraftwerke zur Stromproduktion. Argument der E10-Befürworter: Im tropischen Regenwald wächst kein Zuckerrohr. Richtig. War auch bisher kein Problem, obwohl Regenwald für andere Zwecke brandgerodet wurde. Nun hat Brasilien plötzlich einen Wirtschaftsboom. Viel mehr Leute können sich Autos leisten, wodurch der Kraftstoffbedarf steigt. Zusätzlich entdeckt man Bioalkohol als Exportartikel. Also wird der Zuckerrohranbau ausgeweitet und verdrängt den Anbau für Lebensmittel in den Urwald. Also indirekt, aber im Endeffekt kommt es auf dasselbe hinaus.

Ein Leserkommentar fordert Konsequenz und Verbot von E85. Im Falle Schwedens auch wieder Unsinn, da Schweden extrem dünn besiedelt ist und dort der Bioalkohol aus Holz hergestellt wird. Der Eigenbedarf des Landes kann gedeckt werden, ohne den Bestand der Wälder zu gefährden. Außer man fängt auch an zu exportieren.

Mit Schwarz-Weiß-Malerei kommt man nicht weiter. Man sollte schon Fall für Fall prüfen. Das verwendete Holz in Schweden dürfte wohl kaum die Preise für Getreide, Zucker, Milch usw. hochtreiben.

Momentan verdient ein Bauer mehr, wenn er Bioethanol produziert als Lebensmittel. Man kann ihm ja nicht verdenken, dass er den höheren Ertrag wählt, wo durch die EU ohnehin viele Bauern in den Ruin getrieben werden. Da liegt die Schuld klar in Brüssel und Berlin.

Immerhin muss man es als ein kleines Wunder werten, dass ein Politiker zugibt, den falschen Weg eingeschlagen zu haben.

Hier unser Aufkleber. Vielleicht sollte ich noch ein paar drucken lassen.

E10-KL.jpg


Gruß Frank
 
Zitat aus dem Spiegelartikel: Bioethanol wird in Deutschland aus Getreide und vor allem aus sogenannten Industrierüben gewonnen, die zum Verzehr ungeeignet sind.

In D werden gerade 4 % Ethanol aus Industrierüben und Weizensorten gewonnen, die zur Herstellung von Lebensmiteln ungeeignet sind. Zudem tankt in D sowieso kaum einer E10. Also wozu die Aufregung? Das populistische Geschwätz dieses FDP-Teppichhändlers zeigt wieder einmal, wessen Geistes Kind diese Partei verkörpert und dass die Umweltverbände sich dem anschliessen ist eher traurig. - Viel mehr Flächen werden weltweit gerodet um den Hunger der Rindviecher für Macdoof und Co. zu befriedigen. Und Rinder sind inzwischen wegen ihres enormen Methan-Ausstoßes keine zu vernachlässigenden Umweltkiller. Darüber sollte man sich mal Gedanken machen. - Ich tanke weiterhin E10 und habe dabei kein schlechtes Gewissen. - Schönen, warmen, Sonntach noch :cool:
 
Das mit den Rindviechern ist richtig, aber eine andere Baustelle. Und was die anbauen, um Bioethanol herzustellen, ist auch zweitrangig. Es geht GLOBAL um Anbauflächen. Ich bin kein Fan der FDP, aber es wird gern grundsätzlich alles in Frage gestellt, was von denen kommt.
 
Das mit den Rindviechern ist richtig... Es geht GLOBAL um Anbauflächen...

Eben. Und wenn - global betrachtet - für den Hunger der Rinder mehr Fläche benötigt wird als für die Herstellung von Biosprit, sollte man diese Baustelle nicht aus den Augen verlieren. Aber wenn ich in nem A8 zum Steakessen auf Kosten des Steuerzahlers Gefahren werde und die Umfragewerte im Keller sind, setze ich mir halt schnell mal ein grünes Käppi auf.
 
Vollkommen einverstanden! Aber die Argumentation ist doch fragwürdig. Weil etwas nicht in Ordnung ist, kann man doch etwas anderes nicht ignorieren oder sogar ohne schlechtes Gewissen unterstützen. Ich engagiere mich in dieser Sache, kann nicht gegen alles kämpfen. Aber ich boykottiere vieles, was ich für schlecht halte.

Und global gesehen verdrängt die Biospritherstellung die für Lebensmittel. Abgesehen davon sollte man etwas gegen die Spekulanten an der Börse unternehmen, Rindviecher verringern, auch diese Dickschiffe in der Politik usw.

Übrigens sind Weideflächen nicht automatisch auch als Acker geeignet. Das größere Problem ist wohl der CO2-Ausstoß der Rinder.
 
Vollkommen einverstanden! Aber die Argumentation ist doch fragwürdig. Weil etwas nicht in Ordnung ist, kann man doch etwas anderes nicht ignorieren oder sogar ohne schlechtes Gewissen unterstützen. Ich engagiere mich in dieser Sache, kann nicht gegen alles kämpfen. Aber ich boykottiere vieles, was ich für schlecht halte.

Und global gesehen verdrängt die Biospritherstellung die für Lebensmittel. Abgesehen davon sollte man etwas gegen die Spekulanten an der Börse unternehmen, Rindviecher verringern, auch diese Dickschiffe in der Politik usw.

Übrigens sind Weideflächen nicht automatisch auch als Acker geeignet. Das größere Problem ist wohl der CO2-Ausstoß der Rinder.


:flowers:

wobei . . . . . auch und/oder gerade in so einem Forum komme ich dann auch an die Grenzen der eigenen Konsequenz . . .
 
Biospsprit läßt Lebensmittelpreise steigen? Ist doch toll, was besseres kann den Hungernden dieser Welt doch gar nicht passieren.
 
Nö, ist ausnahmsweise ernst gemeint.

Hatte ich schonmal ausführlicher geschrieben, deshalb hier nur die Kurzfassung: Wir (= der Westen, gleich US of A und EU) haben mit Abschottung der Agrarmärkte nach außen bei gleichzeitigem Fluten der Weltmärkte mit unseren Überschüssen, auch mit kostenlosen Nahrungsmittellieferungen die Landwirtschaft in Schwellen- und Drittweltländern über Jahrzehnte kaputtgemacht. So billig, daß er gegen Dumpingpreise oder gar kostenlose Nahrungsmittellieferungen ankommen kann kann auch der ärmste Bauer nicht produzieren.

Steigende Lebensmittelpreise führen dazu, daß sich Landwirtschaft auch in ärmeren Ländern wieder lohnt, ggf überhaupt erst wieder entsteht. Steigende Lebensmittelpreise sind mittel- bis langfristig also das Beste, was den Menschen in armen Ländern passieren kann.
 
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