Abhauen nach Schweden

Es gibt auch Brotbackmischungen... :biggrin:
 
...
Mich zieht es übrigens sehr in die "middle of nowhere"!

Hat natürlich auch gewisse Nachteile. Angefangen vom Schneeräumen im Winter bis zu häufigen Stromausfällen, wenn der Wind wieder mal paar Bäume auf småländische Freileitungen geworfen hat.

Zu deinem Traumhaus. es wird ja seit Monaten bei ebay inseriert, aber in schwedischen Angeboten erscheint es nicht.
??
 
Das wäre wohl die "Rettung" :-))

...unverzichtbar dann der not-diesel für den strom für den brotbackautomaten, wenn mal wieder stromausfall sein sollte...:rolleyes: alternativ holzofen in der rustiklaen küche...:rolleyes:
 
Auszuwandern, wenn man hier gerade mal die Schnauze voll hat ist mE eine ähnliche Situation wie einzukaufen, wenn man gerade mal ein Loch im Bauch hat.
Die Wahrscheinlichkeit, daß da am Ende etwas rauskommt, was nur die Bedürfnisse einer spontan bestehenden Situation befriedigt, ist denkbar hoch.

Habe selbst ein Semester lang in Norwegen (Kristiansand) gewohnt und studiert, war ungezählte Male in DK und schätze die Teile von Skandinavien, die ich kenne, und deren Bewohner sehr. Ich schildere meinen persönlichen Fall und die Lehren die ich zog und kann mir denken, daß dies auch für andere skandinavische Länder gelten kann.
Nachdem ich in NOR ein Arbeitsangebot hatte, habe ich schwer überlegt dort zu bleiben.
Im Zuge dieser reiflichen Überlegungen habe ich versucht, Norwegen realistisch zu beurteilen und gegen D abzuwägen.

Mein Fazit:
Am Ende ist es ein Land wie jedes andere auch mit Vorteilen und Nachteilen, die, je nachdem von wo aus man sie betrachtet, in unterschiedlchen Dimensionen vorliegen können. Das sahen auch die Bewohner selbst so, beschwerten sich über ihr ungerechtes Sozialsystem, die hohen Steuern usw.. genauso wie es zB Deutsche gern tun. Keiner meiner norwegischen Bekannten hat mir dazu geraten nach NOR zu ziehen. Mir war das vollkommen unverständlich, war Norwegen aus meiner Sicht doch viel lockerer, offener, freundlicher und zukunftsfähiger aufgestellt als ich dies in D empfand..

Woher kommt dann dieser mehr oder weniger verklärte Blick, der jede objektive Betrachtung zu färben versucht?
Mein Fazit:
Daß bestimmte Aspekte eines bestimmten Landes vorteilhaft erscheinen ist dem Umstand geschuldet, daß dieser Aspekt im aktuell bewohnten Land und in der aktuellen persönlichen Lage subjektiv nachteilhaft empfunden wird.
Dieses Wahrnehmungsmuster wird sich allerdings nirgends auf der Welt ändern. Daher ist der Schlüssel zur Lösung einer aktuell als unbefriedigend empfundenen Situation mE weniger, einfach in eine andere Situation umzusiedeln, sondern die Gründe für die Unzufriedenheit in der aktuellen Lage zu finden und diese dort einer Lösung zu zu führen.

Nach realistishcer Betrachtung hat mich Norwegen dann auch in einigen Punkten genervt, wenn aufgrund der Lockerheit verabredete Termine/Arbeitsinhalte dann doch nicht eingehalten werden, wenn man aufgrund bevormundender Gesetze um 1 Uhr aus der Bar gekehrt wird, wenn man aus densleben Gründen auf der gähnend leeren Straße nicht mehr als 80 fahren darf, wenn sich rausstellt, daß alle reizenden Damen unter 30 schon seit Jahren verheiratet sind und 3 Kinder haben, wenn man in einer norwegischen 80.000 Einwohner-"Großstadt" nach 3 Monaten jeden Pflasterstein mit Vor- und Nachnamen kennt usw usf..

Ich weiß noch genau wie sich dem Abschiedsschmerz doch die Freude beimengte, bald wieder in einem offenen, weiten Land zu sein, tun zu dürfen was ich wollte solange ich den weit gesteckten gesetzlichen Rahmen nicht zu arg ausreizte, nicht zuletzt auch die Vorfreude auf meine Freunde. Irgendwie stellte sich ein Heimatsgefühl ein, daß ich vorher nie kannte.
Das Land auf das ich mich auf einmal freute war Deutschland.. für mich selbst damals wie heute genauso unglaublich und unwirklich empfunden wie das beim Lesen jetzt auf manchen wirken mag.

Mein bescheidener Rat insgesamt:
Auswandern erst einmal auf Probe probieren (im Sinne eines 6-monatigen "Arbeitsurlaubs"/Sabbaticals o.ä.), und zwar mit "vollem Bauch" (also nicht aus einer drohenden Arbeitslosigkeit oder sonstwie unbefriedigender Lage). Jeder selbst wird dann erkennen, welche Vor/Nachteile in welchem Land überwiegen und eine finale Auswanderungsentscheidung fundiert und für sich selbst beruhigend treffen können.

Grüße,
Daniel
 
..............woanders sind die mädchen schöner, woanders schmeckt der wein besser, woanders ist das wetter angenehmer,
woanders ist die mentalität besser, woanders sind die leute netter..................etcpp.........
solange man da nicht für immer bleiben muss.....................und wieder weg kann...........
 
-----zu ssason.....hier (albrand) ist nicht scheisse, ausser im restschnee, und der isch vom kater billi..............
 
@ladeluft: volle zustimmung!
 
Zinsniveau...sowas sollte schon in bar vor Ort bezahlt werden.
Dann relativiert sich auch das "Problem" mit der Arbeit...mir reicht dann ein Job;kein Beruf,der mich stresst.
Entfernungen relativieren sich auf dem Lande sicherlich auch-20km im schwedischen Wald lege ich sicher flinker zurück,als 2km im Norderstedter Berufsverkehr...mit der Bimota hat das dann auch noch einen gewissen Spaßfaktor inne...;o).
Ich finde die Sprache-dank minimalster Grammatik-eigentlich relativ einfach zu erlernen;habe letztes Jahr schonmal einen VHS-Kurs belegt.

Hi,
ich möchte mich kurz dazwischenklinken...bzgl. Sprache erlernen durch VHS Kurse in D!!! *räusper*... Ich hatte deine Aussage einer von Schweden besessenen Kollegin, die bereits seit ca. 10 Jahren regelmäßig immer 4-8 Wochen Urlaub (Jahresurlaub) in Schweden verbringt, erzählt. Sie schmunzelte und meinte daraufhin nur...Viel Glück dabei - bringt dem Guten nicht viel!
Sie besucht regelmäßig während ihren Schweden-Aufenthalte Sprachkurse vor Ort....3-6 Wochen!!! Zuhause liest sie zur Vertiefung schwedische Bücher, Zeitungen und führt Briefwechsel mit schwedischen Freunden etcpp. Mit Verlaub...sie spricht mittlerweile fließend schwedisch, meint jedoch, dass es immer noch nicht für einen ständigen Aufenthalt ausreichend ist. Dieses Jahr besucht sie sogar vor Ort einen Studiengang "Swedex". Über eine Auswanderung denkt sie auch nach, aber erst im Rentenalter!!

@Konsumverweigerer,...und wenn dann doch alle Schwedenstricke reißen sollten...dann kannst du ja immer noch als Deutscher mit DEINEM Kind nach D zurück...und mit staatlicher Hilfe...sprich H4, sollte eine erste Grundversorgung (Wohnung, Erstausstattung, Lebensunterhalt, Schuldnerberatung, Krankenversicherung etcpp) auch nicht das Problem werden! *grins*
nix für ungut und lieber Gruß
Hektor9*3

@ladeluft....sehr bildhaft und realistisch beschrieben....PERFEKT!!! besser geht es nicht!
Danke
 
@Saab99

Bin mir nicht ganz sicher, ob ich richtig verstehe, was Du mit diesem Link sagen willst :rolleyes:

Die Fotos in dem Buch sind jedenfalls geil. Schade daß die Schwarte so teuer ist (90 $).
 
Schwedisch lernen in D: Du lernst Grammatik und den ganzen theoretischen Kram
Schwedisch lernen in S: Du lernst zu sprechen.
 
Schwedisch lernen in D: Du lernst Grammatik und den ganzen theoretischen Kram
Schwedisch lernen in S: Du lernst zu sprechen.

... in D Grundkenntnisse in der VHS erlernen, dann in Schweden wohnen und arbeiten, sich nicht verkriechen und aktiv am Leben teilnehmen, da lernt man schon ganz prima.
Und ruhig immer nachfragen, das fördert den Kontakt und zeigt den guten Willen, ist lehrreich und kommt gut an.
Zur Vertiefung dann in S Sprachkurs besuchen ...
 
Meine Erfahrung zur Sprache:
ich habe in Norwegen 2 Sprachkurse gemacht, hatte dazu rein norwegische Vorlesungen (zunächst gar nix, zunehmend dann aber wenigstens Bahnhof verstanden) und war in 2 Projekten mit Norwegern integriert (wo wir teils norwegisch, teils englisch sprachen). Die skandinavischen Sprachen gehören (mit Ausnahme von Finnisch) demselben Sprachstamm an wie die Deutsche, sind im Aufbau alle ähnlich, die Aussprache unterscheidet sich deutlich, ähnlich wie zwischen Deutschen und deutschsprachigen Schweizern oder Österreichern.

Was konnte ich nach 6 Monaten:
1) Einem aufmerksamen Zuhörer vermitteln, was ich so mache (Studium, Herkunft, was ich gestern gegessen habe usw)
2) die wenigen Schimpfworte, die es zu lernen gibt, situationsgerecht anwenden
3) Bier o.ä. bestellen
4) Mit interessierten Damen nach (mehrfach erfolgreich wiederholtem) Punkt 4) rudimentär Inhalte zu Punkt 1) vermitteln und weiterführende Informationen zur Abendgestaltung entnehmen (Sie: "Jeg er en moder med tre barne.." Ich: "Hat det bra!")
5) Wortfetzen aufschnappen und daraus grobe Sinnzusammenhänge ableiten
6) Sinnzusammenhänge in Büchern (zB Kinderbüchern) und Zeitungen erfassen und dies meiner Umwelt kundtun

Was ich nicht konnte:
1) Sinnvoll über die Vorteile verschiedener Abschreibungsmodalitäten diskutieren oder solchen Diskussionen folgen
2) Verträge im Detail erfassen und bewerten
3) Allgemein tiefergehende Diskussionen führen oder folgen, wie sie im Berufsalltag eben Alltag sind

Bekannte, die nun seit über 2 Jahren in Norwegen leben können sich auch in komplexeren Gesprächen orientieren, artikulieren und argumentieren. Bis man allerdings eine für die berufliche Zukunft nicht ganz unwichtige, ausgefeilte Kommunikation auch zwischen den Zeilen beherrscht vergehen im Durchschnitt vermutlich mehr als 3 Jahre.
 
das geile an Norwegisch ist.... wenn man ein wenig Schwedisch kann, dann reichts auch fuer Norwegisch ;)
 
@ Hektor:ich werte Dein Postic einfach mal nicht als persönlich,ok?

Was ich tue ist wohlbedacht;ich hege einen gewissen Hintergrund hier in Deutschland-und Du kannst Dir sicher sein,daß ich als Rückwanderer nicht DIR als emsigen StOIerzahler als Harz4ler auf der Tasche liegen werde.

Ok?

Sicherlich gehe ich nicht davon aus-daß ein VHS-Kurs mich zum perfekt sprechenden Schweden macht.
Aber-wie sollte man bitte dann anfangen,eine Sprache zu erlernen??-Erstmal einwandern ohne Sprachkenntnisse???
Ich habe neben meinem Bett einen schwedischen Roman und höre schwedisches Internetradio-das geht schon verflixt gut,möchte ich meinen.
 
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