Wartung DDR-Hebebühne

Das war auch mein erster Gedanke aus der Erfahrung mit sonstiger Hydraulik. Irgend einen Fusel mit eingeklemmt?

Hat der Zylinder oben eine vernünftige Fase zum gefahrlosen Einführen der Kolbendichtringe?
 
Irgend einen Fusel mit eingeklemmt?
Oder vor der Montage getrunken...? :cheers: :tongue: :vroam:
Hat der Zylinder oben eine vernünftige Fase zum gefahrlosen Einführen der Kolbendichtringe?
Nein, hat er nicht. Ich habe mich damals dabei auch etwas gequält, zumal die Kolbenstange ja nicht ganz leicht ist. Habe mir zunächst mit einer Einführhilfe geholfen, die ich aus einem Plaste-Schnellhefter geschnitten hatte, dann aber doch eine kleine Fase angeschliffen, weil es (alleine) sonst kaum möglich war.
 
:laugh: Kaufe ein S :top:

Sowas habe ich befürchtet. Da hat man die neue Dichtung schneller beschädigt als man schauen/reagieren kann.
 
Guten Abend,

wenn ich schon keinen Saab fahre, bin ich dennoch dankbar für die tolle Anleitung. Deshalb mal meine Rückmeldung:
vergangene Woche habe ich mit Hilfe eines Bekannten den Zylinder auseinander gebaut. Leider saß die Kappe oben so fest, dass der Zylinder sich unten löste. Die Mutter für den Hakenschlüssel ist nämlich eine Kontermutter.
Die Kappe ließ sich nur mit starker Erwärmung mit dem Gasbrenne überreden, abzugehen.
Anschließend bin ich mit dem Zylinder um die Ecke zur Hydraulikbude. Hort konnte man mir nicht helfen und verwies mich an eine andere Firma in der Nähe.
Die sahen sich den Zylinder an und sagten dass man den vergessen kann, weil der von innen verrostet ist! Das wird nie wieder dicht!
360 Euro wurden für die Zylinderreparatur angesagt, was wir erst einmal dankend abgeleht haben.

Zum Glück gab es im verlinkten Shop auch einen neuen Zylinder. Zusätzlich mit allen Dichtungen haben wir für die Instandsetzung somit 140 Euro weniger bezahlt und der Steuerblock ist auch noch neu abgedichtet!
Eine Problematik bleibt aber noch: hat es eine Bedeutung, wie die Steuerstange in dem Steuerblock eingesetzt wird? Dieser kann ja um 180° gedreht eingesetzt werden. Die Stange hat eine Nut, weshalb das vielleicht von Bedeutung sein könnte.
Noch ist nicht alles wieder zusammen gesetzt, ich muss noch die Pumpe eindichten, Motor draf, ausrichten, Leitungen wieder anbauen etc. Aber das soll die Woche noch werden.

VG
 
Schön wenn es hilfreich war.
Ja, in der Firma, bei der du den neuen Zylinder gekauft hast, war ich schon ein paar Mal - die ist nur ein paar Dörfer weiter von hier.
Schade, dass man dir in der Hydraulikbude nicht helfen konnte oder wollte - dass das geht, weiß ich aus eigener Erfahrung!

An eine Nut an der Kolbenstange des Steuerblocks kann ich mich gar nicht erinnern - da gibt es doch nur ein Loch für den Stift/Spannhülse, mit dem/der die Betätigungsstange daran befestigt wird!? Und die Anbauposition des Steuerblocks ergibt sich eindeutig aus der Befestigung der Leitungen.
 
Guten Tag,
ich möchte mich ganz herzlich für die Mitgliedschaft bedanken -auch als nicht Saab-Eigentümer. Wer weiß, es kann ja noch werden.
Mitglied wurde ich hier aufgrund des Beitrags zu den Takraf Scherenhebühnen. Ich benutze so eine 1.5to. Takraf seit ca. 10 Jahren.
Die Beschreibungen und Abbildungen werden mir sicherlich in Zukunft bei Wartung und Reparatur helfen.

Problemlos hebt meine Bühne Farhzeuggewichte bis ca. 1.3to. Ab dann werden die letzten 2 Hubstufen nicht oder kaum noch erreicht.
Das Problem scheint hauptsächlich in der Verschränkung der Bühne selbst zu liegen.

Zum Einen muß das Fahrzeug in der Längsachse (Fahrtrichtung) ausgerichtet werden -was bei dem Auflageabstand nur begrenzt möglich ist.
z.B. passt ein Ford Scorpio MK2 auf die Bühne (Längsachse), die Aufnahmepunkte des Fahrzeugs werden problemlos erreicht.
Ein Opel Calibra (2.5V6) passt dagegen nicht ohne Hilfsmittel (Rampe) in Längsachse auf die Bühne, eine ungleiche Gewichtsverteilung belastet die Bühne enorm.

Eine ungleiche Gewichtsverteilung führt ggf. zum Abkippen des Fahrzeuges.
Besonders wenn schwere Bauteile entfernt werden, sollte man sich überlegen, ob dann die Gewichtsverteilung noch ok ist.

Selbst wenn das Fahrzeug bei einer ungleichen Belastung ausreichend sicher steht, verschränken sich Scheren gegeneinander.
Die Lagerung am Führungsholm verhindert (bei meiner Bühne) eine Verschränkung nur in gewissen Toleranzbereichen

Auch kann ich sehen, das besonders im Anfangsbereich des Anhebens die Schere massiv belastet ist. Die Träger verbiegen sich durchaus sichtbar.
Je höher das Fahrzeug gelangt, desto besser kann die Schere die Kräfte aufnehmen.

Absolut wichtig ist jedoch die Beachtung des Schereneffektes:
Während des Hebens verändert sich der Scherenabstand in Bezug zum Mittelpunkt der Querachse des Fahrzeugs zunehmend.
In den letzten zwei Hebestufen liegt je nach Fahrzeugbreite der Schwerpunkt des Fahrzeuges (Querachse) außerhalb der Schere.
Das Fahrzeug "kippt" nach außen, besonders wenn das Fahrzeug in Fahrtrichtung nicht zum Hubzylinder ausgerichtet ist.

Aus diesen Gründen hebe ich Fahrzeuge nur bis in drittletzte Hebestufe.

Diese Belastung führt m.E. dazu, daß die Führungssäule -die nur seitlich (rollen) gelagert ist, durch die (massive) Stahlverkleidung belastet wird.
Dort sind dann auch mm-tiefe Einlaufspuren zu erkennen.

Diese Effekte zusammengenommen verhindern ggf. -zusammen mit einer einer nicht penibel lotgerecht ausgerichteten Bühne, daß obwohl die tatsächliche Last unter den 1.5.to liegt, die Bühne nur sehr eingeschränkt hebt.

Werden Ungleichbelastungen (Längs-/Querachse) lang genug exerziert, verschleißen die Hauptbolzen (mittig Schere) und insbesondere die seitlichen Führungsflächen des Scherenlagers.

Fazit: Die Bühne ist m.E. Klasse.
1. Die Bühne bedarf aber der möglichst genauen Ausrichtung selbst (ich unterfüttere die Bühne ggf. mit Holz - auch mittig unter dem U-Profil.
2. Fahrzeuge sollten fahrerseitig zum Hubzylinder aufgelastet werden -und wichtig- der Abstand zwischen Kette und Türe muß auf ein Mindestmaß reduziert werden.
Und: Fluchtweg offenhalten (gilt bei allen Bühnen)

Ich wünsche alleseits fahrzeugmäßig healing hands und bedanke mich noch einmal für den Service.
 
Danke für deine Rückmeldung und deine Hinweise zur Lastaufnahme - die größtenteils auch so in der Bedienungsanleitung genannt werden. Dort gibt es auch Anweisungen zur Verwendung von Ausgleichsgewichten, wenn bestimmte größere Fahrzeugteile ausgebaut werden.
In der Bedienungsanleitung wird auch darauf hingewiesen, dass Fahrzeuge nicht ohne (Holz-)Unterlage aufgenommen werden sollen. Ich praktiziere das mit 2 langen stabilen längs unter den Schwellern aufgelegten Kanthölzern, auf die dann noch Gummiklötzer passend zu den Aufnahmepunkten am Fahrzeug gelegt werden - positiver Nebeneffekt ist, dass die Stehhöhe unter dem Auto so nochmal um ca.10 cm erhöht wird.
Bei frontgetriebenen Autos positioniere ich die vordere Wagenheberaufnahme/A-Säule üblicherweise direkt über der Hubschiene, dann passt das i.d.R. ganz gut mit der Lastverteilung - erkennbar daran, dass dann die Rollen an der Führungssäule möglichst wechselseitig mitlaufen und nicht eine Seite da kontinuierluch und stramm anliegt. Dass eine verspannte Bühne zum einen schneller verschleißt und ggf. dem Heben auch einen so großen zusätzlichen Widerstand entgegenbringt, dass die Funktion beeinträchtigt ist, erscheint mir logisch und dein Hinweis auf gute Verteilung absolut berechtigt.
Die beschriebenen Rinnen am Führungskasten habe ich auch bei meiner Bühne schon beobachtet, und deswegen wird diese Stelle auch regelmäßig gut gefettet (die ist AFAIR in der Wartungsanweisung gar nicht mit erwähnt).

Gruß, patapaya
 
Hallo patapaya
Bedienungsanleitung?
Wäre es möglich, an so ein Werk zu kommen? Ich suche schon lange nach einer Ersatzteillliste.
Bei meiner Bühne habe ich die Scherenlager (Mittellager) samt Bolzen gewechselt -Bolzen gab es zu kaufen, die "Büchsen" habe ich anfertigen lassen.

VG
fixundfoxi
 
Ich meine, da waren Links in meiner Anleitung - funktionieren die noch?
Wenn nicht, schreib mir eine PN.
Gruß, patapaya
 
Hallo,

ich möchte auch noch eine Rückmeldung schreiben: Die Hebebühne funktioniert wieder!
Erstaunt bin ich, dass das HLP22 deutlich dünner ist, als das Öl, war drin war. Dadurch ist echtes Fingerspitzengefühl beim Senken angesagt. Sonst saust das Auto sehr zügig nach unten.
Das mit dem Steuerblock hatte sich auch erledigt, da der Plöppel ja nur in 2 Positionen in die Betätigungsstange passt. Egal wie herum, die Nut läuft nicht dauf der Kugel.

Hat jemand Erfahrungen bezüglich HLP46, ist das dicker?
 
Ja, solltest du nehmen, damit läuft sie ganz gutmütig.
 
Kein einstellbares Drosselventil? :hmpf:
 
Ich habe da keine Einstellmöglichkeit für die Drossel gesehen - die Betätigung ist mechanisch über die keglige Kolbenform vorgegeben, wenn ich das Prinzip richtig verstanden habe.
Das einzige, was einstellbar wäre, wäre das Überdruckventil und beim Originalschalter die Überlastauslösung - hier aber ohne Relevanz.
 
AFAIR ist aber 22 und 46 in der Betriebsanleitung vorgesehen.
 
Ja, schon klar.
Hatte nur überlegt, ob nach etwas natürlichem Verschleiß eine ein wenig dickere Soße evtl. von Vorteil sein könnte.
 
Müsste man probieren...
 
Ich habe da keine Einstellmöglichkeit für die Drossel gesehen - die Betätigung ist mechanisch über die keglige Kolbenform vorgegeben, wenn ich das Prinzip richtig verstanden habe.
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hab den Aufbau jetzt nicht im Kopf. Aber gibt es da vielleicht eine Leitung, in die man ein Drosselrückschlagventil einschleifen könnte? Also ein einstellbares natürlich. Das wäre beim Heben frei durchgängig, beim Senken bremst es dann. In der Industriehydraulik ein Standard Bauteil.
 
Hallo,
meine Bühne habe ich Ermangelung weiterer Informationen immer mit 10W40 Motoröl betrieben. Das funzte über 10 Jahre.
Zuletzt habe ich HPL 32 von Mannol eingefüllt (Lt. Mannol Ersatz für HLP 46). Dieses Öl verwende ich auch in meinem Baggerlader MF, Bj. 1958.
Die Hydraulik wird damit leichtgängiger, so meine Einschätzung.

Zum Ablassen der Last:
Die Geschwindigkeit mit der die Last nach unten fährt, hängt in erster Linie vom Lastgewicht ab.
Und die Dosierbarkeit ist zumindest bei meiner Bühne immer so eine Sache.
Das Problem ist dabei, den Druckpunkt zum Ablassen zu finden.
Da ist wahrlich Fingerspitzengefühl angesagt.
Hat man diesen Druckpunkt gefühlvoll überschritten, läßt sich die Bühne feinfühlig dosieren -von langsamst zu fix, egal ob mit Motoröl oder HLP.

Die Kraft um den Druckpunkt zu überschreiten ist (bei meiner Bühne) direkt abhängig vom Gewicht des Fahrzeuges. Lade ich so 1.0 -1.2 to auf, geht das noch recht geschmeidig.
Bei meinem 1.6to PKW wird es unschön. Abhilfe schafft hier eine Verlängerung des Ablasshebels. Aber man merkt, die Bühne erreicht Ihre Grenze.

Nochwas zur Dichtigkeit:
Seitdem ich die Bühne im Einsatz habe, ist der Hubzylinder 100% dicht. Da kann ich stundenlang ein Fahrzeug oben haben, da geht nix auch nur einem Millimeter runter.
Ich schreibe das hier, weil ich konstruktiv der Lastsicherung durch den Mast nicht von zwölf bis Mittag traue.

Wenn die Bühne in die Lastsicherung fährt, merkt man daß der Mast nicht annähernd im Mittelpunkt der Hubplattform steht. Selbst der Hubzylinder steht nicht Mittelpunkt der Querachse.

Zudem stehen bei hochgefahrenem Fahrzeug ab dem drittletztem Loch die Scheren kaum noch über den Mittelpunkt der Längsachse des Fahrzeuges heraus.
Die Hubplattform wird also drehpunktmäßig nach außen belastet. Man kann am Masten beobachten, wie sich dieser unter "Sicherung biegt".
Daher setze ich Fahrzeuge so dicht wie möglich an die Kette (max. 5-6cm Abstand)

Sicherlich, meine Bühne ist schon was älter.
Die 1.5to Bühnen sind jedoch bei unseren breiteren Fahrzeugen (im Vergleich zur Pappe) schnell am Limit.
Das A und O ist m.E. die ordentliche °genaue Ausrichtung und die Dichtigkeit nebst Wartung und Fluchtweg...offenhalten...
 
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