ein schöner SAABtag

Gestern... wieder... die ganze Zeit... so viele kleine große Situationen.
Die Mail im Posteingang eines einmal mitgenommenen Anhalters:

"Naja wenn ich der Prinz bin, dann ist der mit den Autos immer noch der König, der mit dem Gefährt die Richtung vorgibt."

Das schnelle Rumlümmeln der Mitfahrerinnen auf Rückbank und Beifahrersitz... geschmiegt an den Elch, der sich hinten in der Mitte breitmachte. Die immer wieder formulierte Bewunderung für diesen Wagen: "schöner Sonnenuntergang" (und die Chromleisten dazu), "der kann aber schnell", "cooles Auto", "oooh, der fährt aber bequem", "den willst Du verkaufen? :frown:".

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Das Sichten einer ehemaligen Arbeitskollegin auf der Autobahn, kurz vor der Abfahrt - rauf auf den Pinsel und nach einigem Hinterherhasten links vorbei. Da war er wieder, der 8V, der frei durchblasen darf. Geblinkte, aufgeleuchtete Grüße - durch Saab, und von Angesicht zu Angesicht.

Das einsame Genießen des Anblicks in aller Ruhe nach der seinerseits getanen Arbeit und der redlich verdienten Pflege.


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Er kann's einfach. Dasein und Schönsein. Hasten in aller Ruhe. Ruhe in aller Hast.

Ankommen und noch die zwei, drei Minuten Wärme im Auto genießen. Einfach drinsitzen und nicht rausspringen müssen - weil einem der Hintern nicht wehtut ("das können sie (Sitze bauen)").

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Die Energie, die das Auto in sich aufnimmt und die Energie, die das Auto den Beteiligten zurückgibt. Wunderbarer Wagen.

Die Worte, die gesprochen wurden, bleiben... "ich will noch 'ne Runde fahren!" - "ich will auch so einen haben".
Die Bilder, die geschossen wurden, treiben...
...an, damit weiterzumachen. Nämlich weitere Bilder zu erzeugen - für den Kopf, und noch viel mehr für den Bauch.

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Was für eine Erscheinung - und in mir die Gewissheit, dass man mit einem Abgeben des Wagens nicht einfach einen Wagen abgäbe und nichts mehr bliebe... nein, man nimmt so viel mit und erntet so viel Zugewinn wie selten nur. Selten so ein schönes Auto bewegt. So einfach, so ehrlich - was hat der mir für fünf schöne Kurzzeitkennzeichentage bereitet... ausgefüllt von vorn bis hinten. Das Konto mit dem Geld leer, das Konto mit den Gefühlen voller denn je. Mann, was für ein Auto! :flowers:

 
Die Bilder gefallen mir immer wieder gut und der Text hört sich eher so an das Du ihn gerne behalten möchtest
 
Ich behalte ihn gerne, wenn es niemanden gibt, der das Auto angemessen weiterhegen und -bewegen möchte - wie ich ja schon schrieb: es braucht so einen zweiten brixmann92. :wink:
Der Wagen ist mir alles andere als eine Last, ich freue mich aber auch darauf, wenn er in anderen Händen weiterstrahlen kann - hab' ja auch noch andere, die Ähnliches versprühen können. Aber klassische 8V aus den früheren Jahren haben dann doch etwas für sich. Vielleicht ergibt es sich schon bald, dass ich die Freude und den Freund weitergeben kann. :smile:
 
auf einem der häßlichsten Rastplätze Deutschlands - Michendorf Süd - südlich von Potsdam kurz vor Berlin, kam ich ins Gespräch mit einem schwedischen Ehepaar aus Mittelschweden. Sie waren unterwegs mit ihrem VW Caddy "Wohnmobil" um in Berlin ein Wohnmobil zu kaufen. Als wir auf meinen SAAB zu sprechen kamen, begann der Schwede ihn genau zu untersuchen: die Radläufe, Innenkotflügel, Türfalzen usw untersuchte er gekonnt nach Rost. Prüfte, ob die Bremsscheiben große Stege hätten. Er schien ganz begeistert von meinem alten SAAB zu sein. 2 Stunden lang redeten wir auf dem Rastplatz dann noch über Gott und die Welt. Um sie nicht der nervenden Baustelle auf der Avus auszusetzen, schlug ich vor, mir nach - über die langsame (Tempo 30), aber wunderbare Havelchausee nach Berlin zu fahren. An dem Restaurantschiff "alte Liebe" am Wannsee, als sich unsere Wege trennten, sagte der Schwede:" jetzt, nachdem ich den SAAB solange beobachtete und hier in Deutschland, wo sie selten sind, ist mir erst wieder klar geworden, was für tolle Autos wir Schweden manchmal bauen. Wenn wir zurück sind in Schweden, ob mit Womo oder ohne, werde ich mir wieder einen SAAB anschaffen".
 
sagte der Schwede:" jetzt, nachdem ich den SAAB solange beobachtete und hier in Deutschland, wo sie selten sind, ist mir erst wieder klar geworden, was für tolle Autos wir Schweden manchmal bauen. Wenn wir zurück sind in Schweden, ob mit Womo oder ohne, werde ich mir wieder einen SAAB anschaffen".


... das "schwedische Erwachen" hab ich vor Kurzem auch erlebt. - Ich hab einen schwedischen Freund, der bei Malmö lebt und seit seiner Kindheit auf BMW fokussiert ist und selbst nen 2002 besitzt. Anfang August haben wir ein "Männer-Wochenende" gemacht und sind gemeinsam in meinem non-Turbo-CV !!! nach Trollhättan gefahren. Die ganzen Jahre vorher haben wir uns immer gegenseitig belächelt, wenn es um die Marken-Passion des jeweils anderen ging. - Nach dem Besuch im Saab-Museum war die Rückfahrt eher ruhig und auf schwedischer Seite sehr viel Nachdenklichkeit... Nachdem der 9-5 II Kombi ihn schon ziemlich fassungslos gemacht hatte (die Karre hat ihn völlig umgehauen), kam er bei den ausgestellten 901 TU weiter ins Grübeln und meinte nach langem Schweigen auf der Rückfahrt kurz vor Malmö: "In 10 Jahren wird es hier auf der Autobahn wahrscheinlich keine SAAB mehr geben.."

Am Abend saßen wir dann jeder vor seinem Laptop und haben nach 901-Turbos gesucht. - Und ernsthaft erwogen, ob wir für den BMW-Freak nicht einen 901TU aus Deutschland nach Schweden re-importieren... jetzt baut er erst Mal seine Garage und seine bessere Hälfte kriegen wir irgendwie auch noch überzeugt....


... wie gesagt: Schweden erwacht in Sachen SAAB .... leider zu spät.
 
Schöne Saab-Tage gibt es viele. Aber wenn ich besondere Tage herausgreifen muss, würde ich drei Kategorien nennen.

1) Besondere Geschichten, die ich mit meinem Saab verbinde. Zum Beispiel:

Die fast ganze Geschichte rund um meinen Aero habe ich ja schon an anderer Stelle berichtet. Aber eben nur fast. Im September war ich nach zwei Vorstellungsrunden in der engsten Auswahl für meinen absoluten Traumjob. Am Freitag ergab ein Telefonat: Ich bin auf Platz eins, aber es steht noch ein Gespräch aus. Am Montag ist die Entscheidung definitiv. Über das Wochenende fand dann Forenkollege Elmar den schwarzen Aero auf dem Händlerhof für mich. Montags saß ich nervös auf meinem Bürostuhl und wartete auf den ersehnten Anruf. Als mir nichts mehr einfiel, um mich abzulenken, beschloss ich: „Du rufst da jetzt an und kaufst Dir den Saab. Wenn die heute zusagen, ist das Auto die Krönung eines perfekten Tages. Wenn sie absagen, hast Du zumindest dieses Auto.“ Ich griff zum Telefonhörer, legte eine halbe Stunde später ein Schreiben aufs Faxgerät und hatte ein Auto gekauft. Abends um 20 Uhr 30 kam dann der ersehnte Anruf … und es war klar: Ich hatte zumindest das Auto. Es war die größte Niederlage meines bisherigen (Berufs-)Lebens. Aber so konnte ich die erste Woche der Enttäuschung mit der Vorfreude auf den Saab überbrücken. Der Aero fand genau an dem Tag zu mir, als ich ihn am nötigsten brauchte. Das wird mich immer mit ihm verbinden.

2) Besondere Geschichten, die mich mit meinem Saab verbinden. Zum Beispiel:

Es vergeht eigentlich kein Tag, an dem ich mich nicht über mein Auto freue. Aber die Situationen, in denen ich mich mit meinem Auto besonders verbunden fühle, sind die Momente, die nur wir miteinander teilen. Der Saab und ich, alleine auf der Autobahn, Hunderte Kilometer „lonesome cowboy“-Romantik vor uns. Besonders gerne denke ich an die Zeit, als ich eine Fernbeziehung Hamburg-Mainz hatte. Frisch verliebt stieg ich Freitagnachmittags in meinen 9-3. Ich freute mich natürlich auf das Ziel, aber ich freute mich auch auf die Fahrt dahin. Das Auto rauschte leise und behaglich mit mir durch den Abend in die Nacht hinein, ich schmiegte mich in die Ledersitze, drehte die Musik laut, drückte den Night Panel-Knopf und fand, dass das Leben eine ziemlich famose Sache ist. Und ich wusste: Wie lange ich im Leben von Hamburg nach Mainz fahren muss, kann niemand sagen. Aber dass mein Saab mich immer zuverlässig hinbringt, das kann man sicher sagen.

3) Besondere Geschichten, bei denen mich Saab mit anderen Menschen verbunden hat. Zum Beispiel:

Ich glaube, jeder Saab-Fahrer kennt unzählige solcher Begegnungen. Wenn man an der Tanksäule ins Gespräch kommt. Wenn man auf einer Party eingeladen ist, sieht, dass da noch ein anderer Saab vor dem Haus parkt und beim Partysmalltalk zielsicher den Eigentümer aufspürt: „Ist das Dein Saab da draußen?“ „Ach, Du auch?“ „Ja, ich auch.“ „Also, ich fahre schon zehn Jahre Saab. Das war damals so…“ Und man weiß ... der Abend ist gerettet.

Aber, um eine Geschichte herauszugreifen: Im Sommer 2011 war ich mit einer Freundin mal wieder in Stockholm. Wir beschlossen, den Reichstag zu besichtigen. Bei der Sicherheitsüberprüfung mussten wir den Inhalt der Taschen vorzeigen, also auch meinen Autoschlüssel. Ein Angestellter der Reichstags strahlte mich an: „Oh, you drive a Saab?“ Ich antwortete: „Jaha, förstås.“ Alle Sicherheitsbeamten lachten, und wir erzählten uns wechselseitig in einer Mischung aus Englisch und Schwedisch unsere Saab-Geschichten. Danach sagte die Freundin zu mir: „Ok, jetzt hast Du mich. Sowas gibt es bei keiner anderen Marke. Ich will auch einen Saab.“
 
Wie schon immer mal geschrieben und noch viel häufiger gesagt: es gibt ja um das eigentliche Bewegen und Eignen dieser Autos herum so viel mehr, das diese ermöglichen, mit sich bringen, ergeben (lassen), bieten... letztens war mal wieder (und das ist schöner, weit schöner als ein sich stets wiederholendes 'mal wieder' wie beim morgendlichen Zähneputzen) ein Treffen. Nicht nur so 'mal wieder', sondern einfach für sich: ein Treffen, eine Ausfahrt. Der Dresdner Kreis traf sich, und da der Startpunkt fußläufig flix zu erreichen war, stieß ich - auch ohne Auto, denn: es gibt ja um das eigentliche Bewegen und Eignen herum noch so viel mehr - spontan dazu, erhielt die Einladung, eingeladen zu werden, und durfte nicht nur Altsaabluft schnuppern, sondern auf blutroten Vollledersitzen Platz nehmen, in einem straffen, leicht krawalligen 99er, und genießen. Die Fahrt, die Gespräche, den Rahmen und dessen Inhalte.
Doch war das nicht alles: der Wechsel in einen grünen borgbewanderten 99 Doppelvergaser kam bald, und innerhalb des groben Saabrahmens und des weniger groben 99er-Rahmens blieben die Inhalte zwar weiterhin kommunikativer Art, veränderten sich aber wiederum deutlich. Es sind Typen, jeder und jede für sich, die diese Autos nicht nur bewegen und eignen...

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So mag es für manch Außenstehende, und vielleicht auch nicht nur für diese, dann und wann ein Schauspiel sein - die Rollen dafür sind aber gut besetzt, die Kulissen täuschend echt, und das Spiel verwundernd perfekt.
Und wenn dann auch die Musik passt...

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Zu diesem Anlass ein nochmaliges Danke hinaus in diese Welt und deren Darsteller. :smile:

Weitere schöne Saabtage werden folgen, nach dem anderen vorgestrigen bin ich mir da umso sicherer. Dass das Forum und diese Typen nicht luiser, sondern lauter werden. Oder beides. Lautundluiser. Ich erfreue mich immer noch daran. Auch dahin noch einen Gruß. Und Dankesworte für Spontaneität, Vertrauen, offene Augen und Ohren, und diese vielen kleinen Dinge mehr, die es da so gibt um das Bewegen und Eignen herum...

 
@StRudel: schön geschrieben! ; danke;
Biggrins Thorsten
 
...bei mir sammeln sich die schönen Saabtage immer. Besonders dann, wenn sich Dinge, Ausflüge, Gegebenheiten und noch so viele große Kleinigkeiten und kleine Großartigkeiten verwundernd stimmig miteinander verbinden lassen. So also auch in der vergangenen Woche - die in Sachen Saab am Dienstag begann, und kein Ende nehmen wollte:

Alex durfte raus. Alex ist dieser weiße, konsequent ungewaschene aber alles andere als ungeliebte US-Sedan, der seinen Herbst bei mir erleben sollte, und sich nun einreiht in die Masse derer, die dann doch nochmal einen nächsten Frühling erfahren sollen.

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Und Alex ist weder männlich noch weiblich, er (ach nee, sie... es) ist soweit noch sächlich. Doch seine Männlichkeit lässt er (sie... es) dann doch dominanter heraus als die weiblichen Züge... dann, wenn er... auf verbuckelten Nebenstraßen die Stabis spüren lässt, dann, wenn man ihn so geduckt und tief von vorne erblickt, dann, wenn der Schwung groß genug ist, dass man gar abheben möchte mit ihm.
Aber nicht am Dienstag, wir hatten ja noch genug vor. Der Tag samt seiner Nacht sollte noch lang werden.

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Die Fahrerei war also (neben der Fahrerei an sich :smile:) als Tauschaktion gedacht - 16V Sedan gegen 8V CC, doch da schob sich die gepflegt eingehüllte Dame dazwischen. Diese Dame, die immer glänzt, egal, wie staubig ihr Mantel auch ist. "Wahrheit, Zuversicht, Vertrauen" - Vera.

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So tiefschwarz wie die Nacht, in die wir dann noch fuhren... die Klänge, die Düfte, die einsamen Straßen, und das alles aber nicht allein. "Wie weit ist's bis Schleiz?!" "Och, so fünfzig Kilometer?!"
Nach gut zwohundert waren wir wieder zurück... ach, huch, doch so viel. Keine Ursache ;-) - denn jeder für sich war dann doch keiner zu viel. Dieses Auto ist mein Auto. Nicht mein Auto, sondern mein Auto. :smile:
Gewesen sind wir übrigens dort, wo sich Herr Fuchs (Grummel in Person - der 85er Sedan) und Frau Elster, oder Igel (die Josephine) gute Nacht sagen.
Nach dem Durchprobieren verschiedenster 900er-Exemplare zeigte sich dann: dieser Fuchs hat zu wenige Kilometer und Nutzung in seinem bisherigen Leben gesehen, als dass das Zündschloss sich schon b(e)reit genug zeigte für Fremdschlüssel. Josephines Exemplare dagegen waren dabei, und das Mädel kam bald zu sich, berappelte sich flott und hüllte sich in Nebel, uns ins Schweigen - was sich auch wieder bald in geschäftigeres Treiben wandelte, denn Zweck hatte ja diese ganze Tour an sich ja auch noch.

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Nach Hinfahrt über Thüringer Landstraßen sollte die Rückfahrt mit Madame Vera über die Autobahn erfolgen - die beeindruckend fehlerlos funktionierende Instrumentenbeleuchtung quittierte das mit einem Ausfall der linken Tachobirne - und ich dies dementsprechend mit "och nöö, Veeeraa, hnnööö! :dong:". Das mit der Autobahn zog ich trotzdem durch... und wie sie so sind, diese '[mehr als nur] Autos': nach Zurückkehren auf die Landstraße und den ersten Kilometern dort nach der Autobahnetappe flammte das Licht am Tachohimmel wieder auf und funktionierte bis zum Abstellen wieder perfekt. Jawohl, mein Herzblatt, beim nächsten Mal dann auch wieder ruhiger, ich habe verstanden. :redface:

Wie heißt es auch so schön? Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Wie ist das dann nachts eigentlich? Vera vergnügte mich wiederholt, der Sausersedan zuvor auch, was sollte da noch kommen... der Tauschkandidat. So ging es mit dem 8V in die Nacht, und damit auch mit dem 900er, der den besten jemals erlebten Radioempfang in einem Modell dieser Art hat.
Dass man aus den 'richtigen' Händen erworben hat, worin man da sitzt, merkt man an ebenjenen kleinen Großartigkeiten und großartigen Kleinigkeiten: drück den Radioknopf, und Dir schallt kein "bester Musikmix", "bestes Wetter", "beste Leielei" und nicht noch mehr "bester ..." entgegen, sondern der vom Vorbesitzer noch eingespeicherte Radiosender: DKultur. So ging es durch die Nacht, die Müdigkeit weit entfernt, die Seele noch nicht auf Erholungskurs, sondern tief gebettet im Körper, der sich in die Veloursitze schmiegte, dessen Ohren gespannt den Stimmen aus den Lautsprechern lauschten, dessen Augen sich an der vorher noch instandgesetzten (danke!) Tachobeleuchtung und den vor uns liegenden, und damit sogleich unter uns durchschlüpfenden Straßenmittelstreifen erfreuten. Ja, nachts fahren wir mittig. Wo Platz ist und nicht gemacht werden muss, wird Platz genutzt. Halb 2, um 2. Die Uhren am Ticken, die Reifen am Rollen, der StRudel am Genießen. So endete der erste Tag im schon beginnenden zweiten, und irgendwann gegen halb 3 wohl war auch dieses Kapitel damit abgeschlossen - wie auch dieser Beitrag.
Fortsetzung folgt...
 
...mit dem Mittwoch. Der Mittwoch also: Mitten in der Woche gelegen und mitten im Saabgeschehen. Mitten drin im Verkehr und ein wenig später auch mittendrin im Stau.

Die Reise am Mittwoch bedeutete die letzte lange Reise mit dem Herbstsaab 2012 - dem weißen fünftürigen 8V. Diesem wunderwas von Wagen, der die rotorangen Sonnenuntergänge, das Bunte des Herbstes, die ganzen Farben trotz seiner selbst ja eigentlich neutralen Farbgebung anzog wie wortwörtlich die Sch**** die Fliegen (oder anzog wie ein 900er mit rotem Steuergerät im dritten Gang die Berge hoch :redface:).
Mit anderen, aber sehr ähnlichen Worten, die ich kürzlich wechselte mit wem, der die Herbststimmung mit dem Wagen auch erlebte:

"Ach joa, mir geht's wie immer. Während du dich mit Saabs rumschlägst, versuche ich herauszufinden, warum meine Fahrradkette ständig springt... ich mach gleich mal Fotos davon und stell sie ins Radforum. Ansonsten genieße ich das Herbstwetter. :smile:"

"Das Herbstwetter ist wunderbar, der Herbstsaab ja nun nicht mehr vor der Türe. Wir genossen die letzten Strahlen und ich begebe mich denn mal Richtung Wintersaab. Dieses weiße Auto hat die Sonnenuntergänge und schönen Momente samt frischer Menschen angezogen wie das friesische Festland das Wasser - nicht dauerhaft, nicht als Standardzustand, sondern zu immer wiederkehrenden Momenten.
So ist es aber gar mehr als ein bloßes 'Rumschlagen'. Das einzige, was da schlägt, sind die Türen. Alles andere sind Klopfer aufs Armaturenbrett, Streichler über die Heckklappe und Andocker mit der Zapfpistole."


So dockte ich zur Mittagsstunde an bekannter freier Tankstelle der Heimatstadt auch die Pistole an, nachdem ich vom Waschen, Aufräumen und Radioeinrichten wiedergekommen war - und in der verstrichenen Stunde der Ottokraftstoff sich selbstverständlicherweise um 6cent pro Liter verteuert hatte. Aber was soll's - Geld ist Geld, die knapp 3 Euro mehr spart man an anderer Stelle ein, oder eben auch nicht. Fahren wollt' ich, also eben angedockt die SuperPlus-Pistole und ab auf die Strecke.
Und da war es wieder, dieses Herbstsaabwetter - auf das Schiebedach, die Strahlen genießen, und dieses gute Wetter, das sich wie eine Schnur durch unsere gemeinsamen Tage zog wie die Stromleitung, die einen Schnitt durch die Aufnahme macht...


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Falsch abbiegen konnten wir nie, und falsch abbiegen kann man auch nie wenn der Weg das Ziel ist - egal, wie Du abbiegst, Du bist schon dann am Ziel angekommen, sobald Du unterwegs bist. Klar gab's einige verfahrene Situationen, aber mei, wenn man an Kreuzungen lieber Exportsaabs begutachtet anstatt sich in die korrekte Spur einzuordnen...
Jedenfalls, die Strecke war schön - und auch mit den Gedanken an andere katlose 8V, die die Kyffhäuserstraße bloß mit ein wenig Ach- und Bremsenkrach wieder verlassen hatten, (s)trudelten wir dort die Serpentinen auf und ab, dass es - unabhängig von der Geschwindigkeit - eine Freude war, dieses Maschinchen über den Asphalt zu schieben.

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...und wenn's mal nicht durch Kurven ging, dann wiederholt durch diese bunte Herbststimmung, die das Auto wohl als Sonderausstattung dabei hatte (wenn schon sonst nix - außer Schiebedach :hello: )

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Nach all diesen Kilometern soll mir mal noch einer kommen, der meint, 8Vi wären lahm!

So ging es voran - und wie ich schon ausdrückte: das Vorankommen bestand und besteht nicht nur daraus, die Räder am Rollen zu halten und die Restdistanz zum anvisierten abendlichen Ziel zu verkürzen, sondern da zu sein - im Zustand, (und) eben diesen zu genießen.
Da fällt mir Schopenhauer (hoha... "liest Du Schopenhauer?!" "Gerade einmal ja" :rolleyes: :smile:) ein:

"Wer eben fröhlich ist hat allemal Ursach es zu sein: nämlich eben diese, daß er es ist."

Jedenfalls, wir erreichten die Autobahn (und dort kurze Zeit später den angekündigten Stau) mit dem Untergehen der Sonne, und erhaschten die letzten hellen Augenblicke auf und an der Landstraße - so wie sich das gehört, ja hömma gefälligst zu gehören hat! (und nicht, weil's ja "bloß ein 8V" wäre! :bike:)
Ich schrieb schon: er zog den Herbst und die Sonne an wie... ich habe bisher kein Auto besessen und bewegt, bei und mit dem ich das häufiger und intensiver genossen habe als mit diesem. :smile:



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So blicke ich zurück auf den Mittwoch letzter Woche, und auch auf den Freitag, und erst recht noch auf den Samstagvormittag und freue mich so darauf, wenn der Wagen seinen nächsten Frühling erleben wird. Dem psssst! alle Kraft und alle Liebe dabei.
Tschüsschen, Herbstsaab. Über 3000 Kilometer, allseits neue Kontakte drumherum, der Prinz zum König, der Freund zum Freund, der Kamerad zum Kamerad, der 16ver zum 8ver... nie verlassen worden, nie Bedenken gehabt, und immer im rechtzeitigen Moment darauf hingewiesen: "StRudel, laaangsamer!", "StRudel, tank doch mal wieder - danke!", "StRudel, gaaanz ruhig... take it eaasy."
Da braucht's kein :canabis:, da waren mir allein die Chromfensterleisten blumig genug.


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Dem kleinen 8V-Star das hier :star:, und dem neuen Genießer (wobei das nicht unterbindet, dass ich ihn auch weiter liebhaben+genießen werde) die hier:flowers:.
- Wer nicht genießt, wird ungenießbar -
 
StRudel, hast ja ein bisschen mein Herz getroffen ! Er wird es bei mir gut haben, versprochen, auch wenn er momentan noch in geheimer Mission ( Codewort Pssssst !!! )unterwegs sein wird. Das heißt, unterwegs eher weniger, sondern er wird erst einmal etwas länger schlafen dürfen. Er braucht ein wenig Kraft um die Operation im nächsten Jahr gut zu überstehen. Du weißt ja, die Türen und AWT. Ansonsten werde ich noch ein EKG mit ihm machen, also einfach sein Herz mal checken lassen. Und zu guter letzt, wenn er wieder aus dem Krankenhaus ist, braucht er noch ein bisschen Farbe, damit er bei der Damenwelt wieder punkten kann.
Und dann wird er auch wieder genießen dürfen, seine Füße in den Teer krallen und mit der Präzision eines Uhrwerkes seine Kraft entfalten. Und ich bin mir sicher, dass er sich dann freut, mit seinem Zwilligsbruder ( brixmann92 ) wieder auf große Fahrt zu gehen.

StRudel, dir noch einmal recht herzlichen Dank !


Ulli
 
Ach Ulli,da fällt mir gerade ein,ich bräuchte da noch ein paar Teile. . . Hihi;-)
 
Stimmt, Dir fehlt da so ein Schiebedach... :tongue:
 
Ach Ulli,da fällt mir gerade ein,ich bräuchte da noch ein paar Teile. . . Hihi;-)
Na, was bin ich froh, dass DU nicht weißt wo der Wagen steht! Das ist nämlich ein G E H E I M N I S !:tongue: Und Strudel wird da auch nicht wieder hinfinden
:flute:
 
.
Alex durfte raus. Alex ist dieser weiße, konsequent ungewaschene aber alles andere als ungeliebte US-Sedan, der seinen Herbst bei mir erleben sollte, und sich nun einreiht in die Masse derer, die dann doch nochmal einen nächsten Frühling erfahren sollen.

Jetzt sag bloß, Du hast auch noch nen Sedan. - Wann ist Dir denn der zugelaufen ???? Ich glaub´s nicht !!!! :smile:
 
...mit etwas Mühe wird er Dich noch einholen...:cool:

Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass er das schon hat. - Zumindest ist seine Umschlaghäufigkeit deutlich höher als meine und in Summe hat er mich sicherlich schon längst überholt. (Was u.a. daran liegen mag, dass er seinen weißen Buchhalter - vermutlich aufgrund des Chromleistenvorteils bei seinem Wagen - tatsächlich hier im Forum los bekommen hat. Mir hingegen bleibt nur die üblichen Verdächtigen mit meinen permanenten Technikausfällen zu nerven. :redface:) Aber so lange ich keine geeignete Halle gefunden habe, besteht ja keine Gefahr, dass es noch mehr werden. Weder für mich, noch für Dich ! :eek::biggrin:
 
....., dass er seinen weißen Buchhalter - vermutlich aufgrund des Chromleistenvorteils bei seinem Wagen - tatsächlich hier im Forum los bekommen hat.
Ach nicht nur deswegen. Brixmann92, der ja bei mir gleich um die Ecke wohnt, hat ja auch so einen. Und den fand ich schon immer schick und dann kommt da so einer um die Ecke gestrudelt und bietet das gleiche Modell an und.... Zack ............... waren bei mir alle Lichter aus.
Aber bitte Pssssst, ist G E H E I M !!!
 
Ach nicht nur deswegen. Brixmann92, der ja bei mir gleich um die Ecke wohnt, hat ja auch so einen. Und den fand ich schon immer schick und dann kommt da so einer um die Ecke gestrudelt und bietet das gleiche Modell an und.... Zack ............... waren bei mir alle Lichter aus.
Aber bitte Pssssst, ist G E H E I M !!!

Dann ist wohl das "Rum-Strudeln" das Erfolgsrezept. Hab ich mir schon gedacht. - Stefan sieht alles (z.B. meinen Alltagsturbo in der Werkstatt in MA) und wird offensichtlich von allen gesehen, sonst hätte er ja seinen Wagen noch. - Vielleicht sollte ich ihn mal mit meinem Buchhalter durch die Republik strudeln lassen... :biggrin:
 
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