Saab 9-5 auf E85 Ethanol umgebaut

....und worauf wird der Mais angebaut?? Genau, auf gerodeten Regenwaldflächen...
Aber dafür kann das Ethanol nichts!
Und Mais wird hauptsächlich in den USA verarbeitet, wenn ich da nicht falsch liege, und da gibt's nicht so viel Regenwald...
Aber natürlich hast du im Prinzip recht, und das ist ja genau das, was nicht passieren darf. Nur ist Bioethanol selbst als Substanz, auch wenn es sicher keine Endlösung ist, deswegen ja noch nicht klimaschädlich und auch nicht "der größte Blödsinn aller Zeiten" - da fielen mir ganz andere Dinge ein!
 
So ist es! (Dass sich Ethanol wirtschaftlich aus Holz gewinnen lässt wusste ich nämlich gar nicht, aber es werden täglich enorme Flächen für den Anbau von Zuckerrohr, Mais, etc. gerodet um daraus Ethanol herzustellen)
Das hatte ich dann einfach falsch herausgelesen. :rolleyes: Ansonsten hast du (wie auch ssason) natürlich recht!
Trotzdem verteufele ich Ethanol nicht...
So hatte ich dich verstanden...
Er hat ja völlig Recht damit, dass dies keineswegs notwendig ist und Ethanol durchaus ein sehr umweltschonender Kraftstoff sein könnte, aber das ist eben die Theorie und in der Praxis wird nunmal abgeholzt, weil es eben Geld bringt wenn Ethanol gefragt ist und je gefragter, desto Abholz!
...aber da sind wir uns ja dann einig. :smile:
 
Nur ist Bioethanol selbst als Substanz, auch wenn es sicher keine Endlösung ist, deswegen ja noch nicht klimaschädlich und auch nicht "der größte Blödsinn aller Zeiten" - da fielen mir ganz andere Dinge ein!
Wie gesagt, hier unterscheidet sich eben Theorie und Praxis!
In der Theorie ist Ethanol eine feine Sache, in der Praxis aber eher umweltschädlich als umweltschonend und wenn es dann als umweltschonend zwangsverordnet (E5) und hochsubventioniert (Steuerbefreiung, Subventionen auf Anbau, Hungerhilfe) wird, wird es zum rießengroßen Schwachsinn (o.k., das Ranking nehme ich zurück).

Da sich Theorie und Praxis aber vor allem durch das globale Gewinnstreben unterscheiden, wird auch "Super-Angie rettet die Welt" das nicht ändern können und insofern wird die Theorie einfach irrelevant.
 
saabwilliger schrieb:
Trotzdem verteufele ich Ethanol nicht...
So hatte ich dich verstanden...
Ich sags mal ganz böse (meine es aber genau so):
Ob die Menschen in Afrika nun verhungern oder sich gegenseitig umbringen...
Ob nun der abgeholzte Regenwald oder der CO²-Ausstoß in China und Indien diesen Planeten unbewohnbar macht...

Das ist doch Jacke wie Hose und im Ergebnis dasselbe, ob ich nun E85 oder E5 tanke oder gar auf's Fahrrad umsteige.

Natürlich sollte jeder seinen Teil beitragen und mit gutem Beispiel vorangehen, doch als Einwohner dieses unseren Landes tue ich doch ohnehin schon ein zigfaches der restlichen Erdbevölkerung dafür, ohne dass dies irgendeine messbare Auswirkung hätte.
 
Da würde ich nicht darauf bauen, wäre nicht die erste "Planungssicherheit" die unsere Regierung kippt!

Grund:
CO²-Einsparung hat sich als falsche Hypothese rausgestellt, weil für den Ethanolbedarf ja nun der Regenwald in großem Umfang abgeholzt wird, wodurch Ethanol eher als Klimaschädlich eingestuft werden darf.
Fuer den momentanen Bedarf an E85 muss noch kein einziger Baum gefaellt werden. Es ist sogar so, dass in Europa verkauftes E85 auch aus Europa kommt, an den Regenwald muesste gegangen werden, wenn alle US-Fahrzeuge auf E85 fahren wuerden.

Und eine Dauerloesung ist eh nur die Abschaffung des Verbrennungsmotors.
 
Fuer den momentanen Bedarf an E85 muss noch kein einziger Baum gefaellt werden. Es ist sogar so, dass in Europa verkauftes E85 auch aus Europa kommt, an den Regenwald muesste gegangen werden, wenn alle US-Fahrzeuge auf E85 fahren wuerden.
Womit wir abermals in der wunderschönen Theoriewelt sind!

1. müsste der Regenwald nicht abgeholzt werden wenn..., sondern er wird bereits abgeholzt um Mais und Zuckerrohr für die Ethanol-Produktion anzubauen!
2. ist es ziemlich egal wo das Zeugs angebaut wird, das hier aus der Zapfsäule kommt. Die Nachfrage danach verteuert den Weltmarktpreis und genau der macht es so interessant, dafür den Regenwald abzuholzen!

Die Umnutzung von subventionierten Brachlandflächen war einmal, bevor die 5%ige Zwangsbeimischung kam. Mitlerweile werden auch hierzulande im großen Stil Anbauflächen dafür verwendet, auf denen bislang Lebensmittel angepflanzt wurden. Die werden nun importiert (egal ob nach D oder via Hungerhilfe nach Afrika) und andernorts angepflanzt, womit da wieder die Preise steigen und schwupps fällt der Regenwald, weil es sich eben lohnt!
Da kann der Ethanolkonsum in Deutschland theoretisch nichts dafür, in der Praxis macht es aber nunmal die weltweite Ethanolnachfrage erst lohnend.
 
Woher hast Du Deine Information?
 
ja, der US Sprit...

Ich moechte nochmal meinen Standpunkt klaeren, dass ich Ethanol keineswegs als Treibstoff fuer alle sehe, und auch nicht als eine langfristige Loesung, sondern eher als einen Uebergang zu moderneren Technologien.

Woher die USA ihren Ethanol beziehen, dass muessen die mit Ihrem eigenen Gewissen ausmachen.

Soweit ich informiert bin kann D seinen eigenen Bedarf (bei 10%) Beimischung ohne Probleme selbst abkaspern. Und die paar E85-Freaks unter uns Autoverrueckten fallen dabei ueberhaupt nicht ins Gewicht.

/To
 
targa schrieb:
Und eine Dauerloesung ist eh nur die Abschaffung des Verbrennungsmotors.
..die Abschaffung von Medizin und Justiz erscheint mir effektiver....
Ach was, schaust Du kein Fernsehen? Da muss doch nur noch die Verkabelung und die Software kompatibel gemacht werden um den Warp-Kern mit dem Photonen-Antrieb zu verbinden und Schilde einzubauen, die den Sprung in den Hyperraum standhalten.
Würden unsere Politiker nicht ständig mit einem generellen Tempolimit drohen, dass kein Mensch noch ein Auto kauft das Warp 5 fährt, gäbe es das doch schon längst, Turbolader wären Schnee von gestern und man bräuchte nur noch Kryptonit statt Benzin!

Aber mal im Ernst, lass das mit dem Umweltgehudel und dem deutschen Politiker der alleine die ganze Welt rettet einfach noch ein wenig weiter gehen. Dann kommt Tempo 10 auf deutschen Autobahnen und alle deutschen Automobilhersteller bieten das Blue-Tec-Tretauto an, das nur noch 2 Schnitzel + 1,5 Liter Bier auf 100km verbraucht.
Allerdings muss dann jeder Fahrer zum Verdauungstest und wer dabei zuviel pupst, bekommt keine grüne Plakette und darf nichtmehr in die Innenstadt wegen der Ozonschicht.
 
Hm, klar, dass die zum G8-Gipfel lancierte Studie der Weltbank gegen Biosprit auch hier ihren Widerhall findet - die 350 Mio. PR-$ der American Petrol Industry wurden schließlich gut angelegt...

1. Ja, die Herstellung von Ethanol aus Mais ist eine der uneffizientesten Arten, Ethanol herzustellen. Zuckerrohr ist der aktuell beste Rohstoff. Und wenn man die Energie zur Herstellung von Ethanol aus Braunkohle gewinnt, ist die CO2-Bilanz sicher nicht so toll. Aber das wird vorwiegend in den USA so gemacht.

2. Ja, der Regenwald wird abgeholzt, aber schon seit Jahren. Wichtigster Grund der Regenwaldabholzung sind a) Anbau von Soja als Futtermittel für Rinder, die u. a. in Bayern aufwachsen und als "nur in Deutschland aufgezogenes Vieh" als Buletten bei McDonalds landen, und b) um Weideflächen für Vieh zu gewinnen.

3. Ja, die Menschen hungern in der sog. 3. Welt, aber das auch schon seit mehr als 30 Jahren - unter anderem auch aufgrund der Politik der Weltbank, die durch Nahrungsmittelkredite für EU- und US-Landwirtschaftsüberschüsse die dort heimische Landwirtschaft kaputt macht. Die Länder müssen die Kredite übrigens zurückzahlen, und wenn sie diese Kredite für Nahrungsmittel nicht nehmen oder zweckentfremden, bekommen sie gar kein Geld mehr, dafür hat die Weltbank schon immer gesorgt.

4. In Brasilien wird auf ca. 1% der dort verfügbaren Anbaufläche Zuckerrohr für Ethanol angebaut, aber schon seit vielen, vielen Jahren und - vor allem für den Eigenbedarf.

5. http://www.hallbaretanol.se/default.asp?id=1062

6. Das in der EU gewonnene Ethanol - vorwiegend aus Zuckerrohr und Weizen, wird vor allem auf Flächen gewonnen, die einst von der EU stillgelegt wurden, um die Produktion überschüssiger Nahrungsmittel einzudämmen. Es wird dabei erst ein Bruchteil dieser einst stillgelegten Flächen tatsächlich genutzt.

7. In Nigeria z. B. hat die Ölförderung einst fruchtbares Land und Regenwald von der Größe der Schweiz unwiderbringlich vernichtet. Hatte mal das Vergnügen, mir das selbst anzuschauen.

Fazit: Ja, nicht alles an der Produktion von Ethanol / Biosprit ist optimal. Aber wenn man heute nicht damit anfängt, das zu tun, Probleme erkennt, diese eindämmt - will man warten, bis der letzte Tropfen Öl verbraucht ist? Biokraftstoffe sind ein Mosaikstein bei der Überwindung des Zeitalter fossiler Energieträger.

@targa: vielen Dank für den Link!
 
E85

Hallo zusammen!

@ saabwilliger!

Deine Informationsquellen klingen sehr nach der ADAC Zeitung und der Autobild....Leider muss ich dir sagen, das du zu fast 95% mit deinen Ausführungen falsch liegst!!!! Du gibts genau das Bild über Ethanol wieder, was die Automobilhersteller in D-Land, unsere Politiker und die Ölmultis einem glauben machen wollen.

Sie versuchen es auf die Mitleidstur :mad::mad::mad: bloß damit alle weiter ihren teuren Dinosprit tanken....

Fakt ist: Das Ethanol aus unseren Zapfseulen kommt aus Europa. Größer Ethanolproduzent in Europa ist Spanien. Die Schweden z.B. stellen all ihr Ethanol aus ihren Holzabfällen her, dort wird nichts importiert.

So, und die Einzigen, die aus der sogenannten 3. Welt das Ethanol zukaufen sind nämlich die Ölmultis, die dazu verdonnert wurde 5% Ethanol ihrem Sprit beizumischen. Und wo kauft man sowas am billigseten....

Sorry, aber diese Debatte hier hat einen längeren Bart als Metusalem.

Ein gute Quelle über diese Thema mit allen Links zu diesem Thema ist diese Siete hier: www.ethanol-tanken.com


@ europäer!

DANKE!!!!!!!! Besser hätte ich das nicht schreiben können!!!!!!!


@ alle!

Ja, auch ich denke, das Ethanol zur Zeit nicht die Lösung aller Probleme ist. Aber wir müssen uns in absehbarer Zeit von den fossilen Brennstoffen verabschieden und Ethanol ist halt ein Möglichkeit....


@ BTF-XY55

DANKE für den Tipp, ich gebe das mal weiter!!!
 
danke an alle für die ausführliche Sammlung.

Nachdenken lohnt sich immer, daher hatte ich vor Umrüstung mal die Rohstoffbörse in den USA angesehen und festgestellt, das amerikanische Großbanken durch den Handel die Nachfrage an Öl künstlich erhöhen, übrigens nicht im Einklang mit den Öl-produzierenden Ländern. Schließlich hat sich der Saudischeich ausdrücklich gegen diesen Handel und die künstliche Verteuerung ausgesprochen (warum, wenn er doch die Hälfte produzieren und noch mehr verdienen könnte, bei längerem, Nutzen, da die angeblich so knappen Reserven dann doppelt so lange halten?) Vermutlich können die nicht rechnen. Und jedes Land, das sich beim Ölpreis vom Dollar trennen will, wird zurecht gestutzt, zuerst Irak und nun wird der Iran reif geschossen.

Mein Resultat, E 85 ist zwar noch nicht ausgereift, vor allem hinsichtlich der Nutzung von pflanzlichen Abfällen wie Reisstroh, Grünschnitt etc., wenn jedoch gar kein Markt vorhanden ist, bleibt die Abhängigkeit von JP Morgan etc., da auch keine Entwicklung stattfinden wird. (Wieso hat unser Umweltminister denn so auffällig zurück gerudert, doch nicht aufgrund der älteren Motoren, schließlich hat es niemanden interessiert, das genau diese PKW nicht mehr in die "grüne Zone" einfahren dürfen).

Wenn mir etwas Angst macht, ist es diese übertriebene Panikmache. Und die in den Medien geführte unsachliche Diskussion.
 
Im Manger Magazin gefunden, danke Klaus:
"Als einer der Ersten hat Jeffrey Currie die Gelegenheit erkannt. "Seit neun Jahren erzähle ich diese Geschichte", sagt der Leiter der weltweiten Rohstoffanalyse der Investmentbank Goldman Sachs. Da schwingt sowohl Stolz als auch Frust mit. Denn lange wollte kaum einer Curries Story hören"

wie oben erwähnt, schon eigenartig, das die, die am meisten verdienen am härtesten dagegen kämpfen, eine Entwicklung zu ermöglichen, die eben kein Food for Oil bedeutet.
 
Fakt ist: Das Ethanol aus unseren Zapfseulen kommt aus Europa. Größer Ethanolproduzent in Europa ist Spanien. Die Schweden z.B. stellen all ihr Ethanol aus ihren Holzabfällen her, dort wird nichts importiert.

Fast: In Schweden ist es Zielsetzung, das heutige benötigte Benzin bis 2020 komplett durch E85 zu ersetzen, das im eigenen Land produziert wurde. Wobei man davon ausgeht, dass, wenn man nur heute brachliegende Flächen und Holzabfälle dafür nutzt, 50-60% des Bedarfs selbst produziert werden kann. Durch signifikante Senkung der Flottenverbräuche in den kommenden Jahren (Hybridantriebe etc.) dürfte das Ziel aber erreichbar sein (wobei 2020 relativ ambitioniert ist).

Heute importiert Schweden 70% des benötigten Ethanols aus Brasilien (Rohstoff Zuckerrohr). Man hat mittlerweile Nachhaltigkeitskriterien für das importierte Ethanol definiert - ab Herbst diesen Jahres wird nur noch dieses nachhaltige Ethanol in Schweden erhältlich sein (siehe Link oben, hallbaretanol).
 
Vor 2 Jahren stand in S in der Zeitung, dass S voellig unabhaengig von (Brennstoff-)Importen sein wollte....
 
Heute importiert Schweden 70% des benötigten Ethanols aus Brasilien (Rohstoff Zuckerrohr). Man hat mittlerweile Nachhaltigkeitskriterien für das importierte Ethanol definiert - ab Herbst diesen Jahres wird nur noch dieses nachhaltige Ethanol in Schweden erhältlich sein (siehe Link oben, hallbaretanol).

Das ist doch nur die übliche "Verarsche", ähnlich dem Ökostrom, den der Stromkonzern dann per Zertifikat aus Österreich importiert, wo selbiger dann eben ohne Zertifikat verkauft wird, ohne dass auch nur 1kw Ökostrom mehr oder Atom-/Kohlestrom weniger produziert wird.

So importiert Schweden dann "nachhaltiges" Ethanol aus Brasilien, die dann eben für ihr eigenes den Regenwald abholzen, das bislang dort produziert wurde, wo jetzt das "nachhaltige" angebaut wird.
 
@saabwilliger

Tja, diese "Verarsche" gibt es eigentlich in allen Branchen, egal ob beim Bäcker, Metzger oder in der Autowerkstatt. Aber es gibt eben auch Unternehmen, die seriös wirtschaften - auch in der Energiebranche, wo man als "Ökostrom" tatsächlich solchen bekommt (zumindest zu 95%, 5% sind in der Regel variable Menge unbekannter Herkunft, um Lastwechsel im System ausgleichen zu können).

Zum Ethanol: Die Ethanol-Industrie weiß sehr genau, dass, sollten die unterstellten Mängel (Regenwaldabholzung, geringe Co2-Ersparnis, Kinder- und Sklavenarbeit in den Plantagen) nachgewiesen werden, das Geschäft schlagartig bedroht ist. Und glaube mir, es gibt genug Institutionen, von der Mineralölwirtschaft über schwäbische Automobilhersteller (die übrigens in Brasilien FFV verkaufen) bis hin zu Greenpeace, die das nur allzu gerne offensichtlich ans Tageslicht bringen würden um dem Thema den Stecker raus zu ziehen.

Die Bemühungen in der EU um den Nachweis nachhaltig produzierten Ethanols sind ernst und sollten eingehalten werden. Unabhängig davon: schwarze Schafe werden auftauchen, sobald man damit Geld verdienen kann.

Hier zwei interessante Artikel zur Diskussion um Ethanol:

http://www.economist.com/world/la/displayStory.cfm?source=hptextfeature&story_id=11632886

http://www.reuters.com/article/environmentNews/idUSN2547192320080625
 
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