9000er Bremssattel im 901er

Ich darf mal ein paar AMS-Messwerte einbringen (jew. Bremsung aus 100km/h kalt/warm):
1. Saab 900 iCV 9,5 m/s² / 8,8 m/s² "kleine Bremse"
2. Saab 9000 CD 9,8 m/s² / 9,8 m/s² "große Bremse"
3. Porsche Carrera 4 9,5 m/s² / 9,3 m/s²

Alle Autos aus Bj. 89.
Das Problem der 900-Bremse ist also nicht schlechte Wirkung, sondern weniger Warmbremsfestigkeit. Das zeigt sich ja auch im täglichen Betrieb in dieser Form.
Und der Carrera? Zumindest im Bereich 100-0 ist der gar nicht so toll.
 
Es gibt halt wenig Messdaten. Die Trainingsleute vom WE könnten ja einige Werte ergänzen. Vielleicht Bremsweg bei 190-0 km/h (Hochgeschwindigkeitstest) und Bremsweg nach 10 x 100-0 km/h. Vielleicht noch jew. nach dem Stillstand die Temperatur der Bremsscheibe und dann hat man doch schon was in der Hand...
 
Absolute Zustimmung!
.... Allein, ich kann dies z.B. beim 9k nicht nachvollziehen. Das heißt, ich kann für 89er TU (große Sättel) und Sauger (kleine Sättel) keine verschiedenen ABS-Steuerteile im EPC finden. Damit sollte der Umbau beim 900er auch ABS-seitig 'schmerzfrei' sein.

Ich sags mal so:
Damals ging es eigentlich nur darum "ABS haben oder eben nicht" und "es regelt"... :rolleyes:
Heutzutage steckt da mehr Detailarbeit drin.
 
das ABS läuft mit 9k-bremsen genauso gut wie mit den original-bremsen!

Was bis jetzt noch nicht durch Messungen bewiesen ist, solange bleibt es eine Theorie! :tongue:

ich denke das der aktive abgleich der radsensoren viel abfängt, das ist ja kein blind agierendes system... wenn es nicht so wäre, ist jede rad-reifen-kombinationsänderung ab vom standard lebensgefährlich...

Tja, sei mir nicht böse, aber das ist schon ein bißchen "Stammtisch" hier.
Ein ABS funktioniert eben nicht nur einfach mit den Radsensoren. Wenn es so einfach wäre...
Kleines Beispiel. Das ABS erkennt Radschlupf und will diesen auf das Zielniveau (abhängig vom Reifen) auf einem Niveau von ca. 10%Schlupf einregeln. Der Schlupf ist zu hoch (von mir aus 15%), daher muß also Bremsdruck abgebaut werden. Wenn bei originalen Bremssätteln also 10bar raus müssen, entspricht das einem Volumen von beispielsweise 0,3ccm. Jetzt schraubt irgendwer andere Bremssättel drauf und bei gleichem Volumen werden aber nur 7 bar abgebaut oder halt 15 bar. Bei 7 bar bleibt der Schlupf zu hoch, bei 15 bar wird zu viel abgebaut und man verliert Bremsweg, weil das Rad kurz frei rollt und erst wieder Druck aufgebaut werden muß.
Ich mach hier jetzt nicht weiter. Das ist nur ein Beispiel. Zusätzlich steckt noch deutlich mehr drin von wegen Kurve oder Geradeausbremsen und homogener Reibwert oder fleckige Fahrbahn etc. blablablabla


mein standpunkt weiterhin:
das ABS vom 901 ist vorbildlich, man muss kein fahrsicherheitstraining gemacht zu haben um in riskanten bremsmanövern den kopf aus der schlinge zu ziehen, und genau darum geht es bei ABS ja, die kontrolle über den wagen bei vollbremsungen zu behalten!

Siehe oben. Vorbildlich ist Verglichen mit heutigen Möglichkeiten was anderes...


Aber einigen wir uns darauf:
901 mit ABS ist immer noch besser als gar keins. Heutige ABS-Generationen sind besser/sicherer.

Gruß,
Erik
 
AMS-Messwerte (jew. Bremsung aus 100km/h kalt/warm):
1. Saab 900 iCV 9,5 m/s² / 8,8 m/s² "kleine Bremse"
2. Saab 9000 CD 9,8 m/s² / 9,8 m/s² "große Bremse"
3. Porsche Carrera 4 9,5 m/s² / 9,3 m/s²
Alle Autos aus Bj. 89.
Und der Carrera? Zumindest im Bereich 100-0 ist der gar nicht so toll.

Na, der Carrera 4 hat auch permanenten Allrad, und der ganze Antriebs- und Kardanwellenkram muß auch verzögert werden (rotatorisch), insofern hinkt der Vergleich mit den Fronttrieblern. Korrekterweise müßte man noch einen Beschleunigungstest auf feuchter Fahrbahn danebenstellen ... der Porsche rennt wie Sau und die Saabs scharren nur mit den Vorderhufen.

Außerdem war man um die Jahrzehntwende 1989/90 mit dem ABS bei permanentem Allrad noch nicht so weit. Den Lancia Delta Integrale gab's z.B lange Zeit nur ohne ABS, weil die Entwicklung noch keine vernünftigen Ergebnisse lieferte.

Hardy
 
Stimmt Hardy, bei Allrad wirds nochmal zusätzlich lustig... :tongue:
 
Die Werte für den Carrera 2: 9,5 m/s² /9,3 m/s².
Theorie und Praxis?
 
Die Älteren von Euch werden sich vermutlich ? noch an Helmut Kohl (Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland von 1982 bis 1998) erinnern ?

In solchen und ähnlich gelagerte Fällen pflegte er zu sagen:

"Wichtig ist, was hinten rauskommt" !

*gg* und gute N8

Gerd B. :cool:
 
Aber einigen wir uns darauf:
901 mit ABS ist immer noch besser als gar keins.

Das fordert nun (sorry) *meinen* Widerspruch heraus. Eben weil es mit den aktuellen Systemen nicht vergleichbar ist, bietet es trügerische Sicherheit. Der Ausgangspunkt von Richard war ja deswegen auch Einbau der 9k-Bremse - und nicht wegen des besseren ABS (Mark IV) in neueren 9ks, sondern wegen der Größe der Bremse.

Der 900tu ist im Verhältnis zur Serienbremse für meine Begriffe deutlich übermotorisiert. Ich kann mit etlichen modernen Autos beim Beschleunigen und Vmax-Fahren mithalten, aber eben nicht beim Bremsen. Daher der von kgb erwähnte Sicherheitsabstand! Wenn ich nun mit ABS meine, ich bräuchte den nicht -> good bye. :rolleyes:

Übrigens: Die von HFT gemachten Bremsen an meinem roten 88er 16S (ohne ABS) verlangsamen das Auto deutlich besser und kontrollierter (auf trockener Fahrbahn) als die runtergelutschten ABS-Bremsen in meinem 89er 9k.
 
@erik:

ich habe einen anwenderstandpunkt!
vergleich zwischen 3,5jahren 901-abs-bremse und 0,5jahr 9k-abs-bremse im 901...

was nützen die tollsten theorien wenn ich sie im alltag nicht merke oder nutzen kann :rolleyes:

wo wir aber gerade bei theorie sind, warum "sackt" mein bremspedal beim einsatz des ABS runter??? ich dachte die druckreserve für die ABS-bremsung wird nach dem motorstart im druckspeicher aufgebaut?
 
Das fordert nun (sorry) *meinen* Widerspruch heraus. Eben weil es mit den aktuellen Systemen nicht vergleichbar ist, bietet es trügerische Sicherheit.

einspruch!

es ist eben mehr als nur verzögerung, schonmal ne vollbremsung in ner kurve gemacht? mach das mal mit und ohne ABS und dann reden wir noch mal von "trügerisch" ...

du als berliner solltest doch wissen wie oft das im stadtverkehr vorkommt und wie froh man ist nicht geradeaus weiter in das parkende auto gerutscht zu sein.
 
einspruch!

es ist eben mehr als nur verzögerung, schonmal ne vollbremsung in ner kurve gemacht? mach das mal mit und ohne ABS und dann reden wir noch mal von "trügerisch" ...

Bin gespannt ob und was die Schleuderkünstler der 555 am nächsten Montag dazu meinen/beitragen...

Schönes Wochenende!
Martin
 
Übrigens: Die von HFT gemachten Bremsen an meinem roten 88er 16S (ohne ABS) verlangsamen das Auto deutlich besser und kontrollierter (auf trockener Fahrbahn) als die runtergelutschten ABS-Bremsen in meinem 89er 9k.
Ja, und was sagt uns das?
Du vergißt hier leider zu erwähnen, daß besagter 9k eine 'Frauenbremse' hat. Solange Beläge nicht an ihre Selbstreinigungstemperatur kommen, sauen sie immer zu und bremsen nicht mehr ordentlich.
Klar, schwergängige Kolben und Co. können ihr übriges dazu tun.

Aber im 'Sollzustand' bekommen die (Serien)Bremsen die (Serien)Räder auf normal griffiger Fahrbahn zum Blockieren. Und mehr geht nun mal nicht.
Wir können hier also 'nur' über
- Ansprechverhalten
- Dosierbarkeit / ABS-Regelverhalten
- Verbesserung der Bremsleistung durch entsprechende Reifen
- Standfestigkeit
- Fadingverhalten
diskutieren.

Und um die letzten beiden Punkte geht es hier ja wohl eigentlich ...

@Erik:
Wenn ich Dich hinsichtlich der (wohl über die Entwicklugszeit zunehmenden) Sensibilität der ABS-Regelung richtig verstehe, müßte doch eigentlich sogar eine Anpassung an die Reifen-Kombis erfolgen, oder? Bei gleichzeitigem Umbau von v/h einheitlich 185 zu 225 mag es ja regelseitig noch halbwegs klappen, aber wie sieht es dann meinethalben mit v/h 205/245 bei den Heckantriebsfreunden aus? Oder ist die regelung dann doch nicht ganz so haarig, wie ich es bei Dir weiter oben verstanden habe?

Nachmal zur dyn. Achslast: Gibt es dazu irgend welche Vergelichswerte zw. 900 und 9k?
Die statische Verteilung ist ja (siehe Daten von mir weiter oben) recht identisch. Und bei gleichem Bremssystem müßte dies doch dynamisch dann auch (zumindest 'in etwa') der Fall sein, oder?
 
Ja, und was sagt uns das?

Eine vernünftig gemachte Bremse ist besser als eine etwas größere, die evtl. nicht in einem so guten Zustand ist....

Ich merke auch keinen riesen UNterschied zwischen den "kleinen" und "großen" 9k Bremsen.
Beide sind jedoch in tadellosem Zustand und nur mit OEM Teilen besetzt.

Sicher, bei längerer starker Bremsung hat die größere Bremse etwas mehr Reserve, aber rein von der spontanen Bremswirkung ist der UNterschied (behaupte ich mal) für den 0815 Fahrer kaum spürbar...
 
Sicher, bei längerer starker Bremsung hat die größere Bremse etwas mehr Reserve, aber rein von der spontanen Bremswirkung ist der UNterschied (behaupte ich mal) für den 0815 Fahrer kaum spürbar...

..haben wir hier 0815-Fahrer ?
 
Sicher, bei längerer starker Bremsung hat die größere Bremse etwas mehr Reserve, aber rein von der spontanen Bremswirkung ist der UNterschied (behaupte ich mal) für den 0815 Fahrer kaum spürbar...
Ja, da waren wir aber schon mal: Auch die 'kleine' bekommt die Räder zum blockieren. 'Reserve' bedeutet hier einfach, daß die Bremse nicht gleich nach der ersten HighSpeed-Bremsung glüht, sondern auch beim zweiten mal kurz darauf noch ordentlich verzögert.
Und ich bilde mir ein (?), daß sich die große Bremse (unterhalb des ABS-Regelbereiches) besser dosieren läßt.
 
Zurück
Oben