Da, so wurde mir das von Einheimischen erklaert Du hier immer fuer fuenf Autos gleichzeitig faehrst (in Deutschland ja eigentlich auch, aber hier entwickle ich schlichtweg keinen Funken Vertrauen zu mich umgebenden Verkehrs"teilnehmern"), naemlich fuer Dein eigenes und das vor einem, links neben, hinter und rechts neben hilft es sehr, so gut es geht geruestet zu sein.
Ich gebe zu, in Albuquerque, New Mexico nach Winterreifen zu fragen war auch eine interessante Sache. Die erste Gegenfrage, als ich in einen Laden hineinkam: "Wieviele brauchst Du?". Alle 3000 Meilen Oelwechsel, aber die Reifen werden erst ausgetauscht, bevor sie endgueltig gerissen sind. Wie ich schon sagte: die Ansprueche sind hier andere (ich sag' nicht besser, nicht schlechter, ich sag' andere
).
Da ich aber, wenn das mit den Bremsen und neuerdings auch Rueckwaertsgangproblem geloest ist Richtung
Great Lakes aufbreche sind Winterreifen schon die angemessenere Ausstattung, das gebe ich zu.
Die Reifenwechselwerkstattkettenwerkstatt, bzw. der store manager persoenlich wurde 'unter Zeugen' vor dem Ueberreichen der Schluessel und des Auftrags ausdruecklich darauf hingewiesen, dass "SAAB system" der Rueckwaertsgang eingelegt werden muss, um den Schluessel gewaltfrei herauszubekommen, und dann der Schalthebel auch in der Position bleibt. Hat nicht nachhaltig genug geholfen, einer der Arbeiter war dann doch zu eifrig/gewohnheitsmaessig am Werk.
Ab 'nem bestimmten Punkt komm' ich mir auch zu uebereifrig oder anstrengend, ich koennt' auch einfach "zu doof" sagen vor, z.B. ueberall Zettelchen hinzukleben, was SAAB-spezifisch Achtung bedarf. Ist ja nun auch kein Alienauto... eigentlich. Wobei ich als Eigner... passt wiederum. (alien ist u.a. ein Ausdruck fuer auslaendische Mitmenschen hier, allerdings vornehmlich, so nach meiner Erfahrung fuer illegale (lateinamerikanische) Immigranten - die "Unbekannten [und undokumentierten] vom anderen Stern").
Ab einem bestimmten Punkt bin ich auch froh zu wissen, dass ich unter bekannter Basis bald nach Deutschland zurueckkehren werde. Das Immigrations- und allg. Visasystem ist so "messed up", dass ich an einem Tag problemlos mein Visum verlaengert bekommen koennte, am naechsten durch anderen Mitarbeiter schon wieder als halbillegal angesehen werde. Wenn fuenf, sechs Homeland Security Agents um Dich kleinen Pups herumstehen und Dich fragen, warum Du denn so nervoes seiest ist das nicht mehr so huebsch. Der eine mit tiefrussischem Akzent (habt Ihr schonmal Tom Hanks in seiner Rolle in "Terminal" gesehen? So vorstellen, bloss um einen gehoerigen Schritt kauziger. Zitat: "Who fucked this up? I need to take a deep breath" - gesprochen: "Huu fackett thies app? Ei niet tu teyk ay diep brrrefs"), der weitere Grossteil hispanischer Herkunft, und noch ein dunkelhaeutiger dabei. Alle selbst Immigranten, kein einziger Native American darunter, die einen kleinmachen dafuer, dass man hier versucht nur einfach irgendwie legal ohne Einkommen durchzukommen dabei, Menschen eine Unterstuetzung zu sein. Und die einen boese anschauen, wenn man ihrem sehr gebrochenen Deutsch nicht folgen kann... Gutmachversuch fehlgeschlagen: "Ooh, warst Du [you - was anderes gibt das Englisch nicht so recht her] in Deutschland stationiert?" "Aufpassen: ICH stelle hier die Fragen, und DU gibst die Antworten."
Doch der SAAB ist da. Immer. Und ertraegt es alles geduldig. Wenn ich nur die Weisheit dieses Wagens haette...
(damit noch ein paar Bilder aus dem New Mexico-Archiv, alle innerhalb des letzten Monats entstanden)