War dann mal kurz in Arizona und California - SAABs holen.

StRudel

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SAAB
weiß nicht
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weiß nicht
...kennt Ihr das Gefuehl, oder koennt Ihr es erahnen, wenn die Distanz, die vor einem liegt, einen umso mehr erfreut, je groesser sie ist, und nicht je kleiner sie wird? Wenn man an der naechsten Kreuzung rechts abbiegt, den Sonnenuntergang im Ruecken, ein letztes Mal zum Bilderschiessen aussteigt, und sich bereit macht fuer 250, 300 oder auch 400km auf der naechsten "Route"?
...wenn die Ueberfuehrungsfahrt so viele Kilometer in sich traegt, wie manche in einer ganzen Saison nur mit ihrem Schatz schaffen?
...wenn der Auspuff seine Geschichte zusammenbrabbelt, und wir uns gegenseitig vorfuehren, wie wohl wir uns doch dabei fuehlen?
...wenn sich der Eindruck einstellt, dass die Maschine und ich, nur wir beide, die einzigen verbliebenen Menschen auf diesem Teil der Erde sind - und sich das in innerer Genugtuung aufloest? Absolutes Alleinsein, doch null Prozent Einsamkeit?
...wenn selbst Bilder, die mehr als tausend Worte sagen sollen, nur einen geringsten Bruchteil all dessen vermitteln koennen, weil Geruch, Geraeusch, Geschichte... Gefuehl dazu "fehlen"?

Ich wage dennoch einen Versuch und bitte Euch darum:
seid ganz still, und seid sicher, dass mehr Lese-, Seh- und Fuehlstoff folgen wird.
Danke. :smile:

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Euch "dort" eine gute Nacht und gesunde Traeume.
 
Nett. Letztes Mal in Arizona hatte ich nur ein Mietwagen, daher habe ich diese Sonnenuntergänge nur ohne Auto fotografiert. Aber hier kommt eins aus dem Raum Hannover ;-) Und leider habe ich gerade kein 900er :-D.
Viel Spass noch und bloß keine Panne dort in der Wüste...
 

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StRudel, Story + Bilder sind oberklasse! Ich hoffe, Du hast eine bessere Digi dabei, damit es richtig grandiose Bilder werden und Du nach Deiner "Rückkehr", sofern angedacht, gleich ein Buch veröffentlichst.

Oder sollen wir Dir eine gebrauchte DLSR schicken?
 
Ich kaufe aktuell eine neue Nikon DLSR. Stefan kann meine zuverlässige, langjährig gepflegte Nikon D70S gerne haben, bis er wiederkommt oder auch gerne im Tausch gegen Inkas.

Die Sache ist nur die: Ich brauche meine (fxxxxx teuren Objektive) selber. D.h. es müsste jemand noch Nikkor AF-Objektive dazusteuern. Versand (Kosten/Optionen) sind mir auch noch nicht ganz einsichtig, DHL will ca. 15 EUR unversichert und 36 EUR versichert.

Gruß
 
Ich hoff' mal die Familie liest nicht mit... "Oh, hier, gib dem Mann da mal diese grausigen Waschbrettfelgen, kammer ja nix mit anfang', so 'ne Kamera ist ja wenigstens was Nuetzliches."
Meldung nach Uebersee: Meine Felgen bleiben, bitte! :tongue:
Kameranutzung geschieht auf Leihbasis genauso wie die Objekte, die abgebildet werden. Alles zusammenklaut... :cool:
 
Phoenix aus der (Jackent)Asche

"Muss man mögen ;) "
"Yep, Stefan, this car fits you, it's totally your style"
"Sieht irgendwie - geil! (Entschuldigung) - aus."
"Geld für Auto, wenn ich das schon wieder höre!"
"¿Este es su coche?"
"sportlich, sportlich :-)))) "
"SAABs always have electrical problems, I wonder that they don't fall from the sky."
"I want to have a joyride, come on... up to the mountain. Do it!"
"Who's the owner of this Volvo? I like the way to open the hood."
"This car is from... which country?" "Sweden" "Aah, my watch is Swiss, too."
"It's a 'nineteeneightyfive' "
"Hey guy, d'ya need help?"
"(...) Airflowkit in 'ner Unfarbe" (...) "Ich gestehe zu, entsprechend in Szene gesetzt, kann's auch ziemlich gut aussehen ;) "
"Nimm den bloß mit nach Hause."
"(...) Tipp: nen toyota kaufen."
"The small piece for the panel is in the trunk"
" The vin number is YS3AT35L1F1029*** "
"Schön ist's, wenn sich die Getriebeprobleme durch Zurückziehen der Fußmatte beheben lassen."
"Whoaaaaa!"
"Und mach mal langsam mit den Saabs ..."
"The fuel pump is very loud, like "sssuuuuu" *aufKofferraumbodenhau* " "You have to close the door"


...aber der Reihe nach.

Vor inzwischen ca. vier Wochen trug es sich zu, dass sich die feuerroten Flugobjekte auf http://phoenix.craigslist.org/ gegenseitig die Show stahlen.

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Wiederum vier Wochen zuvor war ich erst im Land der unbegrenzten Unmoeglichkeiten aufgeschlagen und dachte daran:
Alles klar, bitte nochmal alles von vorn, hier ein Neustart in Sachen SAAB. Aber gesittet, bitte. Vielleicht ergibt sich ja etwas, wobei die Betonung eher auf 'leicht' denn auf 'viel' lag.
Schwuppsdiwupps drehte sich nicht nur der Magen nach der ersten Eingewoehnung aufgrund der Schaerfe um, neiiin, schwuppsdiwupps drehte sich auch das kleine unscheinbare eventuell-Synonym in ein "leichtviel", ebenfalls aufgrund der Schaerfe. Ueber den Tellerrand musste ich dabei nicht hinausgucken, denn SAAB ist SAAB ist SAAB bleibt SAAB, und einen 900er kann nichts entstellen, im Gegenteil, er kann eben nur noch schaerfer gewuerzt werden.
Weder Sonnenbrand noch wie aufgeklappt stehende Scheibenwischer (einer links, einer rechts) noch wild umhertanzende Drehzahlzeiger koennen uns davon abhalten, direkt wieder ein Stueckchen vom Altsaabkuchen abzuknapsen - immerhin habe ich hier keine Kruemel vom Boden zusammenzukehren, nein, ich kann einen festen Teig in den Haenden halten und mich genuesslich der Fuellung widmen.
Nun, noetig waren zuerst einmal folgende Grundzutaten:

  • das Internet (um eine Vorstellung davon zu erhalten, welche Nettigkeit ich am Ende ueberhaupt aus dem Ofen (der Phoenix speiht heiss!) ziehe)

  • ein bisschen Knete in der Hinterhand (damit das ganze auch zu etwas Festem geformt werden kann)

  • 'ne Prise Phantasie und Gedankenfreiheit (denn wenn manche Utensilien nicht wie gewohnt vorhanden sind, muss improvisiert werden)

  • und besonders wichtig: ein gutes Fruehstueck vornweg (damit ich waehrend der ersten Meter nicht schon alles verbrauche und nachher auch ein vorzeigbares Ergebnis in den Haenden halten kann)

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Gut gesaettigt konnte das vorgeheizte Abenteuer also starten. (zum Vorheizen: eine Woche auf Umluft bei gefuehlt 50°C, damit letztlich auch alles schoen heranreifen kann)

Nach dem Nachtflug auf dem Greyhound... ach nee, ich war ja schon beim Fruehstueck, da war ja noch ein anderer...
Nachdem Nachtflug sein Interesse an nun schon seinem Feuermobil bekundet sowie per "das funktioniert einfach zu gut, das machen sonst nur die Geldwaescher und Banditen"-Methode das Geld in den Western Saloonion transferiert hatte, machte ich die (gar nicht mal so komplizierte) Sache mit den sechzig 20 Dollar-Scheinen, dem bill of sale (das ist nicht der Kumpel aus dem Sueden von Manchester- der Bill of Sale) und dem title (den traegt der Kumpel auch nicht) problemlos klar, sodass ich mich flugs ab zum eigen(tlich)en speienden (jaja, die Schaerfe - aber lass mal drin ) Drachen begeben konnte.

Eine Woche zuvor hatten wir schon erste Bekanntschaft geknuepft und waren uns sicher, dass wir gemeinsam da 'ne schoene Sache zusammenruehren koennten.
Morgens halb 10 in...

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...einem 1985er 900 Turbo16.
Der Drache breitet die Fluegel aus, und das tut er nicht zu knapp... Airflow sei Dank.

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Und der Rest? Denn wer zusammenruehren und die Utensilien benutzen moechte, der braucht ja auch die Erlaubnis dazu.
Der Rest lautet kurz und knapp wie folgt:
Touristenvisum - damit ist der dt. Fuehrerschein problemlos nutzbar und anerkannt - ab zum MVD (Motor Vehicle Devision - die Zulassungsstelle des Staates Arizona) - keine Nummer ziehen, kein Warten, keine "na nee, das geht nüsch"-Aussagen, die so endgueltig platziert werden wie der Kratzer in Nachbars neuer Volkswagon-Frontschuerze, sondern smart repair - paar Dollar hinlegen (nichtmal die Haelfte einer US-Tankfuellung fuer den Wagen), den 'guy' da einfach machen lassen ("Oh. Naja, gib mal her [den Fuehrerschein]... stimmt das echt, dass man in Deutschland so viel Geld fuer den Fuehrerschein bezahlen muss und den erst nach viel Uebung kriegt?!") und nach unumstaendlich erfolgreicher Behandlung geglaettet vom Hof fahren - mit 90 Tage-Papierkennzeichen in der Hand.
Hoert sich das zu einfach an? Wenn Mama sagt "klar, die Kueche kannst Du benutzen, solange Du alles in Ordnung laesst", dann ist das auch ohne Fragen, stimmt's? Also, stellt Euch vor Mama hat die Erlaubnis ohne weitere Umschweife gegeben, und so funktionierte das da bei mir - nach fuenf Minuten direkt wieder raus, die Huelle hinten drangeklebt und ab die Post...

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Da waren es schon zwei an diesem Tag - und das "Vielleicht" begann sich zu wenden.
Das Vielleicht wurde tatsaechlich zum 'leicht viel', und vor allem wurde es konkret. Ab sofort war ich unterwegs, unterwegs gen Osten.

Die erste Station ist 'ne Drogerie: ich habe vergessen die Sonnencreme einzupacken. :rolleyes:
Zweiter Halt: eine Autoteilekette.

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Beim Eintreten der, aah durch die Ladentuer kommt mir immer Onkel Unger mit seinen gleichfarbigen Rechteck"buden" in den Sinn - allerdings gibt's hier sogar Kundentoiletten, wo der Eigner einen eigenen Fluessigkeitenwechsel vornehmen kann. Um aber bei der Sache zu bleiben:
Nr. 3 ist die Waschanlage, ich bin bisher vielleicht 3 Meilen weit gekommen. Auch dort werde ich aus heiterem Himmel wieder angesprochen, the German guy, what's up - aahm, what up is'? Naja, up ist das elektrische Schiebedach, und bottom befinden sich die rostfreien Achswellentunnel.

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Meine Fresse, glaenzt der! Und vor allem tut er das auch noch, wenn er trocken ist.
Hatte ich in Deutschland Bange vor der "Sonne", weil sie Armaturenbretter reissen laest, so habe ich hier Bange vor der Sonne, die von Farbpartikeln einfach mal gar nix mehr uebrig laesst. Die zutscht erbarmungslos alles auf, was ihr unter die Linse kommt. Und bevor ich tatsaechlich zu einem Airflowkit in Unfarbe komme, entferne ich mich doch besser. Nachher sieht das dann gar so aus :ahhhhh:

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Weiter zum vierten Halt - nun geht's an die Fuellung. Und wie's fliesst, doch bald macht's klack. Wie, nach 12 Einheiten klackt's? Was ist eigentlich 1 Gallone? Das kann doch nicht... Steilschnauzerstossstangen eignen sich am besten zum animierten Ar***wackeln. "da ist doch irgendwo Luft drin, mach ma' raus da". Huppel huppel huppel, Klack klack klack. Ach, knapp 1:4 ist der Umrechnungsstand? Und wie war das doch gleich? Bei hoeheren Temperaturen dehnt sich die Innerei wohl auch noch aus? Oh. :s:
Wie loest man das Problem, bevor die Fuellung uebern Rand hinausschwappt? Am besten man bedient sich ihrer, oder? Die beste Gelegenheit, mal ein bisschen auf den Piiihihihiiiiiiiinsel zu treten. :vroam:
Biiiihihiiiiiiitte was geht denn da ab? Profil von den Vorderreifen, wa? Halte sich wer kahahahaaaaaaaaann.

Fuuuiiiiii macht er, und erzaehlt mir von sich. Jeder Satz (nach vorn) beginnt von hinten mit einem dunklen yo(yoyoyoyo), dicht gefolgt vom zweiten Woertchen fui(iiiiii). Das ist Spanisch und heisst soviel wie "ich war". Mit jedem Ampelstart gibt's eine neue Information. Ü(hühühüüü)ch w(ooo)aaaaar... und so weiter und schon fort. Er spricht die Saetze so schnell, dass ich den Rest gar nicht verstehe. Ich versuche mit sachtem "estamos, estamos" den Guten in die Gegenwart zu holen - ich weiss, Du warst mal noch schneller, und ja, Deine Fluegel waren in jungen Jahren ohne Brueche, aber ab sofort sind wir - estamos.

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Ich habe zwischendrin ja total einen Vorgang zum guten Gelingen des Genusses vergessen: das Ausstellen der Seitenruder, damit das ganze schoen luftig wird und noch mehr auf der Zunge zergeht.
So wird das doch erst was, zwischendurch kreuzt ein Kaefer unsere Bahnen und verschwindet bei seinem Tuckerflug ganz flott wieder hinter uns.

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Doch bevor wir im siebten Himmel weiterrauschen, winken wir noch einmal kurz dem Schwesterchen zum Abschied.

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...und sie winkt uns zurueck.
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Da ist der Bruder schon entflammt, wie man gut sehen kann. Also, wer so heiss drauf ist, endlich losfliegen zu duerfen, den soll man nicht aufhalten.

Phoenix, das sind von El Paso, der westlichsten Stadt Texas', ca. 430 Meilen, d.h. ziemlich genau 700km. Mal eben 700km... ich bin hier nun seit gut zwei Monaten, und mein Distanzverständnis ist schon gänzlich anders als es in Deutschland gewesen ist. Hier sind die 700km ein kleiner Ausschnitt aus einer Südstaatentour, durch Deutschland fährt man damit glatt einmal quer durch (bspw. Schwedt-Emmerich oder Norderney-Sebnitz).Der gelb bepinselte Asphalt ruft, die Probeueberfuehrungsfahrt dehnt sich aus. Ausser einer kurzen Liasion in der Woche zuvor und dem "yohohoho fuuuiiii" kannten wir, der '85er Turbo und ich uns noch nicht weiter. Vertrauen war wiederholt angesagt, andere nennen es Risikobereitschaft. Spass war angedacht, andere nennen es "bloss nachhause kommen". Die vor uns liegenden 700km? Pure Freude! Hier ist es ein Pups von Strecke, daheim waer' es die angesprochene Durchkreuzung der Republik.
Apropos Pups: ich zuende den Nachbrenner und lass' die Gase aus dem Auspuff.

Auf der Flugbahn zischen wir an einem weiteren roten Feuerstuhl vorbei :dancing2:

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und kommen bald, nicht mehr so sehr von anderen Objekten umkreist, auf hoehere Touren.
Unser Moegen muss nicht, sondern kann, und ganz doll will.
Aus den Engen, aus den Zwaengen heraus geht's hier weiter - womit die Einweihung geglueckt waere und das Leckerli nun verpeist werden kann -->

Welcome to the stage:

Geil!
 
...um die Dame und den Herrn mal weiter zu "introducen":

Ihr kennt ja sicherlich den hier schon...


Rallystreifen in Monte Carlo Gelb: :eek:

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...aber was sagt Ihr dazu?

Da ist man nun mal nicht jeden Tag mit dem Roten unterwegs, und auf keine Worte folgen nicht, sondern geschehen einfach Taten.

Schritt 1:

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Schritt 2:

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Schritt 3 :eek::

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Der schoene Neulack...

Aber gut, soweit kam's dann doch nicht und Paint hat geholfen. :tongue:

Was ist sonst zu uns zu sagen?
Silvia und Geil! vertragen sich gut, wechseln sich werkstattbesuchsmaessig ab, beim naechsten Mal kriege ich wohl auf Antriebswellenaustausch Mengenrabatt. Die Dame hat jetzt rechts eine ueberholte drin ("remanufactured" fuer 59,99$ plus tax, wobei dabei innere und auessere Manschette sowie Tripodenstern neu sind, der Rest neuwertig), der Turnkamerad beidseitig, und beide fahren sich noch besser als vorher. Beide mit ihren ueberholten Getrieben, mit ihren Felgen und ihrer Schnauze, dass ich vor lauter Spiegelbegeisterung aufpassen muss, bei diesen dann und wann wilden Fahrmanoevern anderer Verkehrs"teilnehmer" hier nicht irgendwen mitzunehmen - aber an einem dicken dunklen SUV bei gleichbleibenden Minimalueberschusstempo legal rechts vorbeirollern zu koennen, und dann langsam das vollstaendige Bild zu entwickeln samt der "drehdrehdrehdreispeichig-Aeros", das hat schon was.
Und wenn dann zu viel Dunkel am Spiegel ist, also verdunkelte Scheiben ab A-Saeule, mach' ich einen Tipps und das Auto einen Schwupps mit Pfiffs und aus der Reichweite sind wir. Ei, ist das fein!

Nebenher entwickeln sich in mir Schrauber(ge)lueste, die ich so nie vermutet haette. Schon vier Luftmassenmesser getauscht, einen '87er Turbo auf dem Schrottplatz ein bisschen ausgeweidet mit dem, was das Bordwerkzeug hergibt (wie meinte doch die Verkaeuferin des Cabrios zu mir: "and you can fix the whole car with these tools!" - nu, genau, auch freischwebende Raeder abschrauben, es geht alles mit dem Bordwerkzeug
), die Aeroplanke aus dem trunk angebracht, die Beleuchtung vervollstaendigt, die Rueckleuchtengehaeuse einer zweistuendigen "mach mal nicht zu energieintensiv pro Minute"-Saeuberung unterzogen, und vor allem ganz viel nachgedacht (ist ja auch so 'ne praktische Sache :tongue:), was ich am einen abschrauben koennte, um's am naechsten wieder anzuschrauben.

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Vorher



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Ein bisschen nachher

Ich hab' sogar den Kruemmer ausgebaut ohne irgendwelche Stehbolzen abzubrechen. Bringt zwar nix, weil da ja eh' nie wieder einer reinkommt, aber hey... dafuer habe ich sie verbiegen muessen, weil das im Weg befindliche Blech, das von unten kommend sich dann zwischen Turbo und Kruemmer schmiegt, selbstverstaendlich mit zwei abgedrehten 1/2 bzw. 13er-Schrauben gesegnet war. Zum Glueck habe ich ja noch einen 15/32er-Schluessel im Repertoire.
:biggrin:
Sowieso bin ich schon der "famous guy" dort, aber ich hole besser mal nicht zu weit aus, sonst wird's zu peinlich... jedenfalls weiss ich jetzt eindeutig, dass zur Schrottplatzschliessung um 5:30 am Nachmittag keine Durchsage erfolgt. :redface:
Und Dido traellert derweil belustigt ihr "(I've still got) sand in my shoes" -dabei hab' ich hier nur zwei Paar Schuh' (nein, diesmal liegt's nicht an "der Rest ist Spritgeld :rolleyes:) soviel kann ich gar nicht tauschen, wie sehr die sich berieseln lassen.
Dafuer finden die Touren dann nahezu vollstaendig barfuss statt, was wohl angeblich unter Strafe stehe, aber theoretisch ist immer alles moeglich und praktisch lasse ich mir nach Moeglichkeit schonmal frische Wuestenluft um die grau unterlegten (iiiih!
:eek::laugh:) Zehennaegel wehen. Auf knapp 1500km moecht' das auch sein, zudem wenn sie in anderthalb Tagen stattfinden.
Den "kleinen" Trip von Laguna Beach nach El Paso habe ich ja hier schon ein wenig bebildert:
http://www.saab-cars.de/members/strudel-albums-mit+silvia+durch+af-me-rika.html
...dann gibt's hier noch die ungefaehre Route.
Gestartet um ziemlich exakt die Mittagszeit vor ebenso ziemlich exakt einem Monat an einem Donnerstag in Laguna Beach, war ich inkl. Zwischenstopp beim Saabspezi und ein paar Stunden Schlaf ab 3 Uhr nachts beobachtet von der Boarder Patrol am Samstagmorgen 0:30 Uhr hier in El Paso angekommen. Das einzige was mir fehlte war ein funktionierender Tempomat, mehr nicht.

Ein grosser Schritt fuer eine Fahrzeugueberfuehrung, ein kleiner Schritt innerhalb dieser Vereinigten Staaten.

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Anfang Mai liegen dann die restlichen Meilen bis Houston vor uns, davor geht's, ach fliegt's diese Woche mit dem roten Sauseblitz zur roten Saeuselbraut nach Phoenix, um da weitere Vorbereitungen zu treffen und Kofferraum sowie Rueckbank zu fuellen.
Was sich wohl die Zollbeamten denken, wenn da ein Cabrio mit Grillausruestung, Kinderkleidung, motherboard und noch anderem diesen und jenen "Krams" ankommt? Vielleicht sollte ich ueber die Beladung doch noch einmal nachdenken.
Aber erstmal ist die Routenplanung gen Westen wichtiger - zweieinhalb Tage frei, Mittwochabend geht's los, und ich weiss nicht wie... vielleicht kann mir folgende Seite eine Hilfe sein:
http://www.aaroads.com/guide.php?page=gatewayaz
Es gibt abseits der Highways dann doch noch mehr als nur "gradaus immer auf den Felsen zu", nur sollte ich bei google maps die Strassen nicht mit eingleisigen Eisenbahnstrecken verwechseln.
Wie immer:
Es kann ja nur lustig werden.
:smile:
 
Ah, die rechte Karosserieseite ist wieder vollständig.
Viel Spass auch weitehin!
 
...soeben kam ich aus Phoenix zurueck und wir haben den Tallade... I10 East Long Run problemfrei bewaeltigt. Eine nicht restlos aufgebrauchte Tankfuellung, sieben Stunden am Stueck durchweg rollend, und der Hobel glaenzt.
Die Details folgen, wenn ich fertig gearbeitet hab' - es ist nun 7:02 Uhr am Samstagmorgen und ich sollte den Tag hier nun mal (nicht 'nunmal') einlaeuten. :pepsi:

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Gut 700km mit einer Tankfüllung? Alles unter 10 auf 100 ist doch nicht schlecht, oder?
 
Ja habt's Ihr mich denn total auf dem Kieker - nach der "male male Streife auffe Strasse"-Geschichte von Seite 1 nun das:

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Und jetzt park' ich dort, wo letzte Woche dies geschah... :afraid:

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Silvia wird sich denken:
"Ich bin so rar, holt mich hier raus!"
 
Wie? Junking? Dürfen die das so einfach? :eek:
 
(ich habe mal wieder ein bisschen gepaintet ;-)

ACHTUNG BILDERBEITRAG - Teil I

Mit dem erneuten Drachenflug war das so:
Mitte vergangener Woche (es ist immer Mitte der Woche - Besichtigung des Autos: Mittwoch; Kauf des Autos: Mittwoch; Start dieser Tour: Mittwoch) fuhren wir, und fuhren wir, und fuhren wir wieder so dahin, als gaebe es nix Schoeneres - und: es gibt in diesen Momenten auch nichts Schoeneres.
Die vorher ausgesuchte Route:
I10 North bis Las Cruces, weiter I10 West, weiter auf US-180 North, durch Silver City, Strassenverlauf folgend bis US-78 West uebergehend in US-191 West, dieser folgend bis auf US-70 (bekannter Old West Highway) treffend, weiter gen Westen durch Safford, Abzweigung Coolidge Dam Rd. rundherum um San Carlos Lake, dort Staudammbegeisterung und Photostuendchen am See, Kermits Sonnengenuss, nach Weiterfahrt wieder auf US-70 treffend und dieser weiter gen Westen folgen, vorbei an Globe und ab auf US-188 North, den Theodore Roosevelt Lake vor Augen, abbiegen auf den Apache Trail (Route 88) Richtung Westen, und letztlich herauskommen im Osten der Metropolregion Phoenix, einmal quer durch die Stadt zum Cabela's Retail Store, zurueck in den Osten zum Red Ryder, weitere Uebernachtung, am (inzwischen) Freitag wieder in den Westen der "city" nach Avondale, um am Freitagabend und darauffolgender Nacht komplett I10 unter die Gummis zu nehmen.
Laut Navigationssystem (ich krieg' das schon selbst hin, aber hallihallo Bequemlichkeit war's leichter, ein Garmin Nüvi zu besorgen, zu dem es - hallihallo being in the flow - gleich mal drei Kameras dazu gab; zudem: Zaehlt's Dir deine Meilen nicht, dann sei nicht der Boesewicht, ein Zahnrad darf dann auch mal ruh'n, kannst doch ein Garmin dazutun (holpert wie Apache Trail :cool:)) ziemlich genau 1000 Kilometer "all in all", dabei unterwegs eine Komplettfuellung und einmal Kamerabatterien samt Eis mit Tankrestgeld.

En detaille:

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Es ist nicht nur die Routenfuehrung, die einen packt, es ist dieses "ganz fuer sich sein-Duerfen", was sich nicht im Rasen auessert ("ist ja keiner da"), sondern im Mix aus Dahinschleichen, Anhalten auf der Geraden, Knipsen was die Speicherkarte hergibt, und dann und wann auch mal Krawallmachen ohne Beschwerden.

Bevor ich tatsaechlich auf die ersten Touren ging und das mit dem google maps-Zoom noch nicht so ganz geschnallt hatte, dachte ich:
Alles gerade - eeeewig ewig gerade - nix zu tun, nix zu lenken.
Nun, nach den ersten viertausend Kilometern insgesamt, weiss ich: es gibt da abseits der groesseren Highways auch noch die kleineren Routes, die sich dann und wann durch die Felswaende winden, die einem Spass bringen, und vor allem: die die Geraden nurmehr als Spannungsbogen, immer nach oben hin ansteigend, auch wenn Du im Gefaelle unterwegs bist, wahrnehmen lassen. :smile:

Sobald ich dann auf Coolidge Dam Rd. abbog, nahm das Unheil seinen Lauf... denn was weder das Navigationssystem und Google einem beim angesprochenen Zoomen verraten ist die Art des Fahrbahnbelages. Das trifft sich besonders gut, wenn kurz zuvor in Safford nochmal gewaschen und poliert wurde, die gesamte linke Seite, um einen Anfang zu haben. Frisch gewachst also ab in den Staub.

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Was zum "fuer sich sein-Duerfen" dazukommt ist das Unterwegssein abseits der Pfade, das Herantasten an die Grenze des Fahrbaren, das Auskosten dessen, was mir waehrend der Holperei als "hier wird nichts geschont (nichtmal ein Airflow)" in den Sinn kam.
Was materialraubend ist, ist gleichzeitig kraftspendend. Und um mich wieder des Ausdrucks zu bedienen, der mich, ihn, uns da immer begleitet: Geil!
Denn: es lohnt sich, es lohnt sich immer wieder. Das "wenn wir schonmal da sind" ueberwiegt deutlich gegenueber dem "naja, da koennte aber schon was Schaden nehmen". Der Lohn naemlich, den wir fuer die Arbeit ernten, auessert sich so:

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...und um dieses letzte Bild so stehenzulassen, ende ich hier und setze spaeter im naechsten Teil fort.


 
...I have read some Keruac, that put me on the track, to burn a litttle brighter now...

(Marillion, Clutching at straws)
 
Strudel, der Wal muß auch zurück über den Teich.
 
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