Schwarzschlamm/Ölschlamm

gp

Registriert
21. Juli 2004
Beiträge
1.122
Danke
117
SAAB
9-3 II
Baujahr
2009
Turbo
LPT
Ich hab zu obigem Thema leider nichts gefunden im Forum wie nun eigentlich dieser Ölschlamm entsteht. Es kursieren hier ja Gerüchte, dass das am Kat direkt unter der Ölwanne liegt, ich hab so meine Zweifel.

Eine gute Begründung hab ich in einem PDF gefunden, in dem alle Rückrufe beschrieben sind ( es geht zwar um den 9-5 aber die Motoren funktionieren ja ziemlich ähnlich):

"Ölschlamm aus gelleeartigen Partikeln oder feste Rückstände im Motoröl können auf Ölverkokungen schliessen, die über den Turboladerrücklauf in die Ölwanne gelangt sind. Die Verkokungen können auftreten, wenn das sich noch im Turbolader befindliche Öl über die noch vorhandene Restwärme so stark erhitzt, dass es verbrennt und verkokt. Wenn sich ab und zu ein Stück löst und in der Ölwanne sammelt, kann es schon mal zu Problemen kommen. Bei stärkerer Verkokung und anschließender Verstopfung der Vorlauf- und Rücklaufleitung kommt es zu hohem Ölverbrauch, zu Turboladerschäden und aufgrund des Ölverlustes auch zu Motorschäden."

Ein paar Dinge versteh ich nicht so recht ("bei ...anschließender Verstopfung ...kommt es zu hohem Ölverbrauch... aufgrund des Ölverlustes auch zu Motorschäden") aber im Prinzip ist das mit dem im Lader verbrennenden Öl eine gute Erklärung.

Weiß eigentlich jemand von echten Messungen der Öltemp in der Wanne direkt über dem Kat, einmal mit Kat und einmal ohne (also "nach hinten" verlegt). Ich hab mal überlegt, dass es doch möglich sein müßte, eine Ölablaßschraube mit einem Temp-Sensor zu präparieren und die Temperaturen zu messen. Das würde Klarheit bringen.

[EDIT: zumindest die Ablaßschrauben mit integriertem Fühler gibts ja schon, z.B. hier http://www.sandtler.de/katalogangebote/instrumente/geber/geber.htm, weiß aber jetzt nicht auswendig, welche Größe das Gewinde der 9000 Ablaßschraube 1997 hatte...]

Und noch was: wo ist denn beim 9000 BJ 97 die beste Möglichkeit einen Tempsensor für die Öltemp einzubauen? Gibts so eine Stelle überhaupt? Turboladerrücklauf?

Gruss, gp.
 
Die Verkokung des Öls im Turbolader ist ein "Problem" welches ALLE falsch bedienten Turbomotoren betrifft, insofern ist dieser SAAB-Hinweis sehr verallgemeinernd und verschleiert das tatsächliche Problem bzw. seine Ursache.
 
Soweit kann man sich ja einig sein, dass es irgendwo u.U. zu zu hohen Temperaturen im Oel kommt. Das alleine reicht mir eigentlich schon, alles als moegliche Ursache anzusehen, was Hitze in Richtung Oel verbreitet. Kat unter der Oelwanne gehoert dazu, auch wenn er alleine vllt nicht fuer den Schlamm verantwortlich ist, aber deshalb liegt mein Kat weiter hinten. Turbo ist der Klassiker, ich lasse zwar selten nachlaufen, jedoch fahre ich die letzten 2-3 km nie auch nur im gelben Ladedruckbereich, sodass sich bis zum Abstellen alles auf "normale" Motor-Temperaturen abgekuehlt haben sollte. Kurzstrecken sind sowieso Gift fuer jeden Motor, lieber fahre ich eine Extra-Runde oder gehe zu Fuss. Das duerfte Einfluss auf das Kondenswasser insgesamt im Motor haben, was ja evtl fuer die Verkokung auch eine Rolle spielt. Desweiteren wird wohl auch die Faehigkeit des Oels, hohe Temperaturen zu "ertragen" mit der Zeit abnehmen, genauso wie es mit der Zeit mit festen Partikeln gesaettigt sein wird und die enthaltenen Additive weitere Partikel nicht binden koennen, die sich dann nach und nach sammeln und den Schlamm bilden.

Fazit ist alles andere als neu: haeufiger Oelwechsel mit gutem Oel, Motor sorgsam behandeln und auf alles achten, was (auch punktuell) hohe Temperaturen verursacht. Das sollte fuer ein langes und gesundes Motor-Leben reichen... :D hoffen wir das beste! Und ich bemuehe mich, mir keinen Kopf mehr darueber zu zerbrechen...
 
Was sollte man denn am besten alles tun, wenn man z.B. aus Neugier :cool: heraus seine Ölwanne einmal abschraubt und Ölschlamm feststellt??

Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass es reichen wird, die Ölwanne sauber zu machen...oder?

MfG
Xanthos
 
Doch, erstmal grundsätzlich saubermachen und Ansaugsieb reinigen.
Danach am besten alle 10 TKM Ölwechsel mit einem guten vollsynthetischen Öl. Diese stecken höhere Temperaturen deutlich am besten weg.
Das sollte reichen, um eine vermehrte Kohle/Schlammbildung vorzubeugen.
 
Was sollte man denn am besten alles tun, wenn man z.B. aus Neugier :cool: heraus seine Ölwanne einmal abschraubt und Ölschlamm feststellt??

Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass es reichen wird, die Ölwanne sauber zu machen...oder?

MfG
Xanthos
Gute Frage, genau darüber denke ich im MOment auch nach ;-))

Ich weiß, dass es auf saab-ersatzteile.de so ne Anleitung gibt, dass man ein anderes Sieb im Ansaugrohr nehmen soll (gröber), ich weiß aber nicht, ob das auch auf meinen 2.0 lpt zutrifft (dort ist nur vom 2.3 die Rede...). Ist sowieso leicht irreführend, z.B. steht neben einem Bild:
"Ölsaugrohr der Modellreihen Saab 9000 Baujahr 1990-1999 B-234 2,3 ltr Einspritzer und Turbo
Verwendet wurde dieses Sieb bei allen
Saab 9000 B234 2,3 ltr ab Modell 1991 bis etwa 1996"
Wat denn nu, 90-99 oder 91-96???
Dann heißt es wieder:

"Gefährdet sind:
die Saab-Modellreihen 9000i und Turbo 2,3ltr - B234 Baujahre 1989 bis 1993"
Häää?

Als Abhilfe werden auf der Seite nur gelistet:
"- Ölwanne demontieren
- Ölsieb der neuen Generation einsetzen
- O-Ring zur Ölpumpe ersetzen (O-Ring am Ansaugrohr)
- neues Öl, neuer Ölfilter"

Aber was das "Ölsieb der neuen Generation" bedeutet hab ich noch nicht rausgefunden. Im EPC gibt's nur eine Teilenummer und die scheint unverändert, sonst würde es ein "NLS" bei der ORiginalnummer geben und ein "USE xxxxxxxx" für den Verweis auf die neue Nummer.

Den O-Ring des Ansaugrohrs soll man auch wechseln, weil der mit der Zeit angeblich spröde wird und die Ölpumpe dann Luft saugen könnte (anstatt Öl). Und die Ölpumpe? Woran erkennt man, ob die auch getauscht werden sollte (sind lt. EPC ein Innen- und ein Außenzahnrad). Sollte man auch mal die Leitungen zum Turbo und Ölkühler abmachen und reinigen (aber wie)?

Kennt vielleicht jemand eine schematische Darstellung des Ölkreislaufs beim MJ97? Was sitzt eigentlich "vor" dem dem Ölfilter und was "dahinter"? Also wo kann der Ölschlamm auf keinen Fall hinkommen (weil dazwischen der Ölfilter sitzt)?

Fragen über Fragen...

Gruss, gp.
 
Probier doch mal aus, wie oft Dein Turbo es aushält, ein oder zwei Stunden Vollgas und dann auf die Tanke und SOFORT abstellen. Zähle am besten mit, ab wann die ersten blauen Wölkchen aus dem Abgasschacht steigen.:shot: Dann mache weiter und notiere den Zeitpunkt an dem der Lader anfängt "seltsam" zu klingen. Diese Studie stellst Du dann hier im Forum vor.:hahaha: :deal:

Auf's Ergebnis bin ich gespannt! :ciao:
 
Na Männers, dat is ja wohl klar... :motz:
Ich dachte eigentlich mal an ein paar Insider-Insider Tips...
Wat sonst??! :eek:
 
Na Männers, dat is ja wohl klar...

Das ist offenbar laengst nicht jedem klar... ;)

Hinzufuegen sollte man vllt noch, dass der Turbo als LeistungsRESERVE konzipiert ist und demnach auch nur als solche genutzt werden sollte. Alles andere wuerde ich auch als "falsch behandelt" betrachten. Den meisten hier hoffentlich auch klar, aber wie die oftmals sehr hohen Verbraeuche von manchen Turbo-Fahrern belegen, auch laengst nicht jedem... ;)

Einfach ein bisschen Feingefuehl mitbringen, was man dem Auto zumutet, und das war's schon in Sachen Pflege... :motz:
 
Danke, jetzt haben wir also die "allgemeinen Hinweise zum Betrieb eines Turboladers" durch. Das mit dem 30 sec. Laufen lassen nach Dauerbetrieb ist übrigens ein Mythos, das war ganz wichtig, als die Turbos nur mit Öl gelaufen sind aber seit der zusätzlichen Wasserkühlung ist das nicht mehr nötig. Angeblich nimmt der Wassermantel diese überschüssige Wärme auf bis zum Verdampfen. Ich guck mal, ob ich den Link wieder finde...
Klar werden jetzt wieder einige sagen "es schadet doch nicht". Ist natürlich richtig. Ist mir aber eh egal, weil ich nie Vollgas fahre...

Ok, ein paar kleine Fragen wären für mich noch offen:
- welche Gewindegröße hat die Ölablaßschraube eines MJ 97?
- hat schon mal jemand die Öltemperatur in der Ölwanne gemessen (möglichst aus der Aero-Fraktion?)
- gibt es wirklich ein grobmaschigeres Ansaugsieb und wenn ja, Teilenr.?
- Sollte man die Ölleitungen zum Turbo mal ausbauen und reinigen?
- hat schon mal jemand die Temp im Laderrücklauf gemessen?
- woran erkennt man, ob die Ölpumpe verschlissen ist ?(von der Konstruktion her würd ich fast sagen, dass die nicht wirklich verschleißen kann).

Inzwischen weiß ich auch, wie der Ölkreislauf aussieht:

Ölwanne->Ansaugsieb-> Ölfilter-> Öltempthermostat (80Grad Öffnungstemp) -> Ölkühler-> Ölpumpe -> Druckregelventil (lässt einen Teil des Öls wieder direkt in die Wanne wenn der max. Druck bei hoher Drehzahl überschritten wird)->Hauptkanal->Öldruckschalter->zu allen möglichen Schmierstellen + Abzweig zum Turbolader-> Ölwanne

Stimmt das so? Wenn ja, dürfte im Kreislauf NACH dem Filter (also Versorgung der Lager und des Laders keine Verschmutzung vorhanden sein wenn die Verkokung vom Lader kommt oder in der Ölwanne entsteht. Dann wäre auch StephanK's Antwort "richtig", dass es reicht, die Ölwanne und das Sieb sauber zu machen. Vielleicht noch die Rücklaufleitung vom Turbo.

Gruss, gp.
 
Ölsieb ! kostet bei Flenner 180 Euro, soweit überhaupt lieferbar - für Aero Bj 96.
Die Werkstatt meint, "zur Not " könne man das Ölsieb auch reinigen, aber dann hätte ich keine Garantie (auf die Reparatur ?)
Frage also, wie kann das Ölsieb so gereinigt werden, daß die Werkstatt auch zufrieden ist ?
Danke.
 
Ich verstehe das Problem nicht wirklich. Was soll an der Reinigung eines solchen Siebes denn so schwer sein?
Was übershe ich da ggf.?

Also das hier

11080402.JPG.jpg


sah nach der Reinigung eigentlich wieder aus wie neu: Das Sieb noch vollständig und die Löcher wieder frei
 
ja ist nicht schwer.. nur in 1 Jahr fliegt der Motor hoch... Kunde heult und Gutachter stellt fest: "Was das Ölsieb war nicht neu, böse Werkstatt.... Du zahlst!"
 
Nun ja, bei einer Motorleistung von 290.000 km wird keiner mehr einen Gutachter benötigen.
Warum soll ein gereinigtes Ölsieb nicht genausogut funktionieren wie ein neues ?
 
Habe bei vielen Saabs schon dieses Sieb sauber gemacht. Ob B204 von 1996 oder B234 von 1992 - dort ist immer viel, viel Mist in der Ölwanne - das sah so schlimm aus, dass ich mich gewundert habe, dass die Öllampe überhaupt ausgeht. Es waren ca. 1,5 cm Dichtmittelreste und Abrieb von den Kettengleitschienen, dazu noch ein zäher Ölpudding in der Wanne. Dieser ging nur mit einem starken Reiniger für Großküchen raus. Kann nur jedem Saabfahrer raten die Ölwanne mal abzunehmen
 
Du könntest auch den Metallrand aufbördeln und das alte Ölsieb rausnehmen:



Dann ein anderes Drahtgeflecht als Sieb einsetzen:



Frage an die Runde: Ist das zu grobmaschig?
 
IWas soll an der Reinigung eines solchen Siebes denn so schwer sein?
Habe ja gelernt, daß synthetische Öle weniger zu Ablagerungen neigen. Trotzdem die Frage, in welchem Zeitraum setzt sich das Sieb normalerweise zu?
Konkret, das Sieb in meinem B204 ist vor 70.000 km (6 Ölwechsel mit 5W30) gesäubert worden. Muß man da schon wieder nachsehen?
 
Zurück
Oben