Mein neuer 9-3 mit Korrosion am Unterboden

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10. Aug. 2006
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482
Danke
96
SAAB
9-3 I
Baujahr
2002
Turbo
LPT
Hallo Leute,
ein altbekanntes Problem, aber wenn man es live und in Farbe sieht, rutscht einem das Herz in die Hose: multipler Rostbefall am Unterboden des Saabs, den ich gerne kaufen möchte. Der Kaufpreis ist dreistellig, also nicht teuer. Aber die Folgekosten sollten nicht aus dem Ruder laufen. Wie würdet ihr entscheiden: Stehen lassen oder kaufen? Sind diese Formbleche gut reparabel? Danke!
IMG_8670_klein.jpg IMG_8658.jpeg
 
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Die Frage ist erstmal, ob du das selbst machen kannst?

Sprich, kannst du schweißen? Hast du ein Schweißgerät?

Wie sieht es unten drunter sonst noch aus?
- Reserveradmulde?
- Federaufnahmen hinten?
- Achsaufnahmen hinten links und rechts, wo die Achse an den Träger geschraubt wird?
- Stoßdämpferaufnahmen hinten oben?
- Schwellerenden im hinteren Radkasten?
- Radhäuser vorne, hinter den Rädern, wo die Radhausschalen und Spritzlappen befestigt sind?
...
 
Hallo Erik,
selber schweißen kann ich das nicht, ich müsste mich an die Werkstatt meines Vertrauens wenden. Die Abläufe in der Mulde sind auch betroffen, die Radhäuser vorne sehen ganz gut aus. Den Rest konnte ich nicht sehen bzw. habe ich nicht dran gedacht. Werde also nochmals hinfahren müssen. Die Radläufe hinten sind beide angegriffen und die Motorhaube an der Kante von innen durch.
Ich habe mich halt in dieses stahlgraue Exemplar verguckt. Innen ist er ganz schön. Keine Pixelfehler, außer der Spiegelverstellung funktioniert alles, sogar die el. Antenne. Das Leder ist auch noch schön, die Klima kühlt, Himmel hängt nicht. Der Motor klackert etwas nach der langen Standzeit und das Drosselklappengehäuse ist etwas ölig, aber die Ölwanneninspektion würde ich selbst machen.
 
Also ich habe das ganze Programm an meinem Viggen durch. Alles selbst gemacht. Hat knapp 2 Jahre in der Freizeit gedauert, die ich nicht ausschließlich dafür genutzt habe. Dennoch, ich würde da in einer Werkstatt, wenn es gut gemacht werden soll und du keine Eigenleistung einbringen kannst, mit deutlich 4-stelligem, mittlerem Eurobetrag rechnen...

Ganz ehrlich, wenn du es nicht selbst machen kannst, such nach einem besseren Exemplar.
 
Ich könnte mir vorstellen, das Programm step by step durchzuziehen, quasi als rollende Restaurierung. Die Frage ist nur: Kriege ich so ne Plakette?
Ein Foto von der HA habe ich:
IMG_8667.jpeg
 
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Step by step wird schwierig. Der Innenraum sollte komplett ausgeräumt werden, um die ganzen Roststellen am Unterboden schweißen zu können. Das will man dann ja nicht ständig zerlegen und wieder zusammen bauen bis zur nächsten Stelle.

Ehrlich, entweder mit dem hohen Betrag rechnen, oder besseres Auto für ähnliches Geld suchen.

Plakette kann ich von hier aus nicht beurteilen. Könnte schief gehen. Hatte an Mamas 9-3 Aero vergleichbares Bild und hatte mit dem TÜV-Prüfer meines Vertrauens vorher drüber gequatscht. Wir haben den Wagen dann nicht mehr gerichtet und geschlachtet, und guten Ersatz ohne Rost besorgt.
 
Hm, ich gehe mal in mich. Ist halt Kacke, wenn man sich so festgebissen hat. Liebhaberei nennt man das wohl. Aber im Prinzip stimme ich dir zu. Ein rostfreies Exemplar wäre schon besser. Komisch: Ich hatte sonst nur mit 900/I und 9000 zu tun. Die 9-3 sind für mich "Neuwagen", aber haben eben auch schon mehr als 20 Jahre auf dem Buckel...
 
Ganz ehrlich, wenn du es nicht selbst machen kannst, such nach einem besseren Exemplar.

Da stimme ich zu.
Ich habe für mein 97er Coupe mit einem Jahr TÜV und ohne Rost an den bekannten Stellen 500€ beim Händler bezahlt, für den TÜV nach dem Jahr habe ich lediglich die komplette Bremse gemacht, also Beläge , Scheiben, Schläuche, und bin seit dem schon wieder zwei mal ohne Mängel über die Untersuchung.
Tu dir das nicht an wenn du selber nicht viel machen kannst. Das geht ins Bodenlose.
Such weiter.
 
"ins Bodenlose" ist ein schönes Bonmot, bei diesem Biscuit-Unterboden :smile:
 
Na ja, das was da zu sehen ist, könnte die Spitze des Eisbergs und noch die einfacher und preiswerter zu behebende Baustelle sein, bei der der größte Aufwand das Aus- /Einräumen des Autos zum Schweißen sein dürfte... Von daher stimme ich erik auch voll und ganz zu, dass das nichts ist, was man schrittweise tun, sondern in einem Abwasch durchziehen sollte.
@klawitter hatte ja auch mal einen 9-3I gestrippt und alle möglichen weiteren Roststellen aufgezeigt über das hinaus was erik schon nannte. Sicher sind davon nicht alle Stellen sofort relevant, erst recht kein HU-Hindernis, aber wenigstens die Seitenverkleidungen im Kofferraum würde ich vor dem Kauf nochmal soweit abbauen, dass man sich die Verbindung zwischen Seitenwand und Boden und die Radkästen (Stoßdämpferaufnahmen) gut ansehen kann - hier gab es in der Vergangenheit schon böse Überraschungen. Das Foto von der HA-Aufnahme sieht ja gar nicht mal so schlecht aus - zeigt aber auch nicht die eigentlich neuralgische Stelle (Federaufnahme).
Sicher alles nix dramatisches und machbar - aber beim Preis denke ich auch in die genannte 4stellige Größenordnung, so dass ich mir den Kauf unter der Voraussetzung, dass das alles in einer Werkstatt gemacht werden müsste, doch nochmal überlegen würde.
 
Die Sache ist ja, wie lange möchtest du das Auto fahren? Und als was? Sofort Einsatzbereiter Dayli oder kannst du ihn auch kaufen und dann die Restauration durch führen lassen?
Soll es etwas langfristiges werden? Dann würde ich bei einem 3 stelligen Kaufpreis zuschlagen wenn es deine Wunschkonfiguration ist. So viele (und gute...) gibt es nicht mehr.

Ich würde den holen, mit einem Karosseriebauer (nicht unbedingt der Werkstatt des Vertrauens) das Vorgehen besprechen und einen ungefähren Preis erfragen. Der sollte wie Erik schon schrieb irgendwo geschätzt zwischen 2500 und 5000€ liegen. Grundsätzlich gilt, je mehr du selber machen kannst, desto günstiger wird es.
Also z.b. den gesamten Innenraum und alles an Verkleidungen ausbauen. Überall dort "Arbeitsfreiheit" herstellen, wo der Karosseriebauer mit Flex und Schweißgerät ran muss. Das spart ihm sehr viel Zeit und damit dein Geld. Ihm quasi eine rollfähige Rohkarosse hinstellen.
Wenn das alles durch ist, den Wagen selber zusammen bauen und sich freuen, dass man ein definitiv rostfreies Fahrzeuge hat, welches vom Blech her wieder mindestens 10 his 15 Jahre problemlos ist. Wenn man im gleichen Atemzug auch die Technik durch repariert, ist man für unter 10.000€ bei einem Fahrzeug für eben die nächsten 10 bis 15 Jahre, und bei guter Pflege auch deutlich länger.
 
2500€ halte ich für extrem optimistisch und 5000€ für optimistisch-realistisch bei dem, was man jetzt schon sieht.

An der Hinterachse ist nicht nur die obere Federaufnahme eine neuralgische Stelle, sondern auch die Stelle, wo die Laschen für die Aufnahme der Tonnenlager der Hinterachse am Träger angeschweißt sind. Dort rostet es sehr gerne und wenn man es offensichtlich sieht, kann es schon zu spät sein für eine Rettung.

Außerdem braucht man für so ein Projekt einen wirklich guten und motivierten Karo-Bauer. Alles derartige was ich bisher habe machen lassen, oder gesehen habe, war in 80% der Fälle leider nix, was wirklich für die genannten 10-15 Jahre gut wäre. Wenn man sowas machen lässt, ist das für die meisten durchschnittlichen Werkstätten eher lästige Arbeit. Die wenigen, wirklich guten Werkstätten, die es dann auch richtig machen, werden schnell teuer.

Klar werden es nicht mehr Wagen, aber mit ein wenig Geduld, wenn es nicht sofort sein muß, kann man sich ruhig etwas Zeit nehmen, ein paar passende Kandidaten besichtigen. Dann bekommt man ein Gefühl und wird sicher was gutes finden. Ist mir auch erst kürzlich gelungen. Man muß ggf. bereit sein auch mal ein Stückchen weiter zu fahren und dann auch trotzdem in Kauf nehmen, daß man einen schlechten Wagen dann trotz dem Invest für die Anreise (Zeit & Geld) stehen lässt. Und sich dann noch einen anschaut. Gerade wenn man sowas nicht mal eben selbst machen kann, ist das auf jeden Fall der bessere Weg und hat weniger Potential für Frust und Fehlinvest / ausufernde Kosten.
 
5k kommen schon hin, wenn man das ordentlich brutzeln lässt.

Das Problem bei 902 und 9-3 ist einfach, die rosten gerne da, wo man es nicht sieht.
Falz- und Kantenrost bleibt sehr sehr lange verborgen...

Tip: Such dir ggfs. ein Cabrio (bei Limousinen eher schwieriger), das nachweislich keinen Winter gesehen hat. Meine Büchse ist aus Anfang 95 und hat bis auf 2 kleine Blasen an den hinteren Radhäusern (Steinschlagschäden) absolut gar keinen Rost.

als 2.3 Sauger mit 255.000km auf der Uhr und 1Jahr Rest-Tüv hab ich 1300€ bezahlt. Das Verdeck, Servopumpe und Querlenker(blöder Powerflexbuchsen-Müll) waren auch nagelneu.
(Kaufdatum Sommer 2021)
 
Ich könnte mir vorstellen, das Programm step by step durchzuziehen, quasi als rollende Restaurierung. Die Frage ist nur: Kriege ich so ne Plakette?
Ein Foto von der HA habe ich:
Bei meinem Prüfer eher nicht. Wie sieht es mit einer Selbsthilfe-werkstatt aus? Das Schweißen am Unterboden ist ja die geringste Arbeit, die Vorbereitung alles auszubauen und der Korrosionsschutz nehmen viel Zeit in Anspruch. Die Löcher kann man einfach glatt zu schweißen, die wurden nur in der Produktion benötigt. Das geht also recht schnell.

HA sieht eher gut aus, aber viel sieht man auf dem Bild nicht. Und im ersten Bild sieht der linke hintere Radlauf am Einstieg zumindest komisch aus. Steht bei dir in der Nähe der Wagen?
 
Kauf ihn für das was er in Teilen wert, kannst immer noch entscheiden. Karosseriebau ohne Lack hält sich doch in Grenzen!
 
Unterschätzt das mal nicht. Ich habe das jetzt ein paar mal gemacht. An meinem Viggen volles Programm, an den anderen vier 9-3 in der Familie war auch das eine oder andere von den hier schon sichtbaren Roststellen schon dran.

Das ist auch für eine Werkstatt nicht mal eben schnell. Da kommen gut Stunden zusammen, auch wenn man sowas oft macht. Und ich würde sowas nur noch machen lassen, wenn ich wüßte daß die Werkstatt, die es ausführen soll, da auch wirklich gut arbeitet. Das gibt es nicht für den schmalen Taler. Alles was wenig kostet, ist halt die alte Methode aus den 80ern. Heftpflaster über den Rost gebraten und fertig.
Sowas reicht für noch ein oder zwei Mal TÜV. Aber nicht für "soll noch 10 bis 15 Jahre fahren".

Allein für das was ich da auf den Fotos sehe kann man schon locker eine Werktag-Woche Fulltime ansetzen wenn man dran bleibt. Da sind ruckzuck 40 Stunden beisammen. Ohne Material. Und wie patapaya schon sagte, da wird noch mehr sein, was man jetzt noch nicht sieht.

Entweder man zieht das voll durch, ohne Rücksicht auf Verluste, oder es ist halt nix von Dauer und damit ein Geldgrab für jemand, der fast nix selbst dazu beitragen kann.
 
Habt vielen Dank für eure ehrlichen Meinungen, Hinweise und Warnungen, aber auch Ermutigungen! Hm, ich werde wohl nochmals hinfahren müssen und genauer auf die neuralgischen Punkte schauen inkl. Fotodoku. Das Auto steht nur eine reichliche halbe Stunde von mir entfernt, was ich ganz charmant finde. Der 9-3 soll schon für alle Tage sein. Also kein Museumsstück.
ps.: Ich habe vorhin den Anbieter eines anderen grauen 9-3 kontaktiert und ihn um Fotos vom Unterboden gebeten...
 
Der erste Gedanke ist der Richtige!

Du hattest Zweifel und hast hier nachgefragt.

Lass den 9-3 stehen und suche weiter; du wirst einen 9-3 finden der deinen Vorstellungen entspricht. Bedenke hierbei immer das den Verkäufern von einem Saab Autowagen nicht die Türen eingetreten werden.

Die Karosse ist das Ausschlaggebende- zumindest für mich. SID mit oder ohne Pixelfehler ist Kleinkram…….
 
Hallo in die Runde,
ich hatte heute die Gelegenheit nochmals bei meinem Lieblingssaab vorbeizufahren. Ich habe ein paar Fotos gemacht. Leider konnte ich weder Kofferraumverkleidung, noch Schwellerabdeckung und Radhausschalen demontieren. Hatte auch keine Bühne. Ich habe so gut es ging Fotos gemacht. Kurzes Fazit: Die Federbeindome vorne sind bis auf eine kleine Stelle links okay. Hinten gibt es rechts eine kleine Roststelle, wo Seitenwand und Kofferraumboden zusammentreffen. Links ist etwas Wasser von weiter oben runtergelaufen – konnte aber die Verkleidung nicht so weit hochkrempeln. Die Federaufnahmen hinten scheinen okay zu sein. Die Achsaufnahmen sind schwer einzusehen. Die rechte Seite des Unterbodens sieht nicht so übel aus wie die gegenüberliegende. Die Notradmulde hat an den Stopfen etwas Rost. Die üble Roststelle am Unterboden links ist noch nicht durch. Joah, eigentlich nicht soo schlecht, wie gedacht. Weitere Bilder folgen.IMG_8677 Kopie.jpgIMG_8676 Kopie.jpgIMG_8680 Kopie.jpg
 
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