Heftiges Schlagen im Lenkrad

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18. Dez. 2006
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SAAB
9-3 I
Baujahr
2001
Turbo
FPT
Hallo zusammen,

habe mal wieder ein dickes Problem mit meinem metallischen Familienmitglied...
Bin letzte Woche aus dem Urlaub gekommen und habe auf der Rückfahrt beim Anfahren aus einem Stau heraus plötzlich ein starkes Schlagen im Lenkrad, was sich auch im Rest des Wagens deutlich spüren lässt. Bin zuvor nirgendwo gegen gefahren, kein Bordstein, keine Bodenwelle, kein Anprall. Es gibt immer einen starken Linksruck und der Wagen neigt dazu, nach links auszubrechen. Aber das so stark, dass es einem die Füllung aus den Zähnen schlägt.
Seit einiger Zeit hatte ich im Bereich zwischen 80 und 100 km/h eine weniger starke Vibration im Lenkrad, darüber oder darunter nichts. Mein Freundlicher meinte, das käme von einer Unwucht im Reifen. Da die auch nicht mehr allzu viel hergeben, habe ich erstmal gewartet und gehofft, dass sich das mit dem anstehenden neuen Satz erledigt.

Gestern war ich dann wieder in der Werkstatt: auf die Bühne und Sichtkontrolle. Ergebnis nach Aussage des Mechanikers. Lager im Ausgleichsgetriebe links ausgeschlagen. Die linke Antriebswelle lies sich locker nach oben und unten bewegen. Rechts fest! Er sagte, mit ein bischen Glück, seien es nur die Lager, wenn ich Pech hätte, wäre das ganze Getriebe Fritte und ein neues müsste rein. Austauschteile gibts angeblich nicht, Neuteil komplett ohne Einbau: knapp 5.000 (!!!!).

Hab aber hier im Forum schon den ein oder anderen Beitrag gelesen, in dem dieses Spiel an der Antriebswelle links als ziemlich normal oder besser häufig auftretend und durchaus bekannt beschrieben wurde. Was kann es denn außerdem sein? Hat jemand vielleicht ein ähnliches Phänomen beobachtet und weiß, welche Kosten da auf mich zu kommen? Ein neues Getrieb ist im Moment echt nicht drin und das wäre dann das aus für mein Schätzchen....

HILFE!!!!!!!!
 
Hat man denn in der Werkstatt sonst mal weiter geschaut - Lenkung, Radaufhängung?! Linksruck (hier sicher nicht politisch gemeint :biggrin:) paßt doch eigentlich nicht zu einfachem Spiel in der Antriebswelle!
 
Nee, nee, Linksruck nicht politisch gemeint! Ist ein wenig schwierig zu beschreiben. Das Lenkrad schlägt immer heftig nach links, kommt dann aber wieder in die Geradeausstellung. Sieht komisch aus und ich fänds wahrscheinlich lustig, wenns nicht MEIN Auto wär...

Die Werkstatt (zwar Saab-Vertragshändler, aber eben doch überwiegend Opel) hat das Spiel in der Antriebswelle gefunden und damit war für die klar: Das ist die Ursache! Zugegeben: Es war kurz vor Feierabend - vielleicht hat man auch deshalb nicht weiter gesucht...
 
Also das Spiel des linken Antriebstopfes ist schon ziemlich "normal" bei den 902/9-3 I, meiner hat das auch, recht extrem, bestimmt über 5mm.
Aber das rumzupfen kommt wahrscheinlich aus einem anderen Bereich.
Prüfe mal die Querlenker, Spurstangen, und auch die Lenkung. Bewege mal die Spurstangen, dort wo sie an der Lenkung angeschraubt sind, hoch und runter. Spiel darf nicht zu gross sein (ca unter 5mm) sonst ist dein Lenkgetriebe ausgeschlagen.
Und montiere sonst mal den anderen Radsatz (Sommer/Winter) oder tausche mal vorne/hinten und berichte wieder!
 
Hi,also ich hatte bzw hab das gleiche problem,bei mir war allerdings das rechte federbein gebrochen! Hab immer in linkskurven ein starkes ruckeln am lenkrad und der ganze wagen 'hüpft' und macht den anschein gleich auseinander zu fallen...hab mir dann gebraucht federbeine von jemandem ausm forum geholt und werde morgen zum saab mech in todtenweiss fahren mal sehn ob er das wieder hinbekommt
 
Erstmal danke für die schnellen Antworten.
Marcos Aussage gibt mir ja Hoffnung. Hole den Wagen morgen erstmal aus der Werkstatt und prüfe die genannten Teile.
Werd dann wieder berichten!

Vielen Dank und schönen Abend!
 
Also wenn das NUR beim Anfahren auftritt, da dann das Lenkrad mit Gewalt schlagartig nach links reißt und dann wieder alles normal ist, kann das eigentlich nur den Hintergrund haben, dass Dein linkes Vorderrad blockiert ist und sich dann "losreißt".
Ursache hierfür könnte Bremse (unwahrscheinlich, müsste dann schon eine massive Beschädigung der Bremsscheibe sein), ein festgehendes Radlager (sollte man aber auch beim Fahren hören/merken) oder ein blockierendes Differential bzw. sich verkantendes Achswellengelenk sein.
Wenn die Werstatt die Antriebswellen geprüft hat, kann man wohl davon ausgehen, dass die auch kräftig am Rad genoddelt haben, ergo extrem ausgeschlagene Lenkhebel/Spurstangenköpfe/Traggelenke oder Querlenkerbuchsen auszuschließen sind.

Klingt auf jeden Fall aber extrem gefährlich, weil man kaum ausschließen kann, dass das auch beim Fahren passiert und dann gute Nacht!
 
Ne, das Phänomen ist permanent zu beobachten und nicht nur beim Anfahren, je nach Geschwindigkeitsbereich wirds sogar deutlich stärker.
Ich stand die ganze Zeit mit unter der Bühne, die haben außer der Antriebswelle nix geprüft. Die Worte Querlenker und Spurstangenkopf o.ä. sind nicht gefallen und geprüft wurde da auch nix. Und man war noch nicht mal in der Nähe des Lenkgetriebes...

Ich such jetzt erstmal den Fehler und dann ne vernünftige Werktstatt...
Kennt zufällig jemand im Großraum Köln ne vernünftige Werkstatt, die mehr als 2 SAABs die Woche in den Fingern hat? (für die das Spiel in der Antriebswelle nicht die Wurzel allen Übels gewesen wäre...)
 
Das gleiche Problem hatte ich neulich auch. Allerdings ohne die beschriebenen Syptome. Das erhöhte Spiel der Antriebswelle rührt vermutlich durch eine aufgearbeitete Führungshülse im Differenzial her. Ich habe das nur deswegen bemerkt, da mein Simmerring der Antriebswelle verschlissen war und deshalb das Getriebeöl rausgesifft ist.

Wir haben den Simmerring getauscht und fahren nun so weiter. Wir haben keine weiteren Probleme mit Vibrationen oder Geräuschen. So wie ich es aus Gesprächen mit Wissenden hören konnte scheint dieses Spiel bei diesem Getriebe nicht ungewöhlich zu sein.

Ich vermute mal das es irgendwas anderes ist, aber mit Sicherheit kann man das nicht sagen.
 
Ne, das Phänomen ist permanent zu beobachten und nicht nur beim Anfahren, je nach Geschwindigkeitsbereich wirds sogar deutlich stärker.
Ich stand die ganze Zeit mit unter der Bühne, die haben außer der Antriebswelle nix geprüft. Die Worte Querlenker und Spurstangenkopf o.ä. sind nicht gefallen und geprüft wurde da auch nix. Und man war noch nicht mal in der Nähe des Lenkgetriebes...
:eek:

Das ist ja wohl der Hammer!!!

Also ich bin kein KFZ-Mechaniker, aber wenn mir jemand von heftigem Schlagen im Lenkrad erzählt, noddel ich erstmal mit aller Gewalt am Rad, denn dass irgendwo Spiel drin ist, ist da das Wahrscheinlichste!

Querlenkerbuchsen prüfen (Opelkrankheit und sind ja Opel-Querlenker): mit nem Hebel (z.b. Kuhfuß) an den Buchsen versuchen den Querlenker quer zu den Buchsen hin und her zu drücken, geht das ganz leicht, sind die Buchsen hin!
Die Querlenker hört man übrigens auch deutlich in Form von "Poltern" wenn man über Schlaglöcher fährt.

Als nächstes dann Lenkhebel, das ist das "Gegenstück" zum Lenkstock am Lenkgetriebe, also quasi auf der rechten Seite der Spurstange, auch ein gern genommenes Opel-Verschleißteil. Einfach mal kräftig die Spurstange hin und her schieben und dabei auch nach oben und unten wackeln, dann sieht und merkt man das deutlich ob die da fest und satt läuft oder im, bzw. mit dem Hebel hin und her wackelt.

Spurstangenköpfe sind ähnlich leicht zu prüfen, Rad festhalten und dicht am Kopf versuchen die Spurstange hin und her zu noddeln.

Ist das alles fest und hat das Rad dennoch Spiel bleibt noch das Traggelenk (auch Opel-Krankheit) oder Radlager (aber die hört man normalerweise deutlich beim Fahren, wenn die so extrem ausgeschlagen sind).
 
Schlagen des Lenkrades

Ich habe seit ca. 1,5 Monaten das gleiche Problem. Erstmalig gemerkt beim starken Beschleunigen (Auffahren auf die Autobahn). Das Vibrieren tritt auf im Geschwindigkeitsbereich zwischen 70/80 km/h. Etwas weniger im 60er und 90er Bereich. darüber und darunter läuft der Wagen völlig normal. r zieht allerdings schon ewig leicht nach links, Vertragswerkstatt konnte bis jetzt auch nicht wirklich helfen. Nehme ich das Gas weg, ist das Vibrieren auch weg. Beschleunige ich langsam, Stadt/Landstrasse tritt es nicht auf. Reifen gewechselt, Achsträger ausgewechselt. Sind das wirklich die Antriebswellen?

Saab 93 I TurboDiesel Km-Stand 170.000
 
Ich habe seit ca. 1,5 Monaten das gleiche Problem.
Das glaube ich nicht! Deine Beschreibung liest sich jedenfalls ganz anders als die von gooseman!
Sind das wirklich die Antriebswellen?
Das glaube ich bei dir schon, da das Vibrieren bei dir doch geschwindigkeitsabhängig ist und nicht diesen "Linksruck" in der Lenkung zu erzeugen scheint.
Es sei denn, du hast Räder/Reifen noch nicht definitiv als Ursache ausgeschlossen (-> Wechsel, ggf. testweise mit sicher schlagfreien Exemplaren)

Das seitliche Ziehen bei dir dürfte in der Fahrwerksgeometrie oder den Reifen seine Ursache haben. Falls die Achsvermessung i.O. ist, hast du mal die Reifen seitenweise gewechselt (Luftdruck geprüft setze ich enfach mal voraus)? Ich hab das schon gehabt bei gleichem Reifen, gleichem Profil, aber unterschiedlichem Produktionsjahr, dass allein dieser Unterschied das Auto nicht geradeaus fahren ließ!
 
Kurzes Update:
Die Spurstangenköpfe und Querlenker scheinen in Ordnung zu sein. Leider kann ich am Samstag erst wieder auf die Bühne und das Lenkgetriebe prüfen... oder kennt jemand einen Weg, das auch ohne Bühne zu machen?
Das ist meine letzte Hoffnung. Wird zwar auch nicht billig, aber die Alternative ist deutlich schlechter...
 
... oder kennt jemand einen Weg, das auch ohne Bühne zu machen?
Das ist meine letzte Hoffnung. Wird zwar auch nicht billig, aber die Alternative ist deutlich schlechter...
Also wenn derartiges durch ein defektes Lenkgetriebe auftritt, müsstest Du zu 99,99% heftiges Spiel in der Lenkung haben und selbst dann ginge es je nach Straßenbeschaffenheit mal nach links und mal nach rechts, aber nie nur nach links. Anders ausgedrückt: bis auf extrem seltene Fehler in der Servo, macht ein defektes Lenkgetriebe nichts anderes, als wenn Du einfach das Lenkrad los lässt, nur vielleicht etwas heftiger, wenn das Spiel vor der Untersetzung hängt.

Was ist mit dem (Um)Lenkhebel? Den gecheckt? Da würde ich noch am ehesten drauf tippen, wenn Spurstangenköpfe und Querlenker o.k. sind.
Und falls der dabei nicht gecheckt wurde, kannst die Werkstatt gleich nochmal wechseln, weil das dauert 5 Sekunden wenn das Auto schon auf ner Bühne ist und ist ein ganz typisches Verschleißteil, das sich auch in genau solchem "Lenkradschlackern" auswirken kann, weil es Dir dann laufend die Spur verstellt. Obendrein geht das auch auf genau eine Seite (je nach Auto links oder rechts), weil die Spurstange auf der anderen Seite durch den Lenkstockhebel noch in Führung ist und weit geringeres Spiel hat, als auf der Seite des Lenkhebels.

Ich gebe allerdings zu, dass bei mir ausgeschlagene Lenkhebel bei einer Inspektion oder HU immer bemerkt wurden, BEVOR ich beim Fahren Auswirkungen merkte, lediglich beim stehenden Auto ohne Servo war das als leichtes Spiel zu bemerken.

Oder hat der 9-3 gar keinen (Um)Lenkhebel? (wäre zwar mein erstes Auto ohne, hab aber noch nie nachgesehen)
 
Leider hab ich noch keine neue Werkstatt gefunden. (nochmal der Aufruf: wer kennt da was vernünftiges zwischen Köln und Aachen???) Habe mich mit meiner bescheidenen Expertise mal selbst unters Auto gestellt, mir aber einen befreundeten Mechaniker dazu geholt, der die o.a. Teile gescheckt hat.
Leider war seine Zeit sehr knapp, aber Samstag gehts wie gesagt weiter. Wenn ich das nicht bald behoben habe, kann ich direkt noch nen Termin beim Zahnarzt machen und mir alle Füllungen ersetzen lassen...

Nochmals besten Dank für alle sehr hilfreichen Hinweise!
 
Leider hab ich noch keine neue Werkstatt gefunden.
Ferndiagnosen sind halt immer extrem schwierig, wenn man nicht selbst an Rädern und Lenkung noddeln kann, wäre auch nicht das erste mal, dass sich sowas nach ausufernden Expertentips dann am Schluß als lockere Radmuttern entpuppt, aber es kann doch nicht sein, dass eine Werkstatt sowas nicht findet?

Ähm, noch ne Frage: hast Du ASR?
 
Die Radmuttern waren meine erste Vermutung (und auch Hoffnung), die waren aber alles amt fest... leider!

ASR? Jup, hab ich! Wieso?
 
ASR? Jup, hab ich! Wieso?
Da solltest Du dann mal den Fehlerspeicher auslesen lassen!

Rein theoretisch könnte sein: wenn der Sensor am rechten Rad kein Signal bekommt obwohl es sich bereits dreht, macht das ASR die Bremse am linken Rad zu und es reißt das Lenkrad nach links. Bin kein Elektroniker und weiß nicht ob sich das ASR dann nicht ganz abschalten müsste oder ob ein Sensor so defekt sein kann, dass er erst ab einer gewissen Frequenz anspringt, aber bei dem ganzen Computerquark in heutigen Autos gibt es so manchen seltsamen Fehler und das ASR ist nunmal in der Lage, die Vorderräder einzeln abzubremsen wenn Du Gas gibst!
Schalt doch das ASR mal probehalber aus!
 
Man, man, mann - Du denkst aber ums Eck! Respekt!:cool:
Das probier ich gleich heute Abend mal aus und werde berichten!
 
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