Erbitte Kaufberatung

Versicherungen sind preiswerter wenn Junior am begleiteten Fahren mit 17 teilgenommen hat.

Die Erfahrung mache ich auch gerade, der Aufschlag für das begleitete Fahren beträgt bei meiner Versicherung momentan null, wenn meine Tochter im Juli 18 wird , gibt's dennoch einen satten Aufschlag von ca. 25%.
Leider macht es jede Versicherung anders.
Paradoxerweise ist unser 902 Sauger wegen der Kaskoeinsrufung ohnehin der teuerste Wagen im Fuhrpark.
Die Cabrios sind merklich günstiger, evtl. auch eine Option.
Die Anfrage bei der Versicherung rate ich vor dem Kauf dennoch an.
 
Fahren mit 17 werden wir wohl nicht mehr schaffen.
Der Bub steckt gerade mitten im Abi und muss den Führerschein noch machen. Ob wir das noch vor dem 17.6. fertig bekommen ....?
 
Von Vater zu Vater: Der Wagen ist auf jeden Fall sicher und komfortabel, aber es ist ein recht starker Turbomotor! Im ersten Moment passiert beim Tritt aufs Gas nicht viel, man gibt stärker Gas und erschrickt, weil der Turbo dann doch plötzlich einsetzt. Für Fahranfänger mit SEHR viel Vorsicht zu genießen.

Sehe ich anders.

Die Reparatur lohnt sich - wenn du alles selbst machen kannst...

Ansonsten würde ich im Hinblick auf Fahranfänger auch nochmal einbringen, dass ein 9-5 sicher sicher ist, jedoch auch schon verdammt groß am Anfang. Einerseits gewöhnt man sich natürlich daran, andererseits bringt einen so ein 9-3 (weil vor Allem schmaler) beim Einparken doch weniger ins schwitzen. Weiterhin gibt es den mit entspanntem Sauger-Motor (niedrigere Folgekosten) und sicher und solide ist er ebenfalls.

Wie leicht ein Auto einzuparken ist hängt nicht von dessen Größe ab. Es ist davon sogar völlig unabhägig. Wichtig ist ein möglichst geringer Wendekreis, eine vernünftige Übersichtlichkeit (große Fensterflächen!), sowie eine möglichst parallel zum Boden verlaufende Fensterlinie. Wenn man das jeweilige Ende von Motorhaube und Kofferaumdeckel erahnen kann ist das auch hilfreich. Für ein kleines, schmales Auto wird sich schneller eine Parklücke finden lassen, in die das Auto rein physikalisch hereinpaßt; ob man in diese Lücke dann jedoch auch einfach herein- und wieder aus ihr herauskommt ist eine ganz andere Sache. Damit, dat Schneewittchen einzuparken tue ich mich nach fast 8 Jahren und 260.000km immer noch schwerer als nach der ersten Woche mit dem Klimawandler - und das, obwohl der 900 gefühlt nur halb so groß und breit ist.
Ich kann mir auch hier nicht den Verweis auf die äußerst amüsante Begebenheit erinnern, als meine Beinahe-Schwägerin ihren Twingo I nicht in eine Parklücke bekam, in die ich den Sportunimog einfach so reinstellen konnte. (Gut, "einfach so" ist übertrieben. Ich habe genau 37 Züge gebraucht. Aber es ging - und ich hatte keine andere Wahl. Auf "Das machst Du nie!" ist man als Mann ja gesetzlich verpflichtet mit dem Beweis des Gegenteils zu reagieren. Zur Ehrenrettung der Beinahe-Schwägerin sei angemerkt, daß ich am nächsten Tage dieselbe Parklücke noch einmal mit dem Twingo versucht habe - und ebenfalls gescheitert bin.)

Der 931-Sauger erscheint mir als unbeteiligtem Außenstehenden allerdings kostentechnisch auch etwas beherrschbarer.

Hallo,

einem 18 Jährigen würd ich aber keinen Aero in die Hand drücken, du kennst deinen Sohn selbst am besten!

LG

Warum nicht? Angst vor der Motorleistung? Daß ein Fahranfänger kein leistungsstarkes Auto in die Finger bekommen solle, diese Meinung hält sich ziemlich hartnäckig. Sie ist aber völlig unbegründet. Denn um sich oder andere totzufahren reicht auch eine winzige Klapperkiste mit 50 PS. Die wird auch schnell genug, daß man sich damit auf einer Landstraße tödlich um einen Alleebaum wickeln oder in den Gegenverkehr einschlagen kann. Und um einen Fußgäger in der Stadt umzubringen reichen 50km/h auch aus.
Aus eigener Erfahrung und Beobachtung empfehle ich daher das absolute Gegenteil: das beste Auto für einen Fahranfänger ist ein angemessen dick benzinmotorisiertes Schlachtschiff, dessen Wartungs- und Kraftstoffkosten der Fahranfänger selber zu tragen hat.

Denn wie wir autofahren wird tatsächlich vom Auto beeinflußt, beziehungsweise davon, wie wir uns fühlen. Wer sich nicht wohl fühlt, ängstlich und angespannt ist, sich von anderen Verkehrsteilnehmern bedrängt fühlt, der wird deutlich schlechter fahren als der Fahrer, der sich wohl fühlt und mit sich, seinem Auto und dem Rest der Welt im Reinen ist. Wie ausgeprägt dieser Effekt ist ist wohl von Mensch zu Mensch verschieden, aber der Wirkmechanismus wird wohl nicht bestritten werden können. Zur Verdeutlichung stelle man sich jetzt folgendes vor:
a) Man sitz in einem niedrigmotorisierten Kleinwagen. Graues, häßliches Hartplastik, alles fühlt sich fragil an. Auffahren auf die Autobahn wird zum Abenteuer, den Nähmaschinenmotor jagt man in den Begrenzer und schafft es dann am Ende des Beschleunigungsstreifens gerade so zwischen zwei Lkw, wobei der hintere immer noch schneller ist als man selbst, vom Gas gehen muß und das mit dem Aufblenden seiner acht Zusatzscheinwerfer und ohrenbetäubender Hupe quittiert. Dann hockt man zwischen zwei 40-Tonnern eingepfercht auf der rechten Spur und kommt da nicht mehr raus, denn um in die Lücken auf der Mittelspur zu springen reicht die Leistung nicht aus. Von 90 auf 130 dauert zwei Ewigkeiten... Zum Glück nur noch drei Abfahrten, dann gehts runter von der Autobahn und auf die Landstraße. Im Mittelgebirge muß man jeden Gang ausdrehen, trotzdem klappen manchmal die Anschlüsse nicht, weil man beim schalten soviel Geschwindigkeit verliert daß man im nächsten Gang verhungert. Geschafft, wir sind oben. Und jetzt ist da noch dieser Scheißtraktor vor einem. Zum Glück kommt gleich eine kurze Gerade...
b) Endlich fertig! Das hatte ja wieder ewig gedauert. Jetzt nichts wie weg hier. Ah, da vorne steht der Wagen. Irgendwie ist diese Form ja doch zeitlos. Lautlos gleiten die Pinnökel der pneumatischen Zentralverriegelung nach oben. Man läßt sich in weiches Leder fallen und zieht die Tür zu. Aus unerfindlichen Gründen drängt sich kurz das Bild einer zuschwingenden Tresortür auf, aber der Gedanke verfliegt wieder. Es riecht nach Leder und Holz. Willkommen zu Hause. Der Blick schweift über das Armaturenbrett, streift die Schrankwand aus Wurzelholz, gleitet kurz über die ledernen Türverkleidungen und schwingt sich zur Motorhaube auf. Da vorne, ewig weit, strahlt der Stern.
Ausatmen. Der Achtzylinder erwacht mit einem kräftigen Fauchen zum Leben, rauscht ein paar Sekunden mit leicht erhöhter Leerlaufdrehzahl, um dann fast unhörbar leise vor sich hin zu säuseln. Mit dem charakteristischen Wubbeldubb, das nur Wählhebel und Kulisse eines alten Mercedes zustandebringen ist die Fahrstufe D eingelegt. Wenn man den Fuß von der Bremse nimmt, rollt der Wagen ganz sanft an...

Ich ertappe mich heute noch dabei, wenn ich ausnahmsweise mal den Nissan Micra K11 meiner Mutter bewege, damit trotz meiner mittlerweile gut 700.000km Fahrpraxis genauso zu fahren wie der typische Fahranfänger. Zum anderen hatte ich mir als Fahranfänger einen 900 turbo 16S gekauft (175PS waren damals noch eine Ansage...) und war damit offenbar so gesittet unterwegs, daß der Job des Wochenendausgehtaxifahrers immer an mir hängenblieb. Und niemals war ich langsamer und zuvorkommender im Straßenverkehr unterwegs als mit dem Klimawandler und seinem 5,5-Liter-V8. Man könnte ja, wenn man wollte, also hat man es gar nicht nötig.
Auch hier möchte ich noch einmal meine Beinahe-Schwägerin erwähnen: mit der fuhr man nicht gerne mit. Sie war am Steuer ängstlich und nervös, fuhr erratisch - kurz: wirklich schlecht. Nicht böswillig-schlecht, sondern unfähig-schlecht. War der Twingo allerdings mal wieder kaputt und war sie mit einer der E-Klassen ihrer Eltern unterwegs (zur Auswahl standen ein w124 und ein w210), so konnte dasselbe blonde Mädchen plötzlich autofahren. Tiefenentspannt und souverän, weit vorausschauend und sicher. Und beim einparken das Schiff ganz gelassen in einem Zug rückwärts in die Lücke gestellt.
Geht also nicht nur mir so. :cool:

Der nächste wichtige Faktor sind die Kosten. Das ist auch der Grund, warum ich den Bezinmotor oben zur Betonung kursiv gesetzt habe. Starke Benzinmotoren in nicht ganz leichten Autos haben nämlich die angenehme Eigenschaft, auch sinnlosen Stadtverkehr, aber aggressive Fahrweise um so mehr mit grotesk eskalierenden Verbräuchen zu ahnden.
Ein Kleinwagenbenziner läßt sich, vernünftig (was schwer fällt) gefahren, mit fünf bis sechs Litern bewegen. Wenn man ihn tritt nimmt er acht bis neun. Nicht schön, aber noch verkraftbar. Bremsenverschleiß hält sich mangels Gewicht auch in Grenzen. Tritt man dagegen ein benzinmotorisiertes Auto der oberen Mittel- oder Oberklasse, dann laufen da ganz schnell fünfzehn bis fündundzanzig Liter durch. Zwei Tonnen jedesmal sinnlos zu beschleunigen kostet halt Sprit, und sie sinnlos wieder zusammenzubremsen kostet - Bremsen. Das tut weh im Portemonnaie. Aber außerorts, sinnvoll gefahren, läßt sich das gleiche Auto dann durchaus mit mehr oder weniger deutlich unter zehn Litern bewegen. (Ok, bei einer achtzylindrigen S-klasse sind zehn die Untergrenze. Aber einen BMW-Sechszylinder oder einen Saabturbo kriegt man locker auf acht runter.) Spätestens nach der dritten Tankfüllung hat unser Fahranfänger dann begriffen, daß vorausschauendes Gleiten der Gesundheit seines Geldbeutels deutlich zuträglicher ist. Sparsames Fahren ist vorausschauendes Fahren, und vorausschauendes Fahren ist sicheres Fahren!

Ich kenne niemanden, der in seiner Jugend Zugriff auf überdurchschnittlich motorisierte Autos hatte, der jemals in seinem Leben einen Unfall aufgrund zu hoher oder unangepaßter Geschwindigkeit verursacht hat. Von denen, die mit typischen Fahranfängerautos begannen, gab es dagegen einige.

Gegen einen 9-5 als Fahranfängerauto sprechen einige Gründe. Zum Beispiel seine technische Fragilität und die im Schadensfall schnell grotesk eskalierenden Werkstattkosten, wenn man den überhaupt eine kompetente Werkstatt in der Umgebung findet. (Diese Gründe halten auch mich als Nicht-Fahranfänger vom 9-5 ab.) Da sind einige andere Fahrzeuge deutlich berechenbarer und einfacher. Aber Größe und Motorleistung sind keine Gründe, die gegen einen 9-5 als erstes Auto sprechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Versicherung: Haben wir auch "durch".
Ich habe zunächst das in Frage stehende Auto als Zweitwagen versichert und angegeben, dass mein Sohn fährt.
War teuer, aber halt nicht so, als wenn er es selbst versichert hätte. Das wurde dann nach 5 Jahren günstiger,
als er die Versicherung übernommen hat und nur alleine mit dem Auto unterwegs war.
 
Das sehe ich nämlich auch so. Ich kann es zwar nicht so fachlich formulieren, aber unter einem TURBO habe ich mir früher was anderes vorgestellt. Mein eigener alter Herr (ich nehme mal an baugleich bis auf den Hintern), möchte nämlich ziemlich ins Bodenblech gedrückt werden, damit er flink wirkt.

Lieben Gruß übrigens an alle hier. Hab euch nicht vergessen. Und liebe meinen Schweden immer noch. Mußte ihn erst vor kurzem vor den Neuwagenambitionen meines Mannes retten!
Sollen wir alle mal im Hofladen anrücken und dem lieben Gemahl ein wenig überzeugen?? :-))
Schön von Dir zu lesen!

Schön dass Du noch etwas Zeit hast, dann werdet ihr die richtige Wahk treffen!
Eine Umarmung !!
 
Sehe ich anders.



Wie leicht ein Auto einzuparken ist hängt nicht von dessen Größe ab. Es ist davon sogar völlig unabhägig. Wichtig ist ein möglichst geringer Wendekreis, eine vernünftige Übersichtlichkeit (große Fensterflächen!), sowie eine möglichst parallel zum Boden verlaufende Fensterlinie. Wenn man das jeweilige Ende von Motorhaube und Kofferaumdeckel erahnen kann ist das auch hilfreich. Für ein kleines, schmales Auto wird sich schneller eine Parklücke finden lassen, in die das Auto rein physikalisch hereinpaßt; ob man in diese Lücke dann jedoch auch einfach herein- und wieder aus ihr herauskommt ist eine ganz andere Sache. Damit, dat Schneewittchen einzuparken tue ich mich nach fast 8 Jahren und 260.000km immer noch schwerer als nach der ersten Woche mit dem Klimawandler - und das, obwohl der 900 gefühlt nur halb so groß und breit ist.
Ich kann mir auch hier nicht den Verweis auf die äußerst amüsante Begebenheit erinnern, als meine Beinahe-Schwägerin ihren Twingo I nicht in eine Parklücke bekam, in die ich den Sportunimog einfach so reinstellen konnte. (Gut, "einfach so" ist übertrieben. Ich habe genau 37 Züge gebraucht. Aber es ging - und ich hatte keine andere Wahl. Auf "Das machst Du nie!" ist man als Mann ja gesetzlich verpflichtet mit dem Beweis des Gegenteils zu reagieren. Zur Ehrenrettung der Beinahe-Schwägerin sei angemerkt, daß ich am nächsten Tage dieselbe Parklücke noch einmal mit dem Twingo versucht habe - und ebenfalls gescheitert bin.)

Der 931-Sauger erscheint mir als unbeteiligtem Außenstehenden allerdings kostentechnisch auch etwas beherrschbarer.



Warum nicht? Angst vor der Motorleistung? Daß ein Fahranfänger kein leistungsstarkes Auto in die Finger bekommen solle, diese Meinung hält sich zielich hartnäckig. Sie ist aber völlig unbegründet. Denn um sich oder andere totzufahren reicht auch eine winzige Klapperkiste mit 50 PS. Die wird auch schnell genug, daß man sich damit auf einer Landstraße tödlich um einen Alleebaum wickeln oder in den Gegenverkehr einschlagen kann. Und um einen Fußgäger in der Stadt umzubringen reichen 50km/h auch aus.
Aus eigener Erfahrung und Beobachtung empfehle ich daher das absolute Gegenteil: das Beste Auto für einen Fahranfänger ist ein angemessen dick benzinmotorisiertes Schlachtschiff, dessen Wartungs- und Kraftstoffkosten der Fahranfänger selber zu tragen hat.

Denn wie wir autofahren wird tatsächlich vom Auto beeinflußt, beziehungsweise davon, wie wir uns fühlen. Wer sich nicht wohl fühlt, ängstlich und angespannt ist, sich von anderen Verkehrsteilnehmern bedrängt fühlt, der wird deutlich schlechter fahren als der Fahrer, der sich wohl fühlt und mit sich, seinem Auto und dem Rest der Welt im Reinen ist. Wie ausgeprägt dieser Effekt ist ist wohl von Mensch zu Mensch verschieden, aber der Wirkmechanismus wird wohl nicht bestritten werden können. Zur Verdeutlichung stelle man sich jetzt folgendes vor:
a) Man sitz in einem niedrigmotorisierten Kleinwagen. Graues, häßliches Hartplastik, alles fühlt sich fragil an. Auffahren auf die Autobahn wird zum Abenteuer, den Nähmaschinenmotor jagt man in den Begrenzer und schafft es dann am Ende des beschleunigungsstreifens gerade so zwischen zwei Lkw, wobei der hintere immer noch schneller ist als man selbst, vom Gas gehen muß und das mit dem Aufblenden seiner acht Zusatzscheinwerfer und ohrenbetäubender Hupe quittiert. Dann hockt man zwischen zwei 40-Tonnern eingepfercht auf der rechten Spur und kommt da nicht mehr raus, denn um in die Lücken auf der Mittelspur zu springen reicht die Leistung nicht aus. Von 90 auf 130 dauert zwei Ewigkeiten... Zum Glück nur noch drei Abfahrten, dann gehts runter von der Autobahn und auf die Landstraße. Im Mittelgebirge muß man jeden Gang ausdrehen, trotzdem klappen manchmal die Anschlüsse nicht, weil man beim schalten soviel Geschwindigkeit verliert daß man im nächsten Gang verhungert. Geschafft, wir sind oben. Und jetzt ist da noch dieser Scheißtraktor vor einem. Zum Glück kommt gleich eine kurze Gerade...
b) Endlich fertig! Das hatte ja wieder ewig gedauert. Jetzt nichts wie weg hier. Ah, da vorne steht der Wagen. Irgendwie ist diese Form ja doch zeitlos. Lautlos gleiten die Pinnökel der pneumatischen Zentralverriegelung nach oben. Man läßt sich in weiches Leder fallen und zieht die Tür zu. Aus unerfindlichen Gründen drängt sich kurz das Bild einer zuschwingenden Tresortür auf, aber der Gedanke verfliegt wieder. Es riecht nach Leder und Holz. Willkommen zu Hause. Der Blick schweift über das Armaturenbrett, streift die Schrankwand aus Wurzelholz, gleitet kurz über die ledernen Türverkleidungen und schingt sich zur Motorhaube auf. Da vorne, ewig weit, strahlt der Stern.
Ausatmen. Der Achtzylinder erwacht mit einem kräftigen Fauchen zum Leben, raucht ein paar Sekunden mit leicht erhöhter Leerlaufdrehzahl, um dann fast unhörbar leise vor sich hin zu rauschen. Mit dem charakteristischen Wubbeldubb, das nur Wählhebel und Kulisse eines alten Mercedes zustandebringen ist die Fahrstufe D eingelegt. Wenn man den Fuß von der Bremse nimmt, rollt der Wagen ganz sanft an...

Ich ertappe mich heute noch dabei, wenn ich ausnahmsweise mal den Nissan Micra K11 meiner Mutter bewege, damit trotz meiner mittlerweile gut 700.000km Fahrpraxis genauso zu fahren wie der typische Fahranfänger. Zum anderen hatte ich mir als Fahranfänger einen 900 turbo 16S gekauft (175PS waren damals noch eine Ansage...) und war damit offenbar so gesittet unterwegs, daß der Job des Wochenendausgehtaxifahrers immer an mir hängenblieb. Und niemals war ich langsamer und zuvorkommender im Straßenverker unterwegs als mit dem Klimawandler und seinem 5,5-Liter-V8. Man könnte ja, wenn man wollte, also hat man es gar nicht nötig.
Auch hier möchte ich noch einmal meine Beinahe-Schwägerin erwähnen: mit der fuhr man nicht gerne mit. Sie war am Steuer ängstlich und nervös, fuhr erratisch - kurz: wirklich schlecht. Nicht böswillig schlecht, sondern unfähig-schlecht. War der Twingo allerdings mal wieder kaputt und war sie mit einer der E-Klassen ihrer Eltern unterwegs (zur Auswahl standen ein w124 und ein w210), so konnte dasselbe blonde Mädchen plötzlich autofahren. Ganz tiefenentspannt und souverän, weit vorausschauend und sicher. Und beim einparken das Schiff ganz gelassen in einem Zug rückwärts in die Lücke gestellt.
Geht also nicht nur mir so. :cool:

Der nächste wichtige Faktor sind die Kosten. Das ist auch der Grund, warum ich den Bezinmotor oben zur Betonung kursiv gesetzt habe. Starke Benzinmotoren in nicht ganz leichten Autos haben nämlich die angenehme Eigenschaft, sinnlosen Stadtverkehr, aber aggressive Fahrweise um so mehr mit grotesk eskalierenden Verbräuchen zu ahnden.
Ein Kleinwagenbenziner läßt sich, vernünftig (was schwer fällt) gefahren, mit fünf bis sechs Litern bewegen. Wenn man ihn tritt nimmt er acht bis neun. Nicht schön, aber noch verkraftbar. Bremsenverschleiß hält sich mangels Gewicht auch in Grenzen. Tritt man dagegen ein benzinmotorisiertes Auto der oberen Mittel- oder Oberklasse, dann laufen da ganz schnell fünfzehn bis fündundzanzig Liter durch. Zwei Tonnen jedesmal sinnlos zu beschleunigen kostet halt Sprit, und sie sinnlos wieder zusammenzubremsen kostet - Bremsen. Das tut weh im Portemonnaie. Aber außerorts, sinnvoll gefahren, läßt sich das gleiche Auto dann durchaus mit mehr oder weniger deutlich unter zehn Litern bewegen. (Ok, bei einer achtzylindrigen S-klasse sind zehn die Untergrenze. Aber einen BMW-Sechszylinder oder einen Saabturbo kriegt man locker auf acht runter.) Spätestens nach der Dritten Tankfüllung hat unser Fahranfänger dann begriffen, daß vorausschauendes gleiten der Gesundheit seines Geldbeutels deutlich zuträglicher ist. Sparsames fahren ist vorausschauendes fahren, und vorausschauendes fahren ist sicheres Fahren!

Ich kenne niemanden, der in seiner Jugend Zugriff auf überdurchschnittlich motorisierte Autos hatte, der jemals in seinem Leben einen Unfall aufgrund zu hoher oder unangepaßter Geschwindigkeit verursacht hat. Von denen, die mit typischen Fahranfängerautos begannen, gab es dagegen einige.

Gegen einen 9-5 als Fahranfängerauto sprechen einige Gründe. Zum Beispiel seine technische Fragilität und die im Schadensfall schnell grotesk eskalierenden Werkstattkosten, wenn man den überhaupt eine kompetente Werkstatt in der Umgebung findet. (Diese Gründe halten auch mich als Nicht-Fahranfänger vom 9-5 ab.) Da sind einige andere Fahrzeuge deutlich berechenbarer und einfacher. Aber Größe und Motorleistung sind keine Gründe, die gegen einen 9-5 als erstes Auto sprechen.

Wow!!!
 
Gegen einen 9-5 als Fahranfängerauto sprechen einige Gründe. Zum Beispiel seine technische Fragilität und die im Schadensfall schnell grotesk eskalierenden Werkstattkosten, wenn man den überhaupt eine kompetente Werkstatt in der Umgebung findet. (Diese Gründe halten auch mich als Nicht-Fahranfänger vom 9-5 ab.) Da sind einige andere Fahrzeuge deutlich berechenbarer und einfacher. Aber Größe und Motorleistung sind keine Gründe, die gegen einen 9-5 als erstes Auto sprechen.
Kannst Du bitte bei der erwähnten "technischen Fragilität" und den "grotesk eskalierenden Werkstattkosten" bezogen auf welchen "Schadensfall" mal genauer ins Detail gehen?
 
Hinterachsen, deren Stoßdämpfer und Buchsen ungefähr halbsolange halten wie beim 9000 (und dreimal so viele Buchsen haben), Turbolader- und Kettenschäden, Lagerschäden und Pleuel, die unbedingt ans Tageslicht wollen... Undsoweiterundsofort.

Im unmittelbaren Bekanntenkreis laufen/liefen sechs 9-5 bei fünf Personen, bei denen ich die Hand dafür ins Feuer legen würde, daß die Kisten anständig gewartet wurden - in dieser Stichprobe gab es drei Motorschäden bei moderaten Laufleistungen.
Klar, kann Zufall sein. Schreckt mich trotzdem etwas ab.
 
Sehe ich ähnlich. Wer keinen Bock auf Schrauben oder "Retten" hat, sondern einfach nur möglichst günstig ein großes, sicheres und komfortables Auto fahren möchte, sollte von 9-5 bis einschließlich Modelljahr 2003 aus unbekanntem Vorbesitz GRUNDSÄTZLICH die Finger lassen. Meine persönliche Meinung.
 
Jetzt muß ich auch noch mal meinen Senf zum 9-5 und Fahranfänger dazu geben:
Meine Tochter hatte die ersten zwei Jahre ihres Autolebens einen 9-5 2,0t Kombi als Anfängerauto.
Fazit: Keine Unfälle, keine Parkrempler etc. Sie kam sehr gut mit der Größe des Wagens zu Recht. Nur die Parkplatzsuche hat sie nicht geliebt, dafür kann sie heute einparken.

Ich finde ein 9-5 ist durchaus als Fahranfängerauto nutzbar. Ideal zum Besuch diverser Festivals wegen eingebauter Schlafmöglichkeit und jede Menge Platz für Gepäck. Sicherlich ist ein AERO nicht unbedingt so geeignet, aber bei einem 2,3 170PS hätte ich keine Bedenken.

Ich habe seinerzeit mit meinem 60PS Kadett mehr Blödsinn gemacht ;-)

Just my 2 cents
 
Hinterachsen, deren Stoßdämpfer und Buchsen ungefähr halbsolange halten wie beim 9000 (und dreimal so viele Buchsen haben), Turbolader- und Kettenschäden, Lagerschäden und Pleuel, die unbedingt ans Tageslicht wollen... Undsoweiterundsofort. Im unmittelbaren Bekanntenkreis laufen/liefen sechs 9-5 bei fünf Personen, bei denen ich die Hand dafür ins Feuer legen würde, daß die Kisten anständig gewartet wurden - in dieser Stichprobe gab es drei Motorschäden bei moderaten Laufleistungen.
Klar, kann Zufall sein. Schreckt mich trotzdem etwas ab.

Aha, schreckt etwas ab, das liest sich oben aber anders.

Sehe ich ähnlich. Wer keinen Bock auf Schrauben oder "Retten" hat, sondern einfach nur möglichst günstig ein großes, sicheres und komfortables Auto fahren möchte, sollte von 9-5 bis einschließlich Modelljahr 2003 aus unbekanntem Vorbesitz GRUNDSÄTZLICH die Finger lassen. Meine persönliche Meinung.
Dann sollte man aber nicht nur von Saab im Allgemeinen komplett die Finger lassen.

----------------
Wo hat sich eigentlich dieser Blödsinn mit dem Aero eingeschlichen? Das verlinkte Auto von Rosi ist doch ein 2,3t?!
----------------

Also grundsätzlich verteufeln würde ich den 9-5er nicht, aber der Aero wäre für einen Fahranfänger nicht wirklich optimal.

@Rosi In deiner Situation würde ich auch mal an ein asiatisches Fabrikat (die machen am wenigsten Ärger und sind zuverlässiger) oder ein mitteleuropäisches Massenprodukt (die lassen sich kostengünstig reparieren (der nächste Bums kommt bestimmt) denken. Teile für Gölfe, Foküsse, Astras, etc. gibt es ja in Masse und in vernünftigem Preis-Leistungs-Verhältnis.
Von Baustellen und Exoten, wie z.B. Saab, sollte man ja eigentlich die Finger lassen.
Oder, wenn man sich traut, probiert man es einfach aus, wenn man der Typ dafür ist. Glück oder Pech kann man mit jeder Auswahl haben, da können einem vorher noch soviele zu- bzw- abgeraten haben. Am Ende kann der finanzielle Aufwand halt größer werden und das Ganze, je nach Typ, auch die Psyche mehr belasten (stört aber dann weniger wenn man das verkraften kann). Man hat dann halt seine Erfahrung gemacht.
Es gibt wie immer im Leben viele Möglichkeiten und Du/Ihr habt die großartige Gelegenheit der Auswahl.
Viel Glück dabei.
Das Glücksschwein dazu hast Du ja scheinbar schon.
 
Jungs, ihr seid klasse. Echt.

Danke für eure Gedanken. Danke fürs Bestätigen meiner eigenen Wahrnehmung und aero84, vielen Dank für deinen herrlichen Text. Ich habe förmlich den Unterschied gespürt, zwischen auf der Auffahrtspur zu verhungern und dem souveränen Beschleunigen eines anständigen Autos.
 
Sollen wir alle mal im Hofladen anrücken und dem lieben Gemahl ein wenig überzeugen?? :-))
Schön von Dir zu lesen!

Schön dass Du noch etwas Zeit hast, dann werdet ihr die richtige Wahk treffen!
Eine Umarmung !!
Warum eigentlich nicht?

Wäre gar keine schlechte Idee.
Unser Tor steht euch offen.

360a10ebdb7eabcce92457756123d5ac.jpg
 
lang ist es her. Das Treffen seinerzeit habe ich noch in sehr angenehmer Erinnerung.
 
Ich habe jetzt nicht alles gelesen, möchte aber auch mal meinen Senf dazu geben.
Ich habe mir auch mit 18 Jahren einen 9-5 Aero gekauft, zwar mein 3. Auto und ich hatte schon 1,5 Jahre meinen Führerschein, allerdings doch noch recht jung.
Nunja was soll ich sagen. Die Fixkosten halten sich angenehm in Grenzen (im Vergleich zu ähnlich motorisierten Autos) und der Wagen fährt sich super sicher, damit kann wohl jeder umgehen. Mit dem Turbo muss man tatsächlich aufpassen. Auf einer der ersten Fahrten hat mein Kumpel heimlich die "Sport" Taste gedrückt. Was ich nicht wusste und so ist aus dem leichten Gasgeben im Kreisverkehr eine brenzliche Situation geworden.
Und der 9-5 war echt bescheiden einzuparken. Das lag aber nicht an der Größe des Autos, sondern am riesigen Wendekreis. Das war in der darauffolgenden MB E430 eine andere Welt. Aber warum sollten junge Männer schlechter große Autos einparken können als ältere? Irgendwann muss man es eh lernen. Ob das jetzt mit 18 oder mit 25 ist. Und das gilt nicht fürs Parken. Und 25 Jährige die bisher nur Corsa gefahren sind können mit einem Aero mMn auch nicht besser umgehen als 18 jährige.
Natürlich kann einem dann eine große Reperatur das Genick brechen. Bei mir war es die Ausgleichskette plus Ölverlust. Das hätte mich einen großen 4 stelligen Betrag gekostet. Aber dann kann man das Auto ja immernoch verkaufen :)
Am Ende kommt es natürlich auf die Person an. Einem Tellerwischer-Prollo der auf dem McDonalds Parkplatz Posen möchte und gerne Straßenrennen fährt würde ich solch ein Auto nicht zumuten. Aber für eine verantwortungsbewusste Person ist das doch kein Problem :)
 

Anhänge

  • image.jpeg
    image.jpeg
    439,5 KB · Aufrufe: 34
... Am Ende kommt es natürlich auf die Person an. Einem Tellerwischer-Prollo der auf dem McDonalds Parkplatz Posen möchte und gerne Straßenrennen fährt würde ich solch ein Auto nicht zumuten. Aber für eine verantwortungsbewusste Person ist das doch kein Problem :)
Danke!
 

Sehe ich schon auch im Prinzip wie Du, aber ganz so pauschal würde ich das nicht sagen, also relativiere ich mal etwas... :rolleyes:

Wie leicht ein Auto einzuparken ist hängt nicht von dessen Größe ab. Es ist davon sogar völlig unabhägig. Wichtig ist ein möglichst geringer Wendekreis, eine vernünftige Übersichtlichkeit (große Fensterflächen!), sowie eine möglichst parallel zum Boden verlaufende Fensterlinie.

Der Einfluss der Fahrzeuggröße ist nicht so groß wie man vielleicht vermuten würde, aber einen Zusammenhang zwischen Wendekreis und Radstand gibt es schon, und große Autos neigen auch dazu, einen größeren Radstand zu haben... :rolleyes:

Wenn man das jeweilige Ende von Motorhaube und Kofferaumdeckel erahnen kann ist das auch hilfreich.

Auch das ist bei großen Autos tendenziell seltener gegeben als bei kleinen, allerdings auch bei neueren... :redface:

Für ein kleines, schmales Auto wird sich schneller eine Parklücke finden lassen, in die das Auto rein physikalisch hereinpaßt; ob man in diese Lücke dann jedoch auch einfach herein- und wieder aus ihr herauskommt ist eine ganz andere Sache. Damit, dat Schneewittchen einzuparken tue ich mich nach fast 8 Jahren und 260.000km immer noch schwerer als nach der ersten Woche mit dem Klimawandler - und das, obwohl der 900 gefühlt nur halb so groß und breit ist.
Ich kann mir auch hier nicht den Verweis auf die äußerst amüsante Begebenheit erinnern, als meine Beinahe-Schwägerin ihren Twingo I nicht in eine Parklücke bekam, in die ich den Sportunimog einfach so reinstellen konnte. (Gut, "einfach so" ist übertrieben. Ich habe genau 37 Züge gebraucht. Aber es ging - und ich hatte keine andere Wahl. Auf "Das machst Du nie!" ist man als Mann ja gesetzlich verpflichtet mit dem Beweis des Gegenteils zu reagieren. Zur Ehrenrettung der Beinahe-Schwägerin sei angemerkt, daß ich am nächsten Tage dieselbe Parklücke noch einmal mit dem Twingo versucht habe - und ebenfalls gescheitert bin.)

Weit und breit kein Twingo zur Hand, also nehme ich das so hin wie Du das schreibst... :smile:

Der 931-Sauger erscheint mir als unbeteiligtem Außenstehenden allerdings kostentechnisch auch etwas beherrschbarer.

Genau so einer schwebt mir auch für meine 17-jährige Tochter vor, die in diesem Auto allerdings bis zu ihrem Abitur nur begleitetes Fahren machen wird, egal wie alt sie dann ist, das hat sie zum Teil selbst in der Hand... :rolleyes: aber auch ein 9k oder 9-5 ist noch nicht vom Tisch, oder ein Benz, kommt halt drauf an, was ich finde... meine sind allesamt entweder zu schnell, mit Automatik oder beides... :frown:

Warum nicht? Angst vor der Motorleistung? Daß ein Fahranfänger kein leistungsstarkes Auto in die Finger bekommen solle, diese Meinung hält sich ziemlich hartnäckig. Sie ist aber völlig unbegründet. Denn um sich oder andere totzufahren reicht auch eine winzige Klapperkiste mit 50 PS. Die wird auch schnell genug, daß man sich damit auf einer Landstraße tödlich um einen Alleebaum wickeln oder in den Gegenverkehr einschlagen kann. Und um einen Fußgäger in der Stadt umzubringen reichen 50km/h auch aus.

Das stimmt, aber es ist schon ein Unterschied, ob man die 50 km/h in 1 Sekunden oder 10 erreichen kann... :rolleyes: untermotorisiert halte ich genau wie Du sogar für gefährlich und nicht förderlich für einen erfolgreichen Start ins Autofahrerleben oder irgendwann danach, aber mehr als nötig halte ich auch für falsch im ersten Auto. Einen 2.3 LPT, den man dann - so der Wagen die ersten Jahre und vielleicht 10000 km überlebt - wie Saab-Frank schreibt etwas steigert in seiner Leistung finde ich einen guten Ansatz. Die Frage ist nur, wie viel ist nötig für einen Fahranfänger.

Aus eigener Erfahrung und Beobachtung empfehle ich daher das absolute Gegenteil: das beste Auto für einen Fahranfänger ist ein angemessen dick benzinmotorisiertes Schlachtschiff, dessen Wartungs- und Kraftstoffkosten der Fahranfänger selber zu tragen hat.

Erziehungstechnisch halte ich das auch für den sinnvollsten Ansatz... :smile:

a) Man sitz in einem niedrigmotorisierten Kleinwagen. Graues, häßliches Hartplastik, alles fühlt sich fragil an. Auffahren auf die Autobahn wird zum Abenteuer, den Nähmaschinenmotor jagt man in den Begrenzer und schafft es dann am Ende des Beschleunigungsstreifens gerade so zwischen zwei Lkw, wobei der hintere immer noch schneller ist als man selbst, vom Gas gehen muß und das mit dem Aufblenden seiner acht Zusatzscheinwerfer und ohrenbetäubender Hupe quittiert. Dann hockt man zwischen zwei 40-Tonnern eingepfercht auf der rechten Spur und kommt da nicht mehr raus, denn um in die Lücken auf der Mittelspur zu springen reicht die Leistung nicht aus. Von 90 auf 130 dauert zwei Ewigkeiten... Zum Glück nur noch drei Abfahrten, dann gehts runter von der Autobahn und auf die Landstraße. Im Mittelgebirge muß man jeden Gang ausdrehen, trotzdem klappen manchmal die Anschlüsse nicht, weil man beim schalten soviel Geschwindigkeit verliert daß man im nächsten Gang verhungert. Geschafft, wir sind oben. Und jetzt ist da noch dieser Scheißtraktor vor einem. Zum Glück kommt gleich eine kurze Gerade...

Schlimm und leider sehr oft anzutreffen...

b) Endlich fertig! Das hatte ja wieder ewig gedauert. Jetzt nichts wie weg hier. Ah, da vorne steht der Wagen. Irgendwie ist diese Form ja doch zeitlos. Lautlos gleiten die Pinnökel der pneumatischen Zentralverriegelung nach oben.

Da war klar, dass kein Saab gemeint war sondern der Klimawandler... :smile:

Man läßt sich in weiches Leder fallen und zieht die Tür zu. Aus unerfindlichen Gründen drängt sich kurz das Bild einer zuschwingenden Tresortür auf, aber der Gedanke verfliegt wieder. Es riecht nach Leder und Holz. Willkommen zu Hause. Der Blick schweift über das Armaturenbrett, streift die Schrankwand aus Wurzelholz, gleitet kurz über die ledernen Türverkleidungen und schwingt sich zur Motorhaube auf. Da vorne, ewig weit, strahlt der Stern.
Ausatmen. Der Achtzylinder erwacht mit einem kräftigen Fauchen zum Leben, rauscht ein paar Sekunden mit leicht erhöhter Leerlaufdrehzahl, um dann fast unhörbar leise vor sich hin zu säuseln. Mit dem charakteristischen Wubbeldubb, das nur Wählhebel und Kulisse eines alten Mercedes zustandebringen ist die Fahrstufe D eingelegt. Wenn man den Fuß von der Bremse nimmt, rollt der Wagen ganz sanft an...

Herrlich... aber auch ohne V8 und mit nicht lautloser Zentralverriegelung fühlt man sich in einem Saab mindestens genauso wohl... ich zumindest.. :rolleyes:

Ich ertappe mich heute noch dabei, wenn ich ausnahmsweise mal den Nissan Micra K11 meiner Mutter bewege, damit trotz meiner mittlerweile gut 700.000km Fahrpraxis genauso zu fahren wie der typische Fahranfänger. Zum anderen hatte ich mir als Fahranfänger einen 900 turbo 16S gekauft (175PS waren damals noch eine Ansage...) und war damit offenbar so gesittet unterwegs, daß der Job des Wochenendausgehtaxifahrers immer an mir hängenblieb. Und niemals war ich langsamer und zuvorkommender im Straßenverkehr unterwegs als mit dem Klimawandler und seinem 5,5-Liter-V8. Man könnte ja, wenn man wollte, also hat man es gar nicht nötig.

Ich bin nicht sicher, dass sich bei jedem Fahranfänger dieses Gefühl sofort einstellt. Nach einer gewissen Eingewöhnung irgendwann vermutlich schon bei jedem, aber wäre halt gut, wenn auf dem Weg dahin die Zuviel-Leistung nicht schlimmeres verursacht. Genug Leistung um sich immer und überall sicher einfädeln zu können, aber nicht zu viel, um noch mal eben schnell vor der Kurve gefährliche Manöver zu fahren, weil die Kiste das ja noch schafft. Also Dickschiff für Anfänger findet auch meine Zustimmung, schon alleine wegen des Kostenfaktors, den Du weiter unten beschreibst, aber nur mit moderater Leistung, deren Steigerung man am besten in Aussicht stellen kann... :rolleyes:

Ich kenne niemanden, der in seiner Jugend Zugriff auf überdurchschnittlich motorisierte Autos hatte, der jemals in seinem Leben einen Unfall aufgrund zu hoher oder unangepaßter Geschwindigkeit verursacht hat. Von denen, die mit typischen Fahranfängerautos begannen, gab es dagegen einige.

Ich kenne schon ein paar, die sich - aus reichem Hause - mit Golf GTI, Porsche und sonstigem übermotorisiertem fast um ihr Leben gebracht hätten. Sind zwar keine typischen Fahranfänger-Autos, aber auch übermotorisiert. Deshalb ist für mich ganz entscheidend, groß, schwer, gut aber nicht zu gut motorisiert...

Gegen einen 9-5 als Fahranfängerauto sprechen einige Gründe. Zum Beispiel seine technische Fragilität und die im Schadensfall schnell grotesk eskalierenden Werkstattkosten, wenn man den überhaupt eine kompetente Werkstatt in der Umgebung findet. (Diese Gründe halten auch mich als Nicht-Fahranfänger vom 9-5 ab.) Da sind einige andere Fahrzeuge deutlich berechenbarer und einfacher. Aber Größe und Motorleistung sind keine Gründe, die gegen einen 9-5 als erstes Auto sprechen.

Das stimmt zwar, andererseits hilft natürlich der Teilefundus und das Interesse des Vaters im Haushalt... :rolleyes: von daher ziehe ich einen 9-5 schon auch in Erwägung...
 
Interessanterweise teilt meine ansonsten eher hippe Tochter weitestgehend meinen Autogeschmack, was mir ausnahmsweise auch mal finanziell entgegenkommt... :rolleyes: wer kauft denn schon Limousinen? :smile: auch wenn gerade für junge Menschen ein Kombi für so manchen Freiheitsgrad sorgen kann, kann man auch gut in einer Limousine mit umklappbaren Sitzen à la Saab 9-5 übernachten... eine Schlaflösung für die nicht ganz ebene Ladefläche findet sich auch.. :rolleyes:
 
Zurück
Oben