Bremsen - ABS - Merkwürdige Phänomene

Aber so kannst du es eingrenzen oder der Fehler wander mit rüber ins andere Auto zum gegentesten. Soviel Transfer-Denkleistung hatte ich dir jetzt schon zugetraut... ;-)
Du meinst, wenn ich alle 4 rüber baue, oder zumindest achsweise (vorn können wir den beschädigungsfreien Ausbau ja erfahrungsgemäß ohnehin abhaken) ?
Denn wenn ich das mit dem "Paarungsverhalten" richtig verstanden habe, gibt es an der Stelle ja keine falschen Sensoren, sondern nur unpassende Paarungen. Genau was in der einen Karre für Probleme sorgt, könnte dann ja in der anderen bestens passen. Insofern sehe ich das quertauschen, dessen bekennender Fan ich ja ansonsten grundsätzlich bin, hier nicht als zwingens zielführend an.
 
Ich habe das am 9k noch nie gemacht, daher nur theoretisch drüber nachgedacht. Wenn neue Sensoren nicht die Welt kosten, könnte man natürlich auch gleich achsweise tauschen und hoffen, daß es das ist.

Dir bleibt letztlich nur, die ABS-Encoderringe auszuschließen und ansonsten halt in geeigneter, machbarer Art halt Sensoren auszuschließen.
 
Wenn neue Sensoren nicht die Welt kosten, könnte man natürlich auch gleich achsweise tauschen und hoffen, daß es das ist.
Wenn die Zahnringe wirklich i.O. sind, würde ich es so versuchen, und ich bin auf die Rückmeldung gespannt, denn ich kenne das Thema (glücklicherweise) selbst auch nur von den Berichten hier im Forum. Wäre ja gut zu wissen, dass es auch in diesem Fall die Lösung war.
Spätestens nach dieser Bestätigung wäre das dann auch einen Beitrag in der KB wert, denke ich.
 
Du meinst, wenn ich alle 4 rüber baue, oder zumindest achsweise (vorn können wir den beschädigungsfreien Ausbau ja erfahrungsgemäß ohnehin abhaken) ?
Denn wenn ich das mit dem "Paarungsverhalten" richtig verstanden habe, gibt es an der Stelle ja keine falschen Sensoren, sondern nur unpassende Paarungen. Genau was in der einen Karre für Probleme sorgt, könnte dann ja in der anderen bestens passen. Insofern sehe ich das quertauschen, dessen bekennender Fan ich ja ansonsten grundsätzlich bin, hier nicht als zwingens zielführend an.
Gibt es denn Unterschiede in den Widerstandswerten?

Wenn eine Seite 1030 Ohm hat und die andere 1040 oder 1037 könnte das schone ein Indiz sein.
 
Ich werde berichten.
Kann aber etwas dauern, da die Büchse aktuell keine hohe Priorität hat. Vor dem Einsatz als BF17-Gleiter muss der Ole ja noch ein paar Fahrstunden und seine Prüfungen machen. So lange habe ich Galgenfrist dafür.
 
Die ABS-ECU prüft nicht die Widerstandswerte der Sensoren und legt auch keine Spannung an. Die Sensoren arbeiten wie kleine Wechselstromgeneratoren: Die Spannung und die Frequenz steigt proportional zur Drehzahl des Rades. Nur diese Signale werden ausgewertet.
Die Sensoren dürfen laut WHB einen Widerstandsbereich von 800 Ohm bis 1400 Ohm aufweisen und die erzeugte Wechselspannung liegt zwischen 150 mV und 700 mV.
Da sind wohl jedwede Fertigungstoleranzen mit abgedeckt.
 
Soweit zur Theorie ...
In der Praxis scheint (!) es ja den hier gegebenen und verlinkten Beschreibungen nach anders zu sein.
Aber auf jeden Fall sehe ich es als überaus bösen Programmierfehler an, das ABS in den Fehlermode zu schicken, ohne überhaupt erst einmal nur überhaupt irgend einen Fehler zu hinterlegen. Von einer aussagefähigen Beschreibung dazu rede ich dabei noch gar nicht.
 
Aber auf jeden Fall sehe ich es als überaus bösen Programmierfehler an, das ABS in den Fehlermode zu schicken, ohne überhaupt erst einmal nur überhaupt irgend einen Fehler zu hinterlegen.
Ist das ABS denn überhaupt in einem Fehlermodus? Offenbar scheint es das, was es da tut, einfach für eine situationsgemäße normale Funktion zu halten - wodurch diese auch immer ausgelöst werden mag.
 
Jo, sehe ich auch so. Scheint so ein Grenzfall zu sein der bei System in Sollzustand nicht berücksichtigt wird. Reicht für teils fehlerhafte Auslösung, reicht nicht für Fehler ablegen.
 
Bleibt mal auf dem Teppich. :smile:
Reifen sind glatt oder minderwertige Ware und die Strasse ist naß...dann darf ABS auch mal reagieren und eingreifen.
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Ich hatte mal richtig bescheidene Reifen auf der Hinterachse. Uralte Falken, aber mit gutem Profil.
Sobald es naß war...rubbelte es immer im Bremspedal.
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Es kann so banal sein. Und wenn man nicht alles bedenkt, driftet man in solche Suchen ab.
(aber ihr sucht ja scheinbar lieber in der Elektronik und nicht in der Mechanik)
Ich persönlich kenne jedenfalls mehr mechanische Ursachen.
 
Fängt mit dem Luftdruck der Reifen an. Irgendwo zuwenig Druck drauf?
Gevatter Rost hat den Zahnkranz platzen lassen?
Radlager haben Spiel?
Eine Bremse sitzt fest und bremst nicht?
Bremshydraulik ist defekt und eine Bremse funktioniert nicht?
@René Guck Dir mal die einzelnen Bremsen an. Farbe der Bremsscheiben und Klötze.
Ist da die Rostkante an der Scheibe rot statt rostigbraun, hängt die Bremse fest.
Ist die Bremsscheibe rostig...wird diese Bremse hydraulisch nicht betätigt.
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Die Radsensoren sollen ja nur die Umdrehung am Rad überwachen. Und das System demnach reagieren und die andere Seite abbremsen.
Funktioniert die Bremse aber nicht...gibts Marotten.
Bei meinem MY94 war der Hydroblock defekt. Hinten rechts wurde nicht mehr geöffnet. Bremsscheibe verostet und das Rad wurde nicht mehr gebremst.
Bei normaler Fahrweise gab es keinen Stress. Es fielen ja nur rund 10% Bremsleistung aus. Aber bei nasser Strasse und Vollbremsung ging die Post ab.
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Das System kann ja nur die einzelnen Werte als gegeben nehmen und damit arbeiten. Und reagiert.
Bei meiner Karre damals gab es auch keinen Fehlercode. Warum auch. Die Radsensoren funktionierten ja auch.
Und im Hydraulikblock gab es auch keinen Fehler an den Magnetventilen. Da war einfach nur ein Ventil festgerostet, also kein elktrischer Fehler.
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Sollten genügend Tipps sein, um den Samstag zu füllen. :smile:
 
Was auch sein kann:

Wenn ein Bremssattel klemmt, Kolben schwergängig oder fest o.ä. - dann wird dennoch auf allen Rädern der gleiche Druck beaufschlagt. Das ABS merkt dann aber daß ein Rad nicht verzögert, bzw. nicht so viel verzögert wie die anderen. Kommt natürlich erst zum tragen wenn man stärker bremst und in die Nähe von ABS kommt, oder eben an der Hinterachse in den Bereich wo wegen der dynamischen Radlastverschiebung EBD anfangen würde die Hinterachse etwas weniger zu verzögern damit da nix blockiert.
Passiert sowas einseitig, kann auch die My-Split-Erkennung (eine Seite Eis, eine Seite griffiger Asphalt) auslösen und regelt dann entsprechen die Seite mit vermeintlich mehr Grip weg, damit der Wagen sich nicht eindreht. Das fühlt sich dann ziemlich entbremst an und man bekommt ein hartes Pedal.
 
So ganz moderne Technik ist das beim 9000 nun ja nicht mehr. Passen tuts wenn überhaupt nur für das Mk IV. Beim Mk II geht nur eine Bremsleitung nach hinten.
 
Ja, aber auch da kann es solche Effekte geben.
 
Sooo, dann mal zur "Auflösung": Ja, dem jetzigen Stand nach war tatsächlich der hintere linke Sensor der Auslöser.

Diesen hatte ich beim Aufbau der Hinterachse im letzten Früh-Herbst wohl schon gewechselt. Wird das Lämplein an gewesen sein und ich hatte dann wahrscheinlich den Fehler ausgelesen und folgerichtig getauscht. Keine echte Erinnerung, kann aber nicht anders gewesen sein.
So weit, so wenig schlecht. Hatte mir damals zwei weitere in's Regal gelegt und habe auch die Rechnung vom 16.09.22 dazu gefunden. Marke stand nichtg drauf, auf den Tüten auch nicht. Die Kartons hatten es aus Platzgründen nicht in die Kiste geschafft.
Also, 2. Sensor. Mist, der Kranz schleift. Das Ding war einfach (gemessen von der Anlage Schraubfläche) zu lang. Tja, und der 3. machte den selben Mist mit der Ratterei.

Ok, dann das "größere Besteck". Also den Oszi aus dem Keller geholt, die Kiste rundum hoch und alle Sensoren abgezogen und nacheinander dann in des Wortes Sinne "ein Bild davon gemacht". Fazit: Die 3 alten Sensoren erzeugen alle einen ganz sauberen Sinus einer bestimmten Amplitude.
Die 3 neuen (den 3. hatte ich dann per Zwischenlage nutzbar gemacht) erzeugten nur rd. 1/10 der Amplitude und bei einem davon (nicht der zu lange) hatte auch noch exakt jede 2. Welle nochmal rd. 20% weniger. Dass das ABS damit überhaupt eine korrekte Geschwindikeit anzeigen konnte, wundert mich.
Um die Geschichte nachvollziehbarer zu machen, habe ich dann per Akkuschrauber und mit LK 4x108 versehener Holzscheibe mit mittiger Schlossschraube gearbeitet. Denn für den Vergleichstest mehrerer (darunter auch gerade neu dazu gekaufter, s.u.) Sensoren macht sich Rad runter - Rad rauf blöd und reines händisches Drehren an der Nabe ist im Endeffekt zu langsam und zu wenig reproduzierbar.

Hier dazu die Bilder mit unveränderten Einstellungen und identischer Nabendrehzahl:
ABS-Sensor Oszi falsch.jpg
ABS-Sensor Oszi richtig.jpg


Habe die 3 defekten Sensoren (mit den Bildern im Anhang) moniert und bin gespannt, was mir jetzt als Ersatz geliefert wird.
Inzwischen hatte ich mir noch Sensoren von A.B.S. und von Triscan bestellt. Erstere liegen bei rd. 25€/Stk und Triscan ist jeweils knapp 10€ teurer. Optisch mußte man recht lange suchen um Indizien zu finden, welche dagegen sprechen, dass beide Lieferungen vom selben Band stammen. Und per Oszi-Test waren keinerlei Unterschiede feststellbar. Beide lieferten Bilder, welchhe denen der Originalsonsoren entsprachen. Insofern kann sich der Kram also nur noch hinsichtlich der Langlebigkeit als besser oder schlechter erweisen.

PS: Kann mir jemand sagen, warum die Bilder nicht sichtbar sind? Beim Erstellen des Beitrages und auch jetzt beim Editieren werden sie im Fenster korrekt dargestellt.
 
Vielen Dank für die Forschungsarbeit!
Das motiviert erneut dazu, die originalen Sensorkabel mit Flickerei längstmöglich am Leben zu halten. Hat ja nicht jeder einen Oszi im Keller.
 
Wie an anderer Stelle schon gesagt verbastel ich immer die Sensoren von A.B.S.
Für die alten 9000er muss ich halt die Stecker von eckig auf rund umbauen. Da die Kabel alle gleich lang sind passen die Sensoren mit Unterlegscheiben auch an jeder Position. Die Amplitude ist den ECUs egal, die haben einen ziemlich weiten Spannungsbereich. Hauptsache die Impulse kommen scharf und kontinuierlich. Was anderes kann ich nicht berichten, da ich nach Wechsel nie Probleme hatte.
 
Die Amplitude ist den ECUs egal, die haben einen ziemlich weiten Spannungsbereich.
Ja, aber auch "weit" ist da halt endlich. Und bei rd. 1/10 des Standardwertes passiert dann halt eindeutig Mist.
Und da mir noch niemand einen Tip geben konnte, warum die Oszi-Bilder in #76 nicht sichtbar sind, hier mal die Links dazu:
https://16S.de/Forum/ABS-Sensor Oszi falsch.jpg
https://16S.de/Forum/ABS-Sensor Oszi richtig.jpg
Ja, und dank Leerzeichen werden jetzt auch die Links nicht richtig dargestellt. :mad:
 
Darf ich als analoger Oldie eine Frage zu Deinen digitalen Sensorbildern "richtig / falsch" aus link # 79 stellen ?
Ich habe beide links nebeneinander geöffnet und beide Bilder sind (nicht nur von der Teilenummer), sondern auch von der sonstigen Anordnung identisch, so daß ich nicht mal den linkwechsel erkenne !
 
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