Bremsen - 9-5 fährt bei getretener Bremse an / Satz nach vorne trotz Bremse

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12. Juli 2022
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Danke
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SAAB
9-5
Baujahr
2002
Turbo
FPT
Guten Abend liebe Saab Gemeinde,

ich bin seit neuestem Besitzer eines Saab 9-5 MY2004 SportCombi 2.3t Automatik.
Ich habe etwas festgestellt und hoffe Ihr könnt mir da weiterhelfen. Die SuFu hat leider keine Treffer ergeben.

Wenn ich den Saab aus dem kalten Zustand starte, die Handbremse löse, D einlege - die Bremse bleibt ganze Zeit kräftig getreten - macht der Saab einen Satz nach vorne. Ich schätze das sind locker 10 cm vom Gefühl. Finde das nicht gerade ungefährlich. Zumal der Abstand zu den nächst parkenden Autos in einer Großstadt meistens gering ausfällt. Hat jemand von euch sowas mal beobachtet?

Eventuell hilfreiche Hinweise:
- Bremsen (Klötze+Scheiben) vorne wurden am 06.04.22 erneuert.
- Getriebeaufnahme vorne und hinten erneuert am 13.10.2017
- Wellendichtringe erneuert und Automatiköl gewechselt 13.10.2017 => 197 tkm (aktuelle Laufleistung 225 tkm)

Vielen Dank.

Gruß
Captn
 
Wann wurde denn das Getriebe mal ordentlich gespült und gefüllt? Sollte bei der Laufleistung sowieso gemacht werden. Habe es gerade gelesen, ist erst 25 kkm her.
 
Wann wurde denn das Getriebe mal ordentlich gespült und gefüllt? Sollte bei der Laufleistung sowieso gemacht werden. Habe es gerade gelesen, ist erst 25 kkm her.
Korrekt. Bei 197 tkm wurde das Automatiköl gewechselt. Die Automatik läuft sehr smooth würde ich mal behaupten. An Ampeln oder in anderen Anfahrsituation - nach dem ersten Anfahren - habe ich das Verhalten nicht beobachtet. Fühlt sich auf jeden Fall nach einem Kontrollverlust an, wenn trotz betätigter Bremse sich das Auto in Bewegung setzt.
 
Wenn der in Leerlauf gegen die Bremse einen Satz macht, dann stimmt Imho mit der Bremse was nicht. Wie sieht es im die Bremskraftverstärkung aus? Der Automatik müsste eine zusätzliche Unterdruckpumpe und Rückschlagventile geben. Das ganze würde ich als erstes prüfen.
 
Hi Flemming,
vielen Dank für den Hinweis. Mir hat einfach das Vokabular gefehlt (Bin kein Schrauber und habe mein erstes Auto erst mit 35 erworben ;-)). Nun habe ich tatsächlich andere Einträge zu dem Thema gefunden in diesem Forum.
Für alle die daran interessiert sind:
Werde nun der Sache nachgehen und folgende Sachen prüfen lassen
  • Bremsflüssigkeit
  • Bremssystem entlüftet
  • Bremsschläuche
  • Unterdruckschlauch
  • Rücklschlagventile
  • Unterdruckpumpe
  • BKV
Grüße
Captn
 
Wie bremst das Auto beim Fahren?

Und, ganz ehrlich: da scheint an der Bremsanlage was nicht in Ordnung zu sein.
Der einzige richtige Weg ist ganz klar der in die Werkstatt, möglichst sofort und vorsichtig.
 
Wie bremst das Auto beim Fahren?

Und, ganz ehrlich: da scheint an der Bremsanlage was nicht in Ordnung zu sein.
Der einzige richtige Weg ist ganz klar der in die Werkstatt, möglichst sofort und vorsichtig.
Hi GSUS,

selbstverständlich führt kein Weg an einer Werkstatt vorbei. Werde deinen Rat beherzigen. Nach einigen Metern aus dem kalten Zustand bremst das Auto nach meiner laienhaften Einschätzung normal. Wobei ich schon das Gefühl habe, dass es etwas träge ist. Eine knackigeren Eingriff der Bremsanlage würde ich mir schon wünschen.

Gruß
Captn
 
Deutet auch darauf hin, dass da was mit dem Unterdruck nicht stimmt, insb. mit der Zusatzpumpe, die vom Motor über die Nockenwelle angetrieben wird, und der Verschlauchung (incl. Rückschlagventilen). Micht Pech aber auch ein Unterdruck-Leck im BKV.
 
(...) Wenn ich den Saab aus dem kalten Zustand starte, die Handbremse löse, D einlege - die Bremse bleibt ganze Zeit kräftig getreten - macht der Saab einen Satz nach vorne. (...)
Ich bin jetzt kein Automatik-Fahrer.
Das beim Einlegen der Fahrstufe ein mehr oder weniger starker Ruck durch`s Auto geht kenne ich aber.

Das sich aber, bei „kräftig getretener“ Bremse, dabei das Auto bewegt, sich also die Räder drehen, kann aber eigentlich nicht sein. Egal ob mit oder ohne Bremskraftunterstützung. Die Bremsanlage ist kräftiger als der Motor.
Wenn die Bremsen alle(!) Räder schon im Stand nicht daran hindern können sich zu drehen würde dies im Fahrbetrieb auch einem Laien auffallen.

„Bremsen vorne erneuert“ im April, das war dann wohl vor Deiner Zeit, oder?
Du kannst nicht sagen ob dieses Verhalten erst danach aufgetreten ist? Das Auto benimmt sich so seitdem es in Deinem Besitz ist.

Wenn dies Dein erstes Auto ist führt an einem Werkstattbesuch wohl kein Weg vorbei. Bei TÜV, Dekra und Konsorten kann man manchmal auch mal auf den Bremsenprüfstand wenn nicht allzuviel los ist. Ob die Bremskraftunterstützung da ist oder nicht sollte sich so leicht feststellen lassen.
(Du hast in #5 einen Link gezeigt. Alternativ kannst Du auch mal den Test durchführen der dort in #10 beschrieben ist.)
 
Noch als Ergänzung, angeregt durch obige Beiträge.
Ich habe einen 2001er Automat.
Motor aus, Unterdruck des Bremskraftverstärkers "leer-gebremst" (halt so lange auf das Bremspedal getreten bis das Pedal hart wird).
Dann Fuß auf die Bremse und Motor starten: Sofort in dem Moment in welchem der Motor startet, geht das gedrückte Pedal deutlich nach unten (eben durch die Funktion des Bremskraftverstärkers).
 
Ich bin jetzt kein Automatik-Fahrer.
Das beim Einlegen der Fahrstufe ein mehr oder weniger starker Ruck durch`s Auto geht kenne ich aber.

Das sich aber, bei „kräftig getretener“ Bremse, dabei das Auto bewegt, sich also die Räder drehen, kann aber eigentlich nicht sein. Egal ob mit oder ohne Bremskraftunterstützung. Die Bremsanlage ist kräftiger als der Motor.
Wenn die Bremsen alle(!) Räder schon im Stand nicht daran hindern können sich zu drehen würde dies im Fahrbetrieb auch einem Laien auffallen.

„Bremsen vorne erneuert“ im April, das war dann wohl vor Deiner Zeit, oder?
Du kannst nicht sagen ob dieses Verhalten erst danach aufgetreten ist? Das Auto benimmt sich so seitdem es in Deinem Besitz ist.

Wenn dies Dein erstes Auto ist führt an einem Werkstattbesuch wohl kein Weg vorbei. Bei TÜV, Dekra und Konsorten kann man manchmal auch mal auf den Bremsenprüfstand wenn nicht allzuviel los ist. Ob die Bremskraftunterstützung da ist oder nicht sollte sich so leicht feststellen lassen.
(Du hast in #5 einen Link gezeigt. Alternativ kannst Du auch mal den Test durchführen der dort in #10 beschrieben ist.)

Fände es auch seltsam, wenn der Motor trotz betätigter Bremse - auch ohne BKV - den Wagen in Bewegung setzt. Wie gesagt, die 10 cm sind subjektiv. Schweiß stand mir schon auf der Stirn, da ich den W212 vor mir fast touchiert hätte. Der Mensch liebt einfach keinen Kontrollverlust.

Genau, die Bremsen wurde vor meiner Zeit erneuert. Ob das Auto vorher das Verhalten zeigte, kann ich nicht sagen, da ich den Wagen bei einem Hinterhof-Gebrauchtwagenhändler erworben habe, welcher Ihn wohl von einem Autohaus erwarb (Inzahlungsfahrzeug). Die Historie ist jedoch in drei dicken Ordner durch den Erstbesitzer gut dokumentiert. Der Mann hat sein Fahrzeug geliebt. Der hat an Reparaturkosten fast so viel reingesteckt, wie er für den Neupreis bezahlte.

Den Test habe ich durchgeführt => Motor aus und kalt =>Bremse mehrmals betätig => Pedal wurde hart=> Motor an=>Pedal gibt deutlich nach und sinkt ab.
Das mit der Dekra ist ein guter Hinweis. Danke.
 
Ich würde neben dem genannten mit dem Bremsunterdruck auch einfach mal nach dem Getriebeölstand schauen. Kenne das teils von Automatikgetrieben daß sie so einen Satz machen wenn zu wenig Öl drin ist. Kann ja sein daß beim Ölwechsel etwas schief gelaufen ist.
 
Mich würde interessieren, ob das Fahrzeug auch im R-Gang so ruppig anfährt. :smile:
Denn dann liegt es am Getriebe und nicht an der Bremse.
 
Mich würde interessieren, ob das Fahrzeug auch im R-Gang so ruppig anfährt. :smile:
Denn dann liegt es am Getriebe und nicht an der Bremse.

Abend der41Kater,

im R-Gang ist kein solches Verhalten zu beobachten. Gestern noch an einem recht steilen Berg hier in Wuppertal zurückgesetzt. War ziemlich geschmeidig.

Gruß
Captn
 
Motor wird in P gestartet, Bremse getreten, und beim einlegen in D macht der Wagen ruppig einen Satz nach vorn. (nur mal so zusammengefasst)
Vergeht nach dem Einlegen von D eine gewisse Zeit, bis es den ruppigen Anfahrtsversuch gibt? 1-2 Sekunden?
Wenn ja, kann es wirklich an zu wenig Öl im Getriebe liegen...aber auch an defekte Magnetventile im Getriebe.

Bremse wird getreten, Brems-Servo funktioniert, also eigentlich normal.
Bremse wurde vor einigen Wochen/Monaten erneuert.
Wenn dabei etwas schief gelaufen wäre, müsste das Fahrzeug auch beim Fahren/Bremsen Marotten machen.
Die Bremsanlage im 9-5 ist nicht grade besonders groß dimensioniert, aber ausreichend.
Im Stand bei laufendem Motor wird das Fahrzeug auch an steileren Hängen sicher gehalten.
Mir fällt aber wirklich kein Fehler ein, der bei der Bremsenreparatur passiert sein kann, der für ein solches Symptom sorgt.

Bleiben nur 2 Fehlerquellen.
Entweder der User latscht nur halbherzig auf die Bremse...oder das Getriebe hat eine Macke. :smile:
 
Hi 41Kater,

also die Zusammenfassung würde ich nochmal etwas korrigieren. Der Wagen macht nach dem Einlegen in D keinen Satz, sondern er rollt langsam vorwärts am Hang bei getretener Bremse. Ein weiteres in die Eisen steigen, hatte meinem Gefühl nach keine Wirkung gezeigt.
Ich versuche morgen den Bremsprüfstand zu besuchen, falls es freie Kapazitäten gibt.

Getriebeölstand werde ich morgen mal überprüfen.

Dein letzter Satz ist super. Hast eigentlich recht: Der Fehler sitzt im Endeffekt immer vor dem Bildschirm oder in diesem Fall hinterm Steuer ;-).

Schönen Abend
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus eigener Erfahrung mit defektem BKV: dann muss man schon ziemlich kräftig auf die Bremse treten, damit der Wagen stoppt. 2-3x erschrocken, als der Wagen einfach weiter fuhr.
Mit BKV reicht ein leichter Tip auf Bremspedal, der Unterschied ist recht groß.
Die Unterdruckpumpe läuft eigentlich ölgeschmiert, der würde ich kaum Verschleiß zutrauen.
Bei mir wurde das Pedal auch weich, BKV war trotzdem hinüber bzw. die Leckage sporadisch oder klein, dass es je nach Fahrzustand mal mehr, mal weniger offensichtlich zu Tage trat.
https://www.saab-cars.de/threads/nachlassende-bremswirkung-bkv.79814/
Wenn man eh dran ist, den Deckel im Automatikgetriebe austauschen lassen, gibt es bei Skandix für das Volvo Getriebe, passt aber auch für 9-5.
 
(...). Der Wagen macht nach dem Einlegen in D keinen Satz, sondern er rollt langsam vorwärts am Hang bei getretener Bremse. (...)
Kannst du bei der Aktion mal jemanden bitten von außen darauf zu achten ob die Räder wirklich rollen? Oder sich die Karosse dabei nur „aufbäumt“.

Irgendwie fehlt mir die Vorstellungsgabe das eine Bremse kalt nicht in der Lage ist die Kiste zu halten, sich im späteren Betrieb aber „normal“ verhält.
 
Bremskraftverstärker funktioniert mit Unterdruck.
Im kalten Zustand hat man wesentlich weniger Unterdruck zur Verfügung, weil die Reibung von Motor und Getriebe höher ist sind und der Motor mehr leisten muss, auch im Leerlauf.
Warm sackt der Saugrohrdruck weiter ab, Bremse funktioniert wieder zufriedenstellender.
Beim Automatik wird es noch durch die Unterdruckpumpe kaschiert.
Wer Spass dran hat, kann ja den Bremskrafttverstärker einfach mal abkoppeln, den Schlauch verschließen und sich wundern, wie schlecht ein Auto ohne BKV bremst.
Natürlich nur auf sicherer, abgesperrter Strecke oder wo keine anderen Verkehrsteilnehmer sind.
 
@Captn Wenn es also nicht ruppig abgeht, liegt es nicht am Getriebe.
Aber ich sehe auch nicht, daß die Bremse eine Macke hat. Sobald der Motor läuft, funktioniert auch der Bremskraftverstärker.
Daher frage ich mich, aus der Ferne, was wirklich passiert......oder ob es einfach nur ein Miß-Empfinden ist.
Sei mir bitte nicht böse, dafür, daß ich den User in Frage stelle.
Aber wenn man ein Fahrzeug übernimmt und vorher andere Fahrzeuge gefahren hat, die sich anders verhalten haben, muß es nicht unbedingt am Auto liegen.

Ein Werkstattbesuch für einen Test auf einem Bremsen-Prüfstand ist bestimmt nicht die schlechteste Idee.
Bei der Gelegenheit auch mal die Qualität der Bremsflüssigkeit testen lassen.
Wir wissen ja nicht, was bei der Bremsenreparatur im April wirklich erneuert wurde. Kann ja sein, daß es tatsächlich noch Luft im Hydrauliksystem gibt, die den Bremsdruck abmindert. Ist die Flüssigkeit frisch, könnte dies die Ursache sein. Falsch entlüftet oder nicht ordentlich entlüftet...alles ist möglich.

Glaube mir, ich kenne fast alles, was in Werkstätten falsch laufen kann.
Aber es gibt auch seltene Fehler, die ich vielleicht noch nicht kenne.
Möglicherweise wurde bei der Bremsenreparatur auch Federbleche falsch montiert oder komplett weg gelassen. (hat es alles schon gegeben)

@jo.gi Genau damit komme ich auch nicht klar. Entweder die Bremse funktioniert, sobald der Motor läuft, oder es gibt immer Marotten.
@phil23 Ich kenne defekte BKV. Meine Kiste hat wahrscheinlich auch eine Macke am Rückschlagventil.
Aber sobald der Motor läuft, ist die Bremse völlig okay. Darum kann ich mir wirklich nicht ernsthaft vorstellen, daß der Wagen von selbst losläuft.
Habe ich so noch nie erlebt. Auch bei Fremdfabrikaten nicht.

@Captn Probier doch mal, den Motor zu starten und einen Moment zu warten, bis Du den Gang einlegst.
Eventuell ist tatsächlich der Bremskraftverstärker defekt und das System braucht ein paar Sekunden, bis die Vacuumpumpe genügend Unterdruck aufgebaut hat, damit die Bremse zu 100% packt.
(wir nähern uns per Fern-Diagnose langsam an die Ursache. :smile: )
 
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