3. Bremsleuchte

Gutes Beispiel. Ich Wechsel ja auch nicht den Automat im Haushalt wenn ich statt der 2kW Waschmaschine eine 5Watt LED Leuchte betreibe. Fachgerechte Installation vorausgesetzt ist in beiden Fällen das Kabel mit dem 16A Automat geschützt.
 
Uhm, ja. Nur hast du da ja auch keine Stromüberwachung. Hättest du die da, dann sähe das anders aus.

Die Stromüberwachung macht ja nichts anderes als einen Shunt (der Messwiderstand) in Reihe zum Verbraucher (Bremsleuchte) zu schalten und dann den Strom durch Messung des Spannungsabfalls am Shunt zu bestimmen und bei unterschreiten eines bestimmten Wertes Alarm zu schlagen. Und wenn man einen anderen Strom-Schwellwert überwachen will, dann ändert man den Schwellwert des überwachten Spannungsabfalls. Oder, eher unelegant, man ändert den Shunt, damit die Überwachung wieder den gleichen Spannungsabfall sieht.

Wollte ich die 2kW Heizung der Waschmaschine überwachen, so würde ein 0,1Ohm Widerstand in Reihe einen Spannungsabfall von (2.000W/230V)*0,1Ohm = 0,87V ergeben. Also unter z.B. 0,7V Heizung defekt melden. Möchte ich mit dem gleichen Spannungsschwelle jetzt die 5W Lampe überwachen, dann gibt das R = 0,7V/(5W/230V) = 32,2Ohm (OK, in beiden Fällen die 0,7V am Shunt vernachlässigt). Gibt es jetzt in der Lampe einen Kurzen, dann fließt ein Strom von 7,14A. Der Shunt würde jetzt mit P=I²*R = 1643W geheizt. Ohne dass der LSS auslöst, denn für den sind die gut 7A völlig OK.

Sprich, eigentlich sollte man nicht den Shunt durch einen größeren ersetzen sondern entweder die Last vergrößern (Lastwiederstand in die Heckklappe schrauben) oder den Spannungsteiler in der Auswerteelektronik anpassen (was das Teil natürlich empfindlicher gegen Fehlauslösungen macht). Oder die Überwachung dafür ganz still legen.
 
Ich rechne dann mal nach mit dem letzten empfohlenen Shunt an dem im Kurzschlussfall die gesamte Spannung abfällt: I=U/R=13,8V/270mOhm=51 A. Sollte also locker ausreichen um die 15A Sicherung auszulösen.
 
Ich hatte mich jetzt auf Odin's Einwand bezogen, da stehen bis zu 2,2. Ohm. Und du hast jetzt die restlichen Widerstände (Leitungen, etc. unterschlagen). Es ging ja nur darum dass im Hinterkopf zu behalten wenn man den shunt und nicht die Auswertung ändert.
Ja, wenn die 51 A erreicht werden, dann sollte sie nach unter 1/4s auslösen. :-)
 
Was mir schon mehrfach unter gekommen ist bei Autos die über 20 Jahre alt sind:

Sicherung augenscheinlich okay, aber trotzdem diverse Gremlins. Sicherungen ein paar mal gezogen und gesteckt, dann war alles wieder okay. Und teils halt auch mit Kontaktreiniger/Kontaktspray behandelt, damit es wieder dauerhaft gut funktioniert.
Es entsteht Oxidation an den Sicherungen bzw. den Steckern in denen sie eingesteckt werden.

Einen fiesen Fall hatte ich bereits 2x:
Sicherung am Steckfuß weg geschmolzen! Aber Sicherungsfaden intakt. Auch da, schlechter Kontakt, Übergangswiderstand, bis es eben nicht mehr funktioniert.

Bei einem Saab 901 mußte ich daher den am Plastik verschmolzenen Sicherungskasten komplett auswechseln. Kolateralschaden.
Am 931 meines Bruders war letzte Woche der Kühler übergekocht (schnell genug bemerkt und Auto abgestellt). Auch da war ein Steckfuß der 40A Sicherung für den Kühlerlüfter weg geschmort, ergo Lüfter ging nicht. Neue Sicherung rein, vorher Kontakte geputzt. Geht alles wieder. Glücklicherweise keine Schäden am Sicherungskasten.
 
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