Wo kann man schweißen lernen?

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Danke
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Irgendwo wäre es ja fürs Autohobby ganz nützlich wenn man selber schweißen könnte, aber wo läßt sich dies erlernen? Bietet irgendeine Kammer dazu Kurse an? Volkshochschule?
 
komm rum !!!

Learning by doing
 
HAbe von meiner Freundin mal einen "Oldtimer Restaurationskurs" von der Handwerkskammer Dortmund zu Weihnachten geschenkt bekommen, ging über drei Tage, wenn ich mich richtig erinnere. War nett und interessant und konnte aufgrund der kleinen Gruppe (5 Mann) sehr individuell gestaltet werden.
Dazu mein Tipp: Vorher gutes Schweißgerät besorgen und zu Hause direkt weitermachen und üben, üben, üben!
In Schweinfurt gibt es auch solche Kurse, sind wohl professioneller, aber auch wesentlich teuerer.
 
Irgendwo wäre es ja fürs Autohobby ganz nützlich wenn man selber schweißen könnte, aber wo läßt sich dies erlernen? Bietet irgendeine Kammer dazu Kurse an? Volkshochschule?

Learning by doing

@matti, kurs ist das eine (hab ich auch mitgemacht)
.. aber stephan hat schon recht: üben, üben, üben ...

und selbst dann .. hab mal einen typ von der DB zugeschaut .. der hat die dünnsten PKW bleche mit einem scheider verarbeitet ohne elektrode ... :biggrin:
 
och Gerd, Loch an Loch und hält doch.
 
Hi

neben der Übung ist auch die Frage, wie einfach man es haben möchte. Geht ein wenig proportional zum Preis. Mit den Microprozessorgesteuerten pulsfähigen MIG-MAG Monstern von Fronius, ESAB, KLOOS, etc. geht das ganze recht einfach wenn man eine grobe Vorstellung hat, welchen Draht man einsetzen möchte. Aber privat möchte ich die Dinger nicht bezahlen müssen, davon kaufe ich mir lieber ein Auto, an dem nicht geschweißt werden muss. Wenn man einen Arbeitgeber hat, der einem so was auch mal am Wochenende zur Verfügung stellt, so ist das ein feine Sache. Und wenn man mal damit gearbeitet hat, dann wird man selbst mit dem teuersten vom Baumarkt nicht mehr so recht glücklich. Aber bevor der TÜV uns scheidet nehm ich auch die Dinger.
Ich würde dir empfehlen mit einem Stapel Schrottbleche sich mit jemandem verabreden, der Schweißen kann und eine vernünftige Ausrüstung zur Verfügung hat, dir die ersten Schritte zeigt und dann mal ein, zwei Stunden probieren. Lange, feuerfeste Kleidung nicht vergessen, Hände und Hals inklusive :biggrin::

Wenn du nicht ständig schweißen willst, dann schau dich doch mal nach Mietwerkstätten in deiner Gegend um. Vielleicht bieten die eine Einführung an und du kannst dann bei Bedarf das gleiche Gerät dort nutzen.

CU
Flemming
 
Also Schweißgerät in der Mietwerkstatt benutzen hab ich mir auch vorgestellt, aber mit dem Gerät umzugehen ist dann wieder das andere. Hier bei uns siehts mau aus mit solchen Lernangeboten, hab schonmal die Fühler ausgestreckt.

Irgendwann muss ja mal am Saab geschweißt werden und die Stundensätze beim Spengler treiben einem ja die Tränen ins Auge.

Was für Schweißtechniken braucht man denn eigentlich fürs Auto? Gibt ja zig Verfahren. Nur Schutzgas und Punkten?

@Gerd: Nein, Radlaufspitzen ;-(
 
Üblich sind heute MIG und Widerstandspunktschweißen. Für nicht tragende Reparaturen auch löten (verzinnen, füllen). Die meisten Reparaturen kenne ich mit überlappenden Blechen, das obere wird mit einer Lochzange gelocht, wenn im Sichtbereich angesetzt werden soll, dann wird (kann werden?) das untere Blech mit einer Absetzzange um eine Dicke nach innen versetzt. Und dann die Löcher ausschweißen mit MIG. Im Rahmenbereich gerne auch Kehlnähte, aber bei PKW sind da Schweißungen offiziell ja eh tabu. Hänger und Landmaschinen etc. sind da eine andere Baustelle, da wird auch gerne mit Elektrode gearbeitet, geht bei den dicken Materialien auch ganz gut, wenn man es denn kann (ich bleib lieber bei MIG).

MIG, die einfachen Anlagen ohne Pulstechnik, spätestens für Alu dann geregelte, gepulste Anlagen.

Autogenschweißen kenne ich (also IMHO) heutzutage im Automobilbereich nicht mehr.

WIG kann man benutzen, aber wozu, MIG ist rationeller. Für feine Teile, Alu und VA ganz gut.

Na ja, dann sind da noch so einige Dinge, die mir einige Jahre Spaß gemacht haben, aber weder für Heimwerker noch Werkstätten geeignet sind, denn wer stellt sich schon einen Laser, eine Elektronenstrahlschweißanlage oder einen MAG-Robi hin. Die gehören i.d.R. in die hochoptimierte, automatisierte Serienfertigung.

Ergänzungen willkommen
Flemming
 
Alles eine Sache der Übung und des Feingefühles.

Selbst dünnes Blech kann man mit Elektrode schweißen, ohne Löcher zu machen....
 
Im Rahmenbereich gerne auch Kehlnähte, aber bei PKW sind da Schweißungen offiziell ja eh tabu.

Versteh ich das als Laie richtig, das Raupenziehen eigentlich nicht statthaft ist, sondern nur das "Punkten"? Die im Forum vorgestellten Achswellentunnelreparaturen wuren doch auch alle mit "Raupe" gezogen?

Was passiert eigentlich mit den Zwischenräumen zwischen den Punkten? Werden die als potenzielle Rostflächen noch geflutet mit irgendwelchen Mitteln?
 
Ein Grundkurs ist zwar nicht schlecht (ich hatte z.B. das "Glück" einer etwas umfangreicheren Maschinenbaugrundlehre und bereits vorher etwas Schutzgas-"Erfahrung")
aber ich schliesse ich mich den Vorrednern an:

ÜBEN! und am besten mit eigenem Gerät.

In jedem Fall wirst Du den Wert einer wirklichen Profiarbeit zu schätzen lernen.:smile:
 
In jedem Fall wirst Du den Wert einer wirklichen Profiarbeit zu schätzen lernen.:smile:

Und lernen, daß Schweissen an Neumaterial (keine Vorarbeit nötig) und Schweissen an Altmaterial (Farbe,Unterbodenschutz,Rost) zwei vollkommen verschiedene Dinge sind.
Als Einsteiger vielleicht einfach mal in eine kleine Schlosserei gehen, 20 Euro in die Kaffekasse und fragen, ob du mal ein paar Nähte an Sachen aus der Schrottbox ziehen darfst.
Erst wenn dir das ohne Spotzer und Festkleben gelingt (Und der Meister dir bescheinigt, dass du geschweisst und nicht geklebt hast), dann kannst du dich auch mal an Automaterial trauen, sonst gibt das anfänglich nur Frust.
 
Versteh ich das als Laie richtig, das Raupenziehen eigentlich nicht statthaft ist, sondern nur das "Punkten"?

Eigentlich schon. Wobei: Wenn man in glatten Blechflächen einen kleinen Blechflicken einsetzen muß, in einer Karosserieregion, in die eher geringe Kräfte eingeleitet werden kann man eine Vollnaht schon setzen, wie z.B. René im Beifahrerfußraum seiner Semmel.

Die im Forum vorgestellten Achswellentunnelreparaturen wuren doch auch alle mit "Raupe" gezogen?

Ja mei, wo kein Kläger ... in der Praxis wird das halt so gemacht. Selbst in den Oldtimer Heftchen wird mal ein Bodenblech auf einem halben Meter Länge mit einer Vollnaht angeflickt, nur um 5 cm daneben die originooole Lochpunktnaht nachzubilden.

Was passiert eigentlich mit den Zwischenräumen zwischen den Punkten? Werden die als potenzielle Rostflächen noch geflutet mit irgendwelchen Mitteln?

Genau da liegt das Problem der Lochpunkt-Methode: Ein neuer Rostherd wird gleich mit eingebaut. Diesem Problem versucht man mit unterschiedlichen Methoden zu Leibe zu rücken: Es gibt Schweißprimer, der vor dem Verschweißen auf die Teile gepinselt wird, funktioniert aber nur sosolala, weil halt ein guter Teil des Zeugs beim Schweißen verbrennt.

Für "normale Gebrauchtwagenreparaturen" nimmt man gern normale Grundierung (Sprühdose, trocknet schnell) und verbringt die so gut es geht in die verbliebene schmale Fuge der beiden Bleche und dichtet das Ganze nach Trocknung mit Karosseriedichtmasse ab. Das hält je nach Qualität der Ausführung und Exponiertheit der Reparaturstelle 1 bis 5 TÜV-Termine.

Restauratoren mit hohem Anspruch an die Arbeit mixen sich extra Grundierung mit viel Verdünnung an, die wird dann in die Lochpunktnaht laufen gelassen, optimal ist's, wenn's and der anderen Seite wieder vollflächig rausläuft. Soll besser funktionieren.

Was ganz gut ist, wenn man die Naht so legen kann, daß die offene Seite innen nach oben zeigt. Dann kann man recht gut nach Abschluß der Schweißarbeiten die Naht mit kriechfähigem Hohlraumschutz volllaufen lassen. Geht halt nicht an jeder Stelle.

Meine Erfahrung ist, daß man sich beim Schweißen vor allem viel Zeit mit den Vorarbeiten nehmen muß. Egal ob man einen Auspuff anstückelt oder ein Rostloch schließen muß: Je besser man die Schweißstellen entrostet und entlackt und je blanker der Stahl und je besser die Löcher und je genauer die Paßform der beiden Werkstücke gearbeitet ist, desto besser wird das Ergebnis. Aber das ist ja eigentlich trivial: Pfusch und schnellschnell wird nix.

Als Tipp empfehle ich die Sonderhefte von Oldtimer Markt / -Praxis zum Thema Karosserie, da steht eigentlich alles drin, was der Nichtprofi wissen muß.

Viele Grüße Hardy
 
Was mir hier fehlt ist die Frage was geschweißt werden soll und wofür???

Geht's nur drum ne olle Karre durch den Tüv zu schubsen, genügt im Prinzip ein einfaches Schutzgasgerät, ne kurze Einweisung in Vorbereitung und Techniken und ne halbe Stunde üben an Schrottblechen.
Um Korrosionsschutz würd ich mir da auch keinen sooo großen Kopf machen, dickes Blech (z.B. 0,5er) und Grundierung drüber hält einige Jahre bis das von innen her wieder durch ist, selbst wenn man zwischen den Punkten nen Zimmermansnagel drunter schieben kann.

Soll das hingegen wirklich dauerhaft sein wird's, wie hier bereits ausführlich beschrieben, schon deutlich schwieriger.

Muss das Ganze dann auch noch optisch was hermachen (für späteres H-Kennzeichen) oder geht's gar in den Karrosierebereich wie Radläufe und Türen, führt wohl an einem guten Schweißkurs und viel, viel Übung kein Weg vorbei!
 
Damit kommst Du bei den Wellentunneln nicht weit.:cool:
Na umso besser!

Wenn ich 2mm-Blech reinbraten muss, kann ich mir auch bei geplanter 20jähriger-Nutzungsdauer jeden Gedanken an Korrosionsschutz sparen! Solange der von der offenen Seite auch nur halbwegs drauf ist, ist von den Zwischenräumen her die Matarialdicke schon Korrosionsschutz genug!
 
Das Originalblech ist 1,4 mm. Man muß es ja auch noch formen können. Es wird natürlich im Pilgerschritt punktgeschweißt, bis alles zu ist. Wenn man eine Naht zieht, ist der Hitzeverzug sehr massiv, dann hält später nichts mehr.
 
OOOOOOOOLLLLLLLLLLLLLLLYYYYYYYYYYYYYYYY


WORKSHOP ALARM!!!!!!!!!!!!

Wo du doch immer sooo viel Langeweile hast :tongue:

:biggrin::biggrin:
 
Was mir hier fehlt ist die Frage was geschweißt werden soll und wofür???

Alle rostbefallenen Bleche am Saab und in möglichst solider Qualität.

Mir kam der Gedanke an einen Schweißkurs auch dadurch, weil es mit "einmal schweißen lassen" bei den alten Fahrzeugen nicht getan ist. Da gibt es zig Stellen die eigentlich nur im Selbermachen finanzierbar bleiben. Und es macht mich schon arg neidisch wenn fähige Leute einfach so mal nen AWT selber instandsetzen können:cool:

@Marbo: Was ist denn ein Pilgerschritt:confused:. Kleine Punktabstände?
 
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