Politisches und Gesellschaftliches rund um e-Mobilität

Bestätigt aber wieder einmal, dass die Europäer wesentliche Entwicklungen tatsächlich verschlafen haben.

Ich denke eher, unterschätzt bzw. verdrängt.
In meinem Erleben haben die großen OEMs auch in den letzten 10 Jahren schon immer mal wieder den ein oder anderen Testballon steigen lassen.
D.h. auf verschiedenen E-Mobilitätsveranstaltungen waren immer mal wieder die Großen oder auch Zulieferer mit Prototypen anwesend.
Jeweils mit "Pappe und Sperrholz" zusammengedengelt, aber so waren alle Fzg. damals.

Aber die Geschäfte (v.a. auch mit den Dieseln) liefen so gut, dass keiner der Verantwortlichen (die Eier gehabt) sich getraut hätte, ein Serienprodukt anzustoßen.
Tesla hat man damals nicht Ernst genommen und die Insolvenz herbeigehofft und die ganzen Tüftler und Umbauer belächelt und als Spinner abgetan.
Obwohl diese damals schon aufgezeigt haben, wie einfach der technologische Aufbau eines E-Autos ist, hat man die Gefahr, die daraus für das eigene Geschäftsmodell entsteht, nicht erkannt oder wahrhaben wollen!

Aus dieser Gemengelage heraus hat man sich in die heutige Situation manövriert.
 
Es ist aber noch ein weiter Weg, bis man auf wirkliche Stückzahlen kommen wird.
Bevor nicht akzeptable Reichweiten geboten werden und ein flächendeckendes
Ladesystem für sehr kurze Verweildauer beim "Nachtanken" sorgt, sind E-Autos
nur in bestimmten Bereichen erfolgreich, aber kein vollwertiger Ersatz für die
Verbrenner. Bis das erreicht sein wird (und auch der Strom zu 100% aus regenerativen
Quellen kommt, vergeht womöglich so viel Zeit, dass inzwischen andere und bessere
Technologien auf dem Vormarsch sind.

Momentan sieht es so aus, dass man mit einem E-Auto evtl. in den Urlaub fahren
könnte, wenn man die Zeitverluste verschmerzen kann, aber der Geschäftsmann
kann es sich sicher nicht leisten, Termine nicht einhalten zu können, weil er keine
freie Ladestation findet. Es sind noch viel zu wenige und wenn man dann nach Plan
oder Navi hinkommt, sind die alle belegt.

Will man reine Mobilität verkaufen, könnte man auch an bestimmten Orten auch einfach
das Auto tauschen und wieder mit einem vollgeladenen weiterfahren. In der Praxis
müssten aber etwaige Schäden dokumentiert werden, denn niemand möchte am Ende
für die Beulen bezahlen, die ein anderer verursacht hat. Das kostet auch viel Zeit.
Wäre vielleicht ein Modell für Autovermietungen.

Da wäre die praktikabelste Lösung, dass man die Batterieeinheit tauscht. Hierfür müssten
sich aber die Autohersteller auf eine gemeinsame Technik einigen. Zwei oder drei Größen,
die markenübergreifend passen. Ich wage vorauszusehen, dass die das nie schaffen.

Statt sich mit selbstfahrenden Autos zu befassen, nur weil es machbar wäre, sollten die
sich lieber mal auf das Wesentliche konzentrieren.
 
Das mit den Akkus tauschen hat Renault ja in Israel schon mal pilotiert - Das Projekt wurde soweit ich weiss mittlerweile eingestampft...
 
Ich weiß nicht, ob das Tauschen der Akkumulatoren so sinnvoll ist.
Einerseits kann man dadurch das Fahrzeug Gewicht senken, da nicht mehr so viel Energie in Reserve für Reichweite, die man sowieso seltenst braucht, halten muss.
Anderseits befürchte ich eine deutlich höhere Beanspruchung der Einheit und Unfallgefahr. Außerdem werden die Innovationen für verschiedene Antriebssysteme im E-Auto eingeschränkt.

Vielmehr sollte man Überdenken, ob die Reichweite wirklich für jeden das große Manko von E-Fahrzeugen ist...
 
Zuletzt bearbeitet:
(...), sind E-Autos nur in bestimmten Bereichen erfolgreich, aber kein vollwertiger Ersatz für die Verbrenner. (...)
Ich zumindest glaube auch nicht das Batterie-Elektrische den Verbrenner jemals(?) vollwertig ersetzen werden können. Langstrecke oder etwas abseits unserer Zivilisation ist einfach nicht ihre Domäne.
Trotzdem gibt es doch genügend Einsatzgebiete in denen E-Autos unserer Mobilität heute sehr gut ergänzen können.

(...), weil er keine freie Ladestation findet. Es sind noch viel zu wenige und wenn man dann nach Plan oder Navi hinkommt, sind die alle belegt. (...)
Das ist aber doch mehr Befürchtung als praktische Erfahrung.
Auf den Urlaubsstrecken in den letzten Wochen (mit einem Verbrenner, aber ich achte schon drauf) habe ich an den Ladestationen immer(!) mehr unbelegte als belegte Ladesäulen gesehen.

(...)
Da wäre die praktikabelste Lösung, dass man die Batterieeinheit tauscht. Hierfür müssten sich aber die Autohersteller auf eine gemeinsame Technik einigen. Zwei oder drei Größen, die markenübergreifend passen. Ich wage vorauszusehen, dass die das nie schaffen. (...)
Neben der Einigung unter den Herstellern, die ich mir auch nicht wirklich vorstellen kann, gibt es auch noch einen anderen Punkt. In welchem Raster sollen diese Wechselstationen dann stehen?
„Mir egal, Hauptsache es ist eine da wenn ich sie brauche“, also alle 10km?
Wieviele Batterien müssen dann dort vorgehalten werden damit kein Leergefahrener weggeschickt werden muß?
Der Wechsel muß vollautomatisch erfolgen, dem Fahrer ist es nicht zuzumuten die Batterie(n) manuell zu tauschen.
Kann sich der Robby dann auch um das korrekte Laden der leeren Batterie kümmern? Oder muß jede dieser Stationen dann 24/7 mit Personal besetzt sein?

Mich wundert es jedenfalls nicht das dieser Ansatz Wechselakku nicht weiterverfolgt wird.
 
Ich denke eher, unterschätzt bzw. verdrängt.
In meinem Erleben haben die großen OEMs auch in den letzten 10 Jahren schon immer mal wieder den ein oder anderen Testballon steigen lassen.
D.h. auf verschiedenen E-Mobilitätsveranstaltungen waren immer mal wieder die Großen oder auch Zulieferer mit Prototypen anwesend.
Jeweils mit "Pappe und Sperrholz" zusammengedengelt, aber so waren alle Fzg. damals.

Aber die Geschäfte (v.a. auch mit den Dieseln) liefen so gut, dass keiner der Verantwortlichen (die Eier gehabt) sich getraut hätte, ein Serienprodukt anzustoßen.
Tesla hat man damals nicht Ernst genommen und die Insolvenz herbeigehofft und die ganzen Tüftler und Umbauer belächelt und als Spinner abgetan.
Obwohl diese damals schon aufgezeigt haben, wie einfach der technologische Aufbau eines E-Autos ist, hat man die Gefahr, die daraus für das eigene Geschäftsmodell entsteht, nicht erkannt oder wahrhaben wollen!

Aus dieser Gemengelage heraus hat man sich in die heutige Situation manövriert.

Du hast es ganz gut getroffen finde ich. Das gleich trifft übrigens auch für das Thema Hardware/ Software Architektur und Internet im Auto zu.


Viele Grüße
Frank
 
Es ist aber noch ein weiter Weg, bis man auf wirkliche Stückzahlen kommen wird.
Bevor nicht akzeptable Reichweiten geboten werden und ein flächendeckendes
Ladesystem für sehr kurze Verweildauer beim "Nachtanken" sorgt, sind E-Autos
nur in bestimmten Bereichen erfolgreich, aber kein vollwertiger Ersatz für die
Verbrenner. Bis das erreicht sein wird (und auch der Strom zu 100% aus regenerativen
Quellen kommt, vergeht womöglich so viel Zeit, dass inzwischen andere und bessere
Technologien auf dem Vormarsch sind.

Momentan sieht es so aus, dass man mit einem E-Auto evtl. in den Urlaub fahren
könnte, wenn man die Zeitverluste verschmerzen kann, aber der Geschäftsmann
kann es sich sicher nicht leisten, Termine nicht einhalten zu können, weil er keine
freie Ladestation findet. Es sind noch viel zu wenige und wenn man dann nach Plan
oder Navi hinkommt, sind die alle belegt.

Will man reine Mobilität verkaufen, könnte man auch an bestimmten Orten auch einfach
das Auto tauschen und wieder mit einem vollgeladenen weiterfahren. In der Praxis
müssten aber etwaige Schäden dokumentiert werden, denn niemand möchte am Ende
für die Beulen bezahlen, die ein anderer verursacht hat. Das kostet auch viel Zeit.
Wäre vielleicht ein Modell für Autovermietungen.

Da wäre die praktikabelste Lösung, dass man die Batterieeinheit tauscht. Hierfür müssten
sich aber die Autohersteller auf eine gemeinsame Technik einigen. Zwei oder drei Größen,
die markenübergreifend passen. Ich wage vorauszusehen, dass die das nie schaffen.

Statt sich mit selbstfahrenden Autos zu befassen, nur weil es machbar wäre, sollten die
sich lieber mal auf das Wesentliche konzentrieren.

Ich hab das früher hier schon mal gesagt;
Neuen Technologien müssen wir immer ausreichend Zeit für die Entwicklung geben. Die Batterietechnik ist noch nicht ausgereitzt.
Hab die genauen Werte nicht im Kopf , aber 300km Reichweite kann man heute schon am Schnellader in ca. 40 Minute laden.
Die nächste Generation von E Auto wir in 2-3 Jahren schon deutlich mehr können Reichweite und Ladegeschwindigkeit.
- so weit ist der Weg gar nicht mehr...

Appropos , ob nun E Fahrzeug oder Wasserstoffantrieb über Brennstoffzelle - das wird sich zeigen. Eine effiziente Batterie brauchen beide- und auch einen E- Motor. Der Know How Aufbau macht also auf jeden Fall Sinn.

Viele Grüsse
Frank
 
Für mich persönlich bin ich E-Moblität gar nicht so abgeneigt. Mit dem Dienstwagen fahre ich ca 55 Tkm. An den meisten Tagen lege ich unter 200 km zurück. In der Regel tanke ich einmal in der Woche. Im Sommer fahre ich mit ca 4,3 l/100 km, im Winter sind es ca 4,7. Das entspricht ca. den Herstellerangaben.

Aktuell wird ein großer Hersteller ein E-Fahrzeug auf den Markt bringen das mit einer Reichweite von 500 km angegeben ist. Selbst wenn ich nur 400 km mit einer Ladung kommen sollte, würde das für 99,9 % meiner Dienstfahrten reichen. Bei einer doch mal weiteren Fahrstrecke müsste eh ich die gesetzlich vorgeschriebene Arbeitszeitpause einlegen. Da würde natürlich das Restaurant den Vorteil haben das eine freie Ladestation in der Nähe hätte. Anschließend sollte der Akku wohl um ca 50 Prozent geladen sein.

Bei Auswärtsübernachtungen wäre halt das Hotel entsprechend im Vorteil.

Urlaubsreisen finden im Ausland gehen auch selten über 700 km am Tag. Mit einer entsprechenden Pause, die ja durchaus ein Genuss sein darf, gut machbar.

Ein gutes Beispiel sind da für mich die Norweger. Die machen einfach was nach unserer meinungsmachenden Presse nicht funktioniert. ;-)

Grundsätzlich hätte ich von der Regierung eine Förderung des Ausbaus der Ladeinfrastruktur gewünscht. Dazu gehört für mich der freie herstellerunbhängige Zugang zu allen Ladestationen.
 
Ich zumindest glaube auch nicht das Batterie-Elektrische den Verbrenner jemals(?) vollwertig ersetzen werden können. Langstrecke oder etwas abseits unserer Zivilisation ist einfach nicht ihre Domäne.
Trotzdem gibt es doch genügend Einsatzgebiete in denen E-Autos unserer Mobilität heute sehr gut ergänzen können.
Die neuen Batteriezellen die Tesla präsentiert hat sind für 700km gut, in einem Mittelklassewagen. Wieviel mehr braucht es denn noch für die Langstrecke? Ein 9-5 Aero der etwas flotter unterwegs ist, z.B. als Automat schafft die 700km doch auch nur gerade so. Ist der jetzt nicht langstreckentauglich? Mit meinem 901 schaffe ich glaube ich keine 700km. Es sei denn ich fahre konstant 100km/h.
 
Die neuen Batteriezellen die Tesla präsentiert hat sind für 700km gut, in einem Mittelklassewagen. Wieviel mehr braucht es denn noch für die Langstrecke? Ein 9-5 Aero der etwas flotter unterwegs ist, z.B. als Automat schafft die 700km doch auch nur gerade so. Ist der jetzt nicht langstreckentauglich? Mit meinem 901 schaffe ich glaube ich keine 700km. Es sei denn ich fahre konstant 100km/h.

Seit beim 9-3 vom Diesel auf den Benziner umgestiegen bin, schaffe ich selten mehr als 400km ohne nachtanken - meiner Ansicht nach ist die Tankgröße ein Manko an dem Fahrzeug (bisher das einzige ;-)
Zugegeben, das Tanken geht bei Benzin schneller als bei Strom - allerdings kann man Strom überall Tanken. Daher ist es wirklich nur dann ein Nachteil, wenn die Strecke länger als eine Akkufüllung lang ist.
 
Ich tanke mit dem 9000 CSE in der Regel bei etwa 740 - 750 km.
Allerdings nutze ich das Auto fast nur für Langstrecke. Das Betanken
selbst dauert incl. Bezahlung ca. 5 min.

Mit dem Zeta 2.0 TU Benziner habe ich immer bei etwa 1150 - 1160 km
getankt, allerdings hatte der einen 80 l - Tank.

Mal abgesehen von der Problematik mit den Ressourcen denke ich, dass
E-Autos durchaus für bestimmte Einsatzbereiche Sinn machen können.
So wäre es denkbar, unseren Klein- und Zweitwagen zu ersetzen. Leider
gibt es auf unserem Gelände keine Lademöglichkeiten, da sich die
Wohnbaugesellschaft weigert, die Anschlüsse bereitzustellen. In der Garage
gibt es weder Licht noch Steckdose. Also kann man die Kiste nicht einfach
nachts aufladen. Die nächste Ladestation ist ca. 1.5 km entfernt.
Wie soll das gehen?

Bekannte haben einen i3 und Solarzellen auf dem Dach. Das rechnet sich.
Dennoch sind Fernreisen - zumal ins Ausland - mit dem i3 zu umständlich.
Deshalb wurde hierfür ein etwas größeres Auto als Hybrid gekauft.

Aber dort, wo es am meisten bringen würde, nämlich in der City, gibt es
tausende von Laternenparkern. Wie sollen die laden?

Meine Kritik geht an die Politiker, die bezüglich der CO2-Werte Augenwischerei
betreiben und das E-Auto forcieren, statt erst dafür zu sorgen, dass die
Rahmenbedingungen stimmen.

In meinen Augen wäre es viel vernünftiger, Verbrenner und E sowie Kombinationen
davon parallel laufen zu lassen und nicht durch politische Maßnahmen auch zu
verhindern, dass die Hersteller den Verbrenner weiterhin verbessern. Die Entwicklung
von E und das Gedöns um autonomes Fahren verschlingt viel zu viel Geld.

Es gibt sicher ganz individuelle Gründe, ein E-Auto zu kaufen. Wer in der Stadt
wohnt und idealerweise auf dem Firmenparkplatz laden kann, ist fein raus. In meiner
speziellen Situation sehe ich keine Möglichkeit, um auf ein E-Auto umzusteigen.
 
Aber dort, wo es am meisten bringen würde, nämlich in der City, gibt es
tausende von Laternenparkern. Wie sollen die laden?
Sei mir nicht böse, das ist auch absolut nicht persönlich gemeint: Diese Denke ist allerdings typsich deutsch und irgendwo in den 60ern verhaftet. Hier bei uns, da muss man ein Auto haben und vorallem muss es einem selbst gehören (auch wenn die meisten Auto irgendwelchen Banken gehören). Für den Deutschen ist ein E-Auto eben ein Auto nur mit anderem Motor.
Aber wie schon oben erwähnt, es geht um eine andere Art von Mobilität. In der City brauche ich überhaupt kein Auto und wenn doch werde ich mir in der Zukunft per App ein vollgeladenes E-Auto autonom vor die Tür bestellen. Bis es soweit ist, fahren halt einige noch ihren Verbrenner weiter. In Kalifornien z.b. nur noch bis 2035, dann dürfen da keine Verbrenner mehr zugelassen werden.
 
Für Leute in der Großstadt ist das durchaus eine Möglichkeit.

Ich wohne in einer Kleinstadt und die Verbindungen per Öffis sind kaum besser
als in den 60er Jahren. Im Gegenteil: Streckenstilllegungen, immer noch null
Koordination zwischen diversen Anbietern. Busse fahren meistens so, dass man
den Zug gerade so verpasst. Hinzu kommen die obligatorischen Verspätungen.

Als ich in FR eine Ausbildung machte, benötigte ich 2 billige Fahrräder zusätzlich
zur Monatskarte. Der erste Bus verpasste den Zug. Ich wäre 1/2 Std. zu spät in
der Firma gewesen. Also musste ich vor 5.00 Uhr aufstehen, bei jedem Wetter
mit dem Rad zum Bahnhof fahren (5 km). Dort den Drahtesel unterstellen (kostete
auch extra), mit dem Zug nach FR. Dort wartete ein anderes Rad (auch kostenpflichtig
deponiert), damit ich quer durch die Stadt zur Firma kam. Heim das gleiche Spiel,
aber es verging kaum ein Tag, an dem der "RegioExpress" nicht auf ein Abstellgleis
musste, da Fernzüge mit Verspätung vorgelassen wurden. Mit Glück war man 19 Uhr
zu Hause, oft wurde es 20 Uhr.

Meine Enkeltochter durfte vor 3 Jahren in etwa das gleiche Dilemma erleben. Es
interessiert die DB und andere einfach nicht. Dafür sausen ICE mit wenigen Leuten
an Bord durch die Gegend, aber die Monatskarten werden immer teurer.

Also strebt jeder in ländlichen Regionen nach mehr Unabhängigkeit, auch um jeden
Tag einige Stunden Freizeit zu gewinnen. Das könnte auch per E-Auto funktionieren,
aber nur wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

Mir geht es nur darum, dass immer der Idealfall herangezogen wird, um das alles
zu rechtfertigen. Aber es gibt auch sehr viele Menschen, bei denen es einfach nicht
funktioniert. Da sollten die Politiker ansetzen, bevor sie verlogene CO2-Rechnungen
aufmachen. Abgesehen davon sind E-Autos einfach zu teuer. Man sollte dafür sorgen,
dass die billiger werden, statt zu versuchen, die Verbrenner-Konkurrenz mit allen
Mitteln zu behindern und zu verteuern. Politik arbeitet eben anders als die freie
Marktwirtschaft. Die verhalten sich in solchen Dingen wie in einer Diktatur.
 
Vielleicht sollte man nicht versuchen den (sicher guten) 9000-Gebrauchtwagen gegen ein neues E-Mobil gegenzurechnen...?
 
Nein, das sicher nicht. Den rechne ich eher gegen neue oder relativ neue Autos dieser Klasse
und habe mich nicht umsonst für den 9k entschieden. Der Preis ist dabei nicht das Kriterium.
Eher die Abhängigkeit vom Hersteller. Oft werden die Käufer neuer Autos bei Inspektion und
Reparatur ziemlich abgezockt.

Aber der Kleinwagen als E ist einfach noch zu teuer im Vergleich zu einem Verbrenner gleicher Größe.
Und diese dubiosen Leasingangebote kommen für mich nicht in Betracht. Es ist auch noch sehr
unklar, wie sich der Wertverlust beim Verkauf eines gebrauchten E darstellt.
 
Ich stelle mir oft vor wie es in Berlin wäre, wenn die ganzen Laternenparker (ich auch mit dreien) nicht die Strassen vollstellen würden.
Das war ja vor Mauerfall in der DDR bissel so.
Leider wurde da nu aber der Platz zum Fahren wegen den wenigeren KFZ gar nicht sosehr gebraucht...

Die Tendenz im Freundeskreis ist auf jeden Fall so, daß die Leute ihre Autos abstoßen und sich dann bei Bedarf nach Carshairing umsehen.
Weil die das so wollen! Die führen so Veränderung herbei! Als ersten Schritt. Die Nachfrage bestimmt dann ob Verbrenner oder nicht bei den Anbietern stehen.
 
Leider
gibt es auf unserem Gelände keine Lademöglichkeiten, da sich die
Wohnbaugesellschaft weigert, die Anschlüsse bereitzustellen. In der Garage
gibt es weder Licht noch Steckdose. Also kann man die Kiste nicht einfach
nachts aufladen. Die nächste Ladestation ist ca. 1.5 km entfernt.
Wie soll das gehen?
..........
In meiner
speziellen Situation sehe ich keine Möglichkeit, um auf ein E-Auto umzusteigen.

Ach Gottchen .... so sieht das doch jetzt aus:

https://www.autozeitung.de/e-auto-ladestation-mietwohung-eigentumswohnung-198183.html

Ich bin fremdgegangen: neben einigen Hybriden bin ich jetzt den VW ID.3 Probe gefahren .... O.k., die Qualität im Innenraum hat was von Skoda Favorit Baujahr 1991 oder so - aber ... das Teil fährt sich dermaßen knackig und dennoch komfortabel. Ich frage mich gerade, ob ich tatsächlich mehr Auto benötige ...

Im Übrigen finde ich die Diskussion hier etwas verkrampft und z.T. auch unehrlich.


(1) Thema Reichweite:


Ich finde es nicht hilfreich, wenn hier in Richtung "wieviel soll's denn noch sein?" argumentiert wird. Warum? Nun: derzeit haben die meisten E-Fahrzeuge eine angebliche Reichweite von irgendwas um 400-450 km, manche bis 550 km. Tatsache ist aber folgendes:

- Wenn man sich in das voll geladene Fahrzeug setzt, wird man sehen, dass dort im Display schon eine einige km geringere Reichweite genannt wird ...

- Von dieser Reichweite, sagt u.a. der VW-Instruktor, kann man gleich mal 50 km abziehen für alle möglichen elektrischen Verbraucher wie Sitzheizung, Radio, Navi usw. ...Jetzt gehen wir mal von nem 420-km-Auto aus, rechnen wir also mal realistisch mit 370 km Reichweite

- Empfehlungen erfahrener E-Fahrer lauten, es nur bis auf 20% leer zu fahren - nur so kriegt man es einigermaßen schnell wieder aufgeladen. Also fahren wir statt 370 km bis zum ersten Tanken doch nur 296 km.

- Beim Aufladen ist es ähnlich: bitte auch nur auf 80%, sonst dauert's ewig ...

- In Teslaforen liest man z.B., wie die Leute mit Tesla S unterwegs sind. Keiner fährt 500 km am Stück, weil das Teil mit 600 km angegeben ist. Da müsste man voll losfahren und würde - wenn überhaupt - mit 0 km Restreichweite ankommen. Die Tanken idR auch bereits nach 300 km ;)

Mein Fazit: Auch wenn eine große Batterie ökologisch problematischer ist als ne kleine - meine müsste so groß wie möglich sein. Mein bester Freund - der übrigens VW-Ingenieur mit Leib und Seele war - meinte mal: Es interessiert doch keinen, ob man jetzt 400 km angeben kann oder 450, das ändert nix daran, dass das keiner haben will. Die müssen wie beim Diesel 1.000 km schaffen können (nach Norm) und das angeben dürfen, dann wird das Zeug auch in Massen gekauft.

Ich weiß nicht, ob das so ist, aber es ist sicher was dran. Mir geht jedenfalls das Rumgenörgle an den Leuten auf den Sack. Die Leute sind so, sie wollen Sicherheit und sie wollen nicht auf etwas wechseln, das einen Schritt zurück bedeutet. Mann kann das doof finden, das ändert aber überhaupt nix.

(2) Thema Laden:


Wir haben vor wenigen Wochen eine Reportage gesehen. Ein Redakteur ist eine Woche E-Auto gefahren. Mal hierhin, mal dahin. Es passierte schon öfter mal, dass eine Säule nicht funktionierte und er dann Schweißausbrüche und auch terminliche Probleme bekam, also: zu spät gekommen ist. Das Fahren an sich fand er klasse, aber er hat halt einige Lücken entdeckt - z.B. auch Säulen, die außer Betrieb waren usw.

In Foren liest man auch immer wieder über Ladestellenprobleme.

Und wer meint, dass das alles nicht so schlimm ist: lieber Leser, welches E-Auto fährst DU denn??


(3) Thema E-Auto-Sharing und sonstiger alternativer PiPaPo:

Also, ganz so einfach ist das echt nur, wenn man in ner großen Stadt wohnt. Wenn grundsätzlich etwas am Verkehr bzw. an der Nutzung von Transportmitteln geändert werden soll, müsste der ÖPNV auf dem Lande massiv ausgebaut werden.

Wenn ich zu Terminen fahre und das Mopped nutze und über Land bollere, stoße ich immer wieder auf stillgelegte Eisenbahnstrecken. Von meinem Büro könnte ich 5 min zu Fuß zu einer laufen. Es wird wohl angedacht, Bahnstrecken zu reaktivieren, aber so lange das nicht erfolgt, müssen wir auch nicht über Verkehrswende reden.

Ich gehe davon aus, dass 1/4 - 1/3 der kfz.-fahrenden Bundesbürger allein aufgrund ihrer ländlichen Lage auf ein "eigenes" (oder wie auch immer geliehenes) Fahrzeug angewiesen sind ...
 
Zuletzt bearbeitet:
So sieht es vielleicht demnächst aus. Das Gesetz muss aber erst durch den Bundesrat.

Bei uns hatte man den asphaltierten Hof vor ein paar Jahren mit wasserdurchlässigen Steinen
gepflastert. Das kam sogar allen zugute, da dadurch Wassergebühren gesenkt werden konnten.
Aber als der Hof ausgeschachtet war, hätte man gleich die Kanäle für Stromanschlüsse legen
können. Wurde aber auf Anfrage abgelehnt. Man argumentierte mit angeblichen x tausend Euro
an Mehrkosten, was ich nicht glaube. Aber man konnte nichts machen.

Wenn ich mal Strom in der Garage brauche, muss die 50m-Kabeltrommel herhalten.

Wenn man, sofern nun durch Gesetz zu erzwingen, die Anschlüsse jetzt baut, würde das noch
viel mehr kosten, da man das Pflaster wieder aufreißen müsste.

Klar, Individualgeschichte, aber sicher nicht einmalig.
 
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