So, Besichtigung erledigt.
Der 9-5 ist aus erster Hand. Der Besitzer - ein offensichtlich erfolgreicher Geschäftsmann - hat ihn sich 1999 angeschafft (seine letzten 15 Autos waren SAAB, vom 99er bis zum 9-5) und ist in den folgenden 5 Jahren 200.000km gefahren, seiner Aussage nach absolut ohne irgendein Problem. Danach hat er sich einen neuen 9-5 Aero gekauft und den 3.0t seiner Frau gegeben, die ihn dann bis 2010 fuhr. Das Auto wurde von Anfang an immer bei SAAB Winter in Graz gewartet und instandgehalten. In weiterer Folge kam es zum Bruch mit der Werkstatt - Auslöser war der Tausch des Starterkranzes, für den man das Getriebe, das bis dahin einwandfrei lief, ein- und ausbaute und dieses 2 Monate später defekt war. Beim Einbau des neuen Getriebes wurde dann wohl auch geschlampt, da beim Wiedereinbau des Motors ein Wasserschlauch geknickt eingebaut wurde und schon bei der ersten Fahrt Wasser in Strömen auslief. Soviel zur Vorgeschichte.
Das Auto hat rundherum diverse Gebrauchsspuren, am dramatischsten ist noch ein eingedrückter Punkt an der Heckstosstange sowie Kratzspuren an der Ladekante und ein angeknackstes Spiegelgehäuse. Der Lack könnte eine gründliche Politur vertragen, und der Innenraum eine Aufbereitung...geputzt wurde der wohl nicht so häufig.
Der Motor springt sofort an und läuft rund, alle Komfortextras scheinen zu funktionieren. Karosserie und Unterboden sind rostfrei, das Auto stand immer in der Garage.
Zusätzlich "neu" (also kürzlich neu vor Stillegung) zu den in meinen vorherigen Postings genannten Teilen sind Katalysator und Zündbox sowie die Batterie.
Beide Reifensätze sind aus 2009 und zumindest vom Profil her gut.
Der Besitzer konnte mir leider keine weiteren Unterlagen mehr zeigen, da seine Frau nicht anwesend war, er aber nicht wusste, wo sie die Rechnungen und das Serviceheft aufbewahren würde. Auf meine Rückfrage meinte er aber, es wurde "immer alles gemäss Plan bzw zusätzlich dann gemacht, wenn etwas zu machen war". Dass er in ein Auto mit einer Laufleistung von 260.000km nochmal über 9000 Euro investiert hatte, verstehe sich für ihn von selbst. "Man muss seine Sachen halt instandhalten" meinte er dazu. LEIDER blieb mir trotzdem verborgen, wann die Riemen gemacht wurden.
Grösstes Manko: Da der Wagen abgemeldet ist, war eine Probefahrt NICHT möglich. So blieb mir nichts Anderes übrig, als im Stand möglichst viel durchzuchecken. Mir ist nur eine Sache aufgefallen: Der Wagen stand, Automatik auf "P". Ich habe den Motor gestartet und den Wählhebel bei getretener Bremse auf "R", weiter auf "N" und schliesslich auf "D" gezogen. Beim erstmaligen Schalten in "R" und "D" ging schon ein relativ kräftiger Ruck durch den Wagen. Beim wiederholten Schalten durch die Stufen war das dann nicht mehr der Fall. Ist das normal? Habe leider keine Vergleichsmöglichkeit.
Nun bin ich am Überlegen. Zu einem echt niedrigen Preis gibt es einen optisch relativ vernachlässigten 3.0t, bei dessen Wartung aber scheinbar keine Kostenlimits gesetzt wurden, der dafür aber schon einiges an Kilometern gesammelt hat (in Wahrheit schon über 270tkm).