Ladies and Gentlemen: check your Querlenker - Bruchalarm!

wie sich die Bauteile im Schadensfall zueinander verhalten weiß keiner und kann auch keiner berechnen
Jemand, der ständig mit den 900 I zu tuen, könnte mein Konzept ja mal ausprobieren. Macht ja nicht viel Arbeit: 4 Löcher bohren, Bügel durchstecken und anknallen. Dieses Ding dann mal in einem Schraubstock oder mit nem Vorschlaghammer richtig bearbeiten und sehen, wie es sich verhält. Die Bügel halten ja üblicherweise die starren Achsen(wenn auch in größeren Formaten) fest- man sollte sie also nicht unterschätzen
 
ja, und wenn in Köln zwei Leute husten, und bekanntermaßen ein lebensbedrohendes Virus grassiert, stelle ich die Stadt unter Quarantäne.

Es kann hier jeder tun, was er will. Aber für meine Begriffe passt das hier so oft propagierte Sicherheitsdenken (ich fahre nicht schneller als X, ich telefoniere nicht beim Autofahren,...) und der auf mich sorglos und auch naiv wirkende Umgang mit einem potentiell lebensgefährlichen Defekt nicht zusammen.

Da brechen Fahrwerksteile und es wird eine regelmäßige Sichtkontrolle empfohlen.. Ich fass es nicht!
Was passiert denn, wenn der QL zwischen den Sichtkontrollen bricht? In der Kurve, beim Überholen, mit Kind im Auto?

Bezeichnend: die Frage nach Anzahl und Verbleib der Montecarlos hält sich hier seit Wochen oben - brechende Querlenker stehen auf Seite 2; auf dass die dunkle Wolke hinterm rosigen Horizont verschwinden möge.

Ich fass es nicht, dass hier ein solch gravierendes Symptom palliativ begleitet wird statt eine Lösung zu finden!

Die Folgen eines Qerlenkerbruchs auf das Fahrverhalten sind etwa die gleichen, wie bei einem geplatzten Reifen. Das Risiko eines Reifenplatzers mit jedem beliebigen Fahrzeug ist etwa 20 mal so groß, wie das eines Querlenkerbruchs an einem Saab 99/900.
 
Die Folgen eines Qerlenkerbruchs auf das Fahrverhalten sind etwa die gleichen, wie bei einem geplatzten Reifen. Das Risiko eines Reifenplatzers mit jedem beliebigen Fahrzeug ist etwa 20 mal so groß, wie das eines Querlenkerbruchs an einem Saab 99/900.
Du hast in die 900 I wegen deiner Erfahrung natürlich einen viel besseren Einblick als ich. Trotzdem will ich mal zu bedenken geben, daß ein Reifenplatzer -ohne Fremdeinwirkung - an einem 10 Jahre alten Reifen viel wahrscheinlicher ist, als einem Neuen. Und so ähnlich scheint es sich mit 15 - 20 Jahre alten (oder schlecht nachproduzierten) Querlenkern zu verhalten.
 
Nun hft, das hört sich zunächst quantifizierbar an und daher beruhigend.

Zwei Dinge möchte ich hierbei jedoch in Frage stellen:
1) Auswirkung des QL-Bruchs auf das Fahrverhalten = Reifenplatzer. Im Thread wurde ein Bild gepostet mit fast quer zur Fahrtrichtung stehendem Vorderrad. Während der Rest eines geplatzten Reifens an der Aufhängung zwar nur noch schwimmend aber dennoch einigermaßen in Fahrt bzw. Lenkrichtung geführt wird, wird der im Vgl. zum geplatzten Reifen recht starr am nun gebrochenen QL hängende Reifen mehr oder weniger beliebig zur Fahrtrichtung geführt.
--> In anderen Worten: hast Du das berechnet oder ist das eine Vermutung?

2) Auf Basis welcher Annahmen kannst Du die Wkt. des QL-Bruchs mit 1/20 eines Reifenplatzers angeben?

Da es hier potentiell um Menschenleben geht, wollen wir dementsprechend sorgsam mit Entwarnungen umgehen!

Nix für ungut hft: Deine Erfahrung in Ehren - sie schlägt meine im Themengebiet Saab sicherlich um Längen. Dennoch bleibe ich gerade bei solchen Themen solange skeptisch, bis das Gegenteil bewiesen ist.
 
Ein neues Schweißgestell anfertigen und darin neue Querlenker in entsprechend dickerer Qualität bauen?
 
Zur Sache:
Es gibt evtl. die Möglichkeit, bei einem renommierten Rennsportbetrieb eine Kleinserie Querlenker rechnen, herstellen, testen und TÜV-fähig geliefert zu bekommen.
Ich brauche zunächst Bilder der Querlenker zur weiteren Bearbeitung der Anfrage. Wessen Bilder hierzu kann ich dazu nutzen?
 
na los bauen wir uns neue dauerhaltbare Querlenker:
Wer hat das Lastprofil eines Saab 900 klassisch. Dann noch schnell mal die Achskinematik und die maxiamalen statischen und dynamischen Lasten ausgewählt und mal die Schwachpunkte berechnete und die Konstruktion optimiert. Den richtigen Stahl besorgt, kurz noch ne Schweißvorrichtung gebastelt und das Ganze dann mal schnell schön maßhaltig und dauerhaltbar zusammengebrutzelt. Achja Schweißtoleranzen +/- 1 mm. Also hinterer noch bearbeiten und Messen, um sicherzugehen noch röntgen und anschließend lackieren. Verpacken und ein Preisschild ranhängen das den Aufwand rechtfertigt.
Das ganze dann alles so schnell wie möglich, da der Fahrzeugbestand draußen ja auch nicht mehr taufrisch ist.

Was meint Ihr denn an welchem det Punkte das Projekt, bei dem ich bestimmt noch die Hälfte weggelassen hab, scheitern wird?
 
...das hört sich zunächst quantifizierbar an und daher beruhigend.

Nix für ungut hft: Deine Erfahrung in Ehren - sie schlägt meine im Themengebiet Saab sicherlich um Längen. Dennoch bleibe ich gerade bei solchen Themen solange skeptisch, bis das Gegenteil bewiesen ist.

*ich-misch-mich-mal-wieder-unverschämterweise-ein*

Vielleicht hilft's Euch ja ein wenig.

Wenn ich die Wahl zwischen einem Reifenplatzer an der VORDER-Achse und einem Querlenkerbruch habe, nehm ich den Reifenplatzer.
Wenn ich dagegen die Wahl zwischen einem Reifenplatzer an der HINTER-Achse und einem Querlenkerbruch habe, nehm ich dann doch lieber den Querlenkerbruch.

Am ALLERLIEBSTEN dagegen nehme ich einen von meinen ollen 9k - bei denen selbst nach 20-25 Jahren heftigsten Fahrbetriebes derartige Lenker-Probleme bisher noch kein einziges mal aufgetreten sind. Jeder Bock hat irgendwo eine konzeptionelle Schwachstelle. Ihr wisst jetzt zumindest, worauf Ihr beim 901 gelegentlich achten solltet... - Legt los!

...und *jetzt* darf mich hft gerne mal wieder... - *äääääääähm* - ...teeren und federn.
 
Natürlich wird das Geld kosten. Ich schätze, dass das Paar QL in so einer Kleinserie vielleicht 1.000€ kosten könnte.

Alternativ: einfach mit einem potentiell lebensgefährdenden Fahrwerk einen stivollen Klassiker weiterfahren und "gelegentlich einfach mal draufschauen". Wird schon nix passieren - so ein Saab ist ja langlebig und aufgrund seiner skandinavischen Natur gutmütig und vorhersehbar bei mechanisch vorsätzlich in Kauf genommenen Defekten.
Is schon recht - wenn man ja immerhin vielleicht 1.000€ dabei spart.

Erschreckend, welchen Wert ihr eurer Gesundheit beimesst...

Dreist, wenn man davon ausgeht, dass der Defekt im öffentlichen Straßenverkehr evtl. Unbeteiligte schädigen kann..
 
--> In anderen Worten: hast Du das berechnet oder ist das eine Vermutung?

Praktische Erfahrung, wenngleich auch nur mittelbar. Am Saab 900 brechen die Querlenker ja nur äußerst selten und erst Jahre nach der Bildung eines Risses...und das dann auch fast ausschließlich beim Rangieren, sodaß ich mir erlaube das Verhalten eines Audi A8, bei dem die Querlenker häufig und gerne bei schneller Fahrt brechen als in etwa übertragbar anzusehen.
 
@ladeluft: Gib mal bei Google "Querlenkerbruch" ein und staune, wie häufig aktuelle Modelle davon betroffen sind - und wie selten alte SAABs
 
Natürlich wird das Geld kosten. Ich schätze, dass das Paar QL in so einer Kleinserie vielleicht 1.000€ kosten könnte.

mit meiner Ausführung wollte ich darauf hinaus, dass es mit Geld nicht getan ist einen gleichwertigen oder besseren als den Originalen neu herzustellen.

Sicher könnte man über reverse Engineering mit ein paar Itterationsstufen einen dem Original ebenbürtigen bauen lassen. Aber auch das kostet Geld und Zeit und die Knackpunkte woraufs ankommt ( inkl. Toleranzen und Fertigungsstreuung) wird man auch erst nach und nach erfahren.

Macht summa summarum inkl. der Pleitgegangen Firma Scantech mit fragwürdigem Nachbau sehr wenig Alterternativen zur " Regelmäßig Kontrollieren" und "bei Bedarf durch gutes Gebrauchtteil" ersetzen.
 
In der Tat haarsträubend, was die google-Suche 'Querlenkerbruch' zu Tage fördert. Im Falles des 1er BMWs scheint es um unfallbedingte Vorschädigungen zu gehen, bei Audi sind es Konstruktionsmängel..

Zum Querlenker selbst: das ist ja keine rocket-science, sowas zu fertigen. Die Form ist klar, die einwirkenden Kräfte können berechnet werden. Wenn dann entsprechend geeignetes Material verwendet, dieses fachgerecht verarbeitet, und eine Probecharge im Prüflabor verschrottet wird habe ich keine Bedenken, so etwas zu realisieren.

Das Problem des Scantech-Teile scheint ja auch einfach lächerlich schlechte Verarbeitung zu sein (siehe Bilder der Schweißpunkte).
 
In der Tat haarsträubend, was die google-Suche 'Querlenkerbruch' zu Tage fördert.
Gut, nimmst Du also bitte erst mal die ganzen anderen, an der Stelle nachweislich deutlich gefährlicheren, Karren aus dem Verkehr, bevor Du uns allen einredest, dass wir zu Mord und Selbstmord neigen, wenn wir unsere 900er vor die Türe lassen?

Ja, an den QL gibt es beim 900er gelegendlich Probleme. Diese sind aber soooo selten, lassen sich soooo lange vor dem 'Infarkt' erkennen, und treten dann wohl oft final gerade an Bordtseinkanten u.ä., somit bei sehr biedrigen Geschwindigkeiten, auf, dass es wohl gefärlicher ist, zu Hause auf die Leiter zu klettern und Gardienen aufzuhängen.
Ich will das Problem damit nicht negieren. Kontrollen der betreffenden Stellen sind wichtig! Damit sollte es dann doch aber bitte auch gut sein. Man(n) muß ja nun deshalb nicht paranoid werden.
 
Ich selbst zieh hier überhaupt nix aus dem Verkehr, noch neige ich zur Paranoia.
Haarsträubend, was da an A8, TT und was weiß ich noch alles (BMW E46 - Abriss d. Differentialgehäuses u.a.)verkauft wird.

Es ist sicherlich so, dass die alten Saabs aus einem sehr zähen Holz geschnitzt sind.
Und wenn es der Tatsache entspricht, dass man diese Risse lange vor dem Infarkt entdecken kann (also mit einer Vorlaufzeit mind +3 Monate) und die QL zuverlässig auch nicht vorher brechen und wenn, dann nur beim rangieren mit dem Sonntagseinkauf.. dann kann ja hier jeder beruhigt schlafen.

Ich persönlich finde die Möglichkeit, dass der QL auch bei 200 in der Autobahnkurve brechen könnte erschreckend genug um eine dauerhafte Abhilfe zu schaffen.
Sollte es zu einer Kleinserie QL kommen, werde ich hier berichten.

Allen einen bruchfreien, sonnigen Abend
 
(...)...und das dann auch fast ausschließlich beim Rangieren, sodaß ich mir erlaube (...)

Exakt. Entspricht meiner Statistik.

(...) Ja, an den QL gibt es beim 900er gelegendlich Probleme. Diese sind aber soooo selten, lassen sich soooo lange vor dem 'Infarkt' erkennen, und treten dann wohl oft final gerade an Bordtseinkanten u.ä., somit bei sehr biedrigen Geschwindigkeiten, auf, dass es wohl gefärlicher ist, zu Hause auf die Leiter zu klettern und Gardienen aufzuhängen.(...)

Mein Reden. Ich werde mir erlauben, den nächsten (gebrauchten) unteren QL, den ich strahlen und beschichten lasse, einer Belastungsprobe zu unterziehen. Nun erwartet bitte kein Protokoll einer technischen Prüfanstalt. Ich kann lediglich ermitteln, bei welcher Kraft das Material an entsprechender (?) Stelle bricht. Dagegen ist zu stellen, welche Kräfte im normalen Betrieb auf dieses Teil wirken (sollten!). Also bitte mal die Hilfe der Ingenieure, welcher Maximalwert in etwa annehmbar ist, damit man das vergleichen kann. Gerne grob aufgerundet oder verdoppelt. Ich vermute (!) im Unterschied zwischen leichter Lenkbewegung bei schneller Fahrt im Gegensatz zu Volleinschlag bei langsamer Fahrt plus Bodenwiderstand einen Faktor 1:20 ... ist nur Spekulation. Aber Ernst gemeint. Ich mache das. Aber ich brauche Anhaltswerte.
 
Ich persönlich finde die Möglichkeit, dass der QL auch bei 200 in der Autobahnkurve brechen könnte erschreckend genug ...
Ja, sicher kann er das. Aber die Karre kann Dir vorn auch durchbrechen, wenn der AWT 'etwas' weiträumiger weggefault ist. Oder Dir kann auf der BAB ein querlenkerbefreiter A8 quer vor die Hütte schießen.

Wenn ich das hier bisher halbwegs richtig mitbekommen habe, reißt der Kram GANZ langsam, so dass eine halbjährliche Kontrolle eine ordentliche Sicherheit bringen sollte. Bei Vielfahrern mit 30T im Halbjahr würde ich dieses Intervall zwar auch als recht lang erachten, aber dann halt bei jedem Ölwechsel. Und der ist ja nun mal fix alle 10T, was wohl in jedem Falle reichen sollte, wenn ich hier nicht etwas recht grob mißverstanden habe.
 
Zum Querlenker selbst: das ist ja keine rocket-science, sowas zu fertigen. Die Form ist klar, die einwirkenden Kräfte können berechnet werden. Wenn dann entsprechend geeignetes Material verwendet, dieses fachgerecht verarbeitet, und eine Probecharge im Prüflabor verschrottet wird habe ich keine Bedenken, so etwas zu realisieren.

Das ist was ich schrieb.
Und es ist das was ein Automobil-Hersteller tut. Er benötigt dafür mehrere Monate, wenn nicht sogar Jahre um das Zusammenspiel aller Komponenten in Funktion, Qualität, Herstellbarkeit und Kosten zu optimieren.
Aftermarket-Hersteller tun das imo nicht, da sie nicht die Mittel dafür haben geschweige denn die Anforderungskollektive der Automobil-Hersteller kennen. Wie gesag ich arbeite seit 11 Jahren in der Fahrwerks-Entwicklung einer der renomiertesten
Autmobilhersteller diesen Landes.
Solltest Du mehr oder ein anderes Know How haben (Kann ja Sein, im Rennsport laufen die Dinge zum Beispiel anders, da gibts oft aufgrund von Sponsoren aber auch andere Budgets) und das Thema in Eigenregie angehen wollen würde ich mich freuen wenn wir alle als Saabgemeinde in Zukunft davon profitieren.
Allein an die Preisvorstellung von 500€ /Stk. glaube ich nicht so ganz.

Alldieweil halt ichs eher so wie der HFT der neben sehr viel Praxiserfahrung denke auch Rennsport Know How hat ( Stimmts oder Irre ich ;)) und leg mir ein paar gute Gebrauchte hin und schau ab und an mal nach ob alles passt, da der Schaden sich glücklichweise frühzeitig durch Rissbildung ankündigt.

ps: Was anderes wärs, wenn jemand den Original-Hersteller der Querlenker kennt, falls dieser nicht die Firma Saab selbst war.
 
Düdel düdel, ich hol noch mal diesen frühen Beitrag hervor
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Die beidseitig aufgeschweißten Platten leiten ja nicht nur Kräfte sozusagen diagonal ab sondern sorgen auch dafür, das die seitlichen Arme in dem Bereich, in dem sie zur Wellen hin gebogen sind, so dass sie diese in 90° kreuzen, nicht mehr auf Biegung sondern (vergleichsweise) nur noch auf Zug/Druck belastet werden. In der normalen Ausführung wird diese Beigestelle bei welchselnden Kräften ständig gebogen, vermutlich überlagert mit den Spannungen die noch vom Biegen und Schweiße im Material sind.

Flemming
 
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