Beim Zerlegen meines 96ers (Bj. 1971) zeigten sich beim Kabelbaum einige angeschmorte Kabel/Stecker. Daher möchte ich den gesamten Kabelbaum "nachbauen". Schaltplan habe ich im Forum in einem anderen Thread bereits gefunden, somit stellen sich für mich noch folgende Fragen:
Wo bekomme ich die verschiedenen Kabel (z.B. bei Conrad?)?
Wo bekomme ich die Stecker bzw. den Sicherungskasten?
Worauf muss ich beim Zusammenbau, insbesondere beim Verbinden von Kabeln und Stecker achten (Literatur-, Internetlinks)?
Freunde Dich mit einem *echten* Schrottplatzbetreiber an. Also nicht einer dieser steril-biologisch-abbaubaren "Recycling"-Höfe, sondern ein echter Schrotti. Hol Dir dort aus Unfallern mehrere Kablebäume, insbesondere die "langen" Stränge ins Fahrzeugheck. Du hast hierdurch genügend Rohmaterial, rechnest mit dem Schrotti zunächst per Kilo ab - und bringst die nicht erforderlichen Reste einfach zurück.
Klaro, ideal wären unbeschädigte Kabelbäume aus einem identischen Fahrzeug - aber wo zum Geier findet man sowas für einen 96er...?
Zur Vorgehensweise und Konfektionierung:
Du brauchst etwas Platz. Am besten an einer Garagenwand eines nicht genutzten Stellplatzes. Dort legst Du den ausgebauten, originalen Kabelbaum mit leichter Spannung der Kabeläste aus und erzeugst an den Abzweigstellen Haltepunkte. Professionelle Kabelbaum-Bauer haben hierfür eine mehrere Quadratmeter große Pinwand mit verstellbaren Klemm-Pins, simple Ziegelsteine auf dem Betonboden mit in die Ziegellöcher reingesteckten Nägeln tun aber das gleiche.
Jetzt kannst Du über den alten Kabelbaum als Muster die erforderlichen Längen der neuen Kabel legen und jederzeit vergleichen. Hilfreich ist es, beim alten Kabelbaum an den Zweigstellen die Gewebebandwicklung zu entfernen, um an den Knotenstellen die Abzweigrichtung jedes einzelnen Kabels auf einen Blick überschauen zu können.
Wenn Du alle neuen Einzelkabel in entsprechender Länge ausgelegt hast, beginnst Du an den Knotenstellen mit einem vorläufigen Abbinden, um sicher zu sein, daß zwischen den Abzweigen hinreichende und immer identische Länge von gleichlaufenden Kabeln vorhanden ist.
Erst ganz am Schluß die gemeinsam ankommenden Enden ablängen und die Stecker belegen. Die Kabelenden vor dem Abschneiden gemeinsam etwas in sich verdrehen, also zopfen, damit sie sich beim Einbau leichter um Ecken und Kanten verlegen lassen und nicht so störrisch sind, wenn sie gebogen werden müssen. Vor dem Aufclipsen der Steckergehäuse bei Bedarf zusätzliche Scheuerschutzschläuche aus Gummi aufziehen. Als letzte Aktion die noch nicht behandelten Bereiche der locker zusammenliegenden Einzelkabel mit Gewebeband umwickeln. Die Abzweige sind ja schon fixiert, also kann nichts mehr schief gehen.
Genau so wird im Prototypenbau der Kabelbaum für Fahrzeuge gebaut - in Serie häufig mit Bestückungsautomaten - aber Du brauchst ja nur ein einziges Exemplar. Also, warum den Wald neu erfinden, wenn Du einfach vorhandene Bäume einzeln einsammeln kannst...?
Frohes Schaffen.
Tante Edith sagt:
Dräckfuhler pesaitigt unt zwai klainäre schprachlichen Fäler uhmforrmuliat.