Beschaff erst einmal ein Behältnis, in welches die Dichtungen reinpassen, ohne sie all zu sehr zu knicken. Ideal sind die Wannen aus der Waschküche für tropfnasse Wäsche - oder eine alte Baby-Badewanne - oder auch schlimmstenfalls die heimische Duschwanne im Bad.
Dannach wirst Du nur alleine per Augenmaß recht schnell feststellen, daß der Inhalt der Weichspülerflasche noch nicht einmal ausreichen würde, um die Bodenfläche zu bedecken - geschweige dann, die Dichtungen über Nacht unterzutauchen. Also - So lange verdünnen, bis die Menge der Weichspüler-Wasser-Plörre ein großzügiges Tauchbad ermöglicht. Die Gummi-Deliquenten gelegentlich etwas bewegen, damit anhaftende Luftblasen verschwinden und auch wirklich alle etwas schwerer zugänglichen Stellen "beweichspülert" werden.
Natürlich schafft es ein Grobmotoriker, *jede* Dichtung beim Ausbau zu beschädigen. Sinn macht die ganze Aktion natürlich nur dann, wenn man schon leicht verhärtete Dichtungen, schlimmstenfalls sogar schon mit den ersten feinen Sprödrissen, noch für ein paar weitere Jahre retten möchte. Als "Pflegemaßnahme" für frische und gesunde Dichtungsprofile ist die Aktion definitiv *nicht* vorgesehen. Wenn also eine Dichtung beim vorsichtigen Abziehen von ihrem Sitz kaputt geht, dann hätte sie auch mit an Tatsache grenzender Wahrscheinlichkeit die Beanspruchungen des nächsten Winters nicht mehr ausgehalten - weil sie entweder schon zu spröde ist, oder bereits durch gewaltsames Aufreißen von festgefrorenen Türen und Klappen einen Vorschaden hat.
Egal ob Schäden vorhanden sind oder nicht - falls ja, einfach erst mal ignorieren und die Aktion durchziehen, also nach dem "Einlegen über Nacht" die Dichtungen mit reichlich klarem Wasser durchspülen und knorretrocken werden lassen. Dann die vorher entdeckten Schadstellen entweder mit Gummilösung - "Fahrradflickzeug" - oder mit einer winzigen Menge Sekundenkleber instandsetzen. Welcher Kleber der geeignete ist, hängt von der Lage der Schadstelle ab. Mit Sekundenkleber gibt es eine "harte" Stelle. Das kann an manchen Stellen ungeschickt sein. Kalt vulkanisierender Kleber hat dagegen an kritischen und kleinen Stellen nicht die erforderliche Kraft - es ist ja auch ein Flächen-"Kleber" - Also, im Zweifelsfalle einfach "Brain 2.0" zuschalten.
HINWEIS - Beflockte Dichtungen, wie etwa diese pelzigen Dichtleisten um das Schiebedach, mögen derartige Behandlung überhaupt nicht. Die werden einfach nur mit reichlich Spüli-Wasser und einer weichen alten Zahnbürste oder einem Borstenpinsel vom *garantiert* vorhandenen Moos- und Algendreck befreit. Ältere, sehr weiche Dichtungsprofile, die sich fast wie Moosgummi Anfühlen, sind ebenfalls mit Vorsicht zu genießen. Typisches Beispiel ist die äußere Türausschnittsdichtung des 9k, unter der die Gewindebuchsen für das Schiebedach versteckt sind. Die ist trickreich aus mehreren verschiedenen Gummimischungen zusammengespritzt und gleichzeitig auch noch aufgeschäumt und mit Einlagen im Hohlprofil verstärkt. Im Zweifelsfall also erst einmal die normale Reinigung mit mildem Spülwasser probieren - Weichspüler ist wirklich nur die letzte Rettung zum Auffrischen, als Notfall-Alternative zum schweineteuren Neukauf.