Vorsicht oder Umsicht !
in jede Richtung ist eine besonnene Haltung wichtig:
FAZ von heute:
Wer mit dem Virus spielt
Von Joachim Müller-Jung
Schweinegrippe
Für das Impfchaos gibt es viele Bilder, das Risiko-Nutzen-Verhältnis bei der Impfung aber bleibt konstant
25. November 2009 Haben Sie schon von den mutierten Schweinegrippeviren in Norwegen gehört? Nicht? Kaum denkbar. Die Nachricht von den veränderten H1N1-Viren, die man vor ein paar Tagen „bei zwei von drei Toten“ entdeckt hat, ist wie Löschwasser durch sämtliche publizistischen Schläuche gejagt worden. Nur, dass es kein Wasser, sondern Öl war. Aufgeheiztes Öl noch dazu, der perfekte Brandbeschleuniger. „Zwei von drei Toten“ ist die Redewendung, die dazu passt. Zwei Drittel der norwegischen Schweinegrippetoten sind also Opfer einer neuen, hochgefährlichen Virusmutante geworden? Ist das nicht exakt das Worst-case-Szenario, das die Experten seit Monaten wie eine Monstranz vor sich hertragen: ein plötzlicher genetischer Ausreißer, gespickt mit extremer Letalität?
Nun, die Situation hätte sich, noch bevor die ersten Spekulationsblasen über die Virusmutanten gedruckt oder gesendet worden waren, schnell auflösen lassen. Die Weltgesundheitsorganisation hatte schon längst ein Memo veröffentlicht, in dem klarggestellt worden war, dass die in Norwegen gefundene Mutation, die zu einem Aminosäureaustausch auf einem der Oberflächenproteine des H1N1-Virus führt, nicht nur früher schon in anderen Ländern in Ost und West gefunden worden war. Nein, es wurde auch mitgeteilt, dass „es keinerlei Hinweise gibt, dass diese Mutation zu einer ungewöhnlichen Zunahme der H1N1-Infektionen oder vermehrt zu Todesfällen führt“. Der Mut zu schweigen jedoch fehlte.
der ganze Beitrag:
http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF4...048802C4D1B126F9AE~ATpl~Ecommon~Scontent.html