Fernlichtproblem durch Lichtrelais | Sieht man da was auf der Platine?

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Danke
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Hallo Forum.

Mein 9000 hat auch das Problem mit dem Fernlicht, mal schaltet es, mal nicht.

Laut Knowledge-Base ist es vermutlich der Lötkontakt im Relais.

Kann man sehen ob die Kontakte tatsächlich defekt sind?

Ich weiß, einfach frisch machen. Aber weder habe ich eine Entlötpumpe noch kann ich überhaupt löten. Muß ich also machen lassen, da wäre ich mir schon gern sicher.

Danke und Grüße
Ralf
 

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Die dicken Lötpunkte unten mal richtig nachlöten.
 
Versuch einfach jemdanden mit Lötkolben in der Bekanntschaft zu finden und dann nachlöten.
Ist keine Hexerei und behebt das Problem mit 99% Sicherheit.
Gruß
Peter
 
So richtig sehen kann man das m.E. nicht. Nachlöten hat den Vorteil, daß es den günstigen Versuch einfach wert ist, bevor man ein neues Relais (oder ein gebrauchtes unbekannter Funktion) kaufen muß. Und irgendjemand im Bekannten- oder Kollegenkreis findet sich ja vielleicht...
(ich hab dankenswerterweise einen ausgebildeten Elektroniker in meiner "Sicherheitsfirma":rolleyes:, und es hat bei mir geholfen)
 
Also gut, Versuch macht klug.

Muß eigentlich das alte Lötzinn komplett weg oder geht sowas üblicherweise mit flüssig machen und fertig?

Wegen der Entlötpumpe.

Sorry, mir fehlen diesbezüglich sämtliche Grundlagen.

Danke
 
Altes Lot muss runter.
Also Lot heissmachen und entfernen, entweder Entlötpumpe oder Entlötlitze.
Mit Elektroniklot alle in Frage kommenden Punkte wieder neu löten.
Es schadet natürlich nicht die Platine danach an den neu gelöteten Stellen wieder zu versiegeln.

VG
Stephan
 

Die kenn ich natürlich. Man bemüht ja vorher Suchfunktion und Knowledge-Base.

Laut Knowledge-Base ist es vermutlich der Lötkontakt im Relais.

Nur beinhaltet sie auch keinen Kurzlehrgang im Löten.

Schränkt doch aber zumindest die Anzahl der neu zu lötenden Stellen ein.

Das stimmt, sechs Stück.

Ich geh morgen zum Boschdienst.

Ralf
 
Schränkt doch aber zumindest die Anzahl der neu zu lötenden Stellen ein.
 
nimm dies
Lötkolben anheizen (30-60 Watt)
Elektroniker Lötzinn besorgen
Entlötpumpe besorgen
Spitze des Lötkolben (das heiße Ende) mit neuem Lötzinn verzinnen, dieses dann wieder abwischen (feuchtes Tuch)
Spitze an markiete Stellen halten, warten bis Lötzinn der Platine flüsi wird
Jetzt entweder
mit runtergedrückter Lötpumpe in die Nähe des flüssigen Lotes gehen, Entriegelung drücken (unterdrukc der Pumpe saugt Lot hinein), anschließend über Mülleimer herunterdrücken um angesaugtes Lot wieder hinauszudrücken
oder
(schlechtere Variante)
Platine mit erhitzter Lötstelle mit einer Kante auf eine harte Unterlage klopfen,. dasfüssige Lot wird durch die Massenträgheit von der Lötstelle getrennt UND MUSS DANN ENTFERNT WERDEN -KEINE KURZSCHLUESSE (Verbindungen von Platinenpunkten) erzeugen

Anschließend Lötkolben an den Kontakpin halten und damit erwärmen (1 Minute) Lötzinn am heißen Kontaktpin schmelzen und damit Verbindung zur Platine herstellen.
Alle 7 Lötpunkte so behandeln, kein Lötzinn (auch keine Perlen) auf die Rückseite gelangen lassen.

Lötkolben ausstecken und Beten oder
glecih jemand Fragen der schon mal gelötet hat.
 

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nimm dies
Lötkolben anheizen (30-60 Watt)............

Danke für deine hilfreiche Mühe.

Ich habe natürlich in Vergangenheit schon hin und wieder mit einem Lötkolben herumgemacht, bei dem Lichtrelais schien mir professionelles Vorgehen angemessen.

Zum Beispiel wäre ich nicht auf die Idee gekommen, den Pin heiß zu machen, ich habe bislang immer das Zinn drübergeschmolzen.

Net g`lernt isch halt net g`lernt.

Aber mit deiner Anleitung klappt das jetzt sicher.

Vielen Dank und viele Grüße
Ralf
 
Danke für deine hilfreiche Mühe.

Ich habe natürlich in Vergangenheit schon hin und wieder mit einem Lötkolben herumgemacht, bei dem Lichtrelais schien mir professionelles Vorgehen angemessen.

Zum Beispiel wäre ich nicht auf die Idee gekommen, den Pin heiß zu machen, ich habe bislang immer das Zinn drübergeschmolzen.

Net g`lernt isch halt net g`lernt.

Aber mit deiner Anleitung klappt das jetzt sicher.

Vielen Dank und viele Grüße
Ralf

Faule Lötstellen sind *fast* immer UNTER dem Zinnbatzen.
Entweder zur Leiterfolie hin, oder zwischen Zinn und dem "Pin" des verlöteten Objektes...

Der Spalt, durch den der fehlerhafte Kontakt entsteht ist so fein, daß er mit blosem Auge nicht sichtbar ist.
Drüberbraten reicht deshalb nicht, weil Du dadurch nicht den Kontaktfehler durch den Spalt behebst, sondern lediglich das Zinn aufschmilzt. Angeheizt sollte *immer* die Stelle werden, auf die das Zinn haften soll. Muß somit so heiß sein, daß die Lötverbindung auch tatsächlich zustande kommt - die Wärme aus 'nem geschmolzenen Tropfen Zinn reicht da nicht.

Die Bauteile am Lichtrelais - genau so wie beim immer mal wieder gerne genommenen ZV-"Steuergerät" sind relativ unempfindlich gegen leicht grobmotorische Anfänger-Lötversuche.

Aber warum holst Du Dir nicht irgendeine Schrottplatine zum üben?
Altes PC-Netzteil, bevor es auf den Schrott geht...? Kein Plunder in der Garage...?
Spätestens nach dem zehnten Lötversuch - Entlöten, Reinigen, Neulöten - hast Du es dann einigermaßen *drauf* - und kannst ohne Angst, etwas zu versauen, deine neu erworbnen Künste am Relais auprobieren...
 
Elektroniker Lötzinn besorgen
Nicht ganz unwichtig beim Nachloeten von alten Loetstellen ist, dass Du auch "altes" bleihaltiges Loetzinn verwenden solltest, muesste mit SnPb60 o.ae. beschriftet sein.
Platine mit erhitzter Lötstelle mit einer Kante auf eine harte Unterlage klopfen,. dasfüssige Lot wird durch die Massenträgheit von der Lötstelle getrennt UND MUSS DANN ENTFERNT WERDEN -KEINE KURZSCHLUESSE (Verbindungen von Platinenpunkten) erzeugen
Ist garnicht so dramatisch und bei solch "grober Elektronik" durchaus ok. Achte beim "schlockern" darauf, dass das Zinn in eine Richtung "wegspringen" kann wo keine (oder nur wenig) weitere Loetstellen sind, so musst Du nicht so eine grosse Flaeche nach Zinnspritzern absuchen. Die lassen sich im uebrigen meist recht gut mit einer alten (harten) Zahnbuerste entfernen. Wenn nicht alles Zinn von der Loetstelle abgeht ist das mE nicht so dramatisch (vorausgesetzt, Du hast altes Zinn, s.o.!)
Anschließend Lötkolben an den Kontakpin halten und damit erwärmen (1 Minute) Lötzinn am heißen Kontaktpin schmelzen
Nicht 1 Minute sondern bis der komplette Zinnbatzen sichtbar fluessig ist.
Nach dem hinzufuegen des neuen Zinns nicht zoegerlich sein, sondern den Loetkolben "in einem Rutsch wegziehen" Die Oberflaeche des nun wieder festgewordenen Zinns sollte glaenzen! Wenn nicht, Prozedur wiederholen, dabei mehr Zinn entfernen. Je weniger desto besser.

Josefs Idee mit der Bastelplatine find ich gut... Netzteil hoert sich auch gut an, weil Du da Loetstellen in der gleichen Groessenordnung findest.

/To
 
Bei alten Lötpunkten hilft Kolophonium auch gut. Ist teilweise in Lötdraht mit drin, aber bei alten Lötpunkten ist die Zugabe von Kolophonium durchaus hilfreich....
 
Moin,
meine 2,3 Gedanken zu dem Thema:
1 Guten Weller oder Ersa Lötkolben mit mindesten 50-80 W benutzen. So ein billig Baumarkt Schrott macht die Platine nur Kaputt und birngt nicht genung Wärme um das Lötzinn wirklich zum fließen zu bringen.
2. Statt Entlötpumpe Entlötzinn benutzen. Geht viel besser und ist deutlich sauberer.
3. Bisher habe ich in den seltesten Fällen das Lötzinn entfernt. Meistens reicht es, die Stelle oderdentlich warm zu machen, und ein bissel neues Zinn dazu geben. Durch zuviell rumgebastel können sich auch gerne mal die Leiterbahnen und Lötaugen ablösen und dann geht das geflicke los.
Also falls kein guter Lötkolben vorhanden(kostet ja auch mindesten 30-50Eur) am besten zu jmd. gehen der sein Handwerk versteht und das Werkzeug besitzt.
Ansonsten gibts bei Conrad, oder Reichelt alles für den Erfolgreichen Versuch...

Gruß
Malte
(der wenn er einen Schlechten Tag erwischt, sowas ständig reparieren muss...))
 
1. Sehe ich nicht so. Heiss ist heiss. Die Spitze ist da eher relevant. 50-80W ist eher zuviel des guten. Und wenn schon gut, dann bitte temperaturgeregelt.
2. Sehe ich auch nicht so, aber jeder hat da seine eigenen Erfahrungen. (-> Gute ERSA-Pumpe benutzen!)
3. Teilweise Zustimmung, aber dass Du mit 50-80W die Leiterbahnen abloest ist irgendwie klar. Ich hab einen 16W Ersa mit dem ich sowas mache, ist vielleicht ein BISSCHEN wenig fuer Loetstellen in der Groessenordnung, aber besser als 80W.
 
Hallo Forum.

Ist ja offensichtlich doch eine Wissenschaft. Und einiges kaputt machen kann man auch.

Immerhin ist der Thread jetzt schon fast ein Löthandbuch geworden, vielen Dank.

Ich denke, mit eurer Hilfe kriege ich das jetzt hin.

Viele Grüße
Ralf
 
1. Sehe ich nicht so. Heiss ist heiss. Die Spitze ist da eher relevant. 50-80W ist eher zuviel des guten. Und wenn schon gut, dann bitte temperaturgeregelt.
2. Sehe ich auch nicht so, aber jeder hat da seine eigenen Erfahrungen. (-> Gute ERSA-Pumpe benutzen!)
3. Teilweise Zustimmung, aber dass Du mit 50-80W die Leiterbahnen abloest ist irgendwie klar. Ich hab einen 16W Ersa mit dem ich sowas mache, ist vielleicht ein BISSCHEN wenig fuer Loetstellen in der Groessenordnung, aber besser als 80W.

Leider ist bei billigen kleinen Lötkolben zwar die nominelle Leistung "Watt" vorhanden, aber die Spitzen sind entweder zu dünn oder aus minderwertigem Matierial, so dass im Augenblick des Berührens der zu verlötenden Stelle nicht hinreichende Wärme übertragen werden kann. Es sieht zwar dann genau so aus, wie mit einer guten Spitze gemacht, aber die Lötstelle ist faul.
Die "Wirklich" guten Kontakte sind an der Form des "Batzens" zu erkennen - nämlich dadurch, daß der Batzen gar nicht vorhanden ist. Nicht Tropfenform oder Kugel, sondern genau im Gegenteil - leicht eingezogen sollte die Lötstelle sein.

Bei schwachen Geräten NICHT ZU FRÜH mit der Arbeit anfangen, erst vernünftig aufheizen lassen.

Wenn mal keine Pumpe oder sonstige "offiziellen" Hilfsmittel zur Verfügung stehen, zum ENT-löten etwas abisoliertes möglichst feinadriges Kabel so aufstoßen, daß die Adern etwas Abstand bekommen, in Flußmittel tauchen und damit das Alte Zinn einsammeln. Funktioniert dann behälfsmäßig wie Entlöt-Litze, schlimmstenfalls vollgesogenes Ende abzwicken und die Aktion wiederholen bis der Schmotz komplett weg ist. Auf diese Weise werden die beim Stoßen häufig entstehenden Irrläufer vermieden, also die Kügelchen, die sichmöglicherweise im bereits wieder erkalteten Zustand an der falschen Stelle verklemmen...

Ein durchaus brauchbares Gerät für Anfänger ist die Ersa 30 oder Nachfolgemodell.
Gibt es für Netzbetrieb und in einer 12-V-Version für den mobilen Einsatz.

Na, dann bruzzelt mal schön...
 
Ja, die Spitze... die sollte sicherlich kein Stanzeisen ein, aber die heutzutage nicht-allzu-teuren Geraete haben schon brauchbare Spitzen... und sie sollte nicht zu duenn sein fuer Relaisloeten.

die "spitze" Spitze (Nadelform) ist mE hierfuer voellig ungeeignet, dann gibt's haeufig die, die aussieht in etwa wie ein flacher Schraubendreher (Meisselform), die ist ok, aber mE am besten ist die Ersa-Spitze (abgeschraegtes Rundmaterial) am besten mit Ersa-Beschichtung.

Meissel
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"Ersa"-form
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Nadel
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