Motor .- Fehlender Ladedruck

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Ich hätte gerne ein paar Denkanstöße bei meiner Fehlersuche... :rolleyes:

Objekt: 2001er Saab 9-5 2.3t mit 185 PS serienmäßig. Ich denke, die Leistung hat er knapp, mit der originalen Software geht die Leistungsanzeige bis fast Übergang gelb/rot. Ich habe schon mehrere Anläufe unternommen, die Leistung auf ca. Aero-Serienniveau zu bringen. Hardwareveränderungen habe ich nicht vor, ausser vielleicht ein Upgrade des Laders, der schon etwas bläut.

Aktuelle Situation: habe die Original-Software eines 2001er Aeros mit Open-SID aufgespielt. Leistung gefühlt unverändert. Leistungsanzeige ein paar mm entfernt von Übergang gelb/rot, was Sinn ergibt, denn Aero Serie geht ja auch "nur" bis Übergang gelb/rot, aber eben dann bei 230 PS.

Also irgendetwas stimmt nicht im System. Erster Vedacht, APC Ventil kaputt, aber auch ein Neuteil und ein weiteres aus dem Teilefundus zeigen das gleiche Verhalten. Zweiter Verdacht: Verschlauchung irgendwo undicht und kann den Druck nicht halten. Habe alle Ventile (am Ventildeckel und die beiden auf der Beifahrerseite) geprüpft. Schläuche fühlen sich gut an. Wurde dann rabiater und habe den Kompressorschlauch vom APC Ventil abgezogen und verschlossen. Probefahrt hat gezeigt, dass der Ladedruck zumindest ganz kurz ordentlich in den roten Bereich schnellt, allerdings nur einmal. Ich gehe davon aus, dass die T7 anders als die T5 dies sofort und erkennt und das in Zukunft verhindert (allerdings ohne CE). Stimmt das? Nach Anstecken des Schlauches wieder alles wie vorher.

Das Open-SID zeigt übrigens einen (absoluten) Ladedruck von ca 1.6 bar an, also über GLD. Daraus schließe ich, dass die Ladedruckregelung schon funktioniert, aber eben irgendwas nicht mag, und daher den maximalen Ladedruck einschränkt. Daraus darf ich doch auch schließen, dass das Einlasssystem dicht ist, oder zumindest dicht genug, um auch deutlich mehr als 1 bar Ladedruck zu halten, oder?

So, und jetzt Ihr bitte... :rolleyes: :smile: ich weiß im Moment nicht, was ich weiter prüfen soll... :frown:
 
Zuletzt bearbeitet:
Irgendwo im Hinterkopf schwirrt die Info, daß T7 lernt, sich an "Fahrprofile" anzupassen, dazu bedarf es dann mehrerer Fahrzyklen. Die Wiederholung des Experiments lehrt sie das (evtl.) und stellt sich Deinem Wunsch entsprechend ein.
Bei 1,6 bar Ladedruck funktioniert das System doch gut.
Gruß
PG2
 
Die ECU wurde kurz zuvor mit der Aero-Software neu beschrieben. Ich gehe also davon aus, dass sie resettet ist und erst noch lernen muss und keine vergangene Fahrweise kennt.

1.6 absoluter (!) Ladedruck... :smile: also nur ca 0.6bar mehr als Umgebungsdruck... schon etwas lau... :smile:
 
Schon mal den GLD geprüft?
Hatte das schon an mehreren Ladern, dass mit der Zeit die Feder in der Wastegatedose lahm wurde. Bei 0,2bar GLD kriegt er natürlich auch keine 0,85bar max. Druck zustande.
Auch beim neuen Lader nicht drauf vertrauen, dass die Einstellung stimmt, sondern prüfen.
 
Wie teste ich am schnellsten den GLD bei der T7 im Auto? Schläuche C und W vom APC Ventil abziehen und verbinden und fahren und die Sensorik im Auto nutzen?
 
Ich kenne GLD prüfen eigentlich nur per Handpumpe und Manometer. Pumpe an dieDose der Schubstange anschliessen und Druck aufbauen bis die Stange gerade anfängt sich zu bewegen. Soll beim Aero glaube ich bei 0,4 - 0,45 bar sein, bei nicht AERO 0,35 - 0,4 bar. Aber das sind Werte aus dem Kopf was man sicher nochmal vorab nachlesen sollte.
 
Ja, so kenne ich das auch. :smile: Aber ich habe besagtes Werkzeug nicht... :rolleyes:
 
Ich kenne GLD prüfen eigentlich nur per Handpumpe und Manometer. Pumpe an dieDose der Schubstange anschliessen und Druck aufbauen bis die Stange gerade anfängt sich zu bewegen. Soll beim Aero glaube ich bei 0,4 - 0,45 bar sein, bei nicht AERO 0,35 - 0,4 bar. Aber das sind Werte aus dem Kopf was man sicher nochmal vorab nachlesen sollte.
Ja genau so.
Ich habe mir das aus Unterdruckschläuchen, Manometer und Y-Verbinder sowie Ventil aus einem alten Fahrradschlauch gebastelt. Druck erzeugt eine Fahrradstandluftpumpe.
Bis auf das Manometer (Skalierung bis 1 bar) ging das aus dem Fundus und war dementsprechend günstig.
 
Ich hätte gerne ein paar Denkanstöße bei meiner Fehlersuche... :rolleyes:
Also ich frage ungerne. Und ich möchte mich wirklich nicht unbeliebt machen!
Aber bevor man jetzt hier das große Hin- und Her mit Fehlersuche aufmacht.

Du weißt schon was du da softwareseitig eigentlich überhaupt tust?

Weil da sind ein paar Dinge im Eingangspost die mich etwas daran zweifeln lassen.
Vor allem auch die Dinge, die im Eingangspost fehlen.

Wenn ich den Eingangspost lese lese ich:

- Falsche Software.
- Denn: Kein Wort darüber, dass du alles notwendige in der Software für dein Setup angepasst hast.
- Ein Turbolader der sowieso nicht mehr gut ist!
- Auf den Ladedruck gucken und daraus irgendwas was die Ladedruckregelung angeht versuchen abzuleiten. Während man in der Software doch ganz genau angucken kann was die Ladedruckregelung da genau eigentlich gerade tut?!
-Keine Infos über mReq und Mair.
Wird die Luftmasse nicht geliefert? Oder wird sie gar nicht erst angefordert?

Vor allem Letzteres ist doch der allererste Schritt der Fehlersuche wenn es um Software geht.

Vielleicht sehe ich das auch zu kritisch. Aber für mich wirkt es irgendwie teilweise ein bisschen wie das Pferd von hinten aufzuzäumen.

Aber ich habe das besagte Werkzeug nicht
Dann würde ich die Ladedruckregelung deaktivieren. Ladedruckadaption deaktivieren. Lader mit 0% antakten.
Software flashen. Fahren. Gucken wie viel Luftmasse und Ladedruck der Lader dann liefert.


Irgendwo im Hinterkopf schwirrt die Info, daß T7 lernt, sich an "Fahrprofile" anzupassen, dazu bedarf es dann mehrerer Fahrzyklen.
Es gibt einen Korrekturfaktor bzw Adaptionswert für den Ladedruck oder genauer gesagt für die Antaktung des Turboladers der über die komplette BoostCal.Reg.Map angewendet wird.
Dieser Korrekturfaktor muss sich nach dem Flashen des Steuergerätes und nachdem ein Steuergerät stromlos war über ein paar Beschleunigungen wieder neu anlernen.

Der erklärt aber keine fehlenden 20, 30, oder 40PS.
Sondern das ist wirklich nur die Nachregelung der bestehenden Map damit die PID-Regler ein bisschen weniger Arbeit haben und in schnellen Lastwechselmomenten die genau angeforderte Luftmasse etwas besser und schneller erreicht wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Vorgeschichte habe ich nicht im Detail erzählt. Ich hatte schon verschiedenste Software für den Motor ausprobiert, aber immer das gleiche Resultat.
Mit der Aero-software wollte ich nur sicher gehen, dass ich eine habe, die in sich konsistent ist. Dass die nicht zum Lader passt ist mir klar, aber für einen Test, ob Ladedruck kommt, sollte sie reichen.
In die T7 arbeite ich mich erst ein. Wenn ich damit Experte wäre, wäre der Umweg über eine garantiert konsistente Software unnötig. Teil dieses Threads ist tatsächlich auch, die Vorgehensweise bei der Fehlersuche mit der T7 zu verstehen. Der Tipp mit mReq und Mair hilft dabei schon mal, ebenso der Tipp zur Ermittlung des GLD. Danke hierfür.
 
Mit dem kleinen Garret Lader erreicht man keine Aerofahrleistung
 
Schon klar, aber mehr als 185 PS und 0.6bar sollten kurzfristig schon gehen... :smile: außerdem ist ja ein Upgrade geplant...
 
Mit dem kleinen Garret Lader erreicht man keine Aerofahrleistung
Das stimmt so, in der Absolutheit der Aussage, nicht. Der kleine Lader kann auch 0,85bar und mehr Ladedruck erzeugen. Vielleicht nicht jenseits von 4 oder 4,5k Umdrehungen. Aber wie oft kommt man bei diesem Motor in die Verlegenheit so hoch drehen zu müssen? Beim Spurt auf der Landstraße ist es, meiner Meinung nach, unerheblich, ob der kleine oder der große Lader verbaut ist.
 
Korrekt aber bei Dauerleistung fängt er zu glühen an und Leistung geht in Abwärme verloren und meine Meinung ist zu einer optimalen Software gehört auch Hardware in Form größerer Lader Ladeluftkühler Auspuffanlage(Gegendruck )
 
Korrekt aber bei Dauerleistung fängt er zu glühen an und Leistung geht in Abwärme verloren und meine Meinung ist zu einer optimalen Software gehört auch Hardware in Form größerer Lader Ladeluftkühler Auspuffanlage(Gegendruck )
Bei der gewünschten Leistung ist eine bessere Abgasanlage nicht zwingend nötig.
Ladeluftkühler ist ebenfalls nicht nötig, aber selbstverständlich absolut empfehlenswert!

Teil dieses Threads ist tatsächlich auch, die Vorgehensweise bei der Fehlersuche mit der T7 zu verstehen. Der Tipp mit mReq und Mair hilft dabei schon mal, ebenso der Tipp zur Ermittlung des GLD. Danke hierfür.
Schau dir den PWM-Wert mal an im OpenSID. Der beschreibt die Antaktung vom Turbolader.

Da ich immer nur mit Laptop und Logging gearbeitet habe weiß ich gar nicht ob der Wert mit der Nachkommastelle angezeigt wird im SID. Nie drauf geachtet. Ich meine aber ja.
980 wäre der höchste Wert der angezeigt werden kann. Das wären dann 98% Antaktung.

Wenn du z.b im 3ten Gang durchbeschleunigst und das Steuergerät erreicht nicht die Soll-Luftmasse (würdest du an mreq und mair dann ja auch schon sehen) takten die PID-Regler durch das Drehzahlband immer weiter hoch um die Soll-Luftmasse zu erreichen. Im Zweifel bis Anschlag. Und mehr als 98% geht nicht.



Die eigentlich sauberste Lösung wäre es wieder komplett die Seriensoftware zu nehmen.
Erstmal ganz in Ruhe alles anzuschauen. Soll-Ist-Luftmassen sind Serie korrekt?
Fuel-Trims sind unauffällig? Klopfen und Fehlzündungen sehen gut aus?
Verhält sich das alles homogen?

Wenn das alles der Fall ist, dann würde ich erst weitergehen.

Wenn in der Basis vielleicht doch schon ein Problem vorliegt löst sich das in der Regel nicht dadurch, dass man möglicherweise erst nochmal weitere Fehler einbaut. Was passieren kann wenn da die Erfahrung fehlt.

Ich will da nix sagen. Ich war in der Vergangenheit garantiert auch nicht frei davon. Ganz sicher nicht.
Unterm Strich resultieren genommene Abkürzungen aber meist in 3-facher Arbeit. :smile:


Ich würde meinen Fokus erstmal darauf legen ein grundlegendes Verständnis aufzubauen wie die Software funktioniert. Was man für eine Leistungssteigerung tun muss. Wie sich Änderungen dann vielleicht auf andere Maps auswirken. Und ich würde meinen Fokus darauf zu legen zu schauen welche Werte relevant sind um zu sehen ob das Auto so gut funktioniert.

Klopfen, Fehlzündungen, Soll-Ist-Luftmassen, Zündwinkelverzug usw. usw.

Wenn die Dinge fehlen, fällt einem das immer wieder auf die Füße und man dreht sich zwischendurch auch mal im Kreis.

Dann würde ich schauen ob das Auto im Serienzustand wirklich überhaupt sauber funktioniert.
Wenn nein, erst Fehlersuche.

Und dann würde ich mit den Änderungen beginnen.
Kann auch sein, dass erst dann mögliche Fehler auftreten. Aber das sähe man dann ja.



Wie das alles funktioniert ist am Ende nicht mega komplex.
Es sind vor allem auch gar nicht mal so besonders viele Maps die man überhaupt anpassen muss.
Aber es ist natürlich schon zu komplex um das mal eben kurz zu erklären.


Die arbeitsärmste Variante bzw. schnellste Abkürzung wenn das Wissen noch fehlt dürfte sicherlich sein nen Aero-Lader einzubauen und einfach Aero-Software zu fahren.
Wenn du sagst, dass der Lader sowieso schon teilweise bläut würde ich da vielleicht auch doch lieber erstmal handeln als jetzt noch versuchen den Lader mit noch mehr Drehzahlen zu quälen.
Die kleinen Garrett-Lader sind ja noch nie wirklich für ihre Langlebigkeit bekannt gewesen. :smile:
 
Mal ab von diversen Tuning-Themen:

Wie wäre es, erstmal den Serienstand herzustellen? Und damit zu schauen, ob er damit überhaupt die Serienleistung erreicht?

Was mir noch einfällt, da ich neulich einen T7 B235 in Arbeit hatte, der diverse Leistungsphänomene zeigte:
- Luftmassenmesser war defekt, was sich erstaunlicherweise in deutlich erhöhter Motorleistung äußerte. Fraß aber 2 Sätze Zündkerzen in kurzer Zeit sowie eine Krümmerdichtung. Laufleistung im Bereich ca. 285t km. LMM sterben nach meiner Erfahrung zwischen 250t und 300t km.
- Nach Einbau neuer LMM dann schwankende Leistungsentfaltung, Ladedruckanzeige bei Vollgas inkonsistent; mal gab es nur Hälfte gelb, mal 3/4 gelb, mal Grenze gelb-rot. Am Ende lag es an der Drosselklappe, die wohl am sterben war (vermutlich das Kabelisolierungsproblem). Auch hier zeigt die Erfahrung, daß die Drosselklappen zwischen 250t und 300t km oder 15+ Jahre sterben.

Daher würde ich zunächst Seriensoftware aufspielen, gucken wie der Wagen damit fährt. Und wenn dann weiterhin Probleme vorliegen deren Ursache suchen und beheben. Und falls die genannten Komponenten LMM und Drosselklappe nicht schonmal getauscht wurden, wäre die Frage was die gelaufen haben?
 
Das Problem mit der Seriensoftware ist ja gerade, dass er wohl die Serienleistung erreicht, vielleicht knapp darunter, aber wenn dann nur so wenig darunter, dass es auch nur normale Streuung sein könnte. Deswegen wollte ich eine Software haben, die garantiert mehr Leistung produziert als die 185 PS, um besser suchen zu können. Wenn ich nicht mal weiß, ob irgendwas anders ist als es sein sollte, ist die Diagnose auch nicht gerade leicht.
Es ist auch nicht mein Auto und wird auch kaum gefordert.
Ein Saab Händler wurde vor ein paar Monaten schon mal beauftragt, den Lader zu tauschen, meinte aber nach Prüfung, noch sei das nicht nötig. Deshalb mache ich an dem erstmal nichts.

Es gibt keine Fehlzündungen und kein Klopfen, hätte ich eingangs erwähnen sollen, Verbrauch ist auch absolut in Ordnung. Außer, dass sich nicht mehr Leistung als Serie 2.3t herausholen lässt und minimalem Bläuen nach längerer Standzeit gibt es keinerlei Auffälligkeiten, selbst der Ölverbrauch hält sich bei 253tkm noch in Grenzen. Der Wagen wird auch wirklich sorgsam bewegt und gepflegt.
 
Nächste Runde: PWM geht zu keinem Zeitpunkt über ca 60%, und mReq entspricht immer auch in etwa mAir (max. Ca 8xx g(?)). Darf ich also daraus schließen, dass die ECU gar nicht mehr Leistung anfordert? Aber warum? Welche Parameter könnten die ECU mit Aero Seriensoftware glauben lassen, dass mehr nicht geht oder soll?
Der LMM wurde oben erwähnt. Könnte es tatsächlich der sein, dass der einfach falsch (zu viel) Luftmasse meldet und der ECU sagt "reicht", obwohl gar nicht der Fall?
 
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