Bremsen - Bremsscheiben und -belägetausch

Anzugsdrehmoment Bremssattelträger 118Nm plus Loctitte
Ich mag mir nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn das vermurkste Gewinde die 118 Nm beim Anziehen g e r a d e s o gehalten hätte...
 
Na ja, er schrieb ja, dass er versucht hatte, die Schrauben als Abdrücker für die Bremsscheibe zu ............. benutzen.

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Ich bin mir oft nicht sicher, was richtig ist und wie man bei Fragen zu solchen Arbeiten reagieren sollte. Ich denke, dass es nicht hilfreich ist, sich bei solchen Sachen mit Tipps zurückzuhalten und gar keine Hinweise zu geben, weil ich glaube, dass es meist nicht dazu führt, dass die Arbeiten dann nicht, sondern trotzdem und dann nach Gutdünken durchgeführt werden - wie dieses Beispiel ja gerade zeigt.

Denke mal bei manchen Reparaturen sollte man ohne genaue Kenntnis was man macht , die Finger von lassen. dazu zählen definitiv alle Sicherheitsrelevanten Systeme.
Sag ja auch nicht zum meinen Vater , lege dich mal auf die Werkbank den Herzschrittmacher setze ich dir eben ein, habe ich oft genug bei Grey´s Anatomie gesehen.
 
Denke mal bei manchen Reparaturen sollte man ohne genaue Kenntnis was man macht , die Finger von lassen. dazu zählen definitiv alle Sicherheitsrelevanten Systeme.
Sag ja auch nicht zum meinen Vater , lege dich mal auf die Werkbank den Herzschrittmacher setze ich dir eben ein, habe ich oft genug bei Grey´s Anatomie gesehen.
Auf jeden fall richtig . Das forum ist klasse, wenn jemandem geholfen wird . Aber aus einem laien kann hier niemand einen mechaniker machen . Es gibt dinge , da gehört jemand dran , der sein handwerk versteht . Ist besser für den , der damit fährt , und vor allem auch für andere .
 
Ganz allgemein gesagt:
Der Tausch von Scheiben und Klötzen dauert in der Werkstatt ja nicht Tage.
Wenn ich das noch nie gemacht (keine Ahnung) habe lasse ich das machen.
In meinem und vor allen im Interesse aller Verkehrsteilnehmer.
Als Laie kann man viel am Auto machen aber nicht an Bremse und Lenkung.
Wenn ich das Geld für die Werkstatt nicht habe muß die Karre eben mal stehen bleiben.
Sicherheit geht vor Sparen.
So, das als meine ganz persönliche Meinung.
Jetzt können Steine zum Werfen gesammelt werden.
Grüße vom landschleicher
 
Nun haben wir dem TE genug die Leviten gelesen und machen mal mit der Technik weiter - also, bitte keine Basteleien an der Stelle, besorge dir neue gute gebrauchte Teile oder lass es eine Werkstatt machen und verbuche es als Lehrgeld - das haben wir alle in irgendeiner Weise einmal zahlen müssen. :redface:
 
Zur "Kompetenz" wurde genug gesagt.

Zu den Dichtsätzen:
Ich hatte auch schonmal welche (könnten von NK gewesen sein), da war es sehr schwierig die Staubschutzmanschetten zu montieren. Die wurden mit so Federdraht-Ringen fixiert, was an der Stelle eher murksig ist und ich befürchte, das wird nicht lange halten.
Seitdem ich sowas in den Pfoten hatte habe ich nur noch die Dichtsätze von ATE verwendet. Da halten die Manschetten bestens. Und auch sonst sind die enthaltenen Dichtungen usw. bestens. Kostet kaum mehr und spart eine Menge Nerven. Und hält besser / länger.

Zum vermurksten Gewinde:
Ich habe auch keine Idee, wie man das "reparieren" könnte und halte es an der Stelle auch für kritisch. Von daher wäre mein Vorschlag, in den sauren Apfel zu beißen, die Aktion unter Lehrgeld zu verbuchen und ein intaktes Ersatzteil zu beschaffen. Wäre in dem Fall dann ein Ersatz-Federbein.
Helicoil wäre die einzige mir bekannte Option. Da bin ich aber unsicher, wieviel Drehmoment man da drauf geben kann. Das müßte man aus sicherer Quelle klären lassen.
 
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Helicoil wäre die einzige mir bekannte Option. Da bin ich aber unsicher, wieviel Drehmoment man da drauf geben kann. Das müßte man aus sicherer Quelle klären lassen.

Es gibt noch "Time-Sert" (Würth). Auf deren Website heißt es: "Je nach Einsatzfall (Kantenbereich, etc) und Werkstoff kann die Ausreißfestigkeit variieren."
Also bei Bremse/Federbein bleiwe losse...
 
Kaufe die Bremssättel neu es ist ein Sicherheitsrelevantes Bauteil
Selbst mit 40 Jahren Erfahrung als KFZ-Mechaniker, Repariere ich keine Bremssättel solange es welche zu kaufen gibt..

In den 80igern Anfang 90iger war es gang und gebe Bremsen zu überholen. In meiner Ausbildung war das Standart(sowohl bei Ford und Saab)
Das Selbe galt auch für Anlasser, Getriebe usw.
Da aber der Aufwand zu groß war, wurden diese Praktiken weg rationalisiert:biggrin:
 
Es ist immer noch gang und gebe, Sättel zu überholen. Auch in einer modernen Werkstatt tausche ich Manschetten und bei dieser Gelegenheit auch Dichtungen aus. Alles was darüber hinaus geht, sprich Kolben, ist entweder nicht nötig oder in Hinsicht auf Korrosion schon so weit fortgeschritten, dass es rein technisch absoluter Murks ist.
Aber in diesem Fall hier ist es fraglich, ob der TE das nötige Wissen hat, zu entscheiden, wann man überholen kann und wann man zu Ersatz greifen sollte. Und in so einem Fall bleibt einem, wenn einem Sicherheit wichtig ist, nur der Griff zum Neuteil. Auch wenns ihn teurer kommt, fährt er damit besser.

Off topic : Auch Getriebe, Motoren und alles das, was sich noch zerlegen lässt, wird heutzutage zumindest bei uns auch noch überholt. Bei Mazda wird das so gewünscht, und wenn wir wegen jedem Schaltproblem ein neues Getriebe einbauen würden, würde uns die Garantieabteilung in der Luft zerreißen... Aber es stimmt schon, viele Sachen werden heutzutage einfach getauscht, schon deswegen, weil man es gar nicht mehr zerlegen kann.
 
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@ Rusty in einer Markenwerkstatt hast du auch andere ET Preise. Beispiel Saab 900II auf den freien Markt, Bremssattel hinten von DRI bei Matthies 71€ + MwSt ATE 50€ mehr oder Dichtsatz 22€ + MwSt und Lohn ,
Da geht meine Abwägung in Richtung ersetzen, minimal teurer für den Kunden und das Risiko , das der Bremskolben nach kurzer Zeit festsitzt entfällt. Damit auf das Risiko auf Gewährleistung Scheiben und Klötze neu zu machen weil die Scheibe blau angelaufen ist.
 
Danke für alle Ratschläge.
Anmerkung; Frage hier gern nach Hilfen, Besonderheiten etc. und bin dankbar für alle Hinweise!
Gebe allerdings auch zu, dass ich seit 40 Jahren an Autos und Moppeds schraube, jedoch sind einige Sachen halt immer wieder Jahre her und manches, was am Hanomag oder der DKW sinnvoll war, hier dann halt nicht so ist.
Danke für eure Tipps, Belehrungen, Hinweise, Einstellungen etc.!!! Und ich bin gern an weiteren interessiert, denn Fehler mache ich auch immer wieder. Leider.

Ich habe jedenfalls wieder meine Erfahrungen gemacht, auch diesmal wieder, mein Wissen erweitert/ ergänzt und meine Hochachtung für die Praxisleute wieder bestätigt gesehen. Ich habe mit verschiedenen KFZ-Meistern/ Metalltechnikern die Themen besprochen, denen die entsprechenden Teile gezeigt und ich möchte hier mal meine Erfahrungen mitteilen.

Und; ich möchte darauf hinweisen, dass meine Erfahrungen/Tipps nicht für jeden zutreffend sein können/ müssen. Ich bedanke mich für alle Tipps, aber jeder muss/ darf/ kann selbst entscheiden, was er zu verantworten mag gemäß seiner Einschätzung. Und ja; Sicherheit sollte ausschlaggebend sein.

Und nochmals:
Verdammt viel Zeit, professionelles Werkzeug, große Bohmaschine, Drehbank und kleine Fräse, usw. genutzt Und dummerweise Fehler bei der Arbeit gemacht. Kompressor etc. und entsprechende Zusätze. Danke für die Tipps!
Anmerkung: Scheiben würde ich sicher nicht mehr mit den Schrauben über die Gewindegänge der Federbeine abzudrücken versuchen. Schrauben gleich alle erneuern, zumindest nachschneiden, Gewinde nachschneiden, Sattelreparatur naja, usw.

Bremssattelüberholung:
Überprüfen der Gängigkeit mit Luftdruck - Achtung, nicht zu viel Druck!, Bremsendruck, Fettpresse ist auch möglich. Achtung, vorher verzahnte (quer geschlitzte) Keile gegensinnig zwischenlegen, damit die Kolben nicht rausflutschen. Bremskolbenrücksteller und Schraubzwingen bereitlegen/ nutzen.

Ich würde jetzt wahrscheinlich schon allein wegen des Aufwandes/ Zeiteinsatzes neue Sättel aus dem Zubehör kaufen. Ich hatte massive Probleme mit den Staubschutzmanschetten, meine beiden befreundeten und hinzugezogenen KFZ-Meister aber auch ;-) Also, das hat richtig viel Zeit gekostet. Die Überprüfung usw., Zeit ohne Ende. Das Biegen und Bördeln der Bremsleitungen war um Längen schneller erledigt. Wenn die Kolben Rostspuren zeigen, kann/muss man die Kolben auch gleich mit ersetzen. Kosten von 12€ bis 30€ mit Kolben. Ach ja, Bremsenpaste nicht vergessen. Hatte ein selbstgebautes Bremsenmodell zur Überprüfung und zum langsamen Rausdrücken der Kolben zur Verfügung ;-))

Die Manschetten wurden mir nach Reklamation kostenfrei gestellt! Super Service, aber .... was für ein Zeiteinsatz.
Deshalb: Nächstes Mal - neue Sättel !

Gewindereparatur:

Ein paar Werkstätten wechseln sofort das Federbein, was aus Gewährleistungsgründen bestimmt besser ist/ so sein muss. Aber halt auch teurer. Neues Federbein ca. 200€, ein Rep-Satz kostet zwischen 25€ und 60€ für eine Gewindegröße. Meist liegen 10 bis 15 Einsätze bei. Federbein reparieren lassen mit Gewindeeinsatz in der Werkstatt ca. 40€ Arbeitslohn. Ich hatte mir zur Sicherheit auch noch ein Federbein gebraucht besorgt or meiner Gewindearbeit besorgt. Und: Es gibt Werkstätten, die setzen die Gewindeeinsätze (XY-Coil) ein, andere lieber timesert und ähnliche Hülsen, die sie zum Teil extra anfertigen lassen.

Wer keinen Zugang zu Standbohrmaschine, Anreißtisch, Eisenstücke (hier 20*30*130mm Volleisen für Bohrschablone), Werkzeug hat und leihen kann, sollte das Federbein tauschen oder ausbauen und/oder reparieren ersetzen lassen. Ich habe mir eine Bohr- und Gewindeschneidschablone gebaut (76mm Bohrlochabstand, einmal 12,3mm, einmal 14mm Loch), damit das Gewinde am Auto rechtwinklig bebohrt, geschnitten und eingefügt werden konnte.

Gewindeeinsatz (üblich bei Zylinderkopf, Zündkerze, etc):
Hinweis: Bei der alten XT600Tenere war das sogar die Vorgabe für die Vertragswerkstätten bei Yamaha, da dort die Stehbolzen aus dem Zylinderkopf gezogen wurden.
Bei z.B. M12*1,5, also Feingewinde, (Saab Federbeinhalterung) wird üblicherweise zwischen 12,3mm bis 12,5mm vorgebohrt, dann auf ca. 14mm Gewinde geschnitten und der Gewindeeinsatz eingedreht (Längen gibt es in 1,0- 1,5 – 2,0 mal d, also bei M12 in 12mm, 18mm und 24mm Länge. Die Gewinde können vorher oder nach Einbau mit ner guten Knippex gekürzt werden. Eindreher und Brecher sind meiner Erfahrung nach bei den Herstellern ähnlich bzw. austauschbar. Bei Baercoil liegt der Kernlochdurchmesser manchmal 0,1mm unter dem von V-Coil. Kernlochdurchmesser etc kann im Internet z.B. für helicoil aus einer Liste gelesen werden. Laut Nachfrage sind die Einsätze untereinander kompatibel. Laut meiner Erfahrungen sind z.B. für V-Coil und Baercoil die gleichen Gewindeschneidergrößen bei den Sets beiliegend. Diese werden durchgehend auch eingesetzt , um die Ausreißfestigkeit z.B. bei Alu zu erhöhen. Dieses (Erhöhung der Gewindefestigkeit) geben die Hersteller auch bei allen Kaufsets als Verkaufsargument an.

Wenn das Kernloch gebohrt werden soll, dann ist eine Winkelbohrmaschine oder –aufsatz sinnvoll. Eine Bohrlehre sollte erstellt werden, damit sowohl der Kernlochbohrer rechtwinklig als auch der Gewindeschneider entsprechend aufgesetzt werden können.

Für den Gewindeschneider sollte eine Verlängerung vorhanden sein, da ansonsten an der Antriebsmanschette nicht rechtwinklig angesetzt werden kann bzw. die Staubschutzgummimanschette im Weg ist.

Hülseneinsatz (habe ich nur beschrieben bekommen):
Bei Hülsen wird bei M12 außen z.T. bis auf 15,3mm aufgebohrt, also etwas mehr Material abgetragen. Dafür hat die Hülse allerdings auch einen aufgesetzten Sitz, so dass sie nicht weitergedreht werden kann und soll sehr gut tragen. Die Hülsen sollen sogar in der DTM eingesetzt werden. Eigentlich logisch, da dort ansonsten die leichten Materialien vorwiegend verbaut sind, so dass deren Gewinde eher herausdrehen. Gegenüber Grauguss gilt das ebenfalls. Grauguss ist sehr leicht zu schneiden (Gewinde). Hülseneinsätze sind auch für M12*1,5 verfügbar. Dort liegen meist Bohrlehren bei.

Diese professionlllen Sets haben mich auch auf die Bohr-/ Gewindeschneidschablone gebracht. Was sehr gut war!!
Kein Anspruch auf Vollständigkeit etc. und i am no Professional, also bitte immer selbst entscheiden!

Frohe Weihnachten!!
 
Ach ja, wegen der Bremsscheibendemontage:

Hatte ja Abdrücken, heiss machen mit Lötlampe (nicht ausreichend, schon Autogenschweißgerät wohl nötig), Kältespray nebst HAmmerschlägen versucht. Tja, dann ...
... auf Rat/ Hinweis hier dann seitlich eingeflext, Meißel seitllich eingeschlagen und dadurch die Scheibe gesprengt. So war innerhalb von 5 Minuten auf beiden Seiten die Demontage erledigt. Danke für diesen (mehrfachen) Hinweis!! Das hat wirklich gut geklappt, obwohl ich Angst hatte bei der Nabe etwas einzuschneiden. Aber sogar die kl. 115mm Flex hat gereicht!
 
Bezüglich der Anzugsmomente am Federbein, bitte belehrt mich;
Laut Hayes sind 105Nm vorgesehen, keine 118Nm. Wobei dieses Anzugsmoment dafür da ist, dass die Halterung, also die aufeinanderliegenden Flächen (Federbein/ Bremssattelhalterung) sich mittels Haftreibung des gepressten / anliegenden Bereiches im Bremsvorgang nicht verschieben, also ausreichend gewährleistet sein muss. Die beiden Schrauben selbst sollten beim Bremsmanöver nicht die schwellende Belastung aufnehmen, da sie dann auch aufgrund der Lage auf Scherung beansprucht werden könnten, sondern eben dieser Anpressdruck muss die Haftreibung in Dreh-/Bremsrichtung aufnehmen. Deshalb ist ja auch die Steifigkeit der Schrauben mind. 10,9 und nicht wie normal 8,8.
P.S. Die Schrauben neu zu bekommen hat sich als schwierig dargestellt. Teilweise sind die M12*1,5*40mm (die 45mm Länge würden wohl auch gut passen;-)) eher mit 12,9er statt der originalen mit 10,9er Festigkeit zu erhalten. Auf die 8,8er sollte man m.M. nach nicht zurückgreifen.
 
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