Ja, es gibt eine Lösung. Heute abend gab es diese und ein paar Erkenntnisse:
1. Es ist nicht möglich, zumindest nicht auf der Fahrerseite (Beifahrerseite habe ich mir nicht weiter angeschaut, warum auch, der Spurstangenkopf ist ja neu) die Lenkmanschette bei eingebautem Lenkgetriebe bzw. nicht abgesenktem Hilfsrahmen zu erneuern. Denn der Hilfsrahmen ist so im Weg, dass man übliche Standardzangen für die Oetiker-Ohrschellen nicht ansetzen kann, um eine neue Schelle zu verpressen. Es soll auch Leute geben, die dort einfache Schlauchschellen zum Schrauben nehmen, an der Stelle mag das gehen, wenn es dicht hält, schließlich rotiert da nichts im Gegensatz zu den Antriebswellen. Dann könnte es gehen, aber das wollte ich nicht.
Ich wollte mir aber nichts "zurechttüdeln", sondern es sollte Hand und Fuß haben. Daher keine Experimente.
2. Ja, wie angeraten und dann erstmal unumgänglich den alten Spurstangenkopf mit Flamme bis kurz vor dem Glühen erhitzt bzw. erhitzen lassen, dann ließ sich der alte Kopf im heißen Zustand problemlos runterdrehen. Hat keine fünf Minuten gedauert. Danke für den Ratschlag hier auch nochmal an "der41Kater".
Die Spurstange war übrigens nicht der Übeltäter, rostig war der Spurstangenkopf innen. Nach Reinigung des Spurstangengewindes war es quasi makellos. Das Gewinde und den neuen Spurstangenkopf innen eigefettet und sie ließen sich geschmeidig zusammendrehen. Der Lack an der Spurstange hat die Behandlung nicht weiter übel genommen. Die Spurstange selber wurde ja auch nicht direkt erhitzt.
3. Ich würde trotzdem jedem raten, beim Wechsel eines Axialgelenkes zu schauen, ob eine Möglichkeit gegeben ist, die Zahnstange gegen zu halten, notfalls im Schraubstock.
Vermutlich wird beim 9-5 unter der Manschette Fahrerseitig ein Ansatz dafür vorhanden sein. Eine Drehbelastung wie beim Lösen/Festziehen ist auf jeden Fall eine im normalen Betrieb nicht vorkommende Belastung, die dann auf Zahnstange und Ritzel wirkt. Nicht ohne Grund hat der Hersteller ZF bei den mir bekannten Lenkgetrieben (Opel, Renault) einen Ansatz für einen Maulschlüssel dort vorgesehen.
4. Diese Woche geht es zur Achsvermessung. Augenscheinlich hat (und hatte) das Auto heftig Nachspur. Ja, man kann sie schon mit bloßen Augen erkennen. Ich habe und hatte beim Fahren den Eindruck, ab 110km/h würden die Räder anfangen zu flattern, zu "arbeiten". Die mit bloßen Augen erkennbare Nachspur würde das erklären.
Komisch nur, hatte das Auto mit sehr gutem Fahrverhalten übernommen. Etwa ein halbes Jahr danach beim Wechsel auf die Winterräder wurde es gefühlt etwas unruhig. Wuchten etc. brachte keine nennenswerte Änderung. Plage mich schon einige Zeit damit rum, hatte es zuletzt auf Sägezähne, die an der Hinterachse entstanden waren (Conti-Reifen) zurück geführt, aber als ich neulich (noch vor der Achsteil-Erneuerung) zum ersten Mal die Nachspur sah, fiel ich vom Glauben ab.
Alle Gummiteile vorne (und hinten) sind gut, absolut nicht porös, der Vorbesitzer hat hier auch vor fünf Jahren etwas bei Saab erneuern lassen. Ich habe an der Vorderachse erneuert: Hilfsrahmenbuchsen hinten (PU), Traggelenke, Koppelstangen, Spurstangenköpfe. Die Teile waren wohl noch alle von 2003.
Ich bin mal gespannt, wie es nach der Achsvermessung wird.....