Kraftstoff - 99er bockt

Registriert
06. Feb. 2005
Beiträge
712
Danke
246
SAAB
99
Baujahr
1983
Turbo
Ohne
Hallo,

ich brauche mal euren Rat. Ich habe einen 99er GL von 1983. Also eine H Maschine mit Einfachvergaser. Ich hatte heute nicht zum ersten Mal bei einer längeren Ausfahrt das Phänomen, dass der Motor bockte. Ich war auf der Autobahn, als er plötzlich anfing Leistung zu verlieren. Der Motor ging nur nicht aus, da ich ihn eingekuppelt ließ. Nach ein paar Sekunden lief er wieder. Dann wieder bocken. Ich bin dann schnell von der Autobahn runter und habe in den Motorraum gesehn. Das Spritreservoir am Vergaser außen war voll. Es war Dämpferöl im Kolben (ich muss jeden Tag auffüllen).

Ich habe Anfang des Jahres eine elektronische Zündung eingebaut. Weil ich nach der Bockerei den Unterbrecher oder Kondensator im Verdacht hatte. Neue Kappe, Finger, Kerzen, Kabel. Luftfilter ist sauber.

Ich bin Vergaserneuling. Kann mir jemand einen weiteren Ansatz geben, wie ich den Schuldigen finden kann? Ich bin heute Morgen den Hinweg ohne Probleme gefahren. Die Bockerei ist auch sehr sporadisch. Meistens bin ich länger als eine halbe Stunde unterwegs und die Bockerei kommt, wenn man Gas gibt (auch behutsam), kupple ich aus und starte neu, oder der Motor fängt sich, kann ich den Leerlauf unbeschwert genießen, doch bekommt der Motor Last, gehts wieder los. Auf der Landstraße hatte ich dann nur noch einmal dieses Problem. Danach ging es problemlos weiter bis nach Hause.
 
Ich habe mal den Tankverschluss geöffnet. Gezischt hat es nicht.
 
Wenn das Dämpfer Öl verschwindet ist die Membran unter dem Deckel undicht. Gibt's bei den üblichen Verdächtigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da gibt es diverse Möglichkeiten, was am Vergaser sein kann. Ich tippe auf etwas Dreck, der sich in der Vergaserwanne befindet. In einigen Lastzuständen wird der dann vor die Hauptdüse gesaugt.
Entschwindendes Öl aus dem Kolben verschwindet meines Erachtens nach nicht über die eingezeichnete Membran sondern über die Abdichtung des Düsenstocks zur Teillastnadel. Die Membran hat damit nix zu tun.
 
Auch wenn es schon sehr verdächtig ist, dass das Dämpferöl verschwindet, bevor man am Vergaser Hand anlegt sollte man erst alles andere kontrollieren: Zündkerzengesicht, Zündfunke, ZZP, Ventilspiel, Kompression, Spritpumpe usw. . Wenn man sich nicht sicher sein kann, dass der Rest okay ist, kann man ewig am Vergaser rumspielen.
Bevor man die Nadel verstellt sollte man auch alle Standardwerte am Vergaser kontrollieren und ggf. herstellen: Leerlaufsstellung der Drosselklappe, Spiel an der Drosslklappenwelle (Nebenluft?),Höhe Füllstand in der Schwimmerkammer (Schwimmer und Nadelventil okay?), Nadel (gerade ohne Riefen?), Düsenöffnung rund, (Verschleiß?), Membran (dicht und sitzt korrekt?).

Leider kenne ich diesen Vergaser nicht im Detail, aber wenn der so aufgebaut ist, dass man die Düsennadel von oben durch den Kolben einstellen kann, dann liegt es nahe, dass dort was undicht ist. Wenn da Luft durch geht, dann funktioniert wahrscheinlich die Anhebung von Kolben und Düsennadel bei Last nicht mehr richtig.

Also könnte sein, dass da nur ein kleiner Gummiring defekt ist oder fehlt. Vielleicht..., aber bitte nicht die die anderen Prüfschritte ignorieren ;)
Und noch ein Link für Strombergs
http://www.ruddies-berlin.de/
 
hey Inanime,
ich hab z zt aehnliche probleme, dass mir das Oel auch immerwieder schwindet. hab nun einiges geprueft aufgrund der ideen, die hier angesprochen wurden.
durch einen kleinen zufall ist mir gestern etwas aufgefallen, was ich heute pruefen/klaeren muss

am ende der daempferstange befindet sich ja der kl kolben. dieser sollte einen dichtring haben und ich kann mich nicht erinnern einen gesehen zu haben.
vllt hast du das gleiche problem.
schau mal hier: https://www.motor-talk.de/forum/aktion/Attachment.html?attachmentId=729216 seite 3 >> Daempferfunktion

viel erfolg bei der fehlersuche
 
hey Inanime,
ich hab z zt aehnliche probleme, dass mir das Oel auch immerwieder schwindet. hab nun einiges geprueft aufgrund der ideen, die hier angesprochen wurden.
durch einen kleinen zufall ist mir gestern etwas aufgefallen, was ich heute pruefen/klaeren muss

am ende der daempferstange befindet sich ja der kl kolben. dieser sollte einen dichtring haben und ich kann mich nicht erinnern einen gesehen zu haben.
vllt hast du das gleiche problem.
schau mal hier: https://www.motor-talk.de/forum/aktion/Attachment.html?attachmentId=729216 seite 3 >> Daempferfunktion

viel erfolg bei der fehlersuche


ich hab gestern, wie gesagt mal, nachgeschaut.
da ich 3 vergaser liegen habe, konnte ich auch gut vergleichen. die schlechte nachricht ist, alle haben KEINEN solchen dichtring am kolben....
allerdings fehlt bei mir ein anderer dichtring. in der Daempferlaufbuchse ('öl reservoir'), da kommt einer rein. dann den schraubdeckel drauf und gut ist.
bei mir isses nu dicht(er), so wie Goethe :thrasher:

cheerio Knut
 
Kurzes Update. Ich habe meinen Ersatzvergaser überholt. Drosselklappenwelle neu gelagert, alle Membrane getauscht, alle Dichtungen neu, Schwimmernadelventil neu, Schwimmer gerichtet, Höhe eingestellt. Eine neue Nadel eingesetzt. Ich habe dann eins zu eins getauscht. Nach einem kurzen Rückschlag (Zulauf Sprit war verstopft, aber ich habe das System Vergaser erst lernen müssen) sprang er schon beim Angucken des Zündschlüssels an. Die erste Probefahrt war auch ohne Bockerei. Mal gucken. Der alte Vergaser war ziemlich verölt. Die Schwimmerkammer undicht. Jetzt ist alles trocken und das Dämpferöl ist am Folgetag auch noch drin. Danke für eure Unterstützung.

PS: Für alle, die sich auch ans Überholen wagen, in den üblichen Überholsätzen fehlen zwei Membrane und auch die Dichtung für das Dämpferöl. Ist mir schleierhaft, warum es so sortiert verkauft wird. Die Schrauben am Vergaser sind alle nicht metrisch. Man kann sich den Weg zum Baumarkt sparen. Ansonsten ist es eine schöne Arbeit am Schreibtisch zu Hause. Zum Reinigen habe uch einen Dremel mit Messingbürste genommen. Viel Spaß.
 
Prima wenn es nun funktioniert. Aber die Nadel der Düse verschleisst eigentlich nicht. Die Düse selbst wird "ausgewaschen" und muss dann ausgepresst und die neue wieder eingepresst werden.
 
Aber die Nadel der Düse verschleisst eigentlich nicht.
Da muss ich Dir leider widersprechen. Die Nadel verschleißt sehr wohl auch. Und gerade sie ist es, die in der Regel dafür verantwortlich ist, dass die Abgaswerte bei Standgasdrehzahl zu hoch sind.

Die Düse ist ein mehr oder weniger fester Querschnitt, in den die Nadel, die eine konische - aber dabei nicht unbedingt lineare - Form hat eintaucht. Je weiter sich die Nadel hebt und damit der Ringspalt weiter wird, desto fetter wird das Gemisch. So weit , so einfach.

Da der Konus der Nadel aber eben nicht linear ist und sie eben doch verschleißt, quasi eine "Stufe" ausbildet, stimmt aber dann irgendwann das Verhältnis nicht mehr hundertprozentig.
Wenn man viel Gas gibt, wirkt sich der minimal größere Ringspalt nahezu gar nicht aus, bei Standgas aber sehr wohl.

Insofern ist der Tausch der Nadel bei der Generalüberholung eines lange gelaufenen Vergasers ein gar nicht so unerheblicher Punkt.
 
Der aber ohne Tausch der Düse wenig bringt. Nadel= Stahl, Düse,= Messing. Alein deshalb ist der Verschleiß an der Düse größer.
 
Ich habe die Düse nicht getauscht, weil mir einfach dazu die Möglichkeiten fehlen, sowas auszupressen. Die Nadel habe ich getauscht, weil die alte so festgebacken war, dass ich sie nicht beschädigungsfrei herausholen konnte, um die Dichtung der Nadelschraubverbindung zu erneuern und damit der Dampferölinkontinenz entgegenzuwirken.
 
Ich möchte dieses Thema nochmal hoch holen. Die Bockerei (#1) ist neulich wieder aufgetaucht und ich frage mich, wie der entstehende Unterdruck im Tank "beseitigt" wird. Ich vermute nämlich, dass bei längerer Fahrt (gerade auf der Autobahn bei hoher Drehzahl - mechanische Benzinpumpe - höchste Pumpleistung) dieses Phänomen auftaucht. Habt ihr an euren Tankdeckeln am 99er einen Gummidichtring dran?

Viele Grüße
 
Bei meinem (MJ72) hat der Tankdeckel eine Gummiedichtung. Er soll auch dicht sein, denn die Tankent/belüftung geht über einen separaten Schlauch, der am Tankstutzen abgeht und in einen Aktivkohlefilter geht.
Unterdruck im Tank halte ich für relativ unwahrscheinlich, aber das läßt sich ja auch relativ einfach testen. Ohne Tankdeckel oder mit abgezogenem Entlüfftungsschlauch fahren, möglichst unter gleichen Bedingungen, wo das Ruckeln normalerweise auftritt.
Wahrscheinlicher wäre da schon eine zugesetzte Benzinleitung, Dreck in der Leitung, Benzinfilter dicht, alte Benzinschläuche...
Hast du die Sachen aus #7 schon gecheckt? Wie sehen die Kerzen aus - hell, dunkel, verkrustet?
Z.B. können Ablagerungen von Ölkohle im Zylinder zu Frühzündungen führen, was sich in rel. hartem Ruckel äußert und ganz schlecht für den Motor ist.
Motortemperatur?
Es gibt diverse Dinge, die sich erst bei höheren Temperaturen und Beanspruchung äußern können: defekte Zündspule, ausgeschlagener Verteiler, zu geringes Ventilspiel, Verkokungen...
Ohne systematische Prüfung wird man dem Fehler schwer auf die Spur kommen.
 
Das ganze Auto fährt vielleicht 800 km seit der kompletten Renovierung. Der Motor ist sauber, die Kerzen rehbraun. Die Vergaser sind überholt und auch zwischen Doppel- und Einfachvergaser Variante gewechselt, ohne dass der Effekt weg ist. Der Benzinfilter ist neu.

Trotzdem bleiben noch ein paar Faktoren. Ich würde gern als nächstes den Unterdruck im Tank ausschließen. Dafür wollte ich hier Mal nachfragen.
 
Errinert mich etwas an meine Probleme mit dem damaligen Opel Kadett und seinen Pierburg Vergasser.........nach langer Suche waren damals die Kraftstoffleitungen zugesetzt....
 
hast du denn, wenn du den tankdeckel aufmachst ein zisch-geräusch? wenn ja, isses unterdruck.
sonst versuche dir ne provisorische benzinleitung zu legen, um das auszuschliessen. allerdings müsste dein B-filter dreckig sein bei schmutziger leitung
weiteres käme mir noch benzinpumpe <> stössel in den sinn bzw benzinleitung/rückführung (t-Stück) richtiger durchmesser?
Vergaser - Dämpferöl ausreichend vorhanden?
 
Also ein Zischgeräusch habe ich nicht gehört. Der Stößel ist schon mit der Messingrohr Variante optimiert und das Dämpferöl ist noch eine Baustelle, das kann ich aber ausschließen, da das Bocken auftritt unabhängig von Gaspedalbewegungen. Mein Benzinfilter ist sauber (fahre die Klarsichtvariante von Sk....x.) Es ist eher so, dass ich 10 Minuten konstant 130 km/h fahre und er dann plötzlich anfängt Leistung zu verlieren. So ähnlich, wie in Filmen immer gezeigt wird, wenn der Sprit ausgeht und die Leute dann ausrollen. Gehe ich vom Gas und reduziere die Geschwindigkeit kann ich meistens weiterfahren. Deshalb interessiert mich dein Ansatz mit dem T Stück. Meinst du, der Motor ersäuft, weil der geförderte Sprit nicht schnell genug nach hinten in den Tank zurück kommt?
 
Zurück
Oben