Arbeit in Deutschland

mich würde übrigens mal interessieren, wie chinesische firmen auf sagen wir mal billigkopien ihrer patente aus indien reagieren. warum dreht eigentlich nicht mal ein deutscher maschinenbauhersteller den spieß um und produziert über eine tocherfirma in bangladesh billigkopien chinesischer produkte. das dumme gesicht des chinesischen managers möchte ich sehen wenn er davon wind bekommt. aber sorry, das geht am thema vorbei.

also, tina, elsch - wie lauten eure umdenkvorschläge / eure alternative zu gewerkschaften?

Es ist ien Zeichen sich entwickelnder Schwellenländer, daß sie Patente brechen und Raubkopien bauen. Das haben die Deutschen vor 100 Jahren auch getan (Werkzeugmaschinen beispielsweise in USA gekauft und nachgebaut). Mit steigendem Entwicklungsgrad und zunehmenden eigenen Entwicklungen beachten diese aufstrebenden Nationen die Patentrechte stärker (siehe Deutschland) weil sie ja auch ihre eigenen Entwicklungen geschützt haben wollen.
Dieses Rad kann man kaum zurückdrehen, das ist aber auch ein Trost.
 
...Was jedoch grundsätzlich falsch ist: die Gewerkschaftsforderungen nach noch mehr Lohn und damit noch mehr Produktkosten im Vergleich zu den Billiglohnländern.
Hier wird für kurzfristigen Erfolg der eigene Ast abgesägt.

Tina, ist es hier nicht wie 12.00h Mittags - ein Art von Show Down vorm Saloon - wer am lautesten ist / sich am besten in den Medien platziert hat hier einen gewichtigen Vorteil

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Das ist doch alles kalter Kaffee, schon einmal dagewesen - nichts, aber wirklich nichts Neues!
 
Tina, jetzt begreife es doch endlich.

Ein Arbeitnehmer in Deutschland oder in Mitteleuropa KANN nicht mit dem Lohnniveau eines Arbeiters in einem Schwellenland oder gar Entwicklungsland konkurrieren. Mit einem Durchschnittslohn von 10-100 Euro im Monat kann keiner seinen Lebensunterhalt hier bestreiten.
 
...Ein Arbeitnehmer in Deutschland oder in Mitteleuropa KANN nicht mit dem Lohnniveau eines Arbeiters in einem Schwellenland oder gar Entwicklungsland konkurrieren. Mit einem Durchschnittslohn von 10-100 Euro im Monat kann keiner seinen Lebensunterhalt hier bestreiten.
Natürlich kann er nicht mit ihm konkurrieren.

Aber seine Produkte müssen sich den Produkten der Billigproduktion stellen.
Und da er selbst diese Billigprodukte kauft, beschleunigt er das Astabsägen noch.
 
Mädels! Ich habe die Lösung in der Mottenkiste gefunden!!!!

Das Kapital antwortet gegen den Kampf um den Normalarbeitstag, dass er täglich volle 24 Stunden zählt, dass die Lebenszeit der Arbeiter Arbeitszeit ist.
aus: 8. Kapitel. Der Arbeitstag / DAS KAPITAL

muß eigentlich nur noch meinen Freund in Bautzen fragen, ob er den Schmöker nicht schon längst entsorgt bzw. im Antiquariat veräußert hat:biggrin::biggrin:
 
Habe neulich mal einen Bericht über den Hersteller von Trampolin(s)(lienen) oder wie auch immer die Mehrzahl heist gesehen. Der hat wegen der Personalkosten immer in China produzieren lassen, jetzt hat er einen Weg gefunden mit Hilfe und Zuschüssen der Arbeitsagentur die Personalkosten soweit zu senken das die Produktion in Deutschland günstiger ist!

Wenn der soeben gesehene Focus Bericht stimmt, helfen die Gewerkschaften beim Senkern der Lohnkosten.
http://www.focus.de/karriere/arbeit...der-christlichen-gewerkschaft_aid_469954.html

Es gab auch mal irgendwo einen Bericht über Mitarbeiter bei Verdi, die auch weit unter Tarif arbeiten müssen.
 
Warum brauchen Menschen Geld? :tongue:

... fragt nur Mädels, hier die Weisheit für alle Lebenslagen - wenn's im Magen kneift weil nicht drin ist - wir sollten eh' ein wenig abspecken

Ausszug von Tantchen Marx:
Weil das Geld innerhalb der Zirkulation nur als ideelles fungiert ....

Ich sollte mir doch den Schmöker zulegen, nicht nur philosophieren:biggrin::biggrin:

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Wenn ich gestern richtig gelesen haben, dann haben nur noch 60 % der deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein sog. Normalarbeitsverhältnis, Vollzeit/unbefristet.

Das Probelm ist nicht die Leiharbeit als solche, sondern die Tatsache das hier ein Niedriglohnsektor entstanden ist, der nicht einzudämmen scheint. Während im europäischen Ausland Leiharbeitnehmer equal pay erhalten bzw. in Frankreich eine besondere Mobilitätszulage erhalten und somit teurer sind als normale Arbeitnehmer, ist in D alleine schon die Einführung eines Mindestlohns der Tod der wirtschaftlichen Entwicklung.
Hier gilt es nicht volkswirtschaftliche Fakten zu betrachten, sondern schlicht und egreifend darum die Hoheit in den Medien zu erreichen und den Menschen lange genug zu erzählen, daß wir alle zu teuer sind.

Ich warte seit dem 01.01. darauf, daß Hotelkosten sinken und das Zimmermädchen mehr als 3,- € brutto pro Stunde verdienen. Aber darauf kann ich lange warten. Genauso wie ich seit 1996 (arbeitsrechtliches Beschäftigungsförderungsgesetz) bei der de facto Abschaffung des Kündigungsschutzes auf die 600.000 zusätzlichen Stellen im Handwerk warte.
 
.. Das haben die Deutschen vor 100 Jahren auch getan (Werkzeugmaschinen beispielsweise in USA gekauft und nachgebaut)

Gutes Beispiel ! Interessant auch z.B. die Entwicklung bei Motorrädern: In den 1920er-50er Jahren gab unzählige Hersteller (mit abnehmender Tendenz). Eine DKW 125er wurde quasi weltweit kopiert, in Italien, USA, Japan ... Der deutsche Motorradbau ging ab den 50ern völlig zu Boden, mangelnde Nachfrage und zu starke internationale Konkurrenz. Heute ist der Markt vollkommen gesättigt und trotzdem findet sich in jeder Industrienation noch ein oder mehrere Motorradhersteller - alle mehr oder weniger auf gleichem Preisniveau. Klein und billig will hier halt keiner (vielleicht bald wieder ?).

Komisch, daß man so viel über Löhne redet und niemand über die Währungen. Der Euro ist halt momentan relativ stark (und der Dollar schwach und außerdem hängt die US-Wirtschaft wegen der selbstverschuldeten Krise völlig durch), wie will man das hierzulande durch Lohnsenkungen kompensieren ?
 
Wenn ich gestern richtig gelesen haben, dann haben nur noch 60 % der deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein sog. Normalarbeitsverhältnis, Vollzeit/unbefristet.

Das Probelm ist nicht die Leiharbeit als solche, sondern die Tatsache das hier ein Niedriglohnsektor entstanden ist, der nicht einzudämmen scheint. Während im europäischen Ausland Leiharbeitnehmer equal pay erhalten bzw. in Frankreich eine besondere Mobilitätszulage erhalten und somit teurer sind als normale Arbeitnehmer, ist in D alleine schon die Einführung eines Mindestlohns der Tod der wirtschaftlichen Entwicklung.
Hier gilt es nicht volkswirtschaftliche Fakten zu betrachten, sondern schlicht und egreifend darum die Hoheit in den Medien zu erreichen und den Menschen lange genug zu erzählen, daß wir alle zu teuer sind.

Ich warte seit dem 01.01. darauf, daß Hotelkosten sinken und das Zimmermädchen mehr als 3,- € brutto pro Stunde verdienen. Aber darauf kann ich lange warten. Genauso wie ich seit 1996 (arbeitsrechtliches Beschäftigungsförderungsgesetz) bei der de facto Abschaffung des Kündigungsschutzes auf die 600.000 zusätzlichen Stellen im Handwerk warte.

Wie du mich gestern auf die Feinheiten bezüglich des Betriebsrats (die allesamt in der Gewerkschaft sind, sonst wären sie nicht auf diesen Posten) hingewiesen hast, muss ich mal ein Wort zur Leiharbeit loswerden.
Grundsätzlich gillt: Leiharbeiter müssen bezahlt werden wie die Stammbelegschaft. (Entscheidung des BVerG a.D. 2005, Aktenzeichen 1 BvR 2283/03)
Einzige Ausnahme: Wenn für die Leiharbeiter ein eigener Tarifvertrag besteht - und daran sind wieder Gewerkschaften beteiligt (welche auch immer).

Um eines mal festgehalten zu wissen: Ich habe nichts gegen Gewerkschaften an sich. Das Problem liegt, wie auch bei Parteien und anderen Organisationen, oft im Personal und den immer gleichen Floskeln ... die immergleiche Polemik gegen Gewinne, Banker, Manager und wer sonst gerade auf dem Täterradar der Rächer der Dauerunterdrückten aufblinkt.
... und diese Taten sollen doch bitte in bar abgegolten werden.

Es wird nirgends mal eine unbequeme Meinung geäußert. Niemand übt Kritik am eigenen Lager/Verhalten. Nur niemandem auf den Schwanz treten, weil das den Job/die Position/das Ansehen kosten könnte ...
... das gilt zum gleichen Teil übrigens auch für das Arbeitgeberlager.
 
Der Tarifabschluß der DGB - Gewerkschaften mit zwei Leiharbeitsverbänden wird heute auch sehr kritisch und teilweise als Fehler der tarifpolitischen Arbeit gesehen.
Letztlich war allerdings zum damaligen Zeitpunkt absehbar, daß die sog. christlichen Gewerkschaft tarifieren wollen. Dies galt es dann, so die damalige Sicht, zu verhindern bzw. eine Lohnuntergrenze einzuziehen, da gerade viele kleine Verleiher einen Lohn gezahlt haben, der zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel war.
Auch gab es zum damaligen Zeitpunkt die Ansicht, daß ein Tarifabschluß eine Attraktivitätssteigerung der Einzelgewerkschaften führt. Dies hat auch teilweise funktioniert.
Leider haben dann die christlichen Gewerkschaften mit einem anderen Verband einen Tarifvertrag abgeschlossen und viele der Mitgliedsunternehmen von der beiden o. a. Verbände sind dem anderen beigetreten. Die Tarifeigenschaft wurde im übrigen der christlichen Gewerkschaft vor kurzem aberkannt.
Mittlerweile gibt es trotz der von mir geschilderten Tarifsituation viele Betriebe, mit Betriebsräten, die für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn zahlen. Dies liegt am Handeln der jeweiligen Betriebsräte.
Mittlerweile zeichnet sich eine Entwicklung in den Industriebetrieben ab, die aufgrund der Krise und der Krisefolgen, massiv beginnen die eigene Kernbelegschaft abzubauen und mit einem Ansatz von 20 oder mehr % der eigenen Belegschaft von Leiharbeitnehmern kalkulieren.
Die Verleiher wissen i. d. R. genau wo und wann welches Personal abgebaut wird und machen den Personalabteilungen die Zusage die gekündigten Arbeitnehmer als Leiharbeitnehmer wieder in den Betrieb zu bringen, wenn sie gebraucht werden. Allerdings dann ohne Aufzahlung des Entleihers auf den Lohn.

Betriebsräte müssen nicht Mitglied einer Gewerkschaft sein und sind dies auch nicht zwangsläufig. Allerdings merken sehr viele das es als Betriebsrat nicht ohne geht. Dies ist allerdings dem Einzelnen überlassen und seiner Überzeugung. Gewerkschaften dürfen die Wahl von Betriebsräten unterstützen und Vorschläge im Namen der jeweiligen Organisation einreichen. Nicht mehr aber auch nicht weniger.


Und glaub mir eins, innerhalb der Organisationen wird viel und häufig gestritten......................
 
Und da er selbst diese Billigprodukte kauft, beschleunigt er das Astabsägen noch.

Und das ist der Teufelskreis. "Günstig" und "billig" eingekauft wird deswegen, weil das Lohnniveau gesunken ist, man will seinen Lebensstandard ja irgendwie halten.

Aber auch wenn man mehr verdienen würde, würde der Bürder vermutlich - zumindest teilweise - auf die günstigeren Produkte zurückgreifen, weil es für viele uninteressant ist, statt dessen ein Qualitätsprodukt zu kaufen.

Habe neulich mal einen Bericht über den Hersteller von Trampolin(s)(lienen) oder wie auch immer die Mehrzahl heist gesehen. Der hat wegen der Personalkosten immer in China produzieren lassen, jetzt hat er einen Weg gefunden mit Hilfe und Zuschüssen der Arbeitsagentur die Personalkosten soweit zu senken das die Produktion in Deutschland günstiger ist!

Würde das Besipiel im großen Maße Schule machen, würde der Staat die Steuern anheben (müssen), um diese Zuschüsse zu finanzieren. Diese Zuschüsse würden also wieder mittelbar auf die Bürger umgelegt. Das ist kein gangbarer Weg.

Außerdem handelt es sich um eine verdeckte Subvention, die eigentlich in der EU nicht geduldet wird (Wobei der Begriff verdeckte Subvention auch wieder ein dehnbarer Begriff ist, weil die Abwrackprämie ja auch nichts anderes ist :cool: ).

Wir haben den Effekt ja in ähnlicher Wiese mit TollCollect, wo die höheren Transportkosten wieder auf den Endverbraucher umgelegt werden. Solche Maßnahmen landen also immer wieder beim Steuerzahler.

Die Möglichkeiten, die ich sehe:

1) Drastische Senkung der Steuern verbunden mit Einsparungen bei auslandspolitischen Maßnahmen, um den Konsum anzukurbeln (Z.B. Mehrwertsteuer wieder auf 14% senken, Einkommensteuersenkungen bei niedrigen Lohngruppen etc.).

2) Deals mit im Ausland produzierenden deutschen bzw. europäischen Unternehmen, die Produktion wieder in Deutschland / Europa ansässig zu machen (Z.B. Bosch)

3) Erhebung von höheren Zöllen gegenüber der Importware aus Billiglohnländern (Hiermit könnte der Staat seine Finanzprobleme teilweise sanieren) und die drastische Einführung von Local Content Regeln (Z.B. 60 % des Produktes muß in Europa produziert worden sein, gibt es Z.B. bei PKWs).

4) Verhinderung der Vergabe einer Arbeitserlaubnis für Menschen aus dem (Osteuropäischen) Ausland, dazu ein Einreisestopp, um Arbeitsplätze für Einheimische sicher zu stellen und um Integrationskosten zu sparen.

5) Höhere Qualitätsanforderungen für Produkte aus dem Ausland mit der Vergabe entsprechender Zertifikate (Hat früher auch funktioniert).

6) Regulierung der künstlich hochgehaltenen Kosten im Gesundheitswesen (Pharmaindustrie) und im Energiesektor.

Alles sehr egoistische Maßnahmen, aber wenn man auf Dauer eine Revolution der Menschen wegen der zunehmenden Unzufriedenheit vermeiden will ......

De Reaktion der betroffenen Länder kann man sich ja denken. :mad:
 
... ei gucke da!

FOCUS, 12.12.09
http://www.focus.de/karriere/arbeit...der-christlichen-gewerkschaft_aid_469954.html

Bericht über die Christliche Gewerkschaft - hier Aberkennung der Tariffähigkeit

Schüren: Absolut. Nur weil sich eine Gruppierung Gewerkschaft nennt, heißt das noch lange nicht, dass sie auch Arbeitnehmerinteressen vertritt. Im Falle der CGZP handelt es sich um eine Organisation, die nicht einen einzigen Arbeitnehmer als Mitglied und die Arbeitgeber mit Wunschtarifverträgen versorgt hat. Allerdings zeichnet sich ab, dass die Tage der CGZP gezählt sind. Inzwischen hat ihr auch das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg die Tariffähigkeit abgesprochen.

Alle Achtung:biggrin:
 
....Die Möglichkeiten, die ich sehe:...
Klingt Alles logisch und vernünftig.
Setzt allerdings staatliche Regularien voraus, die nur schwer durchsetzbar sind und -wie du auch schreibst- zu Gegenmassnahmen führen werden.

Andererseits: so wie bisher gehts nicht weiter.

Und der falscheste Weg ist nach wie vor die Gewerkschaftsforderung nach noch mehr Geld für wenige.
 
Eigentlich wollte ich ja zu diesem Thema nichts sagen, aber das kann ich so nicht stehen lassen.

3) Erhebung von höheren Zöllen gegenüber der Importware aus Billiglohnländern (Hiermit könnte der Staat seine Finanzprobleme teilweise sanieren) und die drastische Einführung von Local Content Regeln (Z.B. 60 % des Produktes muß in Europa produziert worden sein, gibt es Z.B. bei PKWs).

Dir ist schon klar, dass wir eine Exportnation sind? Wenn der Protektionismus also wieder staerker wird - was bedeutet das wohl fuer die deutschen Maschinenbauer - und auch z.B. VW, um Autos in diesem Forum nicht ganz aussen vor zu lassen.

4) Verhinderung der Vergabe einer Arbeitserlaubnis für Menschen aus dem (Osteuropäischen) Ausland, dazu ein Einreisestopp, um Arbeitsplätze für Einheimische sicher zu stellen und um Integrationskosten zu sparen.

Kinder statt Inder hat schon mal jemand gesagt. Dumm nur: Es kommen keine, weil wir (und ja: Ich bin Deutscher) ja eine so offene und tol(le)erante Nation sind..... Und: Wenn nicht in den 70iger massiv (!) auslaendische Arbeitskraefte ins Land geholt worden waeren - ginge es allen (!) deutlich schlechter, da die wirtschaftliche Steigerung in den guten Jahren gar nicht zu machen gewesen waere. Ausserdem: Ich geniesse zurzeit auch, dass ich im Ausland leben und arbeiten darf. Das gleiche Recht billige ich jedem anderen zu. Und warum kommen denn soviele (btw: das stimmt die letzten zwei, drei Jahre gar nicht mehr...): Weil sie hier eben arbeit finden, fuer die sich viele deutsche Sozialhilfeempfaenger zu schade sind.

5) Höhere Qualitätsanforderungen für Produkte aus dem Ausland mit der Vergabe entsprechender Zertifikate (Hat früher auch funktioniert).

Sorry - Quatsch. Nehmen wir den gesamten IT, TV, Technikbereich, Kameras, etc.: Diese sind schlicht auf drei, vier Jahre konstruiert - und werden dann oft noch voll funktionsfaehig gegen neue, leistungsfaehigere Modelle ersetzt. Oder sitzt du noch vor deinem 286er mit Modem? Im Bereich PKW: Es steht dir heute schon frei, dir die "Krone des Automobilbaus", einen Maybach oder einen Phaeton aus Dresden zu kaufen. Hat allerdings eben seinen Preis. Die Mehrheit der Leute will gar nicht "top of the line", weil eben dann der Durchschnittsverdiener nur noch einen top "Qualitaets"kleinwagen fahren kann - aber keine Familienkutsche mehr. Dann lieber etwas klappern, billigeres Plastik, etc.. Und der Anspruch alle paar Jahre was Neues zu kaufen. Und: Was genau heisst "Qualitaet"? Ist eine Ente qualitativ schlechter als eine S-Klasse? Ich denke nicht - haengt naemlich von den Anspruechen ab. Und der Preis ist eben auch eine Komponente.
 

... selbst wohne ich in einem Landesteil welches extrem schlechte Erfahrungen mit Protektionismus gemacht hat. In jedem Jahrhundert hat irgendein Landesfürst / eine Regierung versucht die einheimische Wirtschaft vor Außen zu schützen - Fazit: Pleite, Pleite nochmals Pleite und dann aber in so einem großen Stil, dass das auch Rückwirkungen bis in die damaligen Hauptstädte hatte!

Stellen wir uns dem Mitbewerb - lasst uns entwickeln, forschen, lasst uns "top of the art" sein / werden! Nur mit dem ewigen Gejammere nach Unterstützung ist kein Staat zu machen. Ich bin Gott weiß kein Freund des "Thatcherismus der 70er/80er-Jahre in UK - er hätte nur sozialer ausgeprägt werden müssen! Eine Mischung aus damaliger Sozialer Marktwirtschaft / Modell aus UK kann ein Lösungen sein.

Was permanente Subvenstionen bewirken - schauht' Euch bitte Portugal / Irland / Spanien / Griechenland an. Vom Bettelstab der Europäischen Nationen zu angeblichen Wirtschafts-Wunderländer und das Ganze wieder zurück zum Ausgang - so kann und sollte es nicht sein!

Ich habe generell nichts gegen eine Unterstützung der Wirtschaft, nur dann sollten auch alle Rechte und Pflichten eingehalten werden - konsequent:

Fallbeispiel Motorola / Ort Flensburg ca. Mitte 80er-Jahre!
Am äußersten Ende der Republik wird mit Staathilfe ein Werk von Motorola eröffnet! Neueste Architektur, äußerst soziale Einrichtung bla bla bla.... - geplante Einstellungen ca. 1.200 Mann/Frau.
Fakt nach ca. 2 Jahren: ca. 800 Mann/Frau, so gut wie keine Fertigungstiefe - zum Schluß ca. nur noch ca. 250 Personen in Lohn und Brot - ja was haben die Damen und Herren dort denn überhaupt noch gemacht? Gediegene Karton gefaltet für die Verpackung der verschiedenen Distributoren der Handys, mal mit mal ohne CD, Schmankerl usw.
Nur die Ware kam in den Anfängen als Vorprodukt aus .....
Nur die Ware kam am Ende als Fertigprodukt aus Fernost (China und Indonesien / Philipinen).
Fazit: das hochverschuldete Land SH hat hier einen Subventionsfehltritt hoch 3 hingelegt, die klamme Landesbank ist eigentlich das Meisterstück!

Ein frustrieter Steuerzahler aus dem hohen Norden!:mad::mad:
 
Und der falscheste Weg ist nach wie vor die Gewerkschaftsforderung nach noch mehr Geld für wenige.


Das sehe ich auch so! Um mal eine Lanze für die Gewerkschaften zu brechen: Verantwortungsvolle Gewerkschaften haben in der letzten Zeit vermehrt weniger auf Lohnerhöhungen gepocht, sondern auf Beschäftigungssicherung. D.h.auf evtl. Lohnforderungen wurden zu Gunsten aller verzichtet, bzw. die Höhe der Lohnforderungen reduziert. Insgesamt eine löbliche Haltung der Gewerkschaften. Mehr Geld für immer weniger Personen kann nicht das Ziel sein. Daher ist die aktuelle Forderung von 5 % - ohne ein Wort über die Beschäftigungssicherung zu verlieren (vermutlich wird die schon vorausgesetzt) für viele von uns nicht nachvollziehbar. Für die Kommunalparlamente heißt es bei der Durchsetzung von Lohnerhöhungen nur entweder Personal abbauen oder an anderer Stelle städtische Ausgaben (z.B. Schwimmbäder) kürzen. Kann das gewollt sein? Welche Gewerkschaft hat in der letzten Zeit 3 - 4 %, die wohl im Hintergedanken der Gewerkschaft angestrebt werden überhaupt bekommen?

Im Übrigen senkt man so das Lohnniveau/den Lebensstandard in Westeuropa. Im Übrigen wird durch die Ausweitung des Billiglohn-Sektors (z.B. 410 EUR-Jobs) das Einkommen jedes Haushaltes gesenkt; was längerfristig wohl unvermeidlich ist, um die Lücke zu den Billigproduzenten zumindest nicht größer werden zu lassen. Ich nehme ´mal an, die hiesige Entwicklung ist gewollt!

Schaut ´mal: Japan liegt im Lohnniveau etwa 10 - 20 % unter dem in Westeuropa. In dieser Zeit haben viele westeuropäische Firmen ihre Produktion nach Japan/Asien ausgelagert und somit hier Arbeitsplätze vernichtet oder sind ganz pleite gegangen (z.B. Grundig, Nokia, Stahlkonzerne, Kohlengruben, AEG, Telefunken, Opel, deutsche Optik- und Fotoindustrie, Spielwarenindustrie, deutsche Textilindustrie, Schuhhersteller, etc.). Klar kann man sagen, daß die hiesige Industrie auch von den Schwellenstaaten in Sachen Exporten profitiert. Ich bin aber trotzdem der Meinung, daß unter dem Strich das Ganze Arbeitsplätze in Westeuropa gekostet hat. Japan hat nun ähnliche Probleme wie wir in Europa - zumal der gelbe Riese gleich nebenan residiert.

Aus diesem Grunde ist es den westeuropäischen Regierungen nur Recht, wenn das Lohnniveau sinkt - sei es durch Aushebelung von Tarifverträgen oder der Ausweitung des Billiglohn-Sektors. Es wird ja offenbar geduldet.

Ich finde auch, daß man sich nicht gegen Auslandskonkurrenz sperren sollte, jedoch sollte man bei Importen darauf achten, daß man mit den dortigen Produzenten auf Augenhöhe begegnet, d.h. diese sollten ähnliche Sozial- und Umweltstandards aufweisen wie in Westeuropa. Ich kenne Branchen, wo der chinesische Staat (teure) Rohstoffe für eigene Unternehmen subventioniert und dann auf dem Weltmarkt anbietet - da fallen westeuropäische Anbieter bei Auftragsvergaben hinten ´runter, weil chinesische Angebote gerade ´mal die Materialkosten in Europa decken. Aber in Europa werden ja auch Produkte Subventioniert, die dann am Weltmarkt angeboten werden.......

Aber wie man dies überwachen will, ist eine weitere Frage, auf die ich auch keine Antwort weiß.

Aber zurück zur Automobilindustrie: Ich kann dieses mantramäßige Herunterbeten des Herrn Dudenhöffer nicht mehr hören "........die Autohersteller müssen dort produzieren, wo das Produkt gekauft wird.......". Welcher asiatische Hersteller produziert in großem Stil in Europa? Führt dies die Meinung des Herrn Dudenhöffer das Ganze nicht ad absurdum? In USA prodziert Toyota & Co. aber wohl weil das Land entsprechende Auflagen gemacht hat. Wo produziert Nissan in Europa (gut, ist ja jetzt Renault) oder Subaru, Lexus und Co.? Selbst die S-Klasse wird in aller Herren Länder zusammengeschraubt. Wird der deutsche Michel nicht mit so einer vorgefertigten Meinung des Herrn D. wieder ruhiggestellt? Von den asiatischen Motorradherstellern und er Unterhaltungselektronikindustrie ganz zu schweigen - da wird gar nichts in Europa zusammengeschraubt..... .....wirtschaftlich gesehen, kann das aber auch kein großer Unterschied zur Automobilindustrie sein.
 
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